Mit meinem Latein am Ende

  • Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, aber uns hat eine für den Hund völlig unerwartete Reaktion geholfen, ihn vor dem unkontrollierten Los-Sprinten bei Spaziergängen zu bewahren.


    Als unser Hund das allererste mal einfach losgesprintet ist (ich hatte ihn gerade abgerufen und wollte ihn anleinen), habe ich in meiner Not (vielbefahrene Straße in der Nähe), die Leine hinterher geworfen (nein, nicht getroffen, aber so, daß er sich schon erschreckt hat). Von da an war für ihn klar: Unkontrolliert loslaufen ist nicht, erst fragen. Er wußte in dem Moment, daß er auch auf Entfernung noch für mich erreichbar war.


    Wahrscheinlich war das aber auch eine andere Situation (ich weiß nicht, was der Auslöser war). Vielleicht nicht gerade so, wie es sein sollte, diese Erziehungsmethode, er hatte aber keine Angst vor der Leine anschließend, etc.


    Alternativ kann man vielleicht auch einen Schlüsselbund werfen, das klirrende Geräusch hinter dem Hund ist für ihn ungewohnt und erzeugt zumindest schon mal Neugierde und Aufmerksamkeit. Dann abrufen und mit einem Leckerchen belohnen.

  • Die Meinung von Josefa kann ich nur bestätigen. Hunde haben nicht nur einen treuen Blick, sondern sind recht intelligent. Sie kapieren sehr schnell, daß der HH zwar der Chef ist, aber nur eine begrenzte Reichweite hat und nicht das schnellste Rudeltier ist und dann wägen sie ab:


    1. Lohnt sich das Abhauen? Wenn ja dann
    2. Bin ich in direkter Reichweite meines HH? Wenn nein dann
    3. Kann mich mein HH noch erreichen wenn er will? Wenn nein dann
    4. Rutsch mir doch den.......


    Mein Derzeitiger macht das recht theatralisch: Blick zum Objekt der Begierde - Blick zu mir - Blick zum Objekt - Blick zu mir und..... weg! :D


    Bis ich ihn einmal mit einem Tannenzapfen in 15 Meter Entfernung voll getroffen habe. Seither hält er mich für allmächtig mit vermutlich unbegrenzter Reichweite :lachtot:

  • Also ich handhabe eso folgendermassen mit meinem 1 jährigen Hund: Ich weiss, dass er von Zeit zu Zeit das Bedürfnis hat zu rennen, also gehe ich ca 2-3 Mal pro Woche auf eine riesige Wiese, mache einige Übungen mit ihm und wenn diese tadellos geklappt haben, lasse ich ihn rennen und spiele so mit ihm, indem ich ihn noch animiere noch schneller zu rennen und noch länger.
    So hab ich die Erfahrung gemacht, er konzentriert sich doch noch auf mich, sieht es als Spass an und merkt auch, dass ich es ihm ja nicht untersage (halt einfach zu meinen Bedingungen). So kam es auch noch nie zu einer Situation in der er nict aufhörte. Aber ich verlange in diesem Spiel auch nur dann von ihm etwas, wenn es unbedingt nötig ist (z.B. eine andere Person kommt Richtung Wiese) Und das akzeptiert er dann auch, weil er die Erfahrung gemac ht hat, dass es nachher weiter geht mit dem Spiel.
    Und wenn er dann richtig ausgepowert ist, lege ichg mich zusammen mit ihm hin und erholen uns.
    Ich denke für einen Hund muss es auch mal solche Situationen geben, indenen er Dampf ablassen kann.

  • Da bin ich ja beruhigt, daß noch jemand dieselbe Erfahrung gemacht hat wie ich. Bei uns ist es jetzt so, wie Savoyarde beschrieben hat:


    Mein Derzeitiger macht das recht theatralisch: Blick zum Objekt der Begierde - Blick zu mir - Blick zum Objekt - Blick zu mir und ...


