Magendrehung - das Leben danach ...

  • Hallo


    Meine Jüngste (18 Monate) hatte vor 12 Tagen eine Magendrehung. Dank vieler Schutzengel hat sie die OP gut überstanden. Wir waren gottseidank so schnell, dass sie die Milz behalten konnte und auch das Herz wurde nicht geschädigt.


    Jetzt ist aber alles anders.


    Irgendwie habe ich nur noch Schiss. Sie bekommt noch I/D von Hills sowie Metronidazol, da die Tierärzte davon ausgehen, dass bakterielle Einflüsse (Heliobacter, Anaerobier, Protozoen) den Magen so haben aufgasen lassen, dass er sich drehte. Anders konnten sie sich die Magendrehung nicht erklären.


    Der Magen wurde an der Linea alba festgenäht, das soll ein erneutes Drehen durch die jetzt überdehnten Magenbänder verhindern. Ich gebe ihr zu jeder Mahlzeit auch Sab Simplex. Nach Absetzen des Medikamentes kann ich nächste Woche dann ihren Stuhl untersuchen lassen.


    Heute bekommt sie die Fäden gezogen - die Bauchnarbe ist schon gigantisch. Gestern musste sie ein paar mal aufstossen, da dachte ich - bitte nein, nicht schon wieder. Heute Nacht habe ich geträumt, dass sie durch den Wald rennt und plötzlich die Narbe reisst und ihre Eingeweide rausfällt.


    Und laufend habe ich die Bilder vor mir: der arme Hund mit riesen Bauch, sie hat laufend versucht, sich zu übergeben, ihr schreckliches Stöhnen. Ihr hilfloser, schmerzvoller Blick auf dem OP Tisch. Wie sie sich an mich gedrückt hat. Meine riesen Angst während der OP, die Angst danach. Die Angst vor einem auffälligen EKG, täglicher Tierarztbesuch - vor dem SIE jetzt Angst hat. Dann ist sie dauerhungrig - sie bekommt 8 kleine Mahlzeiten am Tag (wie ich das machen soll, wenn ich wieder arbeite, weiss ich auch noch nicht, ich hoffe, ich komme auf 4 runter).


    Und dann schont sich der Hund überhaupt nicht. Ich kann ja verstehen, dass sie mal wieder toben will, aber die OP liegt erst 12 Tage zurück.


    Diese Angst, die beeinflusst mich nachhaltig. Ja, dieses Jahr war ein schreckliches Jahr. Jules Tumoroperation, dann das Vestibularsyndrom bei meinem alten Whippetmädchen und jetzt Bambi. Ich merke, die Sorgen greifen mich auch gesundheitlich an. Auch trau ich mich gar nicht mehr aus dem Haus, wenn niemand bei den Hunden ist.


    Dann ist Bambi ja eine Wilde - sie rennt und rennt und rennt. Liebt das toben mit anderen Hunden.


    Gibt es hier Hundebesitzer, die ihre Erfahrungen mit Magendrehung und dem danach posten könnten ? Wie habt Ihr Eure Ängste - auch bei anderen einschneidenden Erkrankungen/Einschränkungen in den Griff bekommen, wie geht Ihr damit um ?

  • Hallo du,


    man, hat mich dein Bericht geschockt! :| Kann nichts hlfreiches beitragen, drücke Bambi aber ganz doll die Daumen, dass alles gut verheilt und sie von nun an keine Probleme mehr mit Magendrehungen bekommt. Arme Maus. Knuddel sie mal ganz doll von mir!


    Und dir wünsche ich starke Nerven und eine nahe Zukunft, in der die Unglücke sich nicht mehr aneinanderreihen wie die Kugeln auf einer Kette. :streichel:

  • Hallo!


    Leider kann ich dir auch keinen konkreten Tipp geben, wie du wieder zur Ruhe kommen kannst und deine Ängste abbauen kannst.


    Als mein Hund sehr krank war, hatte ich hinterher auch wahnsinnige Angst, sie alleine zu lassen. Mit der Zeit ist das aber weniger geworden, oder naja... Eigentlich nicht weniger, aber Tatsache ist nunmal, dass ich nicht immer Zuhause sein kann. Das ist nicht zu ändern, also habe ich mir einen gewissen Pragmatismus zugelegt und versuche immer, so kurz wie möglich weg zu sein. Wenn ich dann Heim komme, geht mein erster Weg zum Hundekörbchen.


    Vielleicht hast du ja eine Möglichkeit, deine Hunde in Betreuung zu geben, während du weg bist. Familie, Freunde, Verwandte oder sogar eine Hundebetreuung (aber sowas ist ja geradezu unerschwinglich teuer :( ).


    Mit jedem Mal nach Hause kommen wird es mit der Angst besser werden. Ganz entspannt wirst du vielleicht nicht wieder aus dem Haus gehen können, denn der Gedanke, es könnte etwas passieren ist hartnäckig. Aber es wird besser, ganz sicher.


    Alles Gute für euch!

  • Hallo Mollrops,
    vor so einem Magendreher haben wir auch Angst.
    Unsere Vorsorge bezieht sich auf absolut hochwertiges Futter ohne übermäßige Weizenanteile und auf eine Wartezeit von mind. 2 Stunden nach der Futtergabe, bevor irgendwie herumgetollt werden kann.(Gassi oder spielen).
    Liebe Grüße und gute Besserung
    vom Hobbit

  • Oh je, das hab ich gar nicht mitbekommen, dass Bambi so krank war, fühlt euch mal ganz lieb :streichel: !


