Begleithundeprüfung/Fußlaufen

  • Hallo habe folgendes Problem viel mehr möchte ich euren Rat dazu wissen. Es geht um das Fußlaufen auf dem Platz vom Hundesportverein. Unsere Schäferhündin meint dort ohne Spaß laufen zu müssen, also mit Leckerlie erreiche ich bei ihr nicht viel. Sie schaut auch mal hoch, aber da sie es nicht gleich bekommt schaut sie wieder weg und dann läuft sie öfters auch mit anliegenden Ohren sturr neben mir. So unbeirrt nebenbei laufen macht sie auch wenn wir durchs Dorf laufen, wenn ich fuß sage. Auf Ablenkung reagiert sie natürlich mit gespitzten Ohren z.B. eine Katze oder der andere Hund hinterm Tor usw. Ich muss noch dazu sagen, wir wollten, dass die Prüfung mein Mann mit ihr macht, da er aber abends erst ca. 21 Uhr zu Hause ist (neue Arbeit) ist sie auf mich bezogen.
    Jetzt haben Sie uns gesagt, damit es voran geht und da Kaya bei mir besser läuft, dass ich sie trainieren soll. Ich motiviere sie mit ihren Spielring, denn Ball, Ring und andere Spielsachen, da ist sie Feuer und Flamme. Sie bringt es mir auch wieder zurück und gibt es mir. Manchmal muss ich auch den Griff unters Maul machen, damit sie los lässt.
    Ich habe irgendwann Mal gemerkt, wenn sie den Ring im Maul hat und ich so an ihre Nase mit der flachen Hand dran stupse, dann läuft sie wie eine Eins. Also bleibt an meiner Seite und guckt hoch, tänzelt sogar dabei, dass geht auch ohne Leine sie bleibt ganz dicht bei mir auch schnelles Fuß und langsames.
    So nun sagt der Übungsleiter, dass mit dem Tätscheln und Ring im Maul ist nichts. Ich soll nur den Ring zeigen, sie soll wissen er ist in der Tasche am liebsten, also nicht mal in der Hand soll ich ihn halten und irgendwann wenn sie es gut macht in rausholen und werfen und dazu soll ich auch eine kurze Leine nehmen wegen stolpern bei einer langen. Blos wenn ich es so mache guckt sie wieder gerade aus.
    Warum kann ich eine zeitlang nicht so mit ihr üben auch wenn komisch aussieht, wenn sie den Ring im Maul hat. Mache ich auch nur beim Einzeltraining und in der Gruppe laufen halte ich ihn in der Hand und habe auch Leckerlie, blos ich merke das, wenn sie merkt sie kriegt es nicht guckt sie nach vorn und läuft ihrs ab. Also wie soll ich es machen?
    Ich finde es mit dem Ring im Maul gut, weil sie motiviert ist und mir macht es ja auch Spaß wenn es klappt. Das wäre ja auch nur für den Anfang den zur Prüfung muss es ohne gehen auch für die die es mit Leckerlis machen. Liebe Grüße Steffi

  • Hallo,


    wie wäre es, wenn du das Fußlaufen clickern würdest. So habe ich es mit meiner Hündin eingeübt und nun hält sie inzwischen einmalig die Position und ununterbrochen Augenkontakt - und vorallem sie hat viel Spaß bei der Übung! :D

  • Hi Steffi,
    in so einer Situation hat es mE überhaupt keinen Sinn, mehr als zwei Schritte mit der Hündin "Fuß" zu gehen. Das ist auf dem Hundeplatz aber meistens so, man soll einfach mitmachen, totaler Blödsinn. Sie hat das Kommando wohl überhaupt noch nicht kapiert, zumindest nicht, wie gewünscht.
    Ich würde: ihr den Ring zeigen, damit ein bissel vor ihrer Nase rumfuchteln, ihr ihn aber nicht geben, dabei 1-2 Schritte gehen, wie es sein soll, und sie dann sofort belohnen: ihr den Ring geben...
    Das muss sehr schnell gehen! Du musst sie in dem Moment belohnen, wo sie noch "denkt" "kriege ich das Ding jetzt oder nicht???" Das kannst du dann ausbauen: sie muss immer länger mitgehen, und später kannst du das Spieli auch zwischendurch wegpacken.


    Getrennt davon würde ich zuhause eine absolut korrekte Grundstellung üben. Hier kann man sehr gut mit Futter arbeiten. Wenn sie keine Lecker mag, mach es zu ihrer Fressenszeit mit ihrem Futter.
    Wenn die Grundstellung sitzt, kannst du den ersten Schritt üben. Sag dein Kommando, sie geht in Grundstellung, du sagst wieder dein Kommando und gehst EINEN Schritt. Sie geht quasi von GS zu GS. So kriegst du einen korrekten Start ins Fußgehen.


    Such mal hier in der Rubrik, das Thema kommt so häufig, da findest du auf jeden Fall Tipps.
    Viel Erfolg
    Silvia

  • Da hab ich mal ein Frage, wie oft trainiert ihr UO und speziell Fuss laufen?

