Reinrassige Hunde ohne Papiere

  • Also, ich habe einen Rassehund ohne Papiere gekauft, aber ich würde es niiiiieeee wieder tun!!


    Ich schildere einfach mal wertungsfrei meinen Grund:


    Der Wurf, bei dem auch meine KLeine das Licht der Welt erblickte, war ein Unfallwurf. Die Familie hat nicht aufgepasst,ihre Hunde haben sich vergnügt und es war passiert. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt schon eine Menge Geld für einen Hund vom Züchter gespart, die Papiere waren uns aber im Endeffekt egal und als mir eine Freundin dann den Link zu dieser Anzeige schickte, haben wir uns entschieden einen Welpen dieser Familie zu nehmen. Ich dachte damals, wir wollen keine Ausstellungen besuchen, nicht züchten u.ä., also warum nicht einen von diesen nehmen, eh die Familie sie ins Tierheim geben muss.
    So weit war alles okay, das Paar hat sich wunderbar um die Welpen gekümmert und wir hatten keine Bedenken.
    Ein halbes Jahr nachdem wir unsere hatten, bekam ich wieder einen Link von der Freundin geschickt und mir ist die Kinnlade runtergeklappt. Schon wieder Welpen!!
    Seit dem steht auch der Rüde ohne Papiere in einschlägigen Onlinemärkten als "Zuchtrüde" zur Verfügung.
    Und laut Webseite ist diesen Sommer schon wieder ein Wurf geplant, diesmal mit der anderen Hündin, da die "alte" verstorben ist.


    Tja, ich denke mir meinen Teil nur und möchte hier nicht öffentlich irgendeinen Ruf schädigen, deshalb auch keine Namen, aber ich denke jeder kann sich seine Meinung darüber bilden.
    Seit dem ich bei diesen Vermehrern mal angfragt habe, warum es offiziell auch nur einen Wurf bisher gibt (der "A"-Wurf...), haben sie den Kontakt zu mir abgebrochen.


    Also nie nie wieder werde ich soetwas unterstützen und ich kann nur an andere appelieren, lieber einen Hund aus einem vernünftigen Zwinger zu kaufen!!


    Davon mal ganz abgesehen, sieht unser "reinrassige" Hund alles andere als typisch aus. Das ist mir zwar egal, aber dann hätte ich auch gleich einen Mix aus dem Tierheim nehmen können.

  • Hi Jörg,


    diejenigen, die schon länger mit dem Zuchtwesen im VDH zu tun haben, wissen, was so alles läuft.


    Und sie haben auch schon so einiges mitbekommen. Bsp. dass die Zuchtverbände tatsächlich reagieren, wenn sie erfahren, dass da ein "Züchter" gegen die Regeln verstösst. Man stelle sich das mal vor.


    Aber dummerweise können die Verbände rsp. die entsprechenden Mitglieder erst dann reagieren, wenn sie mitbekommen, dass jemand gegen die Regeln verstösst. Und häufig kommt so was wie "Welpenabgabe unter der Hand ohne Papiere" nun mal einfach nicht raus.


    Bei "meiner" Rasse bsp. ist das bei einem "Züchter" nur deshalb rausgekommen, weil die Rasse Pudel nun mal regelmässig geschoren werden muss. Und wie es der Zufall will, kam eines Tages eine Käuferin dieser "papierlosen" Welpen mit ihrem Jungspund zu einer Hundefriseurin, die nicht nur als Hundefriseurin arbeitet, sondern auch noch Pudel züchtet und zudem auch eine Funktion im Zuchtverband innehat. Während des Scherens redeten die Hundebesitzerin und die Hundefriseurin miteinander und dabei erwähnte eben die Hundebesitzerin auch, woher ihr Hund ist. Da die Hundefriseurin aufgrund ihrer Funktion im Verband genau wusste, dass dieser Züchter offiziell zu dem Zeitpunkt als der Welpe/Junghund geboren wurde, keinen Wurf gemeldet hatte, flog die ganze Sache auf.


    Aber eben, reiner Zufall. Wäre die Hundebesitzerin zu einem anderen Friseur gegangen, oder hätte sie nicht den Namen des Züchters erwähnt, hätte dieser u.U. noch lange so weitermachen können.


    Es ist nun mal so, dass auch die Züchter im VDH nur Menschen sind. Und da gibt es wie überall schwarze Schafe. Nur wird es den "schwarzen Schafen" im VDH häufig etwas schwerer gemacht als in anderen Verbänden und die Strafen gegen Regelverstösse sind idR auch höher.


