Vermieterhund macht uns zu schaffen

  • Hallo zusammen!


    Unsere Vermieter (wohnt mit im Haus) haben sich einen zweiten Hund angeschafft.


    Es handelt sich hierbei um einen Kangal. Das Alter schätze ich auf etwa 20 Wochen. Finde das bei der Rasse sehr schwer, weil die ja als Welpen schon irre groß sind.


    Nun zum Problem:


    Unser Garten ist für alle offen, sodass jeder überall hingehen kann.
    Dies gilt ja nunmal leider auch für die Hunde. Bisher haben wir uns nur über die Haufen aufgeregt die lustig im Garten verstreut lagen, aber nun gibt es ein viel größeres Problem.
    Der Welpe kennt seine Grenzen nicht.


    Ich bin ein irre tierlieber Mensch, habe selbst auch Tiere, bin aktiv im TS aber ich bin jedes Mal kurz davor, dass mir der Geduldsfaden reißt und ich habe diesem Tier gegenüber schon heftige Aggressionen entwickelt, auch wenn ich weiß, dass es nichts dafür kann.


    Sobald wir im Garten sind kommt der Hund an und versucht uns anzuspringen (meiner Tochter geht er dann bis zum Gesicht), er beißt sich in unseren Klamotten fest und hat so schon viele Anziehsachen kaput gerissen und er zerkratzt und beißt uns die Arme und Beine bis zum bluten (sind nur Schrammen, aber auch die tun weh).
    Alle Versuche unsererseits von unterwerfen über laute Schreie etc bleiben ohne Erfolg und der Hund fühlt sich fast noch angestachelt und macht fleissig weiter.



    Der Vermieter greift ein, wenn er da ist und es mitbekommt, nur ist dies leider nur in 20% aller Fälle so. Die meiste Zeit ist der Welpe allein im Garten bzw mit dem Husky zusammen.
    Ein einsperren sieht unsere Vermieterin nicht ein und meinte zu den kaputten Klamotten völlig hysterisch (wir haben sie ruhig drauf angesprochen), dass das halt so ist wenn man nen Welpen hat und was wir uns denn aufregen, wir sollen die Rechnungen bringen und gut.
    Jetzt kann ich doch aber nicht alle 2 Tage die Rechnungen da anschleppen - vor allem geh ich eh davon aus, dass die sich darum nicht kümmern (wir stehen wegen div Mietmängel wie Schimmel, def Heizung etc schon kurz vorm Prozess).
    Abgesehen davon kann ich meine Tochter nicht mehr allein in den Garten lassen, weil sie allein nicht vom Hund wegkommt und mir das auch viel zu gefährlich ist. Mit uns zusammen mag Lina auch nicht mehr in den Garten, weil sie Angst vor dem Hund entwickelt.


    Am Montag haben wir eh wieder nen Termin beim Anwalt, aber das nützt ja auch nichts. Bis sich deshalb was tut vergehen wieder Wochen, wegen der Mietsache geht es auch erst jetzt nach 8 Monaten vor Gericht, daher brauche ich jetzt eine Lösung.


    Habt ihr Tips? Wie würdet ihr handeln?


    Wir haben schon versucht den Hund mit Wasser fern zu halten, aber auch das blieb erfolglos.
    Vor allem ist mir wichtig, dass der Hund bei uns seine Grenzen kennt, denn ein Kangal ist ja größentechnisch nicht ohne und wenn der mal ausgewachsen ist, dann will ich mich noch in den Garten trauen.


    Was kann ich nun für Wege gehen?
    Bringt es was das Ordnungsamt einzuschalten? Sind die da überhaupt zuständig, wenn es um Probleme auf Privatgrundstücken ist oder gelten dann da andere Regeln weil es laut Mietvertrag ein Gemeinschaftsgarten ist?


    Einen Teil des Gartens abzäunen kann ich nicht ohne Genehmigung und die bekommen wir natürlich nicht bzw müssten wir dann auch erst im Prozess durchsetzen.


    Wie sieht es mit anleinen aus? Darf ich wenn der Hund mal wieder ohne Aufsicht im Garten ist und sich an uns austobt zur Leine greifen und ihn festbinden?


    Ich denke nicht, dass es etwas bringt wenn ich versuche den Hund zu erziehen. Dafür müsste ich schon rund um die Uhr mit dem zusammen sein, was ja nicht der Fall ist.



    Ein weiteres Problem stellt der andere Hund dar. Er ist ein Husky, das Alter ist mir unbekannt und aufgrund des Allgemeinzustandes auch für mich schwer abzuschätzen.
    Der Hund ist Tag und Nacht im Garten (der Welpe darf ins Haus) und bekommt nur alle paar Tage einen Spaziergang.


    Ausserdem scheint er gesundheitlich stark angeschlagen zu sein.
    Vorn an der Stirn hat er ein 5 Mark-Stück großes Geschwür (?), dass wohl auch schon aufgebrochen ist, da die Stelle immer blutig aussieht.
    Hinten am Schenkel hat er ebenfalls eine Verdickung (Fell ist noch drauf), die Größe ist ca wie ein Handball und rund (ich vermuete, dass Eiter oder so drin ist, weil die Rundung glatt und gleichmäßig ist).
    Kann jemand aus der Ferne ein paar Vermutungen anstellen, damit ich ein paar mögliche Ursachen eingrenzen und mich näher informieren kann? Ich wüsste nicht, wo ich mit der Suche anfangen soll.


