Zusammenhang KH - Tryptophan/Seratonin - Verhalten

  • :winken:


    Nachdem gestern von einigen Usern (die ich sehr schätze und weiß, das sie Ahnung haben!), die Anregung kam in den Plänen meiner Hunde die KH zu streichen, habe ich mal ein bissel rumgelesen. Dabei habe ich ein kleines "Info-Blatt" gefunden auf dem es um die pysischen Erkrankungen aufgrund falscher Ernährung geht.


    Online habe ich es noch nicht gefunden, deswegen kann ich nur Auszüge wiedergeben...


    Es geht im Grunde darum, das man dem Hund KH geben sollte (das ist übrigens ein Info-Blatt für das Barfen ;) ). Denn bei zu proteinreicher und KH-armer Ernährung, entsteht ein Serotoninmangel im Gehirn, der zu impulsivem Verhalten und eingeschränkter Lernfähigkeit führt.


    Dort steht u.a. das bei zu proteinreicher Ernährung zu wenig Tryptophan ins Gehirn gelangt, es demnach zu einer zu geringen Serotonin-Bildung kommt. Das wiederrum bedeutet, das im Gehirn hauptsächlich Phenylalanin und Tyrosin vorhanden sind, welche für das vegetative Nervensystem verantwortlich sind.
    Die Folge darauf ist u.a. eine erhöhte Herztätigkeit, Adrenalinproduktion wird angekrubelt, was aufputscht.
    Dadurch wird die Schilddrüse zu erhöhter Tätigkeit angeregt...


    Füttert man nun KH, gelangt mehr Tryptophan ins Gehirn, weil bei der Verdauung von KH Insulin freigeschüttet wird. Dieses ermöglicht es dem Tryptophan die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, weil es die anderen Aminosäuren (Lysin, Leucin, etc.) in die Muskeln "schickt" und damit die Blut-Hirn-Schranke frei wird (die sonst von diesen Animosäuren "besetzt" ist).


    Kurz gesagt: Füttere ich nun KH, gelangt mehr Tryptophan ins Gehirn, wird dort zu Serotonin umgebaut und das führt zu Wohlbefinden und Ausgeglichenheit.




    So und nun stellt sich mir die Frage, ob das alles so stimmt. Gibt es darüber wissenschaftliche Studien, in den das bewiesen wurde? Oder in denen das Gegenteil bewiesen wurde..

  • Hallo Kathrin,


    das klingt interessant! Es klingt auch so, als könnte man es durch Bluttest untersuchen: Wenn die Schilddrüse durch KH-arme Ernährung zu erhöhter Tätigkeit angeregt wird, wäre das durch einen Schilddrüsentest festzustellen. Ich kann an Statistiken nur einen Einzelfall bieten: Bei Geordie wurden nach ca. 1,5 Jahren Frischfütterung ohne KH-Reiches keine erhöhten, sondern ausgesprochen niedrige SD-Werte festgestellt (T4: 1,4 yg/dl, TSH: <0,60). Ob das typisch / untypisch / irrelevant ist, weiß ich natürlich nicht.


    Liebe Grüße
    Kay

  • Hi Kay,


    also laut dem Blättchen kann man einen Mangel nachweisen, indem man Urin untersuchen läßt.


    Im Netz habe ich nicht speziell über/für Hunde gefunden, aber dafür das:


    Zitat

    Die Bestimmung des Indikangehalts im Urin erleichtert die Diagnostizierung von Störungen der Darmflora und kann Hinweise auf einen gestörten Eiweiß-Stoffwechsel liefern. Da bakterielle Zersetzungsprozesse in beschränktem Umfang allerdings auch im gesunden Darm stattfinden, werden Indikanwerte von bis zu 20 mg pro 24 Stunden-Urinmenge als normal angesehen (7). Bei höheren Werten spricht man von Indikanurie.


    Heutzutage wird anstelle der quantitativen Indikanbestimmung aus 24-Stunden-Sammelurin häufig die semi-quantitative Bestimmung aus Spontanurin (z.B. Morgenurin) herangezogen. Dabei wird das im Urin befindliche Indikan (Indoxylsulfat Kaliumsalz, Indoxylglucuronat) zu Indoxyl hydrolysiert und anschließend zu Indigoblau oxidiert. Die Probe kann danach anhand des Grades der Blaufärbung optisch bewertet werden


    Quelle: http://www.sension-gmbh.de/index.php?content=indikan


    Auf meinem zettelchen steht, das Indikan im Urin immer auf einen unvollständigen Abbau von Tryptophan hinweist :???:

  • Nun ja, das ist soweit ich weiß eine schwierige Sache und die Ernährungswissenschaftler sind sich selbst noch nicht so sicher.


    Fest steht, dass Serotonin, wie es in geringen Mengen in Bananen und Nüssen usw. vorhanden ist, die Blut- Hirnschranke definitiv nicht überwindet.
    Aber das Tryptophan. Geringe Mengen Tryptophans von Tryptophanreichen Lebensmitteln passieren diese Schranke definitiv. Aaaaaaber durch die Aufnahme von Kohlenhydraten wird vermehrt Insulin ausgeschüttet, was die Aufnahme entsprechender Aminosäuren wie dem Tryptophan FÖRDERT, da mehr Tryptophan im Blut bleibt.


    Wenn du die gleiche Quelle wie ich hast, dann wird dort gesagt, dass Tryptophan aus weißem Fleisch und Milchprodukten diese Schranke fast gar nicht überwinden kann, weil andere Aminosäuren im "Weg" wären. Das stimmt so nicht.