    Die Frage ist, ob man wegen der Tatsache, dass auch im VDH "schwarze Schafe" anzutreffen sind, deshalb gleich der gesamte VDH "schlecht" ist.


    Wenn ich mir da die schwarzen Schafe so manchen Nicht-VDH-Zuchtverbands ansehe ...... .


    Viele Gürße
    Cindy

  • Ein "Züchter" der ohne Papiere "züchtet" darf als solcher nie angesehen werden. Meines Errachtens nach handelt es sich dann um Vermehrer, egal ob es aus Liebe zu den Hunden gemacht wird oder aus Geldgier. Das soll nicht heißen das diese Leute schlecht sind. Aber Züchter werden nicht umsonst Züchter genannt, sie achten bei ihrer Zucht auf Rassespezifische Merkmale und züchten in einem Verband. Solche Leute machen die natürlich auch aus Liebe, aber vor allem um eine bestimmte Rasse zu erhalten, so wie sie ursprünglich vorgesehen war. Die Leute die hobbymäßig züchten tun dies weil ihr Hund ja mal Papa oder Mama werden soll oder weil sie selbst Welpen haben wollen...da wird leider meist nicht darauf geachtet ob die Hunde erblich etwas weitergeben könnten...manche allerdings lassen auch diese Hunde durchchecken. Züchter müssen mit ihren Hunden nicht sämtliche Ausstellungen besuchen um in einem Verband züchten zu dürfen. Wichtig ist das die Hunde gesund, sozialisiert sind und ihre Rassespezifischen Merkmale vorhanden sind. Schöhnheitswettbewerbe muss kein Züchter meines Wissens nach besuchen. Lediglich die vrogeschriebenen Sachen wie evtl. Begleithundeprüfung, Wesenstest etc.


    Hunde ohne Papiere sind ebenso wertvoll wie Hunde mit Papieren!!!!!!!!! Egal woher sie kommen!!!!!!

  • Cindy, keine Frage... schwarze Schafe gibt es überall. Ich mache deshalb nicht den ganzen VDH schlecht. Deshalb war im letzten Abschnitt ja der Aufruf von mir, den Weg über Zuchtwart und VDH zu gehen bei VErdacht.


    Das Ganze ist ein schwieriges Thema denke ich... deshalb möchte ich das auch gar nicht weiter ausschmücken. Es gibt für mich eine einfache Formel:
    "seriöser Züchter nicht gleich VDH-Züchter"


    "Zucht" ist ja nicht ein engetragenes Warenzeichen des VDHs, was aber von manchen so dargestellt wird.
    Das Thema "Züchter" ist wohl ein zu komplexes und vorallem eines mit zu viel Zündstoff. Gerade in Bezug auf mögliche Erb-Krankheiten. Ich glaub man muss da schon sehr mit sehr weit geöffneten Augen durch die "Zuchtlandschaft" gehen, so wie es flying-paws zu Recht anmerkt.

  • oh man was geht denn hier wieder ab...


    was meint ihr wie viele hunde reinrassig sind und ohne papiere verkauft werden...
    und natürlich sind sie dann trotzdem reinrassig!?
    Der Züchter hat einen Grund, wenn er ohne Papiere reinrassige welpen verkauft.


    zB ist die Mutter zu alt?
    Oder sie sollte ein jahr aussetzen (vorgeschrieben) und es ist trotzdem passiert?
    oder der züchter hatte mehrere würfe gleichzeitig? und darf vom Verein aus nur einen anmelden?
    Oder vllt ist es ja zu teuer für den Züchter gewesen, dass er eben gesagt hat okay meld ich ihn nicht an...


    versteh einer die züchter, die das wirklich so machen...
    aber trotzdem sind ja die welpen dann wohl reinrassig...


    ich hab amy auch ohne papiere genommen.
    im vertrag sind die eltern eingeschrieben,
    züchten will ich auch nicht,
    die kompletten untersuchungsergebnisse der eltern liegen mir vor...


    und ich fürchte ich hab den besten hund der welt- auch mit seinen macken ;)


    aber erzähl mir mal einer ohne papiere ist der hund nicht reinrassig...


    klar kann sein, dass es von sogenannnten "vermehrern" ist.
    guckt euch die gründe an, die ich oben geschrieben habe.
    sieht alles nach vermehrern aus...
    aber trotz allem stammt amy aus der besten aussie-arbeitslinie, die wir haben.


    beglaubigt von einer weiteren aussie-züchterin, die ich beim kauf dabei hatte ;)

  • Jörg


    Quelle: VDH-Rundschreiben


    An die
    Vorsitzenden der
    VDH-Mitgliedsvereine



    ba-lo/15. Februar 2008


    VDH./.Bundeskartellamt


    Sehr geehrte Damen und Herren,


    das Bundeskartellamt hat uns nochmals darauf aufmerksam gemacht, dass diskriminierende Begriffe wie "Dissidenz" unbedingt zu vermeiden sind. Dies gilt insbesondere auch für alle Satzungen und Ornungen der VDH-Mitgliedsvereine.


