Hunde sind doch Raubtiere...

  • Zu dem Urteil: https://www.dogforum.de/ftopic50441.html


    Bitte beachtet aber, dass es sich hier um Tiere handelte, die sich auf dem Grundstück des Halters befanden. Die "Revierverteidigung" alleine wurde von dem Gericht nicht als ausreichend für eine Gefährlichkeit im Sinne der Hundeverordnung gesehen.
    Ob das auch "draußen" so gesehen wird, bezweifle ich ganz stark!


    LG, Caro

  • Zitat


    Aber so war es einfach ein blöder Unfall.

    Ein blöder Unfall... ja... so würde ich es auch einem Kind beibringen dessen Hasen mein Hund gefressen hätte. Ich denke, das wäre dem Kind einleuchtend gewesen und es hätte verstanden. Auch wenn hier jetzt direkt kein Kind betroffen war... aber fürs nächste mal.


    Zitat


    Es liegt doch in der Natur des Hundes, andere Tiere zu fressen.
    Wir als Mensch haben zwar Vorsorge dafür zu tragen, dass unsere Raubtiere möglichst keinen anderen Tieren Schaden zufügen. Aber Menschen sind nun mal nicht perfekt. ;) Wir können unsere Hunde nicht zu 100% kontrollieren!


    Wer nicht damit leben kann, dass sein Hund die Fähigkeit hat zu jagen, zu töten und zu fressen, der sollte sich vielleicht wirklich einen Stoffhund holen. Den kann man dann auch schön neben den Plüschhasen stellen. ;)


    Ist das nicht etwas sehr einfach ausgedrückt?


    So wie Du das schilderst, bräuchte man für den Hund eine Sondergenehmigung für die Haltung.
    Sollte die Domestizierung nicht die von Dir beschriebene Fähigkeit herabsetzen? Denn eigentlich sollte die Domestizierung, respektive die Sozialisation, den Drang andere Tiere zu fressen ausgeklammert haben.

  • Und wieder ein Pseudowisenschaftler :motz:


    Etwas was versehendlich passiert, ist nunmal ein blöder Unfall.
    Oder hättest du gegen den bösen Kampfhunde gehetzt? Damit das Kind erst einmal schön Angst vor Hunden bekommt?
    Oder lieber die natur des Hundes erklären, und dass er nichts dafür kann?


    Und der Drang zu jagen und zu töten ist ein Instinkt, soll ich dir die Merkmale einer Instinkthandlung aufzählen oder leuchtet es dir ein? Instinkte können nicht abgemildert oder verstärkt werden, sondern nur umgelenkt( z. auf Komando, mit Dumy...)


    Keine Sozialisierung der Welt kann einen Jagdhund das Jagen abgewöhnen. Wer seinen Hund kennt und ihn händeln kann, bietet ihm Ersatzbefriedigung an.
    Du meinst, dass ein Hund kein Wolf mehr ist? Ich hab vor einigen Seiten hier die Begründung hier aufgezählt, es ist noch wie vor ein Tier, was tötet.

  • Ja, aber Vorsicht, nicht jeder Hundetyp kann orten, fixieren, hetzen,packen, töten, fressen...


    Das ursprüngliche Muster ist Orten, Fixieren-Anpirschen, Hetzen, Pcken, Töten, Zerreißen, Fressen.


    Beim schafehütenden Collie sieht es so aus: Orten, FIXIEREN, ANPIRSCHEN; HETZEN, Zereißen, Fressen. Das packen und töten fehlt beim Hütehund, es kommt zwar vor, allerdings ist es selten.


    Beim Vorstehund sieht es so aus: Orten, FIXIEREN-Anpirschen, Packen, Fressen. Der Vorstehhund soll in der Fixier-Anpirsch-Position verharren, bis der HF das Kommando gibt. Der Vogel soll aber nicht gejagt werden. Packt und frißt er die Beute, anstatt sie zu bringen, ist dies dem inneren Antrieb folgend und selbstbelohnend. Man kann es dem Hund nicht abgewöhnen.


    Beim Retriever gilt: ORTEN, Hetzen, PACKEN, Fressen. Apporterhunde haben ein starkes Suchverhalten, das in Packen übergeht. Sie tun selten Fixieren und Anpirschen. Wenn ein Hund zum Zerreißen und Fressen neigt, ist er für die Arbeit disqulifiziert.


    Der Jagdbegleithund hat: Orten, Fixieren-Anpirschen, Hetzen, Packen, Tot-Beißen, Fressen


    Der Herdenschutzhund kann nur Fressen. Ein guter Herdenschutzhund zeigt nur selten Elemente des Jagdverhaltens. Wenn er es doch tut, so hetzt und packt er das Wild meist nur.


    Ihr seht, ein Hund hat nicht unbedingt das Jagen, Töten und Fressen angeboren. Er kann es erlernen und perfektionieren. Der Reiz liegt aber in der Regel in der Bewegungshandlung, nicht im Töten. Es gibt Hunde, die können es nicht, es gibt Hunde, da liegt es in ihrer Natur, z.Bsp. der Podenco.

  • Nur weil das nicht gemacht, heißt es nicht das Hunde es nicht können! Jeder Hund kann hetzen und töten. Ob er das jemals zeigt, ist was anderes.


