Erkennen Hunde das Alter anderer Hunde?

  • Hallo,


    meine Freundin und ich streiten uns andauernd darüber, dass mein Hund andere Hunde besteigt.


    Ich hol ihn dann runter, mein Partner macht das aber nicht, dem ist das egal und meint, das wäre ne Aufforderung zum Spiel.


    Meine Freundin meint aber, dass wäre von meinem Hund nur Dominanz Verhalten. (Mein Hund ist 10 Jahre und schon lange kastriert)


    Jedenfalls wollte mein Hund neulich mit einem anderen Hund spielen und konnte das nicht, weil immer ein ziemlich großer Hund hinter meinem Hund her lief und das Spiel somit unterbrach. Auch hat der andere große Hund (7 Jahre) meinen Hund mehrfach versucht zu unterwerfen, aber da hat mein Hundi dann geknurrt.


    Ich war total genervt wegen dem großen Hund und seinem Frauchen, die das Verhalten ihres Hundes scheinbar noch witzig fand und meine Freundin war genervt von meinem Hund, weil der a) immer alles besteigen muss und b) weil er sich dem größeren Hund nicht unterwerfen wollte. Dann hab ich gesagt, naja, der war ja auch jünger und meine Freundin meinte dann, dass sei eben quatsch, Hunde könnten das Alter anderer Hunde nicht erkennen.


    Deswegen meine Frage, erkennen, spüren Hunde untereinander, wer älter ist und wer das Sagen hat? Oder liegt es nicht am Alter, sondern an der Größe oder noch woanders dran?


    Lg Lars

  • Ja, Hunde erkennen eindeutig das Alter anderer Hunde -meine Hunde lassen sich von jedem älteren Dackel in Schach halten und haben selber fast Schäferhundgröße... ;)
    Richtig ist auch, dass die soziale Stellung bei Hunden größtenteils an das Alter gekoppelt ist, allerdings nicht ausschliesslich. Souverenität und Selbstsicherheit sind mindestens genauso wichtig. Den Rang nur am Alter festzumachen ist also eigentlich etwas kurzgedacht!

  • Hallo!


    Also ich bin mir nicht sicher, ob Hunde das Alter genau bestimmen können. Ich bin mir aber sicher, dass sie andere Hunde in Altersstufen einteilen. Als mein Berny noch etwas jünger war (bevor er 7 wurde) wurde einfach alles was Rüde war angestänkert, je jünger und je grösser desto mehr. Seitdem macht er den Unterschied. Junge "Deppen" (die wild in die Leine springen und ihn wie blöd angehen wollen) werden ganz einfach ignoriert, mit anderen Alten gehen sie sich gegenseitig aus dem weg. Nur noch mit älteren ausgewachsenen Hunden gibt es hin und wieder noch Reibereien (wenn ich es zulassen würde :roll: ).


    Ich finde es nicht normal, wenn ein Hund alles und jeden besteigen will oder wenn er sich absolut nie unterwirft. Aber naja, es gibt nun einmal Hunde, die das nicht ordentlich gelernt haben als sie klein waren, und da muss man halt selbst eingreifen. Also besteigen unterbinden, wenn es zu viel wird und den Hund aus brenzligen Situationen abrufen bevor er sich selbst in eine Rauferei hineinreitet. Ich würde die Hunde nicht einfach machen lassen, denn irgendwann gerät deiner an den Falschen und das geht dann unter Umständen echt in die Hose.


    Erzähl mal etwas mehr von deinem Hund? Hat er das immer schon so gemacht? Hast du eine Vermutung warum er es macht? Macht er es mit allen Hunden (Rüden und Hündinnen)?

  • genau über das habe ich heute auch schon nachgedacht!


    mich würde auch interessieren ob hunde bei welpen von klein an weg erkennen ob es sich bei dem babyhund um ein weibchen oder um ein männchen handelt?


    lg

  • männchen, weibchen, hormonhaushalt und somit gesundheitszustand kann alles erschnüffelt werden.
    da ein alterer hund weniger "fit" sein wird, als ein ganz junger, wird ein hund in so fern definitiv einen "alters" unterschied merken.


    häufig sind ältere hunde auch souveräner im umgang mit anderen hunden, daran merken sie ebenfalls eine gewisse reife.


    welpenschutz allerdings gibts dadurch nicht unter rudelfremden hunden (ganz wichtig!)


    Aufreiten ist oiftmals, wie gesagt, ein ausprobieren, wer den anderen verunsichern oder gar unterdrücken kann...


    das ist was völlig normales und wichtig für den sozialkontakt.
    unterbunden werden sollte es vom familienchef^^ nur, wenn der hund, der grad beritten wird, komplett damit überfordert ist.


    ein sicherer, selbstbewusster hund, der sich in der umgebung sicher und "stark" fühlt, wird sich nicht drum kümmern, ob er grad beritten wird... wirds ihm zu bunt gibts ein kurzes knurren o.ä. und gut ist.


    oder aber der "reiter" schafft es, den berittenen zu verunsichern und macht klar, hier an diesem platz und jetzt bin ich einfach "über" dir, stärker, etc...
    auch in ordnung, ein hund muss lernen sich auch in unbekannten zusammenkünften EINordnen zu können.


