blinder Hund knurrt und bellt ohne Grund

  • Hallo Hundefreunde, ich hoffe mir kann jemand einen Tipp geben. Es geht um einen etwa einjährigen blinden Rüden. Er ist ein top Hund und auch gut erzogen, aber eine Macke hat er: Er knurrt und bellt (stoßweise - also kein Dauerkläffer) ohne einen offensichtlichen Grund. Unsere bisherige Taktik (auf Rat einer Hundetherapeutin) ist, Löffel neben ihm auf den Boden zu schmeißen sobald er knurrt, aber irgendwie beeindruckt ihn das wenig.
    Hat jemand von euch einen Tipp, wie man ihm das abgewöhnen kann?

  • Zitat

    Hallo Hundefreunde, ich hoffe mir kann jemand einen Tipp geben. Es geht um einen etwa einjährigen blinden Rüden. Er ist ein top Hund und auch gut erzogen, aber eine Macke hat er: Er knurrt und bellt (stoßweise - also kein Dauerkläffer) ohne einen offensichtlichen Grund. Unsere bisherige Taktik (auf Rat einer Hundetherapeutin) ist, Löffel neben ihm auf den Boden zu schmeißen sobald er knurrt, aber irgendwie beeindruckt ihn das wenig.
    Hat jemand von euch einen Tipp, wie man ihm das abgewöhnen kann?


    Wie lange ist der Hund schon blind? Stossweises bellen kann auf Unsicherheit hindeuten.....da einen Loeffel oder sonstwas zu werfen wuerde ich nicht vorschlagen, das traegt zum Schreck ja noch bei.

  • Also ich denke auch, dass er wohl eher aus Unsicherheit knurrt und bellt.
    Er sieht doch nicht, was so um ihn herum passiert, sondern ist auf seine anderen Sinne angewiesen.


    Verbind dir doch mal nur für eine Stunde die Augen (wirklich dicht) und begib dich z. B. vor die Haustür. Vielleicht kannst du so ein Gefühl dafür bekommen, warum dein Hund manchmal unsicher reagiert.


    Den Tipp der Therapeutin halte ich auch eher für kontraproduktiv... bei sehenden Hunden mag das ja evtl. funktionieren, aber bei einem blinden, der noch nichtmal orten kann, wer wie und warum der Löffel geworfen wurde... da kann es vor lauter Unsicherheit vielleicht dazu kommen, das er aus lauter Angst nach vorn geht und (die vermeintliche) Gefahr versucht "wegzubeißen". Also das mit dem Löffel würd ich bleiben lassen...

  • Ich kann mich da nur anschließen. Dein Hund wird sehr wahrscheinlich aus Unsicherheit bellen. Ihn dann noch zusätzlich zu erschrecken, dürfte kaum dazu beitragen, dass er in Zukunft sicherer reagiert...


    Und "ohne einen ersichtlichen Grund": selbst nicht-blinde Hunde haben wesentlich bessere Nasen und Ohren als wir Menschen. Der Hund wird das sicherlich nicht grundlos tun. Seiner Meinung nach gibt es einen guten Grund, sein Rudel vor Gefahr zu warnen. Du solltest heraus finden, was der Grund ist, und allgemein daran arbeiten, dass er dir vertraut, so dass letztlich ein "Alles ok" ausreicht, um deinem Hund Sicherheit zu vermitteln. Der Löffel kann höchstens dazu führen, dass dein Hund seine Angst nicht mehr äußert, weil dann noch schlimmeres passiert...

  • Ich glaube nicht das mein vergleich wirklich passt aber unser nachbarn haben einen 16 jahre alten collie schäferhundmix,taub wie eine nuß und blind wie ein maulwurf
    wenn er alleine im garten ist bellt er auch phasenweise und knurrt die pflanzen an,bei ihm ist es einfach die unsicherheit,denn sobald jemand im garten ist oder ich nebenan,ist ruhe....
    Abgewöhnen ist wohl recht schwierig denn wie meine vorredner schon sagten,er muß auf andere sinne zurückgreifen und wird dies wohl auch in seinem weiteren leben brauchen von daher viel geduld und konzequenz aber niemals erschrecken,das prägt sich dann falsch ein und er wird zum angstkläffer

  • kann mich meinen vorschreibern nur anschliessen bzgl. des löffelschmeissens. obwohl ich diese "erziehungsmethode" auch bei sehenden hunden seltsam fände.
    ähm... :???: wasn das für ne hundetherapeutin?


