Zusammenhang KH - Tryptophan/Seratonin - Verhalten
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Also: Wenn KH gefüttert werden, wird mehr Serotonin gebildet.
Aber da stellt sich die Frage, wie viel denn der Hund davon brauch, also ob eine ausgewogene Rohfütterung ohne Kohlenhydrate den Hund genug Serotonin produzieren lässt. Denn dann hätten ja alle wildlebenden Caniden Schilddrüsenprobleme, oder?Und da gibt es doch eigentlich genug Beispiele, dass Hunde trotz KH armer Ernährung "glücklich" sind und keine psychischen oder physischen Mängel aufweisen.
Genau das ist doch der springende Punkt. Und genau da könnte ich mir vorstellen, dass bei den einzelnen Hunden ziemlich grosse Unterschiede existieren. Denn bei den wildlebenden Caniden lief ja die Selektion derart, dass sie mit KH-armer Diät und also eher wenig Serotonin adäquat "funktionieren" mussten. Bei Haushunden sind nicht nur die Anforderungen an die Stressbewältigung anders, es erfolgte auch keine Selektion auf Tiere, die auch mit wenig KH ausgeglichen sind, da die Hunde seit Jahrhunderten immer auch mit KH gefüttert wurden. Da konnten sich auch Hunde vermehren, die in freier Wildbahn wegen Übererregbarkeit wohl kaum alt geworden wären.....
Ist natürlich nur mal Spekulation, es dürfte keine derartigen Untersuchungen geben. Aber es könnte erklären, warum es manchen Hunden besser geht mit einem gewissen KH-Anteil. Der Link von gaia fasst schön zusammen, was ich bei meinen Recherchen auch gefunden habe. Hier noch eine Studie an Menschen, die die unterschiedlichen Auswirkungen einer Mahlzeit von Protein und Fett, Stärke oder Sucrose auf den Tryptophanspiegel zeigen: http://www.ajcn.org/cgi/reprint/47/3/433.pdf
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ich, ich, ich, ich.... mein Thema....
Habe mich damit schon sehr viel befaßt, bei meinen eigenen Hunden schon so einiges ausprobiert... Im buch "Das Aggressionsverhalten des Hundes" von James O´Heare steht einiges dazu drin...
Aaaaaaaaaalso, meine These dazu:Beim wildlebenden Wolf ist ein erhöhter Streßpegel sehr hilfreich, wenn nicht sogar überlebenswichtig... Aber genau aus diesem Grund halte ich eine wolfsnahe Fütterung bei unseren Haushunden für FALSCH.
Vielmehr sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet werden, die aber eben so die verhaltenstherapeutische Bedeutung mit einschließt...O´Heare schreibt nun, daß beste Resultate (in Bezug auf die Verhaltensverbesserungen) erzielt werden, wenn ca. 2 - 3 Stunden nach der Fleischfütterung eine kleine Menge Kohlenhydrate zugefüttert wird... Allerdings schränkt er ein: Mais, Soja sowie Weizen sind ungeeignet, weil sie wieder Stoffe enthalten, die stressen.
Besonders geeignet sind Karrotten, Kartoffeln, Reis, Gerste und Hafer... Man kann also auch getreidefrei mit Karrotten für einen ausgeglicheneren Hund sorgen...
Bei meinen Hunden habe ich die besten Beobachtungen machen können.Desweiteren gibt es ein Nahrungsergänzungsmittel, daß in besonders schlimmen Streßsituationen dafür sorgt, daß dem Hund genug L-Trypthophan zur Verfügung stehen kann: Relaxan...
Ich denke über die Blutwerte wird in der Regel dazu nix zu ersehen sein, weil es ja nicht direkt um einen Mangel geht...
Desweiteren schreibt O´Heare auch, daß es wohl auch Unterschiede bei verschiedenen Individuen gibt. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß es auch Rasseabhängig sein könnte, wie sensibel Hunde auf einen geringeren Tryptophan Gehalt reagieren. Manche zeigen wohl keine bis wenig Auffälligkeiten, andere zeigen große Streßreaktionen.. Bei meinem Großen konnte ich auch einen riesen-Unterschied bemerken. Auch, wenn er mal nen Tag keine Extra-KH-Mahlzeit bekommt, ist er abends launiger... Bei meinem Kleinen konnte ich noch keinen solchen Unterschied feststellen...
