Hunde sind doch Raubtiere...
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Wenn man seinen geliebten Vierbeiner abends das pelletierte Trockenfutter fressen sieht und er danach zum Kuscheln auf die Couch springt, dann kann man schnell mal aus den Augen verlieren, dass unsere Hunde keinen Steiff-Knopf im Ohr haben, sondern immer noch hochspezialisierte Raubtiere sind, die bei jeder günstigen Gelegenheit töten, ohne die geringsten moralischen Bedenken zu haben...
Emma hat mich da heut mal wieder in die Realität zurückgeholt.
Wir wollten einen Kumpel in seinem Garten besuchen.
Der Garten liegt in Ortsrandlage und ich bin mit dem Auto dort hingefahren.
Dort angekommen hab ich Emma und Janosch aus dem Auto gelassen. Bis zum Gartentörchen sind es von da vielleicht 25 Meter und da Emma und Janosch den Weg schon x-Mal gelaufen sind, hab ich sie vorlaufen lassen und wollte noch etwas aus dem Auto holen.
Plötzlich sehe ich aus den Augenwinkeln, dass Emma zum Sprung ansetzt...
Ich wollte noch Nein rufen, aber da war schon Alles geschehen:
Emma zog einen wirklich noch kleinen Junghasen aus dem Gebüsch, schüttelte ihn tot und schlang ihn innerhalb von 2-3 Sekunden komplett hinunter...
Ich stand immer noch wie angewurzelt am Auto...
Ich weiß ganz genau, dass Emma Kleintiere tötet, ständig bereitet man sich gedanklich auf solche Situationen vor, lässt die Hunde auf dem Spaziergang keine Minute aus den Augen, lässt sie keine hohen Wiesen oder Waldränder durchstöbern, aber wenn es dann wirklich passiert, dann ist man einfach zu langsam...
Einerseits bin ich von der Situation ja wirklich fasziniert, in welchen Sekundenbruchteilen Emma die Situation erfasst hat, um dann mit absoluter Präzision zuzuschlagen, als würde sie tagtäglich nichts Anderes machen...
Aber andererseits ist dieser Junghase absolut sinnlos für Emmas zweifelhaftes Vergnügen gestorben und wäre ich schneller gewesen, hätte ich Emma nicht zum Tor laufen lassen...ja ich weiß, "hätte, wäre, wenn...", ich kann es sowieso nicht mehr ändern!
Aber noch aufmerksamer sollte ich in Zukunft wohl sein...
Mein Verschulden liegt mit Sicherheit auch darin, dass ich auf Spaziergängen vielmehr auf Janosch achte, da sein Jagdtrieb viel ausgeprägter ist, Emma läuft fast nur auf dem Weg, sie würde nie stöbern oder Spuren verfolgen, aber wenn sie dann zuschlägt, dann trifft sie auch...
Echt ne blöde Situation... :/ -
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Diese Situationen kenne ich nur zu gut.
Auch ich durfte schon live miterleben wie Ayu getötet hat und habe mir deswegen schreckliche Vorwürfe gemacht, weil ich nicht schnell genug reagiert habe oder nicht genug aufgepasst habe...
Beim ersten Mal waren es gleich 3 Hühner meines Schwiegervaters.
Ich bin mit Ayu raus in den Garten und eines der Hühner war in den Garten gelangt. Ehe ich es sehen konnte, hatte Ayu bereits zum Springt angesetzt und ihm die Kehle durchgebissen... Anschließend erblickte sie die Hühner 50m weiter hinten im Stall und sprang über den 1,50m hohen Zaun und biss wieder einem die Kehle durch und ein anderes schüttelte sie zu Tode...Ich habe mir solche Vorwürfe gemacht, hätte aber auch nicht damit gerechnet, dass sie es über diesen Zaun schafft..
Mittlerweile kriege ich sie an den Hühnern recht problemlos vorbei, aber ich entdecke doch noch mal, wie ihr Blick auch nur für eine milisekunde Richtung Hühnerstall blickt.
Beim zweiten Mal war ich mit ihr bei einer Freundin zu Besuch. Ayu lag die ganze Zeit auf dem Boden und hat gedöst. Die Vögel meiner Freundin flogen beide herum. Ayu hat keine Anstalten gemacht nach dem Vogel zu schnappen, selbst nicht, als er sich vor ihre Nase setzte oder auf ihren Rücken. Doch dann sprang Ayu plötzlich auf, schnappte nach dem Vogel und lies ihn im fast selben Moment wieder los. Sie sah richtig erschrocken aus, als ob sie es selber nicht begriffen hätte, was soeben mit ihr passiert sei.
Der Vogel erlag 3-4Stunden später seinen Inneren Verletzungen und starb..