  • Hi krappi,


    dein Hund hat bisher nicht begriffen, was sie beim Fuss laufen eigentlich machen soll. Und mit dem Ring im Maul wird sie es auch nicht begreifen. Denn da lernt sie nur, dass "Ring im Maul" toll ist. Das Prinzip "Fuss gehen" wird sie auf diese Weise aber nicht lernen.


    Und auf die Weise "loslaufen und wenn sie mal irgendwann hochschaut bestätigen" wirst Du es vermutlich auch nicht hinbekommen. Das ist ja die Krux dabei. Die meisten Hundesportvereine gehen auch heute nach dem Motto vor "mit Leckerlie/Spielzeug locken und gleich lange Strecken laufen, schliesslich will man ja Fuss gehen".


    Nun, meine Obi-Teams machen in den ersten Monaten erst mal eher "Fuss stehen" anstatt "Fuss gehen". Und das so lange, bis Hund von selbst die korrekte Position am linken Bein findet, sprich die korrekte Grundstellung. Selbst aus 20 m Entfernung rechts vom HF.
    Erst dann geht es mit 1 (!!!!!), in Worten EINEM, Schritt los. Und erst wenn der so "sitzt" wie er soll, inkl. dichtes Angehen, Anschauen usw. geht es weiter mit 2-3 Schritten. Rechte und linke Winkel, rechte und linke Kehrtwendungen werden so lange aus dem Stand extra geübt, bis sie sicher "sitzen". Erst dann werden sie in die Bewegung mit eingebaut.


    BTW - die Ergebnisse der Pisa-Studie wundern mich nicht wirklich. Wenn ich mir vorstelle, wie viele meiner HF zu Beginn ihres Obi-Trainings nicht auf 1 zählen konnten :D - da sagt man "EINEN Schritt vorwärts gehen". Und was machen sie? Gehen drei, vier oder gar fünf Schritte vorwärts :motz: . Aber sie haben dann doch recht schnell gelernt, auf Eins zu zählen :lachtot:


    Ach ja, und wenn Hund wegschaut, Übung abbrechen, und neu anfangen.


    Am Ende kommt dann in etwa das dabei raus
    http://www.flying-poodles.de/v…0217_wusch_fussarbeit.wmv

  • Naja also einen Opi Stil mit einer BH zu verbinden ... find ich nicht so prall. Widerspricht für mich auch dem Gedanken einer BH. Oder läuft dein Hund in der Stadt permanent mit dem Kopf nach oben schauend?


    Für Prüfungen wo es gewünscht ist, mag das Hochschauen ja okay sein - aber für den Alltag unbrauchbar. Zumal es mittlerweile auch Prüfer gibt die beim THS in der UO genau dieses Hochschauen, wenn es nicht gerade "Rassetypisch" ist, nicht sehen wollen. Sieht dieses Verhalten untypisch und "gezwungen" aus, kann es zu einer schlechteren Bewertung führen.

  • Hi Steffen,


    was bitte ist "Opi-Stil" :???: :???: :???:


    Die BH ist die Eingangsprüfung in den Hundesport. Und nichts sonst. Egal wie man dieses Teil auch nennen mag. Mit Alltagstauglichkeit hat eine BH nach derzeitiger PO ungefähr so viel zu gemein wie ein Formel1-Rennwagen mit ner Familienkutsche. Nur dass ich Formel1-Rennen sinnvoller finde :D.


    Und nein, meine Hunde laufen in der Stadt nicht permanent mit Kopf oben. Meine Hunde laufen in der Stadt überhaupt kein Fuß. Geht auch nicht bei 3 Hunden. Da müssten zwei immer "falsch" laufen. Prüfungsmässiges Fuß laufen meine Hunde nur da, wo es auch gebraucht wird. Auf dem Hundeplatz.


    Was das "unnatürliche Gehen" anbelangt. Das betrifft v.a. die "Sterngucker". Auch im THS. Die THS-Bewerter (oder wohl besser inzwischen Richter), die ich noch so kenne, die erwarten alle ein "richtiges" Fuß und kein "nebenherlatschen".


    Viele Grüße
    Cindy

  • Hm lass mich überlegen, ich finde die BH in ihrer Form schon irgendwo Alltags gerecht. Zumindest in soweit man dies abbilden kann.


    Die verschiedenen Formen der Führigkeit - sprich der Schrittwechsel finden sich im alltäglichen Leben auch wieder. Fuss sollte der Hund auch laufen können, um falls es nötig ist Konfrontationen mit anderen Fussgängern zu vermeiden. Ablage sollte der Hund auch beherrschen, beispielsweise um vor einem Geschäft warten zu können. Grundstellung sollte der Hund auch kennen, beispielsweise wenn man an einer Ampel steht.


    Sicher kann man über Sitz und Platz aus der Bewegung streiten, stellen sie aber auch eine Form des Gehorsams da. Sitz und Platz in seiner reinen Form sollte der Hund auch beherrschen.


    Die 8 in der Gruppe ist auch nichts anderes wie das Laufen beispielsweise über einen Markt, bei dem sich die Richtung immer wieder ändert und die Personen relativ eng beieinander stehen.


