Manchmal nerven die Samthandschuhe
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Hallo
Healthbalance wurde mir von einer Bekannten, die ich allerdings nur flüchtig vom Spazieren kenne, wärmstens für meine Hündin Lupa empfohlen. Da ich auf den öffentlichen Verkehr angewiesen bin und das Zentrum von hier aus (ich wohne im Zürcher Oberland) sehr mühsam zu erreichen ist, konnte ich bisher leider nicht hingehen.
Falls du das Zentrum besuchst, würden mich deine Erfahrungen aber sehr interessieren und ich würde mich freuen, wenn du darüber berichtest.Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst.
Lupa hat mein Herz vor drei Jahren in einem Tierheim in Kloten erobert. Ursprünglich stammt sie aus Spanien und als sie bei mir einzog, war sie ca. ein Jahr alt, schwer traumatisiert und völlig verängstigt. Ich weiss nicht mehr wie oft - auch von Fachleuten - mir geraten wurde sie einzuschläfern, weil ein derart verstörtes Tier nicht zu retten sei. Auch in meiner Familie und im Bekanntenkreis stiess ich auf einiges Unverständnis, weil ich mir freiwillig "so einen Hund" antue.Aber ich habe unbeirrt für und mit Lupa gekämpft, weil ich unter dem Berg von Aengsten ihre Lebensfreude, ihre Neugier auf diese zwar unbekannte und furchteinflössende, aber dennoch spannende, grosse, weite Welt sah.
Die erste Zeit war echt happig und es kam mehr als einmal vor, dass ich abends ins Bett fiel und einfach mal eine Runde heulte, weil ich mich in manchen Momenten einfach nur unfähig, ohnmächtig und hilflos fühlte und das Gefühl hatte angesichts all der Aengste gegen Windmühlen zu kämpfen.
Nach und nach löste sich aber eine Angst um die andere. Heute bewegt Lupa höchstens noch kurz die Augenbraue, wenn zum Beispiel ein Pfannendeckel scheppernd neben ihr herunter fällt. Früher flüchtete sie panisch, wenn eine Tüte raschelte, heute schleppt sie sie herum. Ich könnte endlos solche Beispiele aufzählen. Von all ihren Aengsten ist "nur" noch die vor fremden Menschen geblieben. Die ist allerdings nach wie vor schlimm, wenn auch längst nicht mehr so wie am Anfang.Mit Tipps über Foren bin ich bei so tiefsitzenden Problemen vorsichtig. Kompetente fachliche Hilfe finde ich auf alle Fälle gut. Ich unterstütze Lupa noch mit Bachblüten.
Es würde den Rahmen sprengen hier alles aufzuschreiben, aber vielleicht eröffne ich mal einen eigenen Thread und erzähle Lupas Geschichte. Möglicherweise könnte es dem einen oder anderen Mut machen zu lesen, wie aus einem von fast allen aufgegebenem Häufchen Angst eine lebensfrohe, voller Taten- und Entdeckungsdrang durch die Welt flitzende Hündin wurde. Wenn ich doch nur lieber schreiben würde...
Wenn du magst, können wir gerne mal telefonieren und Erfahrungen austauschen. Manchmal tut es einfach auch nur gut, sich bei jemandem auszujammern, der ähnliche Erfahrungen hat und ebenfalls mit einem "Hund der anderen Art
" zusammen lebt.
Lieber Gruss
Susanne -
- Vor einem Moment
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Steffi
Selbstgebastelt haben wir schon vieles
Macht Tuck auch Spass, aber er findet eben alles was hoch ist (Steg und dieses Rampendings, schuldigung, weiss nicht wie es heisst) prima.
Habe mir aber vorgenommen mal bei IKEA reinzuschauen, die hatten mal sowas Tunnelähnliches. Kann ja zwei aneinander bauen.Sol
Prima, das scheint ja schonmal eine gute Referenz zu sein.
Ich habe fest vor, mit Tuck dahin zu gehen. Aber eben. Sehr teuer :/
Ich berichte auf alle Fälle, wenn wir da waren. Werde mal meinen Mann in den Schwitzkasten nehmen. Wenn ich ganz viel Glück habe finanziert er uns die Untersuchung.
