Angst vor Gewitter - was tun?

  • Hallo Finn,
    das mit dem Handy ging so:
    meine Tochter hat es nachts zum Aufladen ans Netz gehängt und neben sich ins Bett gelegt. Als der Blitz einschlug, kam die Spannung über die Steckdose ins Handy und ist dann übergesprungen. Im übrigen geht es ihr wieder gut, haben zur Vorsicht ein EKG schreiben lassen.


    LG
    anpie

  • Zitat

    Hallo Finn,
    das mit dem Handy ging so:
    meine Tochter hat es nachts zum Aufladen ans Netz gehängt und neben sich ins Bett gelegt. Als der Blitz einschlug, kam die Spannung über die Steckdose ins Handy und ist dann übergesprungen. Im übrigen geht es ihr wieder gut, haben zur Vorsicht ein EKG schreiben lassen.


    LG
    anpie


    Hallo Anpie,


    schön das es so gut ausgegangen ist. Anderseits erschreckend wie man vom Blitz u.a. getroffen werden kann.


    Ich arbeite in der Medizin...daher die weiterführende Frage bzw. Neugierde. Sorry an die anderen für das OT ;)

  • Hi,


    ich hab in unserem Welpenbuch gelesen, dass es CD´s mit Altagsgeräuschen wie zb Gewitter, Silvesterböller usw gibt die man dem Hund zur Gewöhnung an diese Geräusche vorspielen kann/soll, wenn man in der Prägephase nicht die Möglichkeit hat, dass er diese Geräusche da schon kennenlernt.


    Vielleicht wär das ja was für euren Hund um sich an Gewitter zu gewöhnen?


    LG


    Carina

  • Zitat

    Du mußt dich darauf einstellen, das es nicht funktioniert.
    Der Hund kann schon unterscheiden ob das Geräusch aus einem Gerät kommt, oder ob es natürlich ist.
    Ich habe diese CD auch und Diego hat es gar nicht gejuckt, egal mit welcher Lautstärke. ;)


    Das wurde auf der ersten Seite schon vorgeschlagen ;)



    Wir haben die CD Zuhause..... völlig uninteressant; Sally weiß SOFORT, dass es kein echtes Gewitter/Feuerwerk/etc. ist :D

  • Ignorieren, schön und gut. Solange der Hund sich *nur* verkrümelt, hechelt oder sabbert und Schutz sucht, auch kein Problem - der Hund tut ja nix, bzw. richtet keinen Schaden an.
    Was aber mit einem Hund tun, der aktiv wird? Der das Haus zusammenbellt? Oder versucht gegen die Fenster zu springen? Oder Gartenzäune überwindet, um dem Donner entgegenzusprinten?
    Ignorieren sicherlich hier nicht die Lösung des Problems.


    Eigentlich sind es 2 Probleme: das des Hundes (Angst) und das des Hundebesitzers (die Konsequenzen/Verhaltensweisen, die der Hund aus der Angst heraus zieht).


    Die angesprochene vielverschmähte Zuwendung in solch einer Situation... Was ist für einen Hund in solch einer Gefühlslage überhaupt Zuwendung? Kann er sie als Belohnung für ein unerwünschtes Verhalten interpretieren? Oder vielleicht doch als Schutz, wenn man z.B. Körperkontakt zu einem im *normalen Alltag* vertrauten Wesen herstellt?
    Ich denke, dass Schutz/Körperkontakt geben in Ordnung ist. In jeder anderen Situation würde ich das mit meinem Hund auch tun und er weiss dass er sich an mich wenden kann, wenn es mal brennt. Warum sollte ich bei Gewitter anders reagieren?
    Und warum sollte ich etwas verleugnen, was definitiv vorhanden ist? Ich habe keine Angst vor Gewitter, und genau das kann ich bei meinem Hund (hoffentlich) rüberbringen, selbstverständlich ohne zusammen zu zucken.


    Hier läuft es so ab, dass ich meinen Hund bei Gewitter zu mir auf das Sofa zitiere, ihn in eine Decke einwickele, Bachblüten (Rescue-Tropfen) gebe, die Musik auf Zimmerlautstärke andrehe und ihm die Hand auf den Rücken lege oder die Ohren ausstreiche. Weiteres *Geschisse* gibt es nicht. Ich surfe im Internet oder lese ein Buch.


    Dieser Hund lebt noch nicht sehr lang bei mir, auf seine Angst bei Gewitter wurde ich erst vor kurzem aufmerksam. Wir werden daran weiter arbeiten.


    LG Bettina

  • Sorry, wenn ich einen alten Thread ausgrabe: mit zunehmendem Alter (er ist knapp 9) merke ich, dass JJ vermehrt Angst vor Gewitter und Feuerwerk hat. Dies äussert sich in Panik und er ist nirgendwo ruhig, geht unter Bett, in den Schrank und scharrt mit den Pfoten. Diese Beruhigungstropfen (Calmin) nützen herzlich wenig (glaube ich), wenn es tagsüber ist stecke ich ihn in die Box und öffne auf Youtube beruhigende monltone Musik, die dann Stundenlang läuft. Er wird mit der Zeit auch ruhig und schläft, nur was kann ich ihm in der Nacht anbieten? Gibt es sonst nichts, was beruhigend auf ihn wirkt?