Es sollte also auch jeder beim eigenen Hund ausprobieren, ich persönlich halte diese Geschichte aber inzwischen für maßgeblich bei allen möglichen heutigen Verhaltensproblemen, da Mais in jeglicher Form den Streßpegel bei Hunden erhöhen kann und was ist in den meisten Futtersorten am meisten enthalten???
In unserem Hundeverein haben inzwischen einige Besitzer von verhaltensauffälligen Hunden das Futter gewechselt und füttern nun ohne Mais, Soja oder Weizen und bisher konnten alle eine Besserung feststellen...Ich vergleiche diese GUTEN Kohlenhydrate inzwischen mit Schokolade und Bananen für uns, wenn wir Streß haben.. sie machen glücklich und lassen uns Streß besser ertragen...
Meine beiden Wauzis lieben ihre Obst und Gemüse Portionen und bekommen davon eine vergleichsweise größere Menge, als in den üblichen Broschüren angegeben, weil ich merke, daß sie dann ausgeglichener sind... Ich tue auch immer richtig viel Karrotten mit rein....
Habe gerade die Suche zu Serotonin bemüht und diesen Thread gefunden.
Magst Du mir grob erzählen wie du fütterst?
Trennst Du Fleisch und "gutes" Getreide? Kommt das Serotonin nur an, wenn es getrennt gefüttert wird?
Wieviel Getreide fütterst Du? Hilft auch eine Morgenmahlzeit mit Hüttenkäse, Gemüse und Getreide? Und dann Abends einfach die Fleischmahlzeit?
LG
Susann -
Hallo Susann.
James O`Heare schreibt in seinem Buch "Aggressionsverhalten des Hundes", daß man die größte Wirkung (bei Verhaltensauffälligkeiten durch Mangel) erzielt, wenn man 2-3 Stunden nach einer Fleischfütterung eine kleine Kohlenhydratmahlzeit füttert....Ich handhabe es allerdings folgendermaßen:
Meine bekommen morgens im Wald beim Spaziergang in der Regel jeder so ne ordentliche Handvoll gutes Trockenfutter als Leckerli. so 1-2 Stunden später bekommen sie zu Hause ihre Gemüsemahlzeit, bei der ich darauf achte, daß immer viele Karotten drin sind und auch Äpfel, Bananen und halt was sonst so da ist. Ab und an, wenn ich weiß, daß wir viel unterwegs sind und demzufolge der Streß etwas höher ist, bekommt er auch noch Reispops dazu. Abends gibt es dann die Fleisch/RFK Ration...
Aber ich denke, daß kann man auch ausprobieren, wie es beim Hund paßt... Wenn man gar kein Trofu gibt, kann man sicher dann morgens ne kleine Fleischmahlzeit, oder ein Stück Trockenkauding geben und danach die Kohlenhydrate....
Das Serotonin kommt wohl auch an, wenn es gemischt gefüttert wird, aber eben nicht soooo toll.
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Hi ihr,
ich habe mir aufgrund der Angstagression meiner Hündin das oben genannte Buch vom James O'Heare gekauft.
Nun überlege ich ihr Futter umzustellen (ab spätestens September wird gebarft, aber bis wir eine Gefriertruhe haben, möchte ich auf ein gutes Trockenfutter umstellen, welches den Vorschlägen von O'Heare gerecht wird).
Bei meinen Internetrecherchen bin ich auf das Poulet Suisse von Lupovet gestossen. Die Zusammensetzung liest sich für mich ganz gut : "Schweizer Hähnchenfleisch (Poulet Suisse) getrocknet, Brauner Vollwertreis, Eismeertrockenfisch, Rüben (Sellerie, Pastinaken, Petersilienwurzel, Steckrüben, Topinambur), Chicoree, Mangold, Flachsöl (kaltgepresst), Rapsöl (kaltgepresst), Nachtkerzenöl (kaltgepresst), Reiskeime, Seealgen, Muschelfleisch, Fischöl, Krustentiere, Alfalfa, Fenchel, Brennnessel, Löwenzahn, Kümmel, Kamille, Thymian, Bockshornkleesamen, Himbeerblätter, Brombeerblätter, Enzian, Mariendistelsamen, grüne Heilerde, Rosmarinöl, gemahlene rote Traubenkerne.
