Beagle in Rage …

  • Halle alle zusammen. Ich habe leider ein Problem mit meinem Beagle.


    Er ist jetzt 3 Jahre Alt, eigentlich ein ganz lieber und zutraulicher Hund. Tja eigentliche. Da fängt das Problem an. Zum einen gibt es das „Hörproblem“. Er hört überhaupt nicht, wir waren zusammen in einigen Hundeschulen, alle Tricks helfen nicht. Er hört zwar in der Wohnung und wenn er „lust“ hat, sobald er jedoch etwas „interessantes“ gefunden hat ist er nicht mehr ansprechbar.
    Das heißt bei einem Geruch, Geräusch oder etwas was er sieht, reagiert er nicht mehr und will nur noch dem nachgehen. Es erinnert mich meist an einen Autisten wenn er was gefunden hat, denn er läst sich nur mit sehr großer mühe davon abbringen, ansprechbar ist er nicht, er reagiert auch teilweise dann nicht mal mehr wenn man ihn kneift oder sonst etwas macht mit ihm, scheint er es nicht wirklich bewusst mitzubekommen sondern versteift sich auf sein ziel.


    Gut das ist ja nicht so schlimm, da ich ihn auch immer mit leine führe, er würde sonst einfach abhauen, wenn er dann mal was gefunden hat (längste Suchzeit waren 4 Stunden). Zwar findet er nicht jeden Tag etwas so Interessant doch kommt es vor das er andere Hunde auch so angeht.
    Seltsam ist das er sich mit den meisten verstehet, jedoch bei z.b. Schäferhunden oder Hunde mit dunklem schwarzem Fehl wird er aggressiv, was ich mir nicht erklären kann, da nie ein Vorfall mit so einem Hund gewesen ist und ich ihn mit dem Alter von 8 Wochen bekam.
    Auf diese Hunde reagiert er mit gleicher Konzentration / Hysterie aber leider auch Aggression.
    Ihn zu beruhigen und vom Bellen z.B. abzuhalten ist so gut wie nicht möglich. Auch das ganze Frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden durch Ablenkung ist nicht wirklich möglich, Der Mistkerl erkennt meist meine versuche ihn abzulenken und läuft auch sehr aufmerksam herum, meist sieht er seine Feinde/Freunde vor mir und da ist es dann schon zu spät.


    Gut das Ganze ist ja nicht so das Problem, er hat ein paar Hunde mit denen er nicht kann, diese reagieren meiste aber auf ihn ähnlich aggressiv.


    Nun heute kam dann ein neues Problem dazu.
    Heute früh trafen wir ein bannten Hund mit dem er sehr gerne zusammen spielt, und bei dem ich weiß, das mein Beagle indirekt durch den anderen hört, das heißt der andere Hund wird gerufen und mein Hund folgt :) Die zwei haben auch schön gespielt und rumgetobt als plötzlich mein Hund meinte ein sich nährendes älteres Ehepaar zu fixieren und anzugreifen. Er ist auf die armen Zwei zugestürmt, hat sie angekläfft und versucht zu schnappen dafür ist er sogar hochgesprungen. Ich war völlig erschrocken und bin hinterher und hab ihn eingefangen, er war jedoch wieder nicht zu beruhigen und wollte die armen zwei weiter angreifen. Ich habe das bei ihm noch nicht erlebt das er ohne Grund Menschen angekläfft oder so angreift, leider muss ich sagen wirft er sich sonst nämlich an jeden ran und läst sich streicheln, egal ob das die Person will oder nicht, auch in der Wohnung werden Fremde eher abgeknutscht und belästigt ihn zu streicheln.


    Ich habe zwar sehr viel Erfahrung mit Hunden, jedoch das verhalten kann ich mir nicht erklären. Es waren keine Anzeichen für etwas dergleichen ersichtlich, die zwei älteren Personen die zu recht angst hatten sind normal geschlendert haben kein plötzlichen Bewegungen noch haben sie etwas Auffälliges gemacht.



    Evtl. weiß jemand mehr oder hat ein Rat, ich weiß jetzt nur das ich ihn nicht mehr losmachen kann von der Leine (ich nutze meiste ein Laufleine und normalerweise wenn es zum spielen geht habe ich eine 20 Meter-Leine dabei). Ich muss mich wohl gewönnen diesen Hund nicht mehr frei laufen zu lassen, was ich persönlich schade für uns beide finde.

  • Beim Lesen fallen mir zwei "Knackpunkte" auf:


    Zum einen: Wie wird er ausgelastet? Darf er auch unter Deiner Aufsicht wirklich mal das tun, wofür er gezüchtet wurde?


    Und der nächste: Entscheidet er drüber, an welche Menschen er sich "ranschmeißt", wie er das tut, wann und auch wie lange? Macht er das bei Euch auch?


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Er hört überhaupt nicht, wir waren zusammen in einigen Hundeschulen, alle Tricks helfen nicht. Er hört zwar in der Wohnung und wenn er „lust“ hat, sobald er jedoch etwas „interessantes“ gefunden hat ist er nicht mehr ansprechbar.
    Das heißt bei einem Geruch, Geräusch oder etwas was er sieht, reagiert er nicht mehr und will nur noch dem nachgehen. Es erinnert mich meist an einen Autisten wenn er was gefunden hat, denn er läst sich nur mit sehr großer mühe davon abbringen, ansprechbar ist er nicht,



    Ich habe zwar sehr viel Erfahrung mit Hunden,


    Soooo sehr viel Erfahrung scheinst du dann wohl doch nicht zu haben, sonst wüsstest du doch, das das von dir beschriebene Verhalten deines Beagles, wenn er etwas interessantes entdeckt, ein rassetypisches Verhalten ist.... :???: Daher kann ich mir nicht erklären warum er dich an einen Authisten erinnert, das hätte dir bereits vor Anschaffung eines solchen Hundes bewusst sein müssen. Aber Beagle sind ja so süß..., sorry konnt ich mir jetzt nicht verkneifen.