    Und beim Hund am Vieh z.B. ist es einfach auch der Gehorsam. Behaupte ich zumindest mal. Ebenso wie bei allen jagdlich geführten Hunden, eben weil die Hunde sonst nicht für die Arbeit zu gebrauchen wären.


    Fixieren kann auch jeder Hund. Ich behaupte echt, jeder Hund kann sämtliche Jagdsequenzen zeigen. Diesen Instinkt bekommt man nicht raus, der eine hat ihn stärker, der andere mehr...

  • Schlicht und ergreifend: Nein. Les mal das Buch "Hunde" von Ray und Lorna Coppinger. Nein, ich glaube nicht, dass das jeder Hund kann. Ich habe einen Hirten-Herdenschutzhund, der zwar fixiert und hetzt, aber weder töten kann, noch Totes frißt, geschweige denn ansieht. Selbst bei rohem Fleisch flieht sie. Tote Tiere werden nicht mal angeschnuffelt. Hetzen tut sie jedoch leidenschaftlich gerne.


    Oder wie wäre es mit den Pizzahunden von Bloch. Er schreibt: "Sieht man einmal vom Erfolg versprechender Jagen auf Kleinbeute ab, ist in der Regel eher das Gegenteil der Fall. Die meisten unserer Familienhunde zeigen beim Jagen nur bruchstückhafte Sequenzabfolgen des angesprochenen Funktionskreises, warnen größere Beutetiere durch lautes Kläffen und informieren potentielle Opfer durch eine unangebrachte Vokalisation unsinnigerweise über Vergrößerung oder Verringerung der Verfolgungsdistanz. Außerdem fehlt ihnen neben dem Gefühl zur effizienten Energieeinteilung auch die Hartnäckigkeit, ohne die eine Jagd auf Dauer nicht von Erfolg gekrönt sein kann. Haushunden bereitet es einfach nur Spaß, jedem x-beliebigen Beuteschema hinterherzurennen, wenn auch recht kopflos. Hioerbei werden Glückshormone ausgeschüttet.


    Eigentlich haben es Familienbegleithunde gar nicht nötig, sich auf eigene Faust zu ernähren. Es fehlen ihm die startegischen Schachzüge eines genialen Jägers. Jäger ja, Beutegreifer im Vergleich zum Raubtier? Wohl kaum...."

  • @ Schopenhauer: Im Prinzip hast Du Recht, die Jagdsequenzen sind bei den verschiedenen Hunderassen unterschiedlich ausgeprägt.
    Aber mein Wissen ist, wie Murmelchens auch, dass theoretisch jeder Hund im Einzelfall auch die anderen Sequenzen zeigen kann. Und ich glaube, genau um so einen Einzelfall geht es hier.
    Wie das beim Podenco ist, weiß ich gar nicht. Die Hasen werden in Spanien auf der Jagd ja lebendig apportiert. Dann müsste eigentlich die Sequenz "Töten, Fressen" fehlen. :?



    @ Jörg: Eine Sondergenehmigung braucht man als Hundhalter nicht, gleichwohl muss man aber mit "Sonderkonsequenzen" rechnen. ;) Siehe die verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung für Hundehalter, der eben zugrunde liegt, dass wir unsere Hunde niemals vollständig kontrollieren können.


    Eine sehr interessante Frage aber, inwieweit Domestikation und Sozialisation Einfluss auf das Jagdverhalten des Hundes haben bzw überhaupt haben können.
    Da es sich beim Jagdtrieb um einen recht starken, elementaren Instinkt handelt (ähnlich wie der Fortpflanzungstrieb), könnte ich mir vorstellen, dass hier evolutionäre Entwicklung nur einen begrenzten Einfluss nehmen kann. Ich denke auch, dass man so einen Trieb nicht völlig "wegsozialisieren" kann.
    Denn, bedenken sollte man auch, dass der Mensch diesen Jagdtrieb des Hundes seit Jahrtausenden für sich nutzt!


    LG, Caro

  • Neulich lief bei uns eine Maus durch das Wohnzimmer.


    Arthos und Quebec schauten etwas irritiert, Woody lief ihr nach, schnupperte, ich dachte: Das war´s, armes Mäuschen". Denkste, er fing an zu niesen und ekelte sich sichtlich.


    Soviel zum Jagdtrieb und dem "Tötenkönnen" was angeblich jeder Hund egal welcher Rasse in sich trägt.


    @Schopenhauer
    Ich halte es da auch mit Bloch. Sicher "jagen" Hunde. Aber wie, meine sind zum Beispiel gar nicht in der Lage weite Strecken jagend zu bewältigen. Dafür ist ein Neufundländer nicht "gebaut". Sicher, wenn ich mir sein Gebiss ansehe, er "könnte" töten. Aber er macht es nicht, weil er "vergessen" hat wie es geht.


    Gruß Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

  • Zitat

    Arthos und Quebec schauten etwas irritiert, Woody lief ihr nach, Sicher, wenn ich mir sein Gebiss ansehe, er "könnte" töten. Aber er macht es nicht, weil er "vergessen" hat wie es geht.


    Aber wenn es wirklich mal drauf ankommen würde?
    Er könnte und er würde...
    (nimm ich zumindest mal an ohne ihn zu kennen)

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