Hunde sind doch Raubtiere...

  • Zitat


    Ich versteh nicht was du sagen willst. Es gibt nichts natürliches als ein Raubtier das zum überleben tötet. Das ist die Grundregel dieser unserer Welt. Die Sache wird auch nicht besser, wenn wir Hundefutter kaufen oder für unseren Liebling die Sachen vorher abkochen. Oder ist es natürlich, daß TÄGLICH 140 000 Schweine in Deutschland geschlachtet werden? Und das sind nur die Schweine, nicht die zahllosen Hühner oder Rinder. Und ein großer Teil davon landet im Fressnapf unserer Lieblinge. Ist das natürlich?


    Da muss ich dir voll und ganz zustimmen!


    Wenn ein Raubtier eine Beute reist -das ist die NATUR!
    Wir Menschen fallen da total aus den Rahmen und wollen uns über die Natur stellen!!!

  • So ganz spontan fällt mir dazu eigentlich nur ein, dass ich mir manchmal wünschte, manche Hunde würden manchen Menschen täglich eine Maus "servieren", damit manche Hunde endlich nicht mehr so vermenschlicht werden.
    Und vielleicht würden viele Mäuse so einen besseren "Zweck erfüllen", als in Versuchslaboren...


    Trotzdem ist meine Jägerin an der Schlepp. Provozieren möcht ich es nicht.
    Hetzspiele gibts mit mir und rohes Fleisch von mir, schließlich sind ihre Streunerzeiten vorbei...


    Und es ist sicherlich kein schöner Anblick.


    LG,
    SaFla

  • Wenn ein Raubtier eine Beute reist, dann ist das die Natur. Klar. Nur, dass unsere Hunde als Haustiere gehalten werden und nicht als freilebende Wildtiere. Und das macht in meinen Augen einen großen Unterschied. Es ist völlig normal, dass sich ein frei lebender Wolf, Fuchs, ... eine Beute sucht und tötet - er macht es um damit zu überleben. Unsere Hunde werden von uns versorgt, benötigen also keine Beute um zu überleben. Natürlich würden viele von ihnen trotzdem jagen (viele von ihnen wüßten aber mit Sicherheit nicht so viel mit der Beute anzufangen wie Emma.) Und von daher sehe ich es als die Verantwortung der HH darauf zu achten, dass der eigene Hund eben nicht jagen geht.
    Und ja, in unserer Gesellschaft ist es leider inzwischen natürlich geworden, dass Schweine geschlachtet werden und auf unseren Tellern und im Fressnapf der Hunde landen. Aber wenn eure Hunde bald wieder selber jagen gehen, werden die Schlachtzahlen ja wieder zurückgehen. ;)
    Ich gehe mal davon aus du bist Vegetarier? Oder macht es dir in diesem Punkt nichts aus gegen die Natur zu handeln?

  • Ob die Katzenbesitzer sich auch fragen, was ihre Freigänger in den Wiesen und Feldern so anstellen, wenn diese zur Tür rauslassen werden? Denken die auch an die jungen Hasen und an die Nester der Bodenbrüter? Eher nicht, oder? Da heißt es wohl eher, daß das halt der Lauf der Natur ist - schließlich kann ja niemand eine Katze beim Freigang kontrollieren. Und irgendwo stimmt das halt auch.


    Warum machen sich Hundebesitzer das Leben selbst schwerer als nötig? Natürlich sollte ein Hund so weit wie möglich (100%ige Kontrolle ist utopisch) vom Hetzen und Jagen von Wildtieren abgehalten werden. Das steht außer Frage - der Lebensraum von Wildtieren ist ohnehin durch den Menschen schon stark eingeschränkt und kein Familienhund hat es nötig, sich sein Abendessen selbst zu besorgen. Allerdings sollte man schon unterscheiden, ob der Hund quasi zur falschen Zeit am falschen Ort und ist mit einem Satz in nächste Gebüsch einen jungen Hasen erlegt (das hätte ja sogar ein angeleinter Hund geschafft!) oder ob der Hund regelmäßig Jagen geht, weil es den Hundehalter nicht interessiert, was sein Vierbeiner so treibt. Da liegen für mich nämlich Welten dazwischen.