    Ansonsten ist der Hund auch auffällig ruhig. Ich hab ihn noch nie bellen hören, er rührt sich auch nicht wenn man den Garten betritt - egal ob es wer vertrautes oder fremdes ist.
    Er spielt nicht, er rennt nicht, er schläft eigentlich den ganzen Tag nur, was ich für einen Husky ungewöhnlich finde.


    Ich stelle morgen Fotos dazu ein.

  • Hmm würde mal beim Tierschutz durchklingeln wenn der Hund so gesundheitlich angeschlagen scheint. Die Besitzer scheinen sich ja ned gerade zu kümmern.


    Wie es Mietrechtstechnisch aussieht hab ich keine Ahnung.
    Allerdings mal eine Frage - wie unterwerft ihr den Hund denn? :???:
    Welpen stachelt sowas generell auf, und auch bei ausgewachsenen Hunden hat dies keinen Sinn.

  • Hi!


    Danke für die Antwort!


    Unterwerfen ist vielleicht das falsche Wort. Wir packen den Hund und halten ihn am Boden und sagen laut "nein" oder "aus" und versuchen ihn dann zu ignorieren.


    Wir würdest denn Du reagieren um den Hund abzuhalten?

  • Achso, ich dachte euer unterwerfen geht in Richtung Alphawurf o.ä.


    Gute Frage wie ich reagieren würde.
    Anfangs würde ich sicher versuchen ihn zu ignorieren und wenn er mich in Ruhe lässt, ihm etwas Aufmerksamkeit schenken.


    Ich denke Nein, Aus usw. bringt bei sowas nichts, denn ihr seid ja nicht für die Erziehung des Hundes zuständig und er wird euch nicht für voll nehmen, wenn er die Kommandos überhaupt schon kennt.
    Da sind sicher die Besitzer in der Pflicht, aber die scheinen sich ja ned zu kümmern :/


    Es ist wirklich eine schwierige Situation weil der Hund auch eine Gefahr für eure Tochter darstellt...
    Habt ihr mal überlegt auszuziehen? Gerade weil ihr auch Stress habt wegen Schimmel etc.? Die Vermieter sitzen da natürlich am längeren Hebel :/

  • Hallo,


    das klingt ja furchtbar! Ruf bitte sofort das Ordnungsamt an, das ist zuständig.


    Vor allem führe Nachweise über jeden "Angriff" des Hundes und behalte beschädigte Sachen. Dann bist Du glaubwürdiger den Ämtern gegenüber und hast rechtlich bessere Chancen, falls es mal zu einem Rechtstreit deswegen kommt.


    Und überlege mal, dass der Hund in ein paar Monaten deutlich größer sein wird... Wenn er immer noch so unerzogen sein sollte, würde ich mir ernsthafte Sogen um die Gesundheit meiner Kinder machen. Da muss was passieren.


    Der Husky hat es wohl besser, wenn er da raus kommt... Den Zustand gleich dem Ordnungsamt mitteilen, die veranlassen dann schon alles Weitere (sollten sie zumindest).


    Viel Erfolg


    Rolf

  • Zu dem Husky:


    Bilder machen, Tierschutz einschalten oder beim Vetamt durchklingeln. Sagt ihr dort Bescheid, sind die Menschen verpflichtet vorbeizuschauen. Dokumentiert genau wann sie Gassi gehen, schreib Euch alles auf. Ist dies nachvollziehbar, wird es vom Amt anerkannt.


    Zu den Klamotten & Co:


    Beim ersten Mal ok, beim zweiten Mal hätte ich sie zur Rede gestellt und dann wär ich beim Anwalt gesessen und hätte mich informiert, auch wie es rechtlich aussieht mit Gartennutzung, Kindeswohl etc. Man kann ja nicht verlangen, dass Euer Kind nicht mehr in den Garten kann wg. eines Hundes. Und der Kangal wäre für mich bzgl. meiner Tochter ein riesiges Problem!!


    Das Eingreifen:


    Auch deshalb absichern lassen (auch rechtl.), wenn mal was passiert und der Halter bzw. Euer Vermieter schreitet nicht ein, wer haftet, wie siehts rechtlich aus.


    Dem Hund will ich ja nichts böses, der Kangal ist ein Kangal- dafür kann er nichts. Aber wir haben in unserem Ort übelst Probleme mit einem Kangalbesitzer- mehrere Hunde mußten dran glauben, der Hund einer Bekannten und auch mein Großer wurden böse zugerichtet und haben knapp überlebt.
    Der Hund hat zwar Leinen- und Maulkorbpflicht, der Zaun mußte behördlich angeordnet erhöht werden etc. und trotzdem kommt es immer wieder zu Zwischenfällen.
    Der Hund tut mir leid, keine Erziehung etc. darf es aber ausbaden.


