Viele Menschen "okay" - einzelne nicht ???
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Hallo,
ich war heute mit Ronja auf dem Marktplatz üben. Wie einige wissen, hat Ronja ein Problem mit fremden Menschen, die uns auf Spaziergängen begegnen. Sie machen ihr Angst und sie verbellt.
In der Stadt auf dem Marktplatz war heute richtig viel los. Hin und wieder gehe ich mit ihr durch die Stadt, um ihr zu zeigen, daß Menschen nicht schlimm sind. Heute nun waren jede Menge Touristen da, eine Schulklasse, Fahrradfahrer usw.. Okay, Ronja war angespannt und leicht nervös (aber lange nicht so sehr wie vor einigen Wochen noch). Sie war ansprechbar, hat Befehle ausgeführt und auch Leckerchen angenommen (wenn sie die nicht nimmt, hat sie zu viel Streß, dann brech ich ab).
Wir sind ein wenig über den Marktplatz geschlendert, ich hab sie gefüttert, habe sie mal absitzen lassen, haben uns auf eine Bank gesetzt (direkt neben andere Leute), ich konnte sie sogar mitten auf dem Platz ablegen und mich ein paar Schritte (vielleicht 3) von ihr entfernen. Die Leute sind wirklich sehr nah an ihr vorbeigegangen. Kein einziger Beller, NIX...!!! Hab sie natürlich immer dolle belohnt und gelobt.
Auf dem Rückweg dann in einer Seitenstraße kommen uns 2 (zwei!) Leute entgegen. Ich wechsel die Straßenseite, weil's da recht eng war, und Ronja bellt die Leute an. Die waren bestimmt noch 5Meter weg. Auf'm Marktplatz war der Abstand teilweise unter 1Meter.
Ich war so stolz auf sie und den Fortschritt, den wir heute auf dem Marktplatz gemacht haben. Sie war wirklich toll, hat mich aufmerksam angeschaut, Befehle befolgt, sogar andere Hunde ignoriert. Und dann so ein "Rückschlag"...?! Kann mir jemand das Brett vor'm Kopf abnehmen und mir sagen, warum sie da jetzt wieder in die alte Verhaltensweise zurückgefallen ist? Ich versteh das nicht.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Hi
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Hmmm, vielleicht war sie einfach von den Menschenmassen "erschlagen" und sie konnte sich nicht auf einen einzelnen Menschen konzentrieren, um diesen evtl. zu verbellen? Ich würde es nicht als Rückschlag ansehen! Clickerst du mit Ronja?
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Eine wirkliche Antwort kann ich Dir darauf leider nicht geben. Ich nehme aber mal an, dass eine Menschenmenge möglicherweise weniger intensiv aufgenommen wird, wie einzelne Menschen in einer (beengten) Situation.
Ich habe mit Frau Schmitt ein ähnliches Problem, wenn es bei uns auch keine Menschen sondern Autos sind. Aber vielleicht besteht ja doch ein Zusammenhang?!
Schmitti ist es gewohnt, mit mir durch die Innenstadt zu laufen, da ich sie ja ins Büro mitnehme. Natürlich gibt es hier wie auch an unserem Wohnort (ein ruhigerer Vorort von Köln) Autoverkehr - wo nicht?!
Hier habe ich noch nie erlebt, dass sie sich für ein Auto interessiert und das irgendwie komisch beäugt hat. Gehe ich aber mit ihr über einsame Feldwege spazieren und es fährt ein einzelnes Auto vorbei, rennt sie innerhalb einer Nanosekunde wild kläffend hinter dem Gefährt her...
Was sie in solchen Momenten reitet, weiß nur sie alleine - ich komme nicht wirklich dahinter, weil es auch nicht bei jedem Auto passiert.
Aber ich denke, so ein "Einzel-Objekt" ist einfach interessanter, vielleicht auch bedrohlicher, als wenn es in der Menge auftritt.Und eins darfst Du nicht vergessen: Du bist in solchen Situationen auch angespannt und Ronja spürt das!
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Hallo,
Schoki-Girl: Der fragende Hundeblick trifft es genau *lach*
Wir clickern (noch) nicht. Überlege aber, es mit ihr auszuprobieren. Meinst Du, damit könnte ich sie eher vom Verbellen abhalten?
In den meisten Situationen bekomme ich sie auch an engen Stellen ohne Gebelle an Leuten vorbei. Ich muß aber schneller sein als sie, und sie ablenken, ins Fuß nehmen und sie dann belohnen, wenn sie brav vorbeigeht. Bin ich zu langsam (wie heute in der Seitenstraße), bellt sie los.