    Der Hund ist und bleibt ein triebgesteuerter Beutegreifer - das ist seine Natur. Sicher läßt sich der Jagdtrieb mit Erziehung und Ersatzbeschäftigung in kontrollierte Bahnen lenken und das sollte auch das Ziel eines jeden Hundehalters sein, aber niemand kann garantieren, daß der Hund nicht doch mal im Bruchteil einer Sekunde instinktiv handelt und damit Erfolg hat.


    Mein Hündin jagt übrigens gern Mäuse - und ich lasse sie. Rehe , Hasen und Co. sind tabu (bzw. wir arbeiten gerade noch am "Hasen hetzen ist verboten"), im wald ist stöbern nicht drin, nur Mäuse mußten allerdings schon einige ihr Leben lassen.
    Dabei habe ich genausowenig ein schlechtes Gewissen wie beim Anblick des Schnitzels zum Mittagessen. Ein wenig paradox ist das sicher - keine Frage. Aber "Fresen und Gefressen werden" ist doch irgendwie Teil der Natur - auch wenn der Mensch das gerne verdrängt, weil es schlecht zu seinen Moral- und Ethikvorstellunge passt. Zumindest den Konflikt empfinden Hunde nicht ;).

  • Lillameja,


    nichts anderes sind unsere Hunde!


    Raubtiere! Wölfe!


    Nenn es wie du willst. Und finde dich damit ab, dass dies ein absolut normales, instinktives Verhalten ist! Ich hab ja keinen Goldhamster ;)

  • Meine dürfen auch nicht hetzen und ich behaupte mal, Björn sieht das genauso.


    Aber das war doch eine ganz andere Situation. Der Hund war frei, damit er zum Garten des Kumpels laufen kann und er ist nicht hetzend im Wald oder sonstwo rumgerannt. Sie hat innerhalb von Sekunden den Hasen aus dem Gebüsch geholt und getötet. So schnell kann gar kein Mensch reagieren. :ka:

  • Ich behaupte nicht, dass unsere Hunde keine Raubtiere sind. Trotzdem empfinde ich es als völlig verantwortungslos und dazu unnötig seinen Hund jagen zu lassen. Das so ein Vorfall mal passieren kann ist klar, war aber auch nicht beabsichtigt. Trotzdem arbeite ich daran, so etwas zu vermeiden. Und wenn ich die Threads zum Thema "Hilfe, mein Hund fängt an zu jagen" sehe, bin ich glücklicherweise wohl nicht die einzige.

  • Ich finde es halt wahnsinnig schwer für mich persönlich eine Grenze zu ziehen, was ich an Jagdverhalten dulden kann und was nicht!
    Na klar ist es natürlich das Raubtiere töten, dass Hunde töten und würden wir in der mongolischen Steppe leben, dann könnten sich meine Hunde von mir aus jeden Tag nen Hasen fangen - wir leben allerdings nicht in der mongolischen Steppe, sondern in Deutschland. Auf Grund der immer fortschreitenderen Lebensraumzerstörung liegt der Feldhasenbestand ziemlich am Boden und wenn jeder der 4 oder 5 Millionen deutschen Hunde regelmäßig einen Junghasen erbeuten würde, dann würde das die Art wahrscheinlich vollends ins Abseits befördern... :/
    Das geht einfach nicht!
    Es gibt ja hier viele User, die ihren Hunden sogar unterbieten nach Mäusen zu buddeln oder Vögel aufzuscheuchen...soweit gehe ich ja gar nicht...aber einen Junghasen reißen, so ganz locker sehe ich das irgendwie nicht.
    Ich will ja gar nicht absprechen, dass ich mich einer gewissen Faszination ob Emmas "Selbstständigkeit" auch nicht entziehen kann, aber unter den hier gegebenen Vorraussetzungen ist das einfach nicht akzeptabel.
    Denn ganz ehrlich, dann könnte ich mir Antijagdtraining, Umlenkung des Jagdtriebs und Alternativbeschäftigungen doch echt schenken und lass die Hunde einfach losziehen...
    Ach, ich weiß auch nicht, echt ein schwieriges und vielschichtiges Thema, aber ich finde die Diskussion sehr interessant...

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