    Leider kann ich dir aber auch keine Tipps geben, wie man mit einem solchen Hund umgeht. Allerdings wage ich mich zu behaupten, das er dich schlicht und einfach nicht als Chef ansieht, denn das wäre für mich die einzige plausible Erklärung, warum er auch so einen Aufstand bei MEnschen macht, die ja nun nicht unbedingt ins Jagd-/ Beute-/ Hetzschema eines Beagles fallen (sollten).

  • Zitat

    Es erinnert mich meist an einen Autisten wenn er was gefunden hat, denn er läst sich nur mit sehr großer mühe davon abbringen, ansprechbar ist er nicht, er reagiert auch teilweise dann nicht mal mehr wenn man ihn kneift oder sonst etwas macht mit ihm, scheint er es nicht wirklich bewusst mitzubekommen sondern versteift sich auf sein ziel.


    Das ist die perfekte Beschreibung eines Beagles ! Genau so soll er sein, so ist er seit Jahren gezüchtet, das ist sein Job !!!


    Auch ersteinmal meine Frage: Wie sieht euer Alltag aus, was "darf" der Hund denn tun, um sich zu beschäftigen ? Was hast du bisher gemacht ?


    Gruß, staffy

  • Zitat


    Auch ersteinmal meine Frage: Wie sieht euer Alltag aus, was "darf" der Hund denn tun, um sich zu beschäftigen ? Was hast du bisher gemacht ?


    Gruß, staffy


    Zu Deiner Frage, zuhause darf er fast alles. Er wird bis zu 3-4 mal raus geführt wobei es mittags ein sehr langes Gassi ist. Das angenehme bei ihm ist, das er sich viel selbst beschäftigt, das heißt er nimmt sich ein Stofftier oder Kauknochen und tobt damit in der Wohnung, hin und wieder soll man dann mitspielen und etwas zerren oder werfen. Zudem hat er 2 Katzen die er auch gerne jagt oder putzt. Von der Aktivität scheint er meist ausgelastet zu sein, er zeigt auch gerne wenn er keine lust mehr hat. Gerade in den 4 eigenen Wänden ist es kein Problem, dort hört er auch wenn er eine Katze „jagt“ oder führt die Befehle aus die man ihm gibt.


    Sobald jedoch wir vor die Tür gehen, benimmt er sich so als wäre man nicht da. Besonderes im Park vor der Tür, ich habe schon gedacht das er dort evtl. sein Revierverhalten auslebt, aber dort verträgt er sich nur mit 2 Schäferhunden nicht von etwas 40 oder mehr Hunden. Es gibt sogar Hunde die er genauso ignoriert wie mich, als wären sie Luft.


    Zum Beagle Thema selbst, weiß ich natürlich um die Beagle, wir gehen bzw. sind auch in einer Beagle Gruppe gewesen, dort war aber von den 20 keiner annähert so wie er. Das sie nicht hörten haben sie alle, aber das sie eben so „weggetreten“ sind keiner. Es wirkt teilweise wie eine 2te Persönlichkeit.


    Zu flying-paws, zuhause schmeißst er sich jedem an den hals, wirft sich vor einem auf dem Boden und läst sich den Bauchstreicheln.
    Draußen freut er sich immer wenn wer ihn begrüßt oder streichelt, diese Freude hält aber auch maximal 10 Sekunden an und dann ist die Person wieder Luft, hin und wieder wirft er ein Blick hoch aber das war es.
    Ein Trainer meint zwar das es noch an seinem Alter läge, das es so extrem ausgeprägt sei, jedoch kann mir das die für mich unbegründete Aggressivität gegen über den 2 Menschen heute morgen nicht erklären. Bis jetzt wusste ich dass er einfach auf Leute zustürmt weil er sich freut, seit heute ist das anders bzw. muss ich befürchten das er eben aggressiv handeln könnte.

  • also ich würde dir empfehlen einen anständigen jagdhunde ausbilder aufzusuchen und mit deinem hund dort ein antijadtraining machen. sowas ist aber sehr sehr langwierig und braucht unendlich viel gedult gerade bei einem jagdhund.


    warum er in der wohnung auf dich hört und draußen nich, denke ich liegt daran, dass es in deiner wohnung relativ reizarm ist. kommt der hund nach draußen strömen irre viele reize auf ihn ein. ein hund riecht 1mio mal besser als ein mensch stell dir mal vor wie das für ihn is. wenn du mit ihm trainieren willst dann musst du das in einer absolut reizarmen umgebung tun.


    das er mal andere hunde nicht mag is ja nich so tragisch er muss ja nicht jeden lieben das tust du ja auch nich. ich hatte auch eine hündin die konnte beagel auf den tot nicht ausstehen frag mich nich warum kanns mir nicht erklären.


    wenn du mit ihm mal was machen willst wo er garantiert spass dran hat und was seiner rasse liegt. wie wärs mit fährte?


    und zum schluss lass doch mal sein blut untersuchen. über 50% der verhaltensauffälligkeiten liegen an einer krankheit oder veränderung im körper. besonders wenn sachen plötzlich auftreten.


    lg friederike

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