Den Vergleich mit den Autos finde ich passend. Ersetze Autos durch Menschen und Du hast genau meine Situation.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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In Deinen Beschreibungen erkenne ich haargenau meinen Spike als Junghund.
Er hatte auch eine Phase - wirklich übel ich kann mit Dir mitfühlen - da hat er einzelne Menschen, Autos und Fahrräder fixiert und dann beim vorbeilaufen/fahren verbellt.Ist jetzt viel besser, ich habe aber auch sehr konsequent geübt:
Zuerst durch Stress rausnehmen, d.h. kein falscher Ehrgeiz und meinen, man müßte überall ganz eng vorbeigehen. D.h. ich bin ganz große Bogen gelaufen, bei Fahrrädern in weitem Abstand absetzen lassen und ihn mit meinem Körper geschützt. Dazu ein freundliches Wort und Aufforderung zum Blickkontakt, bei erwünschtem Verhalten = nicht reagieren sofort Wahnsinnslob und Leckerchen vom Feinsten (bei manchen geht auch Spielzeug als Belohnung sehr gut).Als es besser wurde den Abstand verringert und immer belohnt, wenn er nicht reagiert hat. Wichtig ist immer der Blickkontakt zu Frauchen in einer solchen Situation.
Du darfst Dich auch nicht durch Deine "Umwelt", d.h. den Menschen den Du begegnest aus der Ruhe bringen lassen. Ich hatte oft den Eindruck dass viele denken: Die Tussi hat einen super agressiven Hund, macht einen riesen Bogen und setzt ihn ab. Einfach nicht darauf achten.
Mittlerweile geht es ziemlich gut, er fixiert zwar oft noch einzelne Menschen wenn er sie von weitem sieht, aber ich kann seine Aufmerksamkeit gut auf mich lenken und dann loben/belohnen.
In der Menge war es bei Spike auch nie ein Problem, hier kann ich mich nur meinen Vorrednern anschliessen - die Masse ist dann offensichtlich nicht so bedrohlich.
Ich drück Dir die Daumen - lass Dich nicht aus der Ruhe bringen und rechne auch damit, dass der Prozess eine ganze Zeit dauern kann und in ganz kleinen Schritten aufgebaut werden muss.
lg
Karin -
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Ich würde an deiner Stelle probieren, Ronja auf ein "Guck" oder "Schau" zu "trimmen". Das geht am besten mit einem Clicker (finde ich). Wenn du sie auf den Clicker konditioniert hast (Beschreibung gibt es hier bestimmt im Forum), dann übst du konkret mit ihr, dass sie dich anschauen soll. Am besten ist es, wenn sie dich von alleine anschaut. Du stellst/setzt dich einfach vor ihr hin und wartest, bis sie dich anschaut. Schaut sie, sofort Click und Belohnung. Das übst du natürlich erst mal in einer reizarmen Umgebung bzw. dort, wo sie sich sicher fühlt. Das würde ich so in der Form erstmal eine ganze Weile üben. Damit lernt sie, dass es sich lohnt, dich anzuschauen. Dann würde ich das Kommando einbauen. Also wenn sie guckt gleichzeitig Kommando und Click und danach gleich Belohnung. Dann kannst du anfangen, das Kommando zu geben...schaut sie, Click und Belohnung. Dann würde ich mit ihr auf den Spaziergängen üben. Aber erstmal dort, wo sie nicht gestresst ist und wo du sicher bist, dass euer Kommando sitzt. Das alles wird seine Zeit brauchen und ihr werdet auch kleine Rückschläge erleben, aber das alles wird sich lohnen!
Ich hab dieses geübt, damit wir stressfrei an anderen Hunden an der Leine vorbei kommen. Diabolo hat ganz schnell kapiert, dass wenn er mich anguckt, während wir am anderen Hund vorbei gehen, es ein kleines Spielchen gibt. Bei ihm funktioniert Belohnung über Spiel besser als Leckerlies. Inzwischen belohne ich nur ungefähr jede 4. Begegnung mit einem Spiel. Verbal lobe ich ihn immer! Das alles hat ungefähr ein Jahr gedauert und ich hätte nie gedacht, dass es einmal ein Traum wird, an anderen Hunden vorbei zu gehen. Dazu hat der Clicker absolut beigetragen!
Probier es doch mal so....ich hoffe, ich hab´s einigermaßen verständlich geschrieben?!