Ich hätte besser aufpassen müssen. Ich hätte besser aufpassen können.
Es ist traurig, aber es zeigt mir mal wieder:
Auch wenn der Hund weiß, dass er etwas nicht darf und er sich auch die ganze Zeit zurückhält, so kann irgendwann eine Sekunde kommen, inder der Trieb durchkommt und wenn es soweit ist, dann ist es schwer noch rechtzeitig zu reagieren. Als Mensch ist es schwer, mit den Reflexen eines Hundes mitzuhalten und ihn rechtzeitig aufzuhalten. Manches sieht ein Hund einfach schneller und ehe man sich versieht ist es bereits geschehen.
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Hi,
also ich finde es echt nicht schlimm, dass Emma einen kleine Hasen erlegt und gefressen hat - sie hatte die Gelegenheit und hat sie eben genutzt.
Natürlich würde ich keinen meiner Hunde jagen lassen, aber wenn sowas mal passiert - sowhat.Meine erste Hündin Gismo war ganz verrückt auf Mäuschen ausgraben. Ich bin mit ihr extra immer zum Deich, da hat sie dann stundenlang Mäusenester ausgegraben und die auch gefressen. Fand da nichts bei. Allerdings war Gismo nur auf Mäuse scharf - obwohl, wenn ihr so ein Minihase vor die Schnauze gekommen wäre - hätte sie ihn wohl auch gefressen.
Aber ein schlechtes Gewissen musst du nicht haben, finde ich jedenfalls.
Wie du schon selber sagst - der Hund ist ein Raubtier
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Freu dich, denn dein Hund könnte sich selber ernähren wenn es notwendig wäre. Mein Retriever würde da voll versagen, der war mal einen Tag traurig weil er ein Mäuschen totgeschleckt hat das ihm sein Kater geschenkt hat. Das arme Ding ist förmlich in seiner Zuwendung ersoffen
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War halt B.A.R.F. auf vier Pfoten!
Find ich jetzt nicht wirklich schlimm, ist halt Natur! Hoffe sie hat es gut vertragen!
LG
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Also ich wäre auch nicht gerade happy wenn mein Hund einen Jagderfolg hat. Und versuche es demnach zu verhindern. Schleppleine morgens und abends, ... So larifari "ist doch natürlich" zu schreiben finde ich dann doch etwas seltsam... Konsequenterweise dürften die Hunde dann auch im Wald stöbern, ... Oder ist das so viel anders als mal einen Junghasen zur Strecke zur bringen... :/
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Zitat
War halt B.A.R.F. auf vier Pfoten!
Find ich jetzt nicht wirklich schlimm, ist halt Natur! Hoffe sie hat es gut vertragen!
LG
Man könnte auch sagen, der kleine Snack für Zwischendurch, oder Fast-Barf
Aber sieh es mal "positiv" - der kleine Hase musste wenigstens nicht lange leiden.
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Ich muss auch ehrlich sagen, dass mich solche Situationen eher faszinieren als schockieren.
Das ein Hund doch niemals seine Urinstinkte verliert finde ich sehr beruhigend. Vielleicht mag ich sie deshalb so gern, denn der Mensch verliert in meinen Augen immer mehr.
Ich finde, dass ist ein beruhigender Beweis dafür, dass man dem Hund "antun" kann was man will, er wird immer Hund sein.
Gut so! Wenigstens auf einen ist Verlass!
Schmunzelnde Grüße, Lisa.
EDIT: Das "Gut so!" ist nicht für den Erfolg des Jagens gemeint!
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Zitat
So larifari "ist doch natürlich" zu schreiben finde ich dann doch etwas seltsam... Konsequenterweise dürften die Hunde dann auch im Wald stöbern, ... Oder ist das so viel anders als mal einen Junghasen zur Strecke zur bringen... :/
Ich versteh nicht was du sagen willst. Es gibt nichts natürliches als ein Raubtier das zum überleben tötet. Das ist die Grundregel dieser unserer Welt. Die Sache wird auch nicht besser, wenn wir Hundefutter kaufen oder für unseren Liebling die Sachen vorher abkochen. Oder ist es natürlich, daß TÄGLICH 140 000 Schweine in Deutschland geschlachtet werden? Und das sind nur die Schweine, nicht die zahllosen Hühner oder Rinder. Und ein großer Teil davon landet im Fressnapf unserer Lieblinge. Ist das natürlich? -
@ Savoyarde (mein Gott! Ist dein Name schwierig!)
Ich denke genauso wie du.
Allerdings war bestimmt gemeint, dass man seinen Hund eben in jeder Situation 100 &ig unter Kontrolle haben muss. Was meiner Meinung nach unmöglich ist!!!!
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