    Und: Oftmals endet ein solcher test im Spiel.

  • Dank euch sehr, die Antworten sind sehr informativ. :^^:


    Mein Hundi ist ein lieber Kerl. Er hat noch NIE! gebissen oder geschnappt, weiß, wo seine Stellung bei uns im Rudel ist.


    Wir haben ihn, da war er 1 Jahr alt, ausm Tierheim, da war er erst seit 2 Mon. Vermutlich, so hat man uns damals erzählt, haben seine damaligen Besitzer ihn sogar selbst abgegeben, aber gesagt, dass sie ihn gefunden hätten. :/


    Er hat früher mit jedem Hund gespielt, außer mit großen, schwarzen Hunden, vor denen hatte er immer Angst. Er kam zu uns und kannte zwar "Sitz und Platz", aber sonst nix. Vor Kindern, die laufen und einen Schulranzen auf dem Rücken haben, hat er bis heute Angst. Bei Männern mit Mützen auf dem Kopf ist er nur noch vorsichtig.


    Hundi ist ein Mischling zwischen Beagle, Jack Russel und Spring Spaniel... mindestens. ;)
    Mit knapp 2 Jahren haben wir ihn kastrieren lassen, weil er selbst so gelitten hat (nix mehr gefressen, wenn läufige Hündinnen unterwegs waren usw.).


    Wenn Hundi andere Hunde zum Spielen auffordern will, wenn er dominieren will, wenn er jemandn begatten will oder wenn er andere nur ärgern will, damit sie dann hinter ihm herrennen, dann besteigt er die anderen Hunde, so unser Eindruck, dabei ists egal, ob Rüde oder Hündin. Bei Welpen macht er das nicht.


    Wer sich wehrt und knurrt, bei dem lässt er es sofort, wer dann wegrennt, der wird im Spiel gejagt und wer sich nicht wehrt, der hat halt Pech gehabt... :roll:


    Mit den Jahren hat sich das aber verstärkt, vor allem so in den letzten 2 Jahren.


    Wenn er einen zum Spielen auffordern kann, ist auch Unterwerfung von ihm kein Problem.


    Bisher wars bei uns eben auch immer so, dass sich der Hund dem anderen unterwirft, der entweder deutlich kleiner ist oder der deutlich jünger ist.


    Lg Lars

  • Hallo!


    Ich bin mir ziemlich sicher dass Hunde das Alter des anderen erkennen.


    Mein Hund interessiert sich zB für Welpen überhaupt nicht. Junge Hunde sind zum anschauen und schnüffeln, Hunde in etwa seinem Alter müssen beeindruckt werden.


    Hunde können so viel durch Geschnüffele an den anderen Hunden bemerken, wieso nicht auch das grobe Alter?


    Bei Pferden hat man übrigens herausgefunden, dass das Grauwerden des alten Pferdes ein visuelles Signal für die anderen ist - Achtung hier kommt Opa, seid lieb und rücksichtsvoll!
    Kann mir vorstellen dass das auch für Hunde gelten kann.

  • Doch bin ich auch fest überzeugt, dass sie das Alter so ungefähr erkennen. Mein Senior zum Beispiel wird von allen Hunden respektvoll behandelt.
    Sie gehen hin, und gleich wieder weg, er wird nicht zum Spielen aufgefordert, gar nichts.
    Ansonsten ist den Hunden das Alter egal, sie wollen wissen wer der Stärkere ist, und testen es immer wieder aus.
    Das Besteigen, kann durchaus eine Art von Dominanz sein. Erklärte mir die Trainerein der Hundeschule damals:-).
    Gibt es doch bei vielen Tierarten so, z. B. Hasen, nehmen einen raus aus dem Rudel und später wieder rein, rumm sitzen die anderen drauf. Auch bei Hunden, gibt es diese Art Dominanzverhalten.


    Tine

  • Ja, so wir Menschen sehen wer alt ist, sehen es auch die Hunde. Graue Schnautzen, trübe Augen, die Haltung, der Gang. Der Hund weiß, wer jung ist und wer alt. Wer Rüde oder Weibchen ist. Sie wissen es einfach und legen alleine schon damit oft die Rangordnung fest.


    Althunde reglementieren gerne Junghunde und Pupertierende. Und was manchmal wild und unverständlich für uns aussieht ist oft eine Machtprobe oder schlichtweg Erziehung unter Hunden.


    LG Schopenhauer

  • Nun ja, Schopenhauer... bei unserem Hundi sieht man seine 10 Jahre aber noch nicht, keine trüben Augen, fiedel, springt wie eh und je, spielt zwar nicht mehr mit allen, aber mit Auserwählten ;) , kurzum wenn wir sagen, dass er 10 ist, glaubt uns das keiner und die anderen Hunde scheinbar auch nicht... was kann man da denn machen? :???:


    Lg Lars

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