    Dachte daran, eine etwas grössere Box aus Holz zu machen und die Innenwände mit diesen geräuschabsorbierenden Schaumstoffen zu versehen. Aber habe meine Zweifel, ob es überhaupt was nützen würde. Danke.

  • Dachte daran, eine etwas grössere Box aus Holz zu machen und die Innenwände mit diesen geräuschabsorbierenden Schaumstoffen zu versehen. Aber habe meine Zweifel, ob es überhaupt was nützen würde. Danke.

    Wenn deinem Hund eine solche Box helfen würde, warum nicht, einen Versuch ist es wert. Ich würde nur zu bedenken geben, dass viele Hunde (so auch meiner) eher auf den Druckabfall und die Luftveränderungen reagieren und davor Angst haben. Das Donnern ist bei uns nicht primär das, was Angst macht, er fühlt sich schon vorher nicht gut. Was man da machen kann? Ich weiß es nicht...

  • Anhand der eher überschaubaren Antworten in diesem Thread, der ja nun schon das ein oder andere Jahr hier so vor sich hindümplet, traue ich mich ihn wieder aus der Versenkung zu holen und hoffe, den ein oder anderen Impuls für unser Problem zu bekommen :winking_face:

    Hermann kam zu uns mit drei Jahren. Wir wussten, dass er ein Problem mit Silvester und der damit verbundenen Geräuschkulissen hat, aber das ist aus meiner Sicht überschaubar. Ja.. er ist ängstlich, aber nicht panisch.

    Anders gestaltet es sich aktuell mit Gewittern.
    Er fand die schon immer semigut, konnte sie aber gut aushalten.
    Letzten Sommer gerieten wir beim Gassi wirklich überraschend in ein heftiges Sommergewitter. Das war innerhalb von Minuten da, wir mitten im Wald. Zum Glück war in direkter Nähe zu dem Zeitpunkt eine alte Fischerhütte, unverschlossen, da suchten wir Schutz. Das Gewitter zog heftig über fast 30 Minuten über uns hinweg. Wir waren also in der Tat mittendrin statt nur dabei. Nix mit Sekunden zählen zwischen Blitz und Donner.. das war satte 20 Min eins!

    Casha: entspannt. Kein Thema. Untersuchte die Hütte, fand eine Menge Spinnweben und wartete einfach mit mir ab.
    Die Zwerge: ängstlich. Je länger es dauerte, umso mehr steigerte sich ängstlich in panisch.

    Und seitdem haben wir den Salat:
    Hermann hat richtig fetten Stress bei Gewitter.
    Ja.. ich bin mit GewitterDingenskirchens (CD, youtube)als Geräuschkulisse dran. Allerdings bin ich überzeugt, dass nicht nur die Geräusche udn die Lautstärke das Problem sind, sondern auch die atmosphärische Aufladung, die bei einem Gewitter so passiert. Egal.. verliert man ja nix, wenn man das (auch) so angeht.

    Jedenfalls hatten wir gerade ein wirklich moderates Gewitter: weit weg und nach lächerlichen 20 min war Ruhe.
    Hermann trotzdem vollkommen out-of-order. Echte Panik, inklusive weit aufgerissenem Maul und heftigem Hecheln. Stress in Reinform.
    Ja.. ich weiß: dem Hund Sicherheit bieten. Halten, nicht streicheln und nicht bemitleiden, ruhig bleiben.
    Zum Glück vertraut er mir so, dass er in der Tat auch in dieser Situation meine Nähe sucht, bei mir Schutz ersucht.

    Als das Gewitter vorbei war, bot ich ihm eine Karotte an (-> kauen beruhigt). Er konnte das minutenlang nicht annehmen. Und wir sprechen hier von einem dauerhungrigen Hund Marke "Industriestaubsauger".
    Irgendwann ging es.

    Im Anschluss mit beiden Hunden wie blöde durch die Bude getobt, weil.. Cortisolabbau. Casha hat das nicht nötig (die ist da echt entspannt), aber wenn der Zwerg Spaß haben darf, dann will sie nicht hinten anstehen.
    Mir ist klar, dass ein ordentlicher Spaziergang zielführender wäre was den Abbau des Stresshormons betrifft. Ist aber in meinen Augen eher kontraproduktiv: wenn wir unterwegs sind und es kracht noch mal in weit-weit-weg.. blöd.

    Mir ist klar, dass nur die Zeit zeigen wird, ob sich seine Panik in vernünftige Bahnen lenken lässt. Meine Frage bezieht sich eher auf den flotten Cortisolabbau, zumindest im Groben.
    Irgendwelche Ideen, um das zu beschleunigen? Zumindest "direkt danach"?
    Hermann ist eh ein unruhiger Hummelhintern, da erscheint mir Cortisol im Organismus und in übersteigerter Form eher äh.. ungut.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!