Anfängerfragen zum Clickern

  • Ich habe mir jetzt alles wichtige besorft um zu starten. Habe auch das Buch "Clickertraining" von Birgit Laser durchgelesen und soweit theoretisch verstanden.


    Trotzdem sind noch ein paar Fragen offen, ausgehend davon, dass das Konditionieren denn auch klappt. :


    Als erste Übung hab ich mir "Watch me" überlegt. Denke, dass das umsetzbar ist. Soweit so gut. Später (Wann ist eigetntlich später?) soll man ja nur noch ab und an mal clicken. Aber das Clicken löst doch die Übung auf. Woher weiß Hund dann, dass die Übung (ohne "click") auch gut geworden ist und sie beendet ist?


    Weiter. Angenommen ich möchte "nur", dass er mich anschaut. Er kommt aber zu mir her, ohne mich dabei anzusehen. N click bekommt er hier ja nicht, weil ich das schließlich nicht verlangt habe. Lobe ich ihn verbal trotzdem für Herankommen? (glaub ich selbst nicht, wills aber absichern)


    Wenn ich mit ihm jetzt das "Wach me" übe, ihn dann aber auf was anderes shapen will, woher weiß er, dass ich jetzt was anderes verlange?


    Ich bin wirklich gespannt, wie das mit meinem Dicken klappen wird. Wenn ich denn erstmal die Theorie verstanden habe


    Lg Mona

  • Zitat

    Als erste Übung hab ich mir "Watch me" überlegt. Denke, dass das umsetzbar ist. Soweit so gut. Später (Wann ist eigetntlich später?) soll man ja nur noch ab und an mal clicken. Aber das Clicken löst doch die Übung auf. Woher weiß Hund dann, dass die Übung (ohne "click") auch gut geworden ist und sie beendet ist?


    "Watch me" finde ich persönlich schwer als Anfangsübung, ich würde eher mit einem Targettraining beginnen. Dass man später nur noch ab und an clicken soll, habe ich noch nicht gehört. Ich clicke immer, wenn meine Hündin das richtige gemacht hat. Oder meinst du variabel im Belohnen sein (mal mehr mal weniger) oder beim Shapen (allmählich nur das neue, gewünschte Verhalten clickern)?


    Zitat

    Weiter. Angenommen ich möchte "nur", dass er mich anschaut. Er kommt aber zu mir her, ohne mich dabei anzusehen. N click bekommt er hier ja nicht, weil ich das schließlich nicht verlangt habe. Lobe ich ihn verbal trotzdem für Herankommen? (glaub ich selbst nicht, wills aber absichern)


    Dafür wird er nicht verbal gelobt. Wenn du willst, kannst du ihn zusätzlich nach einem Click loben.


    Zitat

    Wenn ich mit ihm jetzt das "Wach me" übe, ihn dann aber auf was anderes shapen will, woher weiß er, dass ich jetzt was anderes verlange?


    Wenn du eine neue Übung beginnen willst, beendest du die momentane (ich verwende für Clickereinheiten ein Beginn- und Abschlusswort) und wartest cirka eine Minute, dann kannst du mit der neuen Übung beginnen. Wenn du allerdings ein Verhalten shapen willst, musst du jedes langsame Annähern, an das was du später haben willst, clickern (Hinschauen, ein Schritt in die richtige Richtung, die richtige Haltung etc.). Shapen ist für noch clickerunerfahrene Hunde zu Anfang meist schwierig, manchmal brauchen sie noch etwas Hilfe (mit Handtarget etc. in die richtige Position führen) bzw. man sollte mit einfachen Übungen beginnen.

  • Zitat

    Als erste Übung hab ich mir "Watch me" überlegt. Denke, dass das umsetzbar ist. Soweit so gut. Später (Wann ist eigetntlich später?) soll man ja nur noch ab und an mal clicken. Aber das Clicken löst doch die Übung auf. Woher weiß Hund dann, dass die Übung (ohne "click") auch gut geworden ist und sie beendet ist?


    Hallo Mona, sehr gute Fragen!!


