Epilepsie? Oder doch "nur alt"?
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Hallo, Ihr Lieben,
das ist nicht mein erster Beitrag, trotzdem, es ist so lange her, dass ich mich noch einmal vorstellen möchte (bzw. meinen Hund):
wir haben einen Parson-Jack-Russell, Jessye, der am 3. Juni 15 Jahre alt wird.
Seit einiger Zeit wird sie langsamer, auch etwas steifbeiniger, wenn sie aus ihrem Korb kommt. Sie hört auch nichts mehr, oder nur ganz laute, knallende Geräusche. Was mir zu schaffen macht, ist, dass sie seit einiger Zeit so... traurig aussieht. Früher dachte ich immer, mein Hund lacht. Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Vielleicht ist das auch mein schlechtes Gewissen. Ich habe große Probleme mit Krankheiten in der Familie, und nicht mehr so viel Zeit für sie. Es tut mir so sehr leid.
Nun ja.
Vor 3 Wochen war meine kleine Tochter mit ihr draußen, und kam in völliger Panik und aufgelöst zurück. Jessye sei einfach umgefallen. Ich dachte, naja, ist vielleicht gestolpert oder so. Das war an einem Dienstag.
Freitags drauf gingen wir größer mit ihr spazieren, und ich sagte noch zu meiner Tochter, "schau, sie sieht richtig glücklich aus, wie sie da im Gras steht", da schreit sie schon los, "Jessye fällt wieder um!" Ich sah das dann das erste Mal. Sie lag mit den Beinen ausgestreckt auf der Seite, krampfte, setzte Urin ab, und schrie, dass mir alles Blut aus dem Kopf wich. So etwas habe ich noch nie gehört! Danach kam sie kaum hoch, war orientierungslos, und taumelig. Auf dem Spaziergang, den ich noch beenden wollte (weil ich gleich zum TA wollte, und weiß, dass sie da extrem ängstlich ist. Da wollte ich sie noch ein bisschen müder machen), schaute sie sich immer wieder unsicher um.
Ich hatte den Verdacht Epilepsie, und der TA nahm Blut, tastete sie ab, und am nächsten Tag hieß es, da die Blutwerte i. O. seien, ginge man tatsächlich von Epilepsie aus, es sei keine andere Ursache für das Krampfen zu sehen. Verschrieben wurden Luminaletten, je 1 morgens und abends.
Genau eine Woche später freitags krampfte sie wieder. Nicht ganz so schlimm, aber... es hat mich doch erschreckt. Ich dachte, nun nimmt sie Tabletten, da kommt das nicht mehr.
Ich wartete noch ab, denn ich sollte dienstags dem TA berichten. Er meinte, Krämpfte könnten noch vorkommen. Und da Jessye mit den Tabletten völlig neben sich steht, senkte er die Dosis auf morgens 1, abends eine halbe. Das war letzten Dienstag.
Heute morgen hatte sie wieder einen Krampf. Ich habe es nicht selbst gesehen, mein Mann und meine Tochter erzählten es. Außerdem macht sie jetzt die Nacht zum Tag, holt mich (und ich bin die einzige, die jeden Tag um halb 6 arbeiten geht, aber leider auch die einzige, die Jessye hört) jede Nacht bis zu zwei mal raus.
Eben sah ich, dass sie in ihr Bett eingenässt hat, und auf dem Weg bis in die Küche getropft und uriniert hat. Das alles ist nicht so schön. Sie ist verwirrt, nachts viel zu wach, wimmert oft so vor sich hin, ist inkontinent... und das alles seit ganz plötzlich 3 Wochen?!?!
Eine Freundin sagte mir, das könne keine vererbte Epilepsie sein, dann hätte sie das schon seit 10 Jahren. Das könne von Zecken kommen. Hm. Ich weiß nur nicht, was die Ursache für Epilepsie für einen Unterschied macht. Sie hat es wohl, warum ist doch egal, oder nicht?