    Gegebenenfalls sollten Satzungen und Ordnungen nochmals darauf hin überprüft werden und sofern notwendig, im Lichte des zuvor gesagten überarbeitet werden.


    Mit freundlichen Grüßen


    gez. Jörg Bartscherer
    (Asessor jur.)



    Das ist soweit richtig, wenn es sich um Vereine/Verbände handelt, die nicht dem VDH/FCI angehören.


    Ich glaube aber wir sprechen hier über "Vermehrer", die überhaupt zu keinem Verein gehören. Die aus den unterschiedlichsten, aber für die meisten hier im Forum, auch für mich, nicht akzeptablen Gründen Welpen in die Welt setzen.


    Das, wenn man genügend kriminelle Energie aufwendet, jede Bestimmung, Verordnung umgangen werden kann, ist klar. Auch im VDH gab und gibt es Züchter, die sich die Zuchtordnung "passend" machen. Aber da ist der Welpeninteressent gefragt zu reagieren. Anzeige an den Vorstand des betreffenden Vereins. Ich kenne mittlerweile keinen Rassezuchtverein der keine Homepage hat. Auf dieser stehen die Vorstände mit voller Adresse.


    Mißstände muß man aufdecken, Roß und Reiter benennen und nicht nach dem Motto, mir hat einer erzählt der kennt einen, der hat gesagt, dieser Züchter betrügt, hält seine Hunde schlecht oder was auch immer.


    Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Wenn der Hund da ist, ist er da. Dann ist wohl jedem Hundeliebhaber der Rest egal, er ist ein Familienmitglied und ob nun mit Papieren oder ohne, er ist unbezahlbar.
    ich denke, da muss man auch gar nicht viel diskutieren, da in diesem Forum (wie hier viele Beiträge zeigen) wohl so ziemlich alle so denken. Andernfalls könnte ich mir das Interesse am Hund und den Zeitaufwand nicht erklären.


    Wenn man sich nun aber einen Welpen neu anschaffen will und sich für eine bestimmte Rasse entschieden hat: Dann halte ich die Papiere eben doch für wichtig. Natürlich sind sie noch kein Beweis für einen guten Züchter, aber ein wenig mehr Sicherheit hat man eben doch aufgrund der ganzen Auflagen.
    Ich muss wohl nicht sagen, was ich von herzlosen, profitgeilen Vermehren halte, die irgendwelchen Verkaufsstrategien folgen wie z.B. "Unfall" (muss ja bei dir, Sandra+Leon, nicht der Fall sein, kann wohl auch niemand beurteilen, aber diese Verkaufsstrategie ist eben nicht selten.)
    Aber selbst bei Hobbyzüchtern wäre ich ganz vorsichtig. Gut, dann gehen sie eben toll mit den Hunden um und haben zwei liebe reinrassige Hunde mit Papieren. Das heißt aber noch gar nichts, wenn sie sich nicht mit Genetik usw. beschäftigt haben, denn selbst wenn die Eltern auf alle möglichen Krankheiten untersucht sind (,was eher selten ist), dann können die Welpen immer noch krank sein und sonstwas haben, wenn die Elterntiere eben nicht den Phänotyp vererbt haben.
    Ich denke, Lily hat gut beschrieben, was das alles zur Folge haben kann.


    Also entweder ich hole mir bewusst ein Überraschungspaket, z.B. einen reinrassig aussehenden Hund aus dem Tierheim oder Tierschutz oder von dort irgendeinen (genauso tollen) Mischling, eben weil ich mich in das Tier verliebt habe und ich auch die Entscheidung getroffen habe, einem Tier helfen zu wollen, und mir das auch zutraue
    oder
    ich entscheide mich für einen reinrassigen Hund von einem Züchter. Wohlgemerkt Züchter und nicht Vermehrer.


    Alles andere (nur meine Meinung!) halte ich einfach für falsch. Denn wenn ich eine bestimmte Rasse liebe, dann setze ich mich auch dafür ein und unterstütze es nicht, dass Vermehrer immer mehr kranke und vom Rassestandard abweichende Tiere produzieren und damit der Rasse unweigerlich schaden.
    Und gerade bei vielen "Schnäppchenhunden" zahlt man dann einfach später...


    Ich weiß, dass die Realität anders aussieht, aber ich muss es dennoch nicht gut finden.