    Also, ich würde auch mit einer Übung beginnen, wo sich der Hund bewegen muß (wie eine Targetübung). 1. ist das leichter für Dich mit dem richtigen Timing zu clicken. 2. Clickert man sich sonst gleich mit der ersten Übung einen "stationären" Hund (also einen, der sich nicht bewegt und dich auch noch anstarrt). Das ist nicht schlecht in sich, nur soll der Hund ja erst mal lernen, dass sich BEWEGEN muß, um geclickt zu werden.
    Ich würde als erstes einen Nasentouch, dann vielleicht ein Sitz, dann einen Pfotentouch clickern. Wenn Du den Pfotentouch mit einem Bodentarget verclickert hast, kannst Du Sachen wie "geh in Dein Bett" und "spring über den Stock" oder so was machen. Und dann würde ich "Watch me" üben. Ich fang auch ziemlich frü mit "Lockere Leine gehen" an.


    Später übernimmt ein Freizeichen (z.B. "Okay") die Auflösefunktion des Clickers. Dazu würde ich erstmal vom Clicken zum verbalen Lob + Leckerchen übergehen und nach dem Lob+Leckerchen "Okay" sagen und dann den Hund ignorieren damit er lernt, dass er in der Zeit machen darf was er möchte.


    Zitat


    Weiter. Angenommen ich möchte "nur", dass er mich anschaut. Er kommt aber zu mir her, ohne mich dabei anzusehen. N click bekommt er hier ja nicht, weil ich das schließlich nicht verlangt habe. Lobe ich ihn verbal trotzdem für Herankommen? (glaub ich selbst nicht, wills aber absichern)


    Das kommt darauf an, ob du da schon ein Signal für "Watch me" gegeben hast, oder ob Du noch einfach nur die Häufigkeit des Ansehverhalten steigern möchtest. Wenn Du kein Signal gegeben hast, kannst Du auch das Herankommen clickern - beide Verhalten sind ja wichtig. Hast Du ein Signal für "Watch me" gegeben, solltest Du nicht clicken, denn das bringt nur unnötig Deine Signale durcheinander!


    Zitat


    Wenn ich mit ihm jetzt das "Wach me" übe, ihn dann aber auf was anderes shapen will, woher weiß er, dass ich jetzt was anderes verlange?


    Dadurch, dass Du das Ansehen nicht mehr clickst, sondern ein anderes Verhalten. Um das Anfangs für Ihn zu erleichtern, kannst Du den Übungsort wechseln, ein kleines Spiel dazwischen schieben, oder eine kurze Pause machen.


    Zitat


    Ich bin wirklich gespannt, wie das mit meinem Dicken klappen wird. Wenn ich denn erstmal die Theorie verstanden habe


    Lg Mona


    Das klappt schon. Fang mit "unwichtigen" Tricks an, da ist es nicht schlimm, wenn es nicht so ganz so klappt, wie Du es eigentlich wolltest.
    Mach dir Notizen von dem Was Du wann wielange und mit welchem Ergebnis geclickert hast.
    Dann hast du einen guten Überblick darüber, wie weit ihr jeweils bei einer Übung schon gekommen seid. Oft fällt einem dann auch beim durchlesen ein, wie man welches Ansatzverhalten für eine Übung verwenden kann, an der man gerade feststeckt - wo es irgendwie nicht weiter zu gehen scheint.

  • Zitat

    2. Clickert man sich sonst gleich mit der ersten Übung einen "stationären" Hund (also einen, der sich nicht bewegt und dich auch noch anstarrt). Das ist nicht schlecht in sich, nur soll der Hund ja erst mal lernen, dass sich BEWEGEN muß, um geclickt zu werden.


    DAS hatte ich gar nicht bedacht. Ich möchte ja, dass er sich bewegt. Ist schließlich faul genug. :D


    Insgesamt hast du mir alle meine Fragen verständlich beantwortet. DANKE!


    -Tess- dir natürlich auch ein "dankeschön".


    Ich werde sicherlich in naher Zukunft häufiger vor der Wand stehen und mich melden. :ops:


    LG Mona

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