• Erste Hilfe sollte IMMER wörtlich genommen werden !


    Wenn ein Hund eine Verletzung welcher Art auch immer hat oder unter Schock steht, stark tränende Augen, übel riechende Ohren, Schürfwunden am Körper, oder aber, wenn Ihnen an Ihrem Hund irgendetwas eigenartig vorkommt, dann sollten Sie IMMER einen Tierarzt aufsuchen.


    Als oberstes Gebot bei einem verletzten Hund gilt der EIGENSCHUTZ.


    Selbst der eigene, sonst herzensgute Vierbeiner kann bei Verletzungen aus Angst, Stress oder Schmerzen zubeissen.


    Grundsätzlich gilt: RUHE BEWAHREN !


    Ist man selbst aufgeregt, überträgt man das auf den Hund.
    Deshalb sollte man sich einem verletzten Hund immer vorsichtig und langsam nähern, ihn mit ruhiger Stimme ansprechen und seine Reaktion genau beobachten.


    Als erstes leinen Sie den Hund an.
    Einige Hunde neigen bei Stress und Schmerzen dazu davonzulaufen.


    Vorsichtshalber sollten Sie dem Hund eine Maulschlinge aus einem Schal, einer Krawatte, einer Strumpfhose oder einer Hundeleine anlegen.
    Dazu machen Sie eine Schlinge mit Knoten, ziehen die Schlinge über den Fang ( Knoten zeigt nach oben ), die Enden werden unter dem Fang gekreuzt und dann im Nacken verknotet.


    Wenn der Hund sich zu sehr wehrt, dann legen Sie die Leine um einen Laternenpfahl, Gartenzaun etc. und ziehen den Hund ganz dicht ran.


    geschrieben von: FLUFFY


    Erste Hilfe-Set

    • 1 Fieberthermometer
    • 1 Zeckenzange
    • 1 kleine Dose Sauerkraut (wenn der Hund Gegenstände verschluckt hat)
    • 1 kleine Dose Ölsardinen (bei Verstopfung)
    • 1 Schere
    • 1 Pinzette
    • 1 kleine Taschenlampe
    • Mullbinde
    • sterile Wundkompresse
    • Haftstützbinde (selbstklebend)
    • Klebeband
    • lose Watte (zum Abpolstern zwischen Zehen)
    • Pflaster
    • Wundsalbe (z. B. Braunovidon)
    • Wunddesinfektionsmittel (Wasserstoffsuperperoxid 3%)
    • Einmalrasierer
    • Plastikspritze (10/20 ml)
    • Kohletabletten (bei Vergiftung: je nach Größe des Hundes 2—8 Tabletten.
    • Vaseline (Befeuchtung Thermometer, Liegeschwielen)
    • Calcium-Trinkampullen (bei nachgewiesener Bienenallergie)
    • Maulkorb oder breites Band
    • Eispack
    • Höllenstein
    • Notfalltropfen Bachblüten (Rescue-Remedy, bei z.B. Schock)


    Telefonnummer von Tierarzt/Klinik in das Set legen bzw. im Handy speichern!




    Hinweise zur Beobachtung vom Zustand des Hundes:


    1. Rektaltemperatur
    Fiebermessen erfolgt rektal, das Thermometer vor Benutzung anfeuchten (Vaseline), ca. 3 min. messen,
    Normaltemperatur: 38 – 39° C


    2. Atemfrequenz
    Bewegung des Brustkorbes: großer Hund 20—30 Atemzüge/Minute
    kleiner Hund 30—50 Atemzüge/Minute


    3. Pulsfrequenz
    Bestimmung:
    - am stehenden Hund in der Mitte der Oberschenkelinnenseite (Puls)
    - auf der linken Seite hinter dem Ellbogenhöcker (Herzfrequenz)
    Normalwerte: großer Hund 80 Schläge/Minute
    kleiner Hund 80— 120 Schläge/Minute


    4. Schleimhäute
    Bestimmung: Farbe der Augen- oder Mundschleimhaut
    Normalwerte: rosa-rot, 1 -2 Sekunden


    Anmerkung: Jeder Hund hat seine ganz individuelle Temperatur, Atem- und Pulsfrequenz. Daher ist es am sinnvollsten diese bei seinem gesunden Hund nachzumessen um vergleichen zu können.