Jetzt bekomme ich jedenfalls Angst. SO ist das kein Zustand. Inkontinent, nachts mehrfach auf der Straße, verwirrt, wimmernd, trotzdem immer noch krampfend. Habt ihr eine Idee? Ist das vielleicht gar keine Epilepsie?
Hier in der Gegend (Neustadt/Weinstraße, Bad Dürkheim, Frankenthal) soll so eine tolle Tierklinik oder Tierärztin sein. Weiß jemand, wer und wo das ist?
Ich habe so sehr Angst. Jessye war mein "erstes Kind". Der Gedanke, sie einschläfern lassen zu müssen, ist unerträglich, und ich weine nur noch. Und bis vor 4 Wochen war sie zwar alt, aber doch immer noch gut drauf. Sie freute sich über Besuch, über Spaziergänge, übers Stöckchen holen... Sie kann doch nicht SO schnell verfallen! Oder?
Tut mir leid, dass ich euch das Ohr abgekaut habe. Könnt ihr mir raten? Was hat sie? Würdet ihr übers Einschläfern jetzt schon nachdenken? Was kann ich tun, um ihr zu helfen?
Lieben Dank!
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Ich würde sie auf jeden Fall in eine, oder sogar mehrere, Tierkliniken bringen und schauen, was man da sagt. Auf die Meinung eines einzelnen TA würde ich mich da nicht verlassen...
Die Symptome sind ja wirklich überraschend schnell gekommen, es muss also eine andere Ursache sein, als das Alter. Vielleicht ist es ja wirklich Borreliose? Obwohl ich mich da wirklich nicht so auskenne, aber ich würde alles abchecken lassen bevor ich übers Einschläfern nachdenke.
Viel Erfolg dir und der Kleinen gute Besserung!
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Hallo,
Epilepsie ist ja sehr oft hirnorganisch (z.B. durch Tumore) bedingt. Das hört sich auf jedenfall nach neurologischen Ursachen an und ich glaube ein Tierarzt in seiner Praxis kann der Sache selbst nicht auf den Grund gehen... Dafür hat er die Geräte für die Diagnostik nicht.
Kenn mich nicht mit den Preisen in Tierkliniken aus, aber ich würde (ist eben auch Kostenfrage :/ ) den Schädel durchleuchten lassen und abwarten ob da was zu sehen ist. Ob es Borreliose ist, kann man nur durch nen serologischen Antikörper-Test checken (Können glaub ich die meisten Tierärzte) und das wird in ein Labor geschickt.
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Heute war es vorbei. Sie wurde heute morgen -zum Glück bei mir zu Hause, und nicht in der TA-Praxis, wo sie immer solche Angst hatte- auf meinem Arm eingeschläfert. Sie hat seit einer Woche die Tabletten verweigert, dann immer weniger gefressen, dann nicht mehr getrunken, dann sich die letzten 2 Nächte übergeben, und zum Schluss konnte sie nicht mehr stehen. Ich dachte, ich warte das Wochenende ab, ob sie "nur" schlecht drauf ist (denn insgesamt kam das doch recht schnell), aber gestern nachmittag war mir schon klar, dass... Ich wollte sie dann auch nicht mehr quälen. Sie wollte nicht mehr, das war ganz deutlich.
Jetzt heule ich nur rum. Ach menno. Sie war mein "erstes Kind". Sie wurde 15einhalb Jahre alt. Ich bin froh, dass sie ein tolles Leben hatte. Sie liegt jetzt im Garten, und ich vermisse sie so sehr. Mein Schmetterlingshund.
LG, Lyn
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Oh nein... das tut mir Leid für Euch
Aber vergiss nicht, die schöne Zeit die ihr zusammen hattet. Denn die ist doch ausschlaggebend
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Ich musste diesen Schritt auch tun vor wenigen Wochen, es ist einfach furchtbar!
Dein Hund hatte ein wirklich schönes Alter und ein tolles Zuhause. Denk immer daran, auch wenn der Schmerz jetzt tief sitzt. Es wird leichter!
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