    Und wie Lucy-Lou schon schrieb, dein hund wird eine verstärkte wahrnehmungsempfindung der anderen sinne haben, da sein augenlicht verloren ging. somit nimmt er sehr wahrscheinlich dinge wahr, die du nicht mal riechst, hörst, fühlst etc. also ist "bellen ohne grund" immer so eine interpretationssache ;)


    ich würde ihm das bellen und knurren "bei belassen" -solange es natürlich nicht dahin ausartet, dass 24 std am tag alles und jeder angekläfft/-knurrt wird.


    im übrigen....unser dobermann hatte mal ne arg fiese augenentzündung und die tropfen, die 5 mal am tag verabreicht werden mussten, hatten laut TA wohl die nebenwirkung, dass das tier unklar (verklärt), verschlechtert sehen kann. in diesen 3 wochen fing Baghi auch aus unsicherheit an stoßweise mal "irgendwas" anzubellen/-knurren.
    und selbst heute hört sie nachts noch die maulwürfe, wenn die 5 meter unter der erde käckern gehen :x und darüber werden wir natürlich sofocht lautstark informiert :lol:

  • Danke für die Antworten!
    Also blind ist er schon seit Geburt an. Klar hat er einen Grund, wenn er knurrt, aber es ist halt nicht klar erkennbar was der Auslöser ist. Aber ich würde nicht unbedingt sagen, dass es pure Unsicherheit ist. Er ist immernoch voll in der Pubertät und manchmal glaube ich, er will einfach nur "den Macker" markieren. Er reagiert halt aber auch nicht auf "Aus!" oder so. Wie könnte man ihm denn klar machen, dass alles in Ordnung ist?

  • Hallo Boogie,


    wie gesagt, Hunde und vor allem ein blinder Hund haben/hat eine ganz andere Wahrnehmung als wir Menschen.
    Natürlich kann es sein, dass er zwischendurch einfach mal nur Aufmerksamkeit erhaschen will.
    Kannst du denn seine verschiedenen Laute voneinander unterscheiden?
    Normalerweise kann man ja schon re<cht schnell erkennen, was für eine Stimmung das Tier ausdrücken will.


    Ansonsten würd ich ihn einfach ignorieren oder mich ganz normal verhalten (neutral), vielleicht ein Lied summen oder was du(ihr auch immer macht, wenn ihr neutral drauf seid.
    Wenn er sich denn "beruhigt" hat, würd ich mich neben ihn setzen, ihn streicheln, mit ihm reden...was er halt gerne mag. ;)


    Ähm..mal ne Frage so "zwischendurch"....wie gestaltet sich der Alltag mit einem blinden Junghund? Wie spielt ihr, trainiert ihr etc? Würd mich echt mal interessieren. Stelle mir das schon recht schwierig vor!


    LG

  • Mein altersbedingt blinder Hund bellt auch deutlich mehr als früher. Sie kann ihr Gegenüber ja optisch nicht mehr einschätzen. Da bei Hunden Körpersprache eine große Rolle spielt, denke ich sie bellt aus Unsicherheit. Früher hätte sie gelassen abgewartet und geschaut, heute kläfft sie eher mal. Dann gibt es von mir ein "ist ok, ich bin da" und gut ist.


    Diese Löffelwerferei :irre: verunsichert den Hund mM nach nur noch mehr. Er wird blind und schreckhaft. Sicherheit geben wäre sinnvoller.


    LG

  • Hallo,
    wir haben auch eine 2 Jahre alten blinden Hund. Auch er gebärdet sich im Garten aus für unsnicht ersichtlichen Gründen wie ein wilder!!
    Ich bin mir mittlerweile sicher, dass er dann irgendein Geräusch gehört hat was er nicht kennt und ihn verunsichert....
    Muss dazu sagen das unser Dackel eh einsehr unsicherer Hund ist seitdem er blnd ist. Meiner Trainerin hat mir geraten den Hund in solchen Situationen Hochzunehmen und ihn an anderer Stelle abzusetzen. Das klappt!! Hätt ich nie gedacht wo man doch Hunde in Angstsituationen nicht bestätigen soll. Was man dabei natürlich nicht macht ist begütigend auf ihn einsprechen. nur Hochnehmen oder wegführen und zeigen ich bin da alles Okay!
    Würd`s mal probieren!!

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