(Er ist halt typisch Mann. So ala: Mach doch nicht so ein Theater geht schon, auch ohne Hokuspokus. :motz: )
Die Geschichte von deiner Hündin würde mich schon sehr interessieren.
Auch wie du so viel erreichen konntest.
Und gegeseitig ausheulen find ich prima :mg: -
Da ich kein Club-Mitglied bin, kann ich keine PN schreiben, aber wenn du mir deine E-Mailadresse gibst, schicke ich dir meine Tel.-Nr. zum gegenseitigen Ausheulen. Das wird dann "die-dargebotene-Pfote-Hotline"
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ZitatDie Geschichte von deiner Hündin würde mich schon sehr interessieren.
Auch wie du so viel erreichen konntest.
Ich werde mich bemühen sie aufzuschreiben, aber eben, wie man anhand meiner viiiieeelen Beiträge sieht, bin ich nicht sooo der Schreiberling.Lieber Gruss
Susanne -
Zitat
Die Ängste deines Hundes hatten wenigstens eine Ursache. Die kenne ich bei Tucker ja (noch) nicht. Er entwickelt diese, ohne dass ich eine Ahnung habe weshalb.
Ich habe Bedenken noch weitere auszulösen, wenn ich ihn mal anschnauzen würde. Bin nicht sicher ob das gerade bei Tuck nicht ein Vertauensbruch wäre. Ich vermute es aber stark.Ganz ehrlich: ich wusste das alles vorher auch nicht. Habe vieles nach und nach erfahren. Die Vor-Besi ("Züchterin") hatte natürlich was ganz anderes erzählt, um seine Angst zu begründen. Ich kann dir auch heute nicht sagen, wann und bei wem oder was er eine Attacke bekommt. Mal geht er normal an ndem Fremden vorbei, mal erhängt er sich fast in der Leine- ich sehe keinerlei Logik in seinem Handeln.
Aber durch meine Strenge und Konsequenz, der Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit mit der ich alles handhabe, stecke ich ihn mit Selbstsicherheit an! Er bessert sich sehr langsam aber stetik. Ich gehe natürlich unnötigen Extrem-Stressbedingungen (Fussgängerzone etc.) oft aus dem Weg, nehme sonst aber keinerlei Rücksicht. -Denn sonst würde ich wieder unsicher und aufgeregt werden, was sein Selbstvertrauen zerstört!
Da kommt ein Fahrrad- hei, dass ist doch das Natürlichste der Welt! Ich sauge das Wohnzimmer und dann auch mal dich (NUR zu Trainingszwecken)- das ist doch völlig normal!
Und schnautzen musst du doch nicht- sei streng und konsequent, lobe gezielt und verdient!
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Sol
Das wird dann "die-dargebotene-Pfote-Hotline"
Das klingt gutTucker hat vor allem so seltsame Ängste.
Wie eben Kühlschranktüre oder ein bellender Nachbarshund.
Das versuche ich auch zu ignorieren, habe aber das Gefühl, dass er sich jedesmal weiter reinsteigert.Heute morgen waren wir 2 Stunden unterwegs und da hatte es ganz wiele Heissluftballone am Himmel. Stress pur für Tucker. Unterwegs ist es allerdings nicht ganz so schlimm, wie zu Hause.
Nrmalerweise trabt er mit eingezogenem Schwanz vor mir her und versucht nur soweit zu flüchten, dass er mich noch im Blick hat.
Ich habe ihn bis jetzt gelassen und bin ganz normal weitergegangen.
Heute habe ich anders reagiert.
Ich habe ihn an die kurze Leine genommen, Tom durfte weitertraben.
Jedesmal, wenn er in der Leine hing, aus Angst, bin ich stehengeblieben und weiter ging es erst, als er nicht mehr gezogen hat. Selbst ald der Ballon genau über uns hing.
Das klappte nach wenigen Minuten sogar. Er ist zwar ängstlich, aber an der lockeren Leine mitgekommen.
