Wer hat Erfahrungen mit blinden Hunden?
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Hallo,
meine Sina (Kuvasz/englischer Wolfshund), 8 Jahre alt, ist seit kurzem blind. Sie hat kaum noch Interesse sich zu bewegen. Sicherlich auch vor Angst, irgend wo gegen zu stoßen. Sie langweilt sich jetzt natürlich sehr, liegt den ganzen Tag irgend wo im Haus herum und weiß nicht so recht was mit sich an zu fangen. Einen Teil ihres Trockenfutters bekommt sie inzwischen in ihrem s. g. "Flummi". Ein Ball den man zu 2 Hälften auseinander drehen kann und mit Trockenfutter befüllt. Das Futter fällt dann durch die Bewegung und das Öffnen der beiden Teile durch den Hund heraus. Das kennt Ihr bestimmt! Sie hat somit dann etwas Beschäftigung beim Fressen. Das ist zur Zeit aber leider alles. Auch draußen kann ich sie kaum zu ein paar Schritten bewegen. Sie erledigt ihr "Geschäft" und will dann umgehend ins Haus zurück.
Wäre schön, wenn ihr mir ein paar Tips geben könntet!!Danke Andrea
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Hallo Andrea,
wie ist sie denn blind geworden? Hört sich ja an, als wäre sie plötzlich blind geworden. Ich würde gerne bevor ich Ratschläge verteile mehr dazu hören, um mir ein besseres Bild zu machen.
VLG Verena
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habe selber keine Erfahrungen aber schau doch mal bei http://www.handicap-hunde.de/ da gibt es auch Blinde Hunde...vielleicht kannste da mal verbindung zu jemanden aufnehmen...
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Hallo Verena,
lt. TA ist Sina durch einen Hirntumor erblindet. Sie hat im Moment keine weiteren Ausfallerscheinungen und ich habe das Gefühl, dass es ihr außer der Erblindung gut geht. Sie frißt und säuft normal.
LG Andrea
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Hallo,
oh, das hört sich ja gar nicht gut an. Da ist die Frage, ob sie Schmerzen hat (Kopfschmerzen oder so), depressiv ist, weil sie auf einmal nichts mehr sieht oder nur unsicher, weil sie keine Zeit hatte sich daran zu gewöhnen.
In den beiden letzderen Fällen könnte man schon was machen.Gibt ihr zuerstmal das Gefühl, dass sie die Alte ist. Nicht bedauern, nicht mit jede Menge Leckerlie trösten, ... und tut so, als wäre alles beim alten. Aber geht nur zum "Geschäft" raus und geht gleich wieder zurück, wenn sie es will. Nötigt sie nicht, denn es ist zum Anfang schwer für sie.
Wichtig ist, dass ihr mit eurer Hündin eine neue Kommunikationsebene aufbaut. Kauft ihr ein Brustgeschirr mit Griff auf dem Rücken und haltet sie fest. Dann lauft ihr die Wohnung ab. Zum Schrank - kurz vorher "Achtung" - haltet sie fest, damit sie nicht weiter kann - klopft gegen den Schrank damit sie sieht warum - sagt "rechts" - und lauft rechts weiter bis "Achtung"...
Nachdem ihr alles bekannte, feste in der Wohnung mehrmals abgegannen seid, macht ihr mal Türen zu oder stellt einen Stuhl in den Weg und wieder "Achtung"..., so lernt sie euch als Augen zu vertrauen und die Bedeutung von "Achtung" "rechts" "links" "Halt".
Erst wenn sie wenigstens "Achtung" beherscht, könnt ihr draußen etwas weiter laufen. Geht die erste Zeit aber nur die selbe, bekannte Strecke.
In der Wohnung könnt ihr parallel mit Suchspielen arbeiten. So schuhlt sie ihre Nase und setzt sie bewußter ein. Seid dabei super stolz auf sie, damit sie wieder fröhlicher wird.
Benutzt das Achtung auch, wenn der Untergrund sich ändert und sagt ihr, wenn sie z.B. angefaßt wird. Damit sie weiß das was kommt.
Gerade jetzt bietet es sich an, ihr einen Mantel anzuziehen, damit sie sicherer wird und leint sie noch nicht ab, damit sie immer mit euch in direkter Verbindung steht, auch wenn da nichts passieren kann und sie immer unangeleint war. Übt nun draußen mit viel Geduld und Leckerlies Hindernisse zu erkennen.VLG Verena
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Liebe Andera
Wir teilen das gleiche Schicksal. Meine 11 jährige Briardhündin hat einen Hirntumor. Nach den ersten epileptischen Anfällen haben wir ein CT machen lassen. Das war im September. Dazwischen liegt ein stetiges Abwärts. Die Anfälle haben wir zwar halbwegs mit Medikamenten in den Griff bekommen, nur hat sie inzwischen massive Gleichgewichtsstörungen und zeigt ein ziemlich enthemmtes Verhalten. Es ist nicht das erste Tier, dessen Sterben ich miterlebe und die Entscheidung für den richtigen Augenblick, kannst nur du finden. Mein TA hat mir schon bei der Diagnose zum Einschläfern geraten, einfach weil es eh keine Besserung mehr geben wird. Damit hatte er zwar recht, aber zu dem Zeitpunkt war sie noch immer bereit für Spaziergänge und an guten Tagen sogar für Spiele etc. Nun sind ihre Tage gezählt, sie ist auf eine rund um die Uhr- Betreuung angewiesen und ich glaube jeder Ausserstehende denkt es wäre Zeit sie zu erlösen.