    Das "und weg" kommt dann, wenn er von uns die Erlaubnis bekommen hat ("Du darfst", er ist also ein Diät-Hund ;-)). In dem Fall dann z.B.: Ja, Du darfst heute ins Wasser. Schup, ist er dann weg. Darf er mal nicht, ist das auch kein Problem. Denn er weiß im Endeffekt, er darf das nächste mal wieder (wie bei Yuliboy). Er weiß, er hat seine Zeiten und seine Möglichkeit, sich auszutoben und Mist anzustellen, aber er weiß auch, wenn ich nein sage, heißt das auch nein (für dieses Mal).


    Ich habe daher auch die ähnliche Erfahrung wie Yuliboy gemacht. Und kann es nur empfehlen, Sachen geregelt zuzulassen, aber nie alles immer zu verbieten. (natürlich gibt es auch Sachen, die bei uns komplett tabu sind, aber austoben gehört da nicht zu)


    Ich finde, wichtig ist es seinen Hund zu kennen und zu wissen, warum er etwas macht. Dementsprechend dann handeln.


    Mir ist hier eines aufgefallen, die Erziehung des Hundes wird nach gewissen Schemata abgehalten: z.B. die Schleppleine, damit er lernt, nicht abzuhauen, bei Fuß zu gehen, etc. Klappt es mal nicht, wird das ganze wiederholt. Ich finde jetzt nicht, daß das eine schlechte Maßnahme ist, aber manchmal denke ich, geht so eine Maßnahme an der Intelligenz des Hundes vorbei. wie Savoyarde beschrieben hat, weiß der Hund doch häufig ganz genau, eine Situation einzuschätzen und sein Herrchen auch mal auszutricksen (jetzt nicht negativ gemeint). Er weiß, wann man die Möglichkeit hat, korrigierend einzugreifen und wann nicht (bzw. meint es zu wissen). Schließlich sind die Hunde ja keine doofen Tiere. Ich denke, daß man daher (ebenso wie bei der Kindererziehung) manchmal zu etwas überraschenden Maßnahmen greifen muß, um deutlich zu machen, daß er einem nicht so einfahc auf der Nase herum tanzen sollte. Einfach mal zwischendurch etwas aus dem Affekt handeln (nein, keine Schläge) und so dem Hund auch noch etwas überraschendes bieten, so daß er merkt, daß nicht immer alles so vorhersehbar ist, was das Herrchen/Frauchen da so veranstaltet.


    Das wäre mein Rat in dieser Geschichte (oder generell).

  • Zitat

    Merkwürdigerweise höre ich mehr Zwischenfälle von HH die ihren Hund mit der Schleppe "erzogen" haben und dann den Hund in die "Freiheit" entlassen. Plötzlich scheinen diese Hunde die gute Erziehung vormals an der Schleppe zu vergessen oder aber merken schlichtweg das die Begrenzung der Schleppe nicht mehr da ist.


    Dann hörste jetzt mal was anderes :wink: Ich habe drei meiner vier Hunde zeitweise auch mit Hilfe einer Schleppleine erzogen.


    Ja, und beim allersten Mal habe ich den klassischen Fehler gemacht und die Schleppleine als Erziehungsmittel eingesetzt, und nicht bloß, wie heute, als Absicherung für den Fall X. Und da geschah genau das: Schleppe weg, Hund weg.


    Aber die Schleppleine ist ja deshalb kein schlechtes Hilfsmittel, nur weil man sie falsch einsetzt/eingesetzt hat.


    Zitat

    Andererseits habe ich die Beobachtung gemacht das HH, die ihren Hund von Welpe an an das freie Laufen gewöhnt haben, selten bis gar keine Probleme diesbezüglich haben.


    Das ist Quatsch. Das hängt in erster Linie (mal "schwerwiegende" Erziehungsfehler außen vor gelassen - wovon ich bei Beate jetzt mal ausgehe) vom Wesen des Hundes ab.