    Also: Wenn KH gefüttert werden, wird mehr Serotonin gebildet.
    Aber da stellt sich die Frage, wie viel denn der Hund davon brauch, also ob eine ausgewogene Rohfütterung ohne Kohlenhydrate den Hund genug Serotonin produzieren lässt. Denn dann hätten ja alle wildlebenden Caniden Schilddrüsenprobleme, oder? :???:


    Und da gibt es doch eigentlich genug Beispiele, dass Hunde trotz KH armer Ernährung "glücklich" sind und keine psychischen oder physischen Mängel aufweisen. :D


    LG, Anna


    Edit: Ahhhhh, jetzt hab ich hier das dritte Buch in der Hand und da steht schon wieder was anderes!! Werd mich mal beim Prof schlau machen und dann hoffentlich eine fundiert Antowot geben können!! ;)

  • Also ich sehe das so, durch die Gabe von grünem Pansen, Eiern, Bananen, und Milchprodukten, reicht es vollkommen.Ich ernähre meine Hündin jetzt 3 Jahre ohne Getreide und die Blutwerte sind alle hervorragend.

  • Leider wird oft vergessen, dass nicht nur in Getreide KH drin sind, im obst ist auch viel davon enthalten.


    Wenn ich nur reines Fleisch gebe, könnte das so zu Problem werden.


    Da du aber reichlich Obst drin hast, sollten deine Wuffs keinen Magel haben :^^:

  • Tz Mo, das hab ich auch gar nie behauptet :p


    Wie gesagt, ich vertrau euch da. Ich finde diesen Ansatz nur sehr interessant und mir stellen sich da dann einfach ein paar Fragen, wie sie auch von Anna kommen (z.B. wieviel Serotonin ein Hund braucht etc.).

  • ich, ich, ich, ich.... mein Thema....
    Habe mich damit schon sehr viel befaßt, bei meinen eigenen Hunden schon so einiges ausprobiert... Im buch "Das Aggressionsverhalten des Hundes" von James O´Heare steht einiges dazu drin...
    Aaaaaaaaaalso, meine These dazu:


    Beim wildlebenden Wolf ist ein erhöhter Streßpegel sehr hilfreich, wenn nicht sogar überlebenswichtig... Aber genau aus diesem Grund halte ich eine wolfsnahe Fütterung bei unseren Haushunden für FALSCH.
    Vielmehr sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet werden, die aber eben so die verhaltenstherapeutische Bedeutung mit einschließt...


    O´Heare schreibt nun, daß beste Resultate (in Bezug auf die Verhaltensverbesserungen) erzielt werden, wenn ca. 2 - 3 Stunden nach der Fleischfütterung eine kleine Menge Kohlenhydrate zugefüttert wird... Allerdings schränkt er ein: Mais, Soja sowie Weizen sind ungeeignet, weil sie wieder Stoffe enthalten, die stressen.
    Besonders geeignet sind Karrotten, Kartoffeln, Reis, Gerste und Hafer... Man kann also auch getreidefrei mit Karrotten für einen ausgeglicheneren Hund sorgen...
    Bei meinen Hunden habe ich die besten Beobachtungen machen können.


    Desweiteren gibt es ein Nahrungsergänzungsmittel, daß in besonders schlimmen Streßsituationen dafür sorgt, daß dem Hund genug L-Trypthophan zur Verfügung stehen kann: Relaxan...


    Ich denke über die Blutwerte wird in der Regel dazu nix zu ersehen sein, weil es ja nicht direkt um einen Mangel geht...


    Desweiteren schreibt O´Heare auch, daß es wohl auch Unterschiede bei verschiedenen Individuen gibt. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß es auch Rasseabhängig sein könnte, wie sensibel Hunde auf einen geringeren Tryptophan Gehalt reagieren. Manche zeigen wohl keine bis wenig Auffälligkeiten, andere zeigen große Streßreaktionen.. Bei meinem Großen konnte ich auch einen riesen-Unterschied bemerken. Auch, wenn er mal nen Tag keine Extra-KH-Mahlzeit bekommt, ist er abends launiger... Bei meinem Kleinen konnte ich noch keinen solchen Unterschied feststellen...


    Es sollte also auch jeder beim eigenen Hund ausprobieren, ich persönlich halte diese Geschichte aber inzwischen für maßgeblich bei allen möglichen heutigen Verhaltensproblemen, da Mais in jeglicher Form den Streßpegel bei Hunden erhöhen kann und was ist in den meisten Futtersorten am meisten enthalten???
    In unserem Hundeverein haben inzwischen einige Besitzer von verhaltensauffälligen Hunden das Futter gewechselt und füttern nun ohne Mais, Soja oder Weizen und bisher konnten alle eine Besserung feststellen...



    Ich vergleiche diese GUTEN Kohlenhydrate inzwischen mit Schokolade und Bananen für uns, wenn wir Streß haben.. sie machen glücklich und lassen uns Streß besser ertragen...


    Meine beiden Wauzis lieben ihre Obst und Gemüse Portionen und bekommen davon eine vergleichsweise größere Menge, als in den üblichen Broschüren angegeben, weil ich merke, daß sie dann ausgeglichener sind... Ich tue auch immer richtig viel Karrotten mit rein....

  • Zitat

    Tz Mo, das hab ich auch gar nie behauptet :p


    Majestät, ich nehme alles zurück :D


    Nein im Ernst, Glucose und Fruktose sind als Einfachzucker mehr als Ausreichend im Pflanzlichen Anteil drin.


    Bei den Kohlenhydraten liegen sie nur Als Polysaccharide in komplexer From vor, im Prinzip ist der Aufbau identisch. Da wurde einfach nur Glucose und Fructose und Maltose an ein an einander gekettet.


    Wie wenn du Legosteinchen zusammen steckst. Dann bilden sie ne lange Kette, habn aber noch den gleichen Aufbau.

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