Doch das einzige was für mich zählt: sie hat bis jetzt nicht aufgegeben. Wenn ich mit meinen anderen Hunden raus will, kämpft sie sich auf um mitzukommen. Beim Fressen ist sie nach wie vor die Erste und es ist ihr egal ob sie dabei kriechen muss.
Ich für mich, habe mich bereits von ihr verabschiedet, der Hund, der sie mal war, ist schon länger nicht mehr da. Aus ethischer Sicht bin ich ihr aber schuldig, sie solange zu betreuen, bis ich das Gefühl habe, sie möchte und mag nicht mehr leben. Schliesslich musste sie alle Nachteile eines Lebens in der menschlichen Zivilisation in kauf nehmen, also verdient sie auch die Vorteile davon: eine Begleitung und Betreuung bis die Zeit gekommen ist. Ein gesunder Hund will nicht Sterben. Leiden ist die Motivation um loszulassen, deshalb denke ich so ganz sollten wir unsere Tiere davor nicht bewahren. -
Hallo Chya,
die Empfehlung zum Einschläfern bekam ich auch gleich, aber sehr behutsam und mitfühlend. Und auch mit dem Angebot, dies in ihrer gewohnten Umgebung geschehen zu lassen. Ich habe leider auch inzwischen erfahren müssen, zu welchen Auswirkungen es insgesamt kommen kann. So wie Du es auch beschrieben hast. Noch geht es ihr relativ gut. Sie hat gute und schlechte Tage. Und besonders an den schlechten bin ich manchmal geneigt das Angebot meiner TÄ ernsthaft in Betracht zu ziehen. Aber es sind so die Kleinigkeiten, die diese Gedanken ganz schnell beiseite schieben: Das Schwanzwedeln, wenn sie meine Stimme hört; das Einfordern von Streicheleinheiten; und natürlich die viel geliebten Leckerlis für die sie doch die eine oder andere Anstrengung auf sich nimmt. Und ich kann mich eigentlich überhaupt noch nicht von ihr trennen. Obwohl sie erst 3 Jahre bei mir ist (ich habe sie mit 5 Jahren aus einem Tierheim geholt) ist sie mein ein und alles. Sicherlich muß man sich damit abfinden, dass man den Tod dieses Tieres mit erleben und diesen eventuell sogar in "Auftrag" geben muß. Ich sehe das ähnlich wie Du. Ich möchte nicht das sie sich quält, aber solange es diese schönen Kleinigkeiten tagtäglich gibt, ist das Leben wir sie noch in Ordnung.
LG Andrea
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Hallo,
hier mal ein paar Infos zum Fortschritt - besonders an Verena :blume: , der ich für Ihre Tips nochmals danke:
Sina kann sich immer noch nicht alleine in gewohnter Umgebung orientieren. Sie läuft oft gegen Wände, parkt zwischen Stühlen ein usw., usw.. Das Ablaufen des Hauses und stehenbleiben vor den "Hindernissen" habe ich ein paar Mal mit ihr gemacht. Allerdings scheint ihr Erinnerungs- bzw. Orientierungsvermögen an manchen Tagen komplett auszusetzen. Ich habe das Ganze jetzt umgestellt. An ihren schlechten Tagen warne ich sie mit "Achtung" bevor sie irgendwo gestoßen kann. Das klappt ganz gut. Sie bleibt dann stehen und wartet dann das ich ihr vorausgehe und ihr somit den Weg zeige. Draußen ist die Sache allerdings ganz anders. Zu Anfang habe ich sie ständig an der Leine gehabt. Allerdings war sie dadurch total unsicher. Jetzt fahre ich mit ihr an unsere "alten" bekannten Stellen, lass sie ganz allein aus dem Auto steigen und ohne Leine laufen. Das findet sie toll. Manchmal hebt sie den Kopf und sucht mich. Dann las ich ein kurzes "Ich bin hier." von mir hören und sie schnuppert weiter zufrieden in der Gegend rum. Natürlich warne ich sie auch hier mit "Achtung" bzw. "Aufpassen" vor Veränderungen. Und leider hat sie sich anderen Hunden gegenüber sehr verändert. Sie fängt sofort an zu knurren und mag am liebsten gar nichts mehr mit ihren Artgenossen zu tun haben. Das finde ich ein bißchen schade - ihr fehlt garantiert die "Kommunikation".
Also wie ihr seht, kommen wir bis jetzt mt der Sache gut zurecht. Ich werde Euch ab und zu mal informieren. Vielleicht kann der eine oder andere sich was abgucken.Ganz liebe Grüße
Andrea
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Liebe Andrea,
was ist mein problemchen, auf das du reagiert hast, klein gegen deins!
es tut mir sehr leid für Sina.
ich wünsche dir kraft und energie mit sina durch diese schwierige zeit und die, die noch kommen wird, zu gehen.
ich denke, da ich auch schon einige tiere habe einschläfern lassen müssen, dass die persönliche bindung und die non-verbale-kommunikation zwischen mensch und tier den richtigen zeitpunkt erkennen lassen. du wirst spüren und die signale von Sina empfangen, wenn sie wirklich nicht mehr kann und/oder will.
du wirst spüren, wenn sie gehen will.
wir haben die chance, diesen letzten wunsch erfüllen zu können.
LG Marion
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