    Ich sehe das Problem bei diesem Fall eher an einer anderen Stelle...


    :hust: Für mich ist Momo rein optisch ein Altdeutscher Hütehund. Und auch diese "Rennflashs" passen da irgendwie rein...


    Denn, die müssen tatsächlich regelmäßig rennen. So richtig massiv, längere Strecken in einem strammen Tempo - meiner Erfahrung nach.


    Das Laufpensum ist bei denen ein ganz anderes als beim Border Collie und muss ausgelebt werden.


    Was machst Du in dieser Hinsicht mit ihm?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Gute Frage :roll:
    Ich lasse ihn rennen :???:
    Weiß jetzt nicht wie ich es dir anders beantworten soll ,-
    ich weiß das er ein bewegungsfreudiger Hund ist und das lasse ich ihn auch ausleben habe ja die Möglichkeit dazu,-das stört mich auch nicht so wirklich was mich stört ist das er kein Ende mehr zu finden scheint.
    Schlechte Erklärung ich weiß :ops:
    Hast du denn einen Tip ?
    Bis jetzt schüttelt jeder nur den Kopf dem ich das zeige aber eine Lösung hat keiner.
    Soll ich ihn wirlich rennen lassen bis er total platt ist??
    Kopfarbeit und Fährte genau wie Gerätearbeit liebt er und ist mit vollem Einsatz dabei.
    Genauso mag er die UO ,-hatte noch nie einen Hund der solch eine Begeisterung für die UO hatte.
    LG Beate

  • Zitat

    Also ich kenne viele Hunde, die mit Schlepp erzogen wurden und eine bessere Erziehung zeigen, sowie Hunde die von Anfang an Offline laufen und und nur Probleme machen.


    Auch da ist der Halter gefragt. In beiden Bereichen ist eine Erziehung wichtig.



    HA!


    hier kann ich wieder meinen derzeitigen Lieblingssatz schreiben:
    Nicht die Ausrüstung erzieht den Hund - der Mensch erzieht den Hund.
    Die Schleppleine ist da ein gutes Hilfsmittel, sofern man sie denn auch richtig nutzt (wovon ich bei Timmyboy einfach mal so ausgehe...)


    ich würde mich, wie weiter oben auch schon mal vorgeschlagen, in den Rennflash mit einklinken.
    Das hat den tollen Effekt, dass der Hund den Mensch in sein Spiel mit einbezogen sieht: es kann zu einer Superbelohnung werden!

  • Zitat


    Nicht die Ausrüstung erzieht den Hund - der Mensch erzieht den Hund.


    :2thumbs:


    Beate, wie wäre es denn mit Fahrradfahren? Das ist das einzige, was meinen Zeus in dieser Hinsicht mal richtig fordert. Meine BCs brauchen dieses Langstrecken-Gelaufe nicht wirklich, dass sehe ich. Aber Zeus, wenn der in seinem raumgreifenden Trab sich so richtig auslaufen kann - ich habe das Gefühl, genau das tut ihm richtig gut!


    Vom Tempo her ist dass ein richtig strammer Trab über längere Zeit. Natürlich solltes Du mit Momo langsam Anfangen, ist ja noch ein junger Hund, aber ich denke, dass könnte Euch bei dem Problem weiterhelfen.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Jep, oder Zugarbeit.


    Momentan haben wir hier Leinenpflicht - wenn der Crispel unleidig wird und es nicht zu warm ist, spann ich ihn vors Trike. Ab gehts im Trab oder Galopp durch die Landschaft.
    Danach ist er erst mal zweitage Rennflashlos-Glücklich

  • Fahrrad fahren :roll:
    Sag mal manchmal hat man echt ein Brett vorm Kopf :D
    Auf diese Idee bin ich echt noch nicht gekommen.
    Das werde ich versuchen.
    Wir haben versucht diese Rennerei mit spielen zu fördern ,-geht gar nicht denn in diesen Momenten interessieren wir ihn überhaupt nicht.
    LG Beate

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