    Ich würde an Deiner Stelle nicht lange fackeln und was machen, schalte das O-Amt ein. Immer wieder nerven wenn nichts passiert, Bilder machen- Zeugen suchen nach Meinungen fragen. Beim Ordnungsamt, Veterinäramt alles schriftlich einreichen, am besten persönlich abgeben- gegen Unterschrift- oder per Einschreiben, dann kann niemand sagen, es kam nichts an.


    Auf jeden Fall aktiv werden- da muß was geschehen!

  • Zitat

    Ansonsten ist der Hund auch auffällig ruhig. Ich hab ihn noch nie bellen hören, er rührt sich auch nicht wenn man den Garten betritt - egal ob es wer vertrautes oder fremdes ist.


    das is ganz normal für einen Husky. Ein Husky is zwar wachsam, aber nicht beschützermässig.


    Is natürlich nicht alles so schön, wie es bei euch läuft und ich kann nur sagen, es mal mit dem Ordnungsamt zu versuchen. Gerade bei dem husky sollte mal das Vet.- Amt nachschauen. Allerdings is es nicht gesagt, das das Vet.-Amt auch was unternimmt.


    Die Rechnungen von den kaputten Sachen würde ich sammeln und dann beim VM abliefern.


    Auch wenns "hart" klingt, aber ich würde die Tochter nicht mehr alleine in den garten lassen.


    Mal ne ganz blöde Frage: warum zieht ihr nicht aus? Wenn ihr doch eh schon solche Probleme habt, wäre ein Auszug doch wohl am besten.
    Ich kann verstehen, das das alles sehr ärgerlich für euch is, aber ich denke auch, das ihr eure Koffer packen müßtest, um wirklich Ruhe zu haben.


    Nun, das ein Welpi noch so verspielt is, und "beißt" und springt is klar. Da es aber nun nicht euer Hund is, habt ihr da ziemlich wenig was ihr machen könnt, außer ein eindringliches, ruhiges Gespräch zu suchen. Aber so wie du schreibst, scheint es aussichtslos zu sein.


    Mein Tip: sucht euch ganz shcnell was neues, wo ihr glücklich werden könnt.

  • oh je, ich würde auch sofort ausziehen. ihr werdet sonst noch viel "spaß" mit dem kangal bekommen. das wäre mir eindeutig zu gefährlich.


    gruß marion

  • Also wenn ihr mich fragt würde ich sagen, schaltet das Ordnungsamt und auch den Tierschutz ein. Die armen Kerle (Hunde) müssen doch irgendwie aus der Situation befreit werden.


    Und ausserdem würde ich mir ernsthaft überlegen, tatsächlich auszuziehen. Man findet sicherlich Wohnungen die genauso schön sind und wo ihr und eure Tochter Ruhe habt.Schimmel in der Wohnung ist ja nun alles andere als unschädlich!!!!


    Wie in den anderen Beiträgen schon geraten: zeichnet alles auf,dokumentiert alles und meldet es dem Tierschutz. Wenn der Husky wirklich so schlecht zurecht ist, werden sie ihn sicherlich gleich mitnehmen und erstmal versorgen.


    Wartet nicht zu lange damit!!!


    Liebe Grüße


    Lotta & julia

  • Hallo zusammen!


    Vielen Dank für die vielen Antworten!


    Das mit dem Ausziehen ist so eine Sache...
    Wir wohnen nichtmal ein Jahr hier und haben für die Wohnung all unsere Ersparnisse geplündert. Wir haben nun schlicht und einfach kein Geld für einen Umzug.
    Auch meiner Tochter mag ich vorerst keinen neuen Umzug zumuten, da sie schon einiges durchgemacht hat und zur Ruhe kommen muss (Brand in alter Wohnung, ihr Freund kam dabei ums Leben, frisch in der Schule).
    Da verzichte ich dann lieber darauf sie allein runter zu lassen bzw lasse sie nur vorn am Haus spielen.
    Es ist alles verzwickt und verzwackt :(


    Hier sind mal Fotos vom Husky. Die graue Umrandung zeigt die Verdickung am Schenkel. Wie gesagt ist diese etwa Handballgroß. Kann man so jetzt nicht so gut erkennen, aber ich geh nachher wenn es nicht mehr regnet nochmal ein neues Foto machen.








    Und hier nochmal ein vergrößerter Ausschnitt von der Kopfwunde. Hier werde ich auch nochmal ein neues machen. Am Aufnahmetag hatte ich noch kein Teleobjektiv und kam nicht so nah an den Hund ran bzw wollte nicht, weil es auch schonmal vorkam dass der geknurrt hat und auch einmal nach meiner Tochter geschnappt hat - aber da war sie nicht ganz unschuldig, weil der Ball an ihn geflogen ist und sie ihn direkt bei ihm wieder aufgehoben hatte.


    EDIT: Bilder gelöscht, da zu groß!




    Ich werde ab jetzt auf jeden Fall alles dokumentieren, (vielleicht sogar auch mal mit einem Video(?) und morgen den TSV und OA anrufen.

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