Garantiert kaltgepresste glutenfreie Hundevollwertkost mit hohem nativen OPC-Gehalt.
Bei unserem schonenden End-Herstellungsverfahren werden maximal 38° C erreicht. "
Der Energiegehalt beträgt 3548 kcal/kg, Rohprotein 24 %, Rohfett 9,5 %, Rohfaser 4,6 %, Rohasche 7,0 %.Was haltet ihr davon? könnte ich dieses Futter 2 mal täglich füttern und 2-3 Stunden später Kohlenhydrate (Kartoffeln und Möhren)? Soll ich zu den Kohlenhydraten noch etwas füttern (Vitamin B6, B3, Lachsöl)? Und wieviele Kohlenhydrate sollte ich füttern, ziehe ich die Kohlenhydrate von ihrem Trockenfutter ab?
Und macht es Sinn noch L-Tryptophan (und evtl. alpha-casozepin) zuzufüttern?Bin gespannt auf Erfahrungen und Meinungen.
Grüße,
Anne mit Sonne -
Hi,
natürlich beeinflusst die Ernährung das Verhalten der Hunde. Die Kinetik des Serotoninspiegles ist besonders auffällig an die Ernähjrung gekoppelt, aber eine ganze Reihe weiterer Verhaltensparameter wird durch die Nahrungszusammensetzung gesteuert.
Ein weiteres Argument für Abwechslung in der ernährung, zu der im übrigen Mono- und Oligozucker als artgerechte Bestandteile natürlich dazugehören.
Hier ein paar Tipsp zum Einlesen in den Kanntnisstand:AAFCO Dog Food Nutrient Profiles, (2008)
<http://www.peteducation.com/ar…=2&cat=1661&articleid=662>.Badino, P., Odore, R., Osella, M.C., Bergamasco, L., Francone, P., Girardi, C., Re, G. (2004)
Modifications of serotonergic and andrenergic receptor concentrations in the brain of
aggressive Canis familiaris. Comparative Biochemistry and Physiology A-Molecular &
Integrative Physiology 139, 343-350.Bosch, G., Beerda, B., Hendriks, W.H., Van Der Poel, A.F.B., Verstegen, M.W.A. (2007)
Impact of nutrition on canine behaviour: current status and possible mechanisms. Nutrition
Research Reviews 20, 180-194.Cakiroglu, D., Meral, Y., Sancak, A.A., Cifti, G. (2007) Relationship between the serum
concentrations of serotonin and lipids and aggression in dogs. The Veterinary Record 161,
59-61.Viele Grüße
Ingo
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Danke für die Antwort :)
Wie komme ich denn an die Skripte ran? Google konnte leider nicht wirklich weiterhelfen.
Viel Grüße,
Anne mit Sonne -
Hi Anne,
jetzt nur zu der einen Frage:Zitat
Der Energiegehalt beträgt 3548 kcal/kg, Rohprotein 24 %, Rohfett 9,5 %, Rohfaser 4,6 %, Rohasche 7,0 %.Was haltet ihr davon? könnte ich dieses Futter 2 mal täglich füttern und 2-3 Stunden später Kohlenhydrate (Kartoffeln und Möhren)?
Das Futter enthält selber viel KH (das ist bei Trofu immer so). Um rauszufinden, wieviel, summiert man die anderen Analysedaten inkl. Feuchtigkeit, der Rest von den 100% ist der Kohlenhydratanteil. Wenn man von 10% Feuchtigkeit ausgeht, enthält das Futter also ca. 45% Kohlendrate. Bei dem KH-Anteil noch separat KH hinzu, wäre wohl nicht mehr in O'Heares Sinne, oder? (ehrlich gemeinte Frage, ich habe das Buch nicht hier)
Sonst... mich würde der hohe Ascheanteil stören, das kann auf die Nieren gehen.