Ich hoffe, dass ich mit dieser Methode klarer bin für ihn und mehr Führung zeige"Aber durch meine Strenge und Konsequenz, der Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit mit der ich alles handhabe, stecke ich ihn mit Selbstsicherheit an!"
Das finde ich gut geschrieben. -
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Ok, meiner hat sich zu Hause und in unserem Stall sofort sicher gefühlt. Dann empfehle ich, ihn zu Hause ständig alltäglichen Geräuschen auszusetzen- nur eben etwas leiser als normalerweise. Sollange Du dies relativ leise machst, kannst Du ihn mit voller Absicht mehreren neuen Handlungen und Geräuschen aussetzen.
Draußen hast Du genau richtig reagiert- er kann ja Angst haben soviel er will, hat aber gefälligst dahin zu gehen, wo Du willst, in der Geschwindigkeit, die Du willst. Fight hat sich eine Zeit lang alle 2m rumgedreht um zu sehen, ob jemand von hinten kommt. Ich bin aber in der gleichen Geschwindigkeit weitergelaufen- wobei er natürlich jedesmal einen Ruck abbekam. So hat er sich das schnell abgewöhnt. Hätte ich das nicht gemacht, hätte er mich jedesmall fast umgerissen, wenn er stehen geblieben ist.
Auch zu Hause- sagen wir, Du schepperst mit Töpfen, Dein Kleener flüchtet deshalb auf seinen Platz o. wohin auch immer vor dem Geräusch weg: NEIN! Er hat dort sitzen zu bleiben, solange Du willst! Auch mit dieser Angst. Befehle ihm dies mehrmals (wird nötig sein)- sehr konsequent, er darf nicht an Dir zweifeln. Aber trotzdem freundlich und vertrauenerweckend. Wie gesagt: er darf seine Angst haben, aber in gewissen Maßen ist diese für ihn ertragbar und darf ihn nicht zur Flucht zwingen.Er soll lernen, dass alles was Du willst, gut ist und für seine Sicherheit sorgt.
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Lustigerweise irritieren ihn Alltagsgeräusche nicht.
Ausser eben spezielle.
Aber wenn ich sauge, bleibt er liegen, ich glaube ich könnte ihn gleich mitsaugen, das ist ihm so egal.
Aber der Kühlschrank, der ist auf einmal zu viel führ ihn...
Oder Nachbars Modellauto, das mit Benzin betrieben wird. Auwei...Ich werde aber versuchen ihn, wenn er Angst hat bewusster zu lenken und ihm Anleitung zu geben, was er tun soll.
Manchmal ist es aber schwer festzustellen, wenn dies der Fall ist.
Ich verpasse es zum Teil, weil er lautlos verschwindet und sich zurückzieht.Ich brauche nocheinmal einen Rat.
Tucker hat angefangen, sich im Freien selbständig zu machen.
Das heisst, wenn er etwas spannend findet flitzt er los.
Geht nicht, ist klar.
Konsequenz? Schleppe oder Flex.
Da beginnt aber das Problem. Weshalb auch immer, ist Tucker an der Leine nicht wohl.
Sobald er an die Leine muss, geht er im Passgang, Rute runter und er ist todunglücklich. Zudem weiss er genau, dass er an der Leine ist und startet keinerlei Versuche unerwünschtes Verhalten an den Tag zu legen.
Somit kann ich nicht korrigierend eingreifen :/Hat jemand eine Idee? Ich will ja nicht, dass er wegrennt. Aber ich kann an der Leine nicht korrigierend eingreifen, weil ihm ja bewusst ist, dass er keine Chance hat.
Spielzeug reizt ihn nicht (nicht mal Fellspielzeug) und das "Gucken gehen", bzw. Jagdverhalten hat die höhere Motivation als jeder Keks.Wie erkläre ich es ihm, dass er das nicht zu tun hat?
Sol
Sag mal, wie kann ich dir ne Mail schreiben? Da haben alle so ein Buttondings untendran für die Mail, bei dir sehe ich keines
Anstatt, der dargebotenen-Pfoten-Hotline könnten wir auch unter 12 Augen diskutieren (8 Mal Hund, 4 Mal Mensch) Du wohnst eine halbe Stunde von mir entfernt...