    Ein Patentrezept zum Angst überwinden habe ich leider nicht - kann Euch nur wünschen, dass diese schrecklichen Erlebnisse schnell in Vergessenheit geraten!


    Ganz liebe Grüße und alles Gute für Dich + Deine Schnuffels
    von Wauzihund + Bobby


    Ich werd mal Euren Schutzengel :stock2: , damit er weiterhin seinen Job macht!

  • Ich versteh dich total. Und nach Fibis schwerer OP (Thread Fibis zweites Leben) habe ich auch noch immer Angst, wenn ich zum Tierarzt muss - selbst, wenn ich nur ne Wurmkur hole.


    Das schlechte Gefühl bleibt und ich denke, nur die Zeit heilt alle Wunden.
    Mein Hund hat sich total von der OP erholt und ich denke, Deinem merkst du es auch bald nicht mehr an.


    Ich konzentriere mich auf ihre Erziehungsfortschritte und genieße es manchmal, sie nur atmen zu sehen. Und halte das für ein Wunder, was für andere selbstverständlich ist. Der Bauch senkt sich und hebt sich.

  • Hallo Du!!


    Ja, diese Angst kenne ich zu gut. Bei uns ist es nur nicht die Magendrehung, sondern die Knochen. Es ist über ein jahr her, das unser Hund sich beide Vorderbeine brach.Das eine ist auch wieder völlig ok.Das andere halt nicht, aber eine Lösung gefunden. Doch ich habe seitdem IMMER Angst, wenn er mal kleine Sprünge macht. Oder wenn er seine 5 Minuten bekommt und wie bekloppt durch die Bude rennt. Ich habe jedesmal tierische Angst wenn er mit anderen Hunden tobt. Selbst wenn mein Freund mit Ihm alleine Zuhause ist, habe ich Schiß, das er nicht so aufpasst wie ich. Klar, andere sagen, das wieder Normalität einkehren muss, aber das ist nicht einfach. Ich denke das braucht viiiel Zeit. Ich werde ganz ganz langsam wieder lockerer und ich schätze Du musst einfach ein paar mal sehen, das Dein Schatz auch mal durchdrehen und toben kann ohne eine Magendrehung zu bekommen. Oder ein Rülps nicht als schlimmes Vorzeichen zu deuten. Aber das dauert. Es ist ja auch alles noch ganz frisch. Ich wünsche Dir, das Du mit der Zeit Deine Ängste wieder verlierst. Aber da braucht man halt auch Geduld.


    Liebe Grüsse

  • Ich kann Deine Angst verstehen. Aber versuch Deinem Hund "einfach" ein hundisches Leben zu bieten. Gefühle der Angst bei Dir belasten Deinen Hund. Versuch die Momente jetzt mit ihm zu genießen und es ihm schön zu machen. Du kannst das Schicksal eh nicht ändern. Vorsicht ist natürlich geboten, aber keine Angst! Das macht Dich und den Hund nur unsicher. Ihr könnt zu Eurer beider Entspannung ja schön spazieren oder bei der Hitze Euch gemeinsam ablegen und Du massierst Deinen Hund. Das entspannt doch beide super!


    Wünsch Euch alles Gute!!!

  • Hallo Ihr


    Danke für die aufmundernden Worte. Ja, die Ängstlichkeit muss ich mir abgewöhnen. Es ist aber nicht so, dass ich meinen Hund das anmerken lasse. Mit ihr gehe ich schon normal um. Rennen darf sie ja vom Arzt aus noch nicht. Aber wenn sie aufstösst, geht mein Herz schon ein paar Takte schneller.


    Eben waren wir beim Fädenziehen. Die Narbe sieht wirklich nicht schön aus. Irgendwie ist die Wunde verrutscht und lappt jetzt über. Ich muss mein Hundi immer noch im Auge behalten, nicht das sie doch mal leckt.


    Halten wird das wohl, sind ja mehrere Schichten, die genäht wurden. Schade, dass sie nicht ein bisschen ruhiger geworden ist. Immer nur aufgedreht sein ist ziemlich anstrengend. Sie soll aber immer noch langsam machen. Am Freitag kann ich die Kotproben abgeben. Hoffentlich hat sie nicht doch den Heliobacter oder sonstige fiese Bakterien.


    Scheinbar ist die Magendrehung doch nicht so häufig, zumindest bei den Hundebesitzern hier im Forum. Dabei habe ich auch so auf Ruhe nach dem Fressen geachtet. Gerade weil ja auch ein Geschwisterchen meines Hundes mit 6 Wochen an einem Magendurchbruch gestorben ist.


    Alles nicht so schön. Mein armer Hund

  • Hallo Moni,


    lass Dich mal ganz herzlich knuddeln. Du und Deine Bande - ihr kommt wohl dieses Jahr gar nicht zur Ruhe. Ständig ist irgend etwas....


    Aber wir drücken alle Daumen und Pfoten, dass nun endlich wieder alles gut wird!


    Liebe Grüsse
    Gudrun, Heinz und Leika


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