Liebe Grüße
Kay -
Hi Kay,
danke für den Hinweis mit der Asche. Bis 5 % sind ok?Hm... wegen der Kohlenhydrate: Danke für die Anleitung zum ausrechnen.... habe mir bisher nie Gedanken über den KH-Anteil gemacht.
In seinem Buch "Trennungsangst beim Hund" schreibt O'Heare inhaltlich dasselbe, wie in seinem Buch "Das Aggressionsverhalten des Hundes". Vom Animal-Learn Verlag habe ich ein PDF-Dokument gefunden (6-seitig; ab Seite 1, letzter Abschnitt), was auf das Tryptophan und die Ernährungsumstellung des Hundes eingeht.
Hier der Link: http://verlag.animal-learn.de/…es/pdf/Trennungsangst.pdf
In "D.AV.D.H" empfielt der Autor die Umstellung auf hochwertiges Futter und gibt als Beispiel Innova Dog Food (3,694 kcal/kg, Crude Protein (min) 24 %, Crude Fat (min) 14 %, Crude Fiber (max) 2.5 %, Moisture (max) 10 % ); in seinem Dokument wird er konkreter und empfielt :Canidae, Innova, California Natural oder Nutrience.
Aufgrund dieser Infos hatte ich gedacht, das das Poulet Suisse von Lupovet passen könnte (außerdem sind keine künstlichen Vitamine zugesetzt, was ich der Sorte anrechne). Ich werde mich weiter umschauen, vllt. finde ich ja eine ähnliche Sorte mit besseren Aschewerten.Achso, diese Links habe ich noch gefunden: http://www.westieforum.de/phpbb/fpost66682.html
Und hier auf Seite 26 der Absatz "Nutritiv bedingte Erkrankungen": http://edoc.ub.uni-muenchen.de/3396/1/Koehler_Kathrin.pdfVielleicht haben Murmelchen und Fräuleinwolle ja Lust ihre Erfahrungen weiterzugeben :) Der Thread ist ja schon fast 3 Jahre alt.
Grüße,
Anne und Sonne -
Hi Anne,
ja, so um 5% rum ist die am Häufigsten propagierte Obergrenze -- immer angenommen, das Futter hat einen durchschnittlichen Energiegehalt (bei weniger Energie muss mehr Futter in den Hund rein, ergo auch mehr Mineralien/Asche), durchschnittlich dürften 3500-3800kcal/kg sein, schätze ich mal.
Ich gebe selber kein Trofu... wenn, würde ich gucken, dass es möglichst nicht von einem Futterriesen hergestellt wird, ich denke da z.B. an die Melaminvergiftungen vor 4 Jahren wegen Futterkomponenten aus China. Leider werden die allermeisten Futtersorten von Großherstellern produziert: bestesfutter und Arden Grange z.B. werden von einem Konzern in England hergestellt, und alle hierzulande erhältlichen kaltgepressten Sorten werden meines Wissens von MarkusMühle gemacht, wobei schon allein die MarkusMühle-Eigenmarke in viele Länder exportiert wird, das muss also eine Riesenproduktion sein... usw. In der Hinsicht finde ich Köbers sympathisch, wobei, wie gesagt, selber füttern tue ich es nicht.
Am Allerwichtigsten ist aber die Abwechslung, denke ich, dadurch relativiert man die Schwächen der einzelnen Futtersorten, z.B. ein überhoher Ascheanteil schlägt nicht so ins Gewicht, wenn es die Sorte nur 2-3mal die Woche gibt.
Liebe Grüße
Kay -
Ich gebe inzwischen auch nur noch komplett frisch. Da kann ich die Kohlenhydrate selbst bestimmen.
Normalerweise gibt es die Kohlenhydrate mit dem Fleisch. Habe ich aber das Gefühl, das ein wenig Unterstützung notwendig wäre, dann gibt es die Kohlenhydrate 2-3 Stunden nach dem Fleisch.
Als Kohlenhydrate habe ich meist Kartoffelflocken und/oder Gemüseflocken. Beides mahle ich ganz fein in einer Mühle und weiche es dann erst ein.
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