    Verletzungen:


    kleine Wunden:

      Haare entfernen
      Wunde mit lauwarmen Wasser reinigen
      Wundsalbe auftragen
      Hund am Lecken hindern


    tiefere Wunden:

      keine Wundbehandlung, innerhalb von 2—3 Stunden Tierarzt aufsuchen


    Verbrennungen:

      Wunde unter fließendem Wasser mindestens 15 Minuten kühlen
      keine Salben oder Sprays aufragen
      Abdeckung durch sterile Wundkompresse


    Fremdkörper in Maulhöhle/Rachen:
    Symptome: Speicheln, Kratzen am Fang, Würgen, Schluckbeschwerden

      Fang öffnen
      Beißholz zur Sicherung
      Versuch der Entfernung
      evtl. an Hinterbeinen hochheben und schütteln
      umgehend Tierarzt aufsuchen


    Vergiftung:
    Achtung: Bei Vergiftung kein Öl benutzen !!!
    Vergiftungen treten nicht so häufig auf wie angenommen. Die Diagnose auf Vergiftung sollte nur
    erfolgen, wenn man die Giftaufnahme gesehen hat oder Gift tatsächlich nachgewiesen werden kann.
    Vergiftungen können auch durch Einatmen und Hautkontakt entstehen.
    Symptome:

      starker Speichelfluss
      Erbrechen, Durchfall
      Teilnahmslosigkeit
      Atemnot
      blasse Schleimhäute
      Taumeln
      Krampfanfälle
      Ohnmacht


    Erste Hilfe:
    bei erfolgter Giftaufnahme: Was, wieviel und wann wurde es aufgenommen?

      Kohletabletten geben (2—8 Tabletten je nach Größe des Hundes), reichlich Wasser anbieten
      sofort Tierarzt aufsuchen
      wenn möglich, Giftquelle sicherstellen
      nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt zum Erbrechen bringen


    Vorbeugung:

      beim Spazieren gehen darauf achten, dass der Hund nichts frisst
      Warntafeln in öffentlichen Anlagen beachten


    Hitzschlag:
    Der Hund ist ein sehr hitzeempfindliches Tier, besonders gefährdet sind kurznasige Rassen. Nur an Pfoten und an der Nase befinden sich Schweißdrüsen in größerer Anzahl.
    Kühlung durch Hecheln, Durchblutung der Haut, Schweißdrüsen und Belecken.
    Symptome:

      Schwäche
      Taumeln
      Bewusstlosigkeit
      stark gerötete Schleimhäute
      schnelle Atmung
      jagender Puls


    Erste Hilfe:

      Hund an kühlen, schattigen Ort bringen
      Abkühlung durch Wasser, nicht mit Wasser übergießen, langsam: zuerst Beine, dann Rumpf und Kopf
      Eisbeutel auf Kopf und Nacken
      Wasser anbieten


    Vorbeugung:

      an heißen Tagen ständige Sonneneinstrahlung vermeiden
      regelmäßiges Befeuchten des Fells mit Wasser, nasses T-Shirt überziehen
      wenn der Hund im Auto bleibt: schattigen Platz auswählen (Sonnenwanderung beachten)
      Schiebedach, Fenster öffnen
      Wasser anbieten


    Magendrehung
    - Insbesondere bei großen Rassen auftretend.
    - Mitunter lebensbedrohliche Zustände innerhalb von 30—60 Minuten.
    Ursachen:

      Weitestgehend unbekannt, man vermutet Bewegung nach Fütterung und Aufnahme größerer Wassermengen, schwer verdauliches, gärendes Futter


    Symptome:

      aufgekrümmter Rücken
      Unruhe
      Würgen, mitunter Schleim ohne Entleerung des Mageninhalts
      Aufgasung
      Kreislaufbeschwerden


    umgehend Tierarzt aufsuchen!
    Vorbeugung:

      Ruhe nach der Fütterung
      gärendes Futter vermeiden (vor allem in der warmen Jahreszeit)
      mehrere kleine Mahlzeiten


    Schock
    Ein Schock kann lebensbedrohlich sein! Er kann durch Unfälle, Vergiftung, Verletzungen, Schmerzen,
    allergische Reaktionen usw. ausgelöst werden.
    Symptome:

      Abwesenheit
      Taumeln
      flacher oder erhöhter Puls
      Schleimhäute blaß oder bläulich


    Erste Hilfe:

      Hund warm halten (Jacke/Decke)
      Lagerung: Kopf tief, Hintern hoch
      kleine Mengen Flüssigkeit (je ,/2 Teelöffel Salz und Sodabikarbonat in 11 Wasser) einflößen
      (Gefahr der Austrocknung),nur, wenn Hund aufnahmefähig ist
      Tierarzt aufsuchen


    Insektenstiche
    Manche Hunde sind allergisch gegen Insektenstiche, so dass sie Medikamente vom Tierarzt brauchen.
    Symptome:

      Anschwellen, Rötung
      bei Stichen in Maulhöhle/Rachen: Kratzen der Schnauze, Würgen, Speicheln


    Erste Hilfe

      bei Bienenstichen Stachel entfernen
      Kühlung der Einstichstelle
      bei Stichen in Maulhöhle/Rachen den Kehlkopf kühlen


    Vorbeugung

      den Hund keine Bienen/Wespen ,jagen“ lassen


    Ertrinken
    Erste Hilfe

      Tier bei Bewußtsein: sofort zum Tierarzt
      Tier bewußtlos:
      an Hinterbeinen hochheben, auf Brustkorb klopfen (20 sek), dann rechte
      Seitenlage, zum Tierarzt


    Vorbeugung

      Hund nicht in fremde Gewässer springen lassen
      beim Schwimmen sehr starke Strömung vermeiden


    Atemstillstand

      Ursachen können Schock oder Atemlähmung sein.


    Erste Hilfe

      Überprüfung von Herz-/Pulsschlag
      Entfernung von Fremdkörpern in Maul/Rachen
      rechte Seitenlage
      Zunge herausziehen und Fang schließen
      Tier fest in die Nase kneifen — Atmung?


    KÜNSTLICHE BEATMUNG
    Mund-zu-Nase

      Lippen um Nase legen
      auf Brustkorbhebung achten
      30x pro Minute (2 sek einblasen, 2 sek Nase freigeben)
      nach 1 Minute Kontrolle der Atmung/Puls
      bei kleinen Hunden nicht zu viel Druck


    Brustkorbmassage

      mit beiden Händen breitflächig auf Brustkorb drücken
      30 - 40x pro Minute
      nach 1 Minute Kontrolle der Atmung/Puls Tierarzt aufsuchen!


    Herzstillstand
    Die Ursachen für Herzstillstand können Schock oder Atemlähmung sein.


    Erste Hilfe

      rechte Seitenlage
      Zunge herausziehen und Fang schließen


    HERZDRUCKMASSAGE

      mindestens nach 3-4 Minuten nach Stillstand beginnen
      Handballen flach hinter Ellenbogen legen
      kurze Stöße auf Brustkorb ausüben (vorsichtig bei kleinen Hunden)
      10x Herzmassage - 3x Beatmung
      nach 1 Minute Kontrolle von Puls/Atmung
      Massage bis zu 30 Minuten durchführen Tierarzt aufsuchen!


    geschrieben von Christina & Corinna

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