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Hallo,
das gleiche Problem hab ich mit meiner Dame auch (1,5 jahre)
Nur wenn ich probiere sie auf mich zu fixieren klappt es nicht, sie läßt sich in dem Moment wo ein anderer Hund entgegenkommt absolut nicht mehr ablenken, egal ob ich mich vor sie stelle, ruf und leckerli, was weiss ich, funktioniert nicht. Der hund ist in dem Moment das wichtigste für sie und sie will hin. kennt das auch jemand? (und ich übe nicht erst seit kurzem an dem Problem..leider)Liebe Grüße Steffi
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Hallo blackbetty,
habe da noch eine Idee... da ich im Moment ähnliche Probleme habe und diese teilweise auf meine eigene Unsicherheit schieben muss, könnte folgende Theorie vielleicht stimmen.
Du schriebst, dass Du auf dem Marktplatz schwierige Situationen herbeigeführt hast, und sie sich vorbildlich verhalten hat, Du warst sehr konzentriert bei der Sache und hast Dich hinterher entspannt und frohen Mutes auf den Heimweg gemacht.
Dann kamen die beiden Personen an einer schmalen Stelle, Du hast die Straßenseite gewechselt, eigentlich um es Euch einfacher zu machen, ich nehme an, dass Deine Hündin dies so verstanden hat, ups Frauchen geht denen aus dem Weg, da muss ich mich mal schnell einmischen.
Genauso ist es bei uns nämlich häufiger. Will ich Luft rausnehmen, erreiche ich stets das Gegenteil, stelle ich mich mutig der Situation, geht alles gut.
lg Andrea
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der grund würde mich auch interessieren ,
bei meiner madame ist ähnlich. menschenmassen, viele menschen etc. - kein problem. ich kann locker mit ihr überall sein. aber lass uns mal im wald sein oder in einer kleineren straße und es kommen uns nur 1-2 menschen entgegen. dann stürmt sie gerne nach vorne und verbellt. superpeinlich. ich bin mir nicht sicher, ob das nicht wachsamkeit ist? sie ist nämlich sehr wachsam. ein einzelner mensch wirkt vielleicht mehr als eindringling, als eine menge menschen. wobei ja auf der straße niemand eindringt :/ . ich habe es gerade heute wieder zweimal gehabt. die menschen hat sie vor mir entdeckt. dann war ich wachsam und habe die danach kommenden menschen vor ihr entdeckt, sie ins platz gelegt und gefüttert, da sie ruhig war. anders gehts es ja nicht. ablenken und futter... und immer vorher sehen wer so kommt.
aber der grund für das verhalten? ich kann nur spekulieren. ich höre das auch nicht zum ersten mal, sondern kenne viele hundehalter, die mir das auch erzählt haben.
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Stell Dir vor Du nimmst einen Aufzug - drinn ist schon eine Person - wo stellst Du Dich hin? Direkt (mit fast-Körperkontakt) neben sie? Ehr nicht, oder?
Andere Situation: Du nimmst den Aufzug - wieder ist diese Person drinn - und mit ihr noch 10 andere - aber neben dieser Person ist noch ein winziges Stückchen Platz - stellst Du Dich jetzt direkt neben sie?
Der "Persönliche Raum" ist relativ in Abhängigkeit der äußeren Umstände. Wenn man genügend Raum hat, findet man (fremde) Leute, die einen ungefragt bedrängen anders, als wenn nur wenig Platz da ist, und man sich arrangieren muß.
Hinzu kommt vielleicht folgendes: Auf dem Marktplatz warst Du im Trainings-Modus - konzentriert, mit einem gewissen Maß an Spannung (positiver, denn es klappte ja uich alles gut!)!
Danach hast Du den Trainings-Modus "abgeschaltet".
Hättest Du ihn angehabt, hättest Du vielleicht diese Situation als weitere TRainingsgelegenheit genutzt und so eine andere Ausstrahlung gehabt.
Das Ding ist: Auch Hunde kommen in Trainings-Modus - ich kenne viele, die sich in Trainingssituationen, in HuSchus, auf Seminare als Vorbildlcih zeigen, im realen Leben aber, nunja...
Oft liegt das nicht nur daran, dass in den realexistierendenSituationen noch nicht genügend geübt wurde - Hunde merken sehr genau an der Körperhalten usw ihrer Menschen, ob sie gerade "auf der Arbeit" sind, oder ob sie gerade "freizeit" haben.
Versuch solche Situationen als "Trainingssituationen" zu betrachten, das ändert DEINE Haltung dazu und damit auch die des Hundes. Du kannst ja ruhig die Straßenseite wechseln - ist ja auch höflich gegenüber dem GEgenverkehr - aber "trainiere" dann eben "Straßenseitenwechsel in Formvollendung" mit Schönschrift "Fuß" und SchnörkelSitz an der Bordsteinkannte und Kehrtwende auf der Gegenseite... -
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