    Ähnliches gilt für die Freifolge, der Hund soll ja nur beherrschen ein paar Meter auch mal ohne Leine neben dem Halter zu laufen, beispielsweise auf einem engen Waldweg, wenn Personen entgegen kommen.


    Das BH Schema an sich ist eine sehr komprimierte Form von allen möglichen Alltagssituationen. Allerdings ist das pure Auswendiglernen dieses Schema´s Betrug an sich selbst, da hier kein Begleithund sondern ein Trickhund ausgebildet wird. Der Hund zählt dann mit und könnte vom Prinzip das Schema allein laufen - ausserhalb des Platzes kann er dann auch mal übertrieben gar nix.


    Ich finde es toll zu welchen Höchstleistungen Obidience Sportler ihre Hunde trainieren, aber kann ich mich nicht mit dem permanenten - zum Großteil nur anerzogenen Verhalten anfreunden.


    Richtiges Fuss laufen ist auch okay, das bedeutet aber nur aufmerksamer Hund und kein Hund der mit der Nase auf dem Boden klebt. Oder einfach nur mit läuft weil der Alte vorneweg läuft. Sternenschauer finde ich einfach nicht toll.

  • so sieht es jeder anders.


    Für mich ist die BH nichts weiter als die Ansammlung mehr oder weniger sinniger Kunststückchen. Und von Alltagstauglichkeit eben so weit entfernt wie besagter Formel1-Rennwagen.


    Fangen wir mit dem Fussgehen an. Ich habe drei Hunde. Wie bitte soll ich mit denen Fuss laufen? Im Sinne von "Hund läuft links dicht am HF mit Schulterblatt auf Kniehöhe des HF"? Da kann nur ein Hund wirklich dicht laufen. Und die anderen zwei?
    Dann - ich kenne KEINEN, aber auch wirklich KEINEN HF, der ausserhalb eines Hundeplatztrainings rechte und linke Winkel und Kehrtwendungen läuft.
    Daraus folgt, die Fussarbeit ist schon mal alles andere als realitätsnah.


    Die Gruppe - nun ja, ich war mit meinen Hunden trainingsmässig viel in der Stadt. Hätte ich da jemanden in der Fußgängerzone gesehen, der ständig im Kreis rumtappt, hätte ich um den nen grossen Bogen gemacht - denn das ist kein normaler Mensch. Meine älteste Hündin hatte nie Probleme damit, ruhig neben mir ohne korrektes Fuss zu gehen durch die Fussgängerzone zu gehen. Aber diese künstliche Gruppe auf dem Hundeplatz, die hat sie völlig irritiert. Denn dieses seltsame Verhalten der Leute war für sie völlig fremd.


    Sitz und Platz aus der Bewegung, das hast Du ja selbst schon erwähnt, ist so was von alltagsfern, da braucht es kein weiteres Kommentar.


    Heranrufen mit Vorsitz - ganz ehrlich, wenn ich ausserhalb meine Hunde zu mir herrufe, dann ist es mir schnurzpiepegal, ob die in einen korrekten, dichten Vorsitz kommen (was bei 3 Hunden mal wieder sehr schwierig ist) oder ob sie sich mit 20 cm Abstand seitlich vor mich hinstellen und warten, bis ich sie angeleint habe, ihnen ein Leckerlie gegeben habe oder sonst irgendwas anderes sage.


    Ablage ist das einzige, was halbwegs gebrauchstauglich ist. Und das auch nicht, um Hund vor einem Geschäft anzubinden. Mal davon abgesehen, dass ich im Leben nicht auf die Idee käme, meinen Hund vor einem Geschäft anzubinden und ihn ins Platz zu schicken. Wenn, dann soll Hund da bleiben - WIE ist mir völlig egal, also ob Hund nun liegt, sitzt oder steht. Solange er sich nur ruhig und neutral verhält.


    Wie gesagt - Ansichtssache.

  • Das Problem einer BH besteht nur darin in möglichst kurzer Zeit (so grob 7 Minuten) Gehorsam abzufragen. Das man bei einer Prüfung nicht 3 Tage am Stück durch die Stadt gehen kann, um möglichst viele Situationen herbeizurufen dürfte wohl auch klar sein.


    Um einen möglichst gleichmäßigen Stand des Gehorsames zu erreichen muss man sich dann nun mal für ein bestimmtes Schema entscheiden.


    Vom Grundprinzip geht es auch nur um das erlernen von Grundkommandos und auch beherrschen selbiger.


    Ich finde gerade diese Diskussion auf den Hundesport bezogen vollkommen :zensur: - die Aufregung darum total unnötig. Bis auf die Gruppe und die Ablage wird bei der THS UO genau das selbe Schema gelaufen. Wer dann auf Turnieren im VK starten will und sich dann über die BH aufregt, der wird sollte sich erst mal Gedanken machen.


    An sich halte ich die BH für sinnvoll hinsichtlich einfach der Tatsache das das HF/Hund Team wenigstens die Grundkommandos kennen lernt und diese dann auch beherrschen sollten.

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