    Zu den Auflagen mit der Kastration: Richtig rechtswidrig ist das nicht. Ich kenne das zumindest von Katzenzüchtern, dass sie das Tier nur unter dieser Auflage abgeben. Das ist vertraglich dann so geregelt, dass man nach dem Kaufpreis später eine wirklich stattliche Summe nachzahlen müsste, wenn man das Tier nicht kastriert, da Zuchttiere eben mehr "wert" sind. Außerdem behält der Züchter das Recht, das Tier unter gewissen Umständen zu sich zurück zu holen.




    noch ein bissl OT : :ops:



    Zitat


    Ob es die richtige Entscheidung war, wird sich zeigen, aber unser TA ist begeistert (hoffentlich kein schlechtes Zeichen)


    :lachtot:
    Fand ich gut, sorry... :roll:

  • Hi Melanie,


    Zitat

    Der Züchter hat einen Grund, wenn er ohne Papiere reinrassige welpen verkauft.


    dann sag mir einen vernünftigen Grund


    >>>>>ist die Mutter zu alt?


    die meisten Zuchtverbände sind durchaus bereit, auf Anfrage die Genehmigung zu einem Wurf mit einer Hündin zu machen, die das Höchstalter erreicht rsp. überschritten hat, vorausgesetzt es gibt einen guten Grund für diesen Wurf.


    Also KEIN Grund, einfach mal Welpen ohne Papiere in die Welt zu setzen. Zumal diese ja für die Weiterzucht nicht wirklich in Frage kommen. Insofern macht es keinen Sinn, eine Hündin, die das zulässige Höchstalter überschritten hat, ohne Erlaubnis des Verbands nochmal decken zu lassen. Einziger Grund wäre demnach nämlich Geldmacherei.


    >>>>>Oder sie sollte ein jahr aussetzen (vorgeschrieben) und es ist trotzdem passiert?
    <<<<<


    Der Züchter, dem so was passiert, zahlt eine Konventionalstrafe an den Verband und damit ist die Sache erledigt. Die Welpen bekommen ganz normal Papiere. Sollte eines der Elternteile nicht zuchttauglich sein, dann steht in der Ahnentafel "Zur Weiterzucht gesperrt" und das war's dann. Hunde, die noch nicht zuchttauglich geschrieben worden sind, können nachträglich noch zuchttauglich geschrieben werden, sofern sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen. Dann erhalten die Welpen idR auch Ahnentafeln ohne den Passus "Zur Weiterzucht gesperrt".


    Als auch kein Grund für Welpenproduktion ohne Papiere.



    >>>>>>>
    oder der züchter hatte mehrere würfe gleichzeitig? und darf vom Verein aus nur einen anmelden?
    <<<<<<<


    Damit wären wir wieder beim Punkt "Geldmacherei" angelangt.



    >>>>>>
    Oder vllt ist es ja zu teuer für den Züchter gewesen, dass er eben gesagt hat okay meld ich ihn nicht an...
    <<<<<<


    und wieder der Punkt "Geldmacherei".


    Zitat

    und ich fürchte ich hab den besten hund der welt- auch mit seinen macken ;)


    ich fürchte, da liegst Du falsch. Den besten Hund der Welt habe ich. Genaugenommen, die drei besten Hunde der Welt. :group3g:


    Zitat

    aber erzähl mir mal einer ohne papiere ist der hund nicht reinrassig...


    wie willst Du nachweisen, dass dein Hund reinrassig ist? Erzählen kann man viel.


    Zitat

    beglaubigt von einer weiteren aussie-züchterin, die ich beim kauf dabei hatte ;)


    beglaubigen kann man auch viel. sowohl mündlich als auch schriftlich.


    Dein Hund gilt grundsätzlich NICHT als reinrassig. Da hilft Dir alles "aber ich weiss, wer seine Eltern sind" nichts. Sobald es in irgendeinem Zusammenhang wichtig werden sollte, gilt dein Hund als Mischling.


    Viele Grüße
    Cindy

  • Demnach sind alle ursprünglichen Australian Shepherds, dessen Züchter nicht dem AKC angehören sondern lediglich Ihren Hund beim ASCA registriert haben eigentlich Mischlingshunde.... ;)

  • Hi Jörg,


    ASCA-Papiere sind Papiere. Zwar keine FCI-anerkannten, aber Papiere sind Papiere. Auch wenn die Hunde dann aufgrund der Tatsache, dass sie nicht nach den Regeln der FCI gezüchtet wurden, nicht ins Zuchtbuch übernommen werden können.


    Viele Grüße
    Cindy

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