Was meinst du? -
Hallo
ich musste erst meine E-Mail freischalten, sollte jetzt klappen.Diskutieren unter 12 Augen finde ich gut. Bei schönem Wetter im Garten sitzen, ein bisschen was knabbern und über Hund und die Welt quatschen...ja, die Idee gefällt mir :^^: .
Die Jagdproblematik kenne ich nur zu gut.
Shivas Jagdtrieb konnte ich mit Jagdersatzspielen gut unter Kontrolle bringen. Vor allem die Arbeit mit dem Futterbeutel brachte bei ihr Erfolg. Machst du mit Tucker etwas in der Richtung?Lupas Jagdtrieb hingegen spielt in einer ganz anderen Liga. Sie kam bereits mit Jagderfahrung und Jagderfolgen zu mir und daran beisse ich mir die Zähne aus. Wenn Lupa etwas Jagdbares sieht oder riecht, ist sie durch nichts mehr zu erreichen. Ich könnte mich mit Schweinen behängen und dazu mit Rehen wedeln, sie würde es gar nicht wahrnehmen.
Ganz toll findet sie die Reizangel und es kommt nun doch ab und zu vor, dass Lupa das Lösen der Leine nicht mehr als Startsignal zur Jagd ansieht, sondern zuerst mal nach mir guckt. Das ist schon mal ein Fortschritt und ich habe mir vorgenommen das weiter auszubauen und mit der Reizangel zu trainieren.
Vielleicht wäre das auch was für Tucker?An Tipps, wie man einen sehr selbständigen, bereits erfolgreichen Jagdhund einigermassen unter Kontrolle bringt, bin ich aber auch stets interessiert.
Lieber Gruss
Susanne -
Hey Susanne
Deine Ideen werden immer besser
Garten, knabbern und Tratschen, herrliche Vorstellung.
Kann auch noch ne Flasche Wein mitnehmen
Mail folgt.Tom lässt sich wunderbar motivieren mitSpielzeug und Fellapportel.
Tucker eben nicht. Kein Spielzeug, kein Futter kein gar nichts.
Reizangel hab ich schon probiert. Das findet er prima im Garten, damit hat sich dann aber.
Interessieren würden ihn bestimmt Agilitygeräte. Aber ich kann ja nicht nen Parcour mit mir rumschleppen
Und wenn er an der Schleppe hängt oder Flex, habe ich einen todunglücklichen Hund, der keinerlei Versuche startet irgendwas unerwünschtes zu probieren.
Er weiss genau, dass er an der Leine hängt. Zu schlau der Tucker. -
Hallo
Fein, dass dir die Idee auch gefällt. La dolce Vita geniessen ist doch einfach was wunderbares, gäll :^^: .ZitatUnd wenn er an der Schleppe hängt oder Flex, habe ich einen todunglücklichen Hund
Ich würde versuchen ihm die Leine als etwas ganz Tolles zu verkaufen und zu Hause damit anfangen. Besonders gute Leckereien gibt es an der Leine. Die super tollsten Spiele werden an der Leine gemacht etc. und das würde ich dann Schritt für Schritt von Wohnung und Garten auf die Spaziergänge ausweiten.
Vielleicht verknüpft er dann irgendwann, dass angebunden sein nicht das triste Spazieren eines "Gefangenen" bedeutet, sondern auch Spass und Fun bringen kann. Was natürlich nicht heisst, dass an der Leine nur noch Daueraction herrscht. Das richtige Mass wirst du schnell selbt erkennen.Zitatder keinerlei Versuche startet irgendwas unerwünschtes zu probieren.
Du könntest Tucker nebst der Leine am Brustgeschirr an eine leichte Schnur binden die er nicht spürt, so dass er das Gefühl hat frei zu sein, wenn du die Leine löst. Zeigt er dann unerwünschtes Verhalten hast du die Möglichkeit ihn zu korrigieren, ihm die gewünschte Alternative zu zeigen und dann dafür zu loben.Lieber Gruss
Susanne -
- Vor einem Moment
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