Anfängerschafe
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Der eigene Bock ist zu empfehlen. Macht zwar etwas mehr Arbeit, aber man schleppt sich keine Krankheiten in die Herde. Deswegen würde ich nie meinen Bock verleihen oder mir einen leihen. Man weiß nie, was für Krankheiten unauffällig in der anderen Herde existieren.
Melken ist auch so eine Sache. Das muß nicht nur täglich erfolgen sondern auch immer zur selben Zeit, sonst bekommt man ganz schnell ne Euterentzündung. Dh Du mußt jeden Tag zurselben Zeit im Stall stehen und melken, egal was ist. Der Schritt sollte wirklich gut überlegt sein.
Zur Rassenwahl noch ein kleiner Blickpunkt. Wenn Du Dir nur eine kleine Hobbyherde halten willst, würde ich keine zu seltene oder importierte ausländische Rasse mit wenigen Tieren nehmen. Ganz einfach aus dem grund, dass man tierisch weit fahren muß, um einen Bock zu bekommen und keine Inzuchtdepressionen zu bekommen. Daher würde jetzt mal von den Herdwicks absehen.
Das einfachste sind wirklich Merinos, Füchse oder Rhönies. Die kann man so gut wie jeder Rasse anpaaren, bekommt recht einfach Böcke und hat Schafe mit akzeptablen Zunahmen, die dabei aber recht anspruchslos sind, was das Futter angeht. Völlig abraten würde ich Dir von Texeln. Die brauchen echt gute Weiden, sind ziemlich anfällig was Würmer angeht, Klauenmässig muß man auch sehr stark hinterher sein und sie neigen sehr zu Schwergeburten, vor allem wenn man den falschen Bock hat. Damit hab ich im zweiten Jahr gelernt, wie man Geburtshilfe bei allen Arten von Schwergeburten macht, und hab deswegen auch umgestellt (und nur noch ein Texel in der Herde).
Und wo wir bei Füchsen sind, den kann ich nicht unkommentiert lassen :
ZitatWenn du nur ein paar möchtest die Hübsch anzusehen sind, bei denen es aber nicht auf Leistung ankommt, würde ich dir zu Fuchsschafen raten, da sie gute Muttereigenschaften haben und es eine eher seltene Rasse ist.
Zudem sind sie kleiner, somit kann man sie gerade als Frau besser händeln, wenn es drum geht sie beim Klauenscheiden hinzusetzen.Sie können leistungsmässig auch mit den anderen Rassen mithalten und haben zu dem auch den Vorteil, dass sie selbst im Alter kaum nach Schaf schmecken. Und klein ist auch relativ zu sehen, meine reinrassigen Fuchsmuterschafe wiegen zwischen 50 und 80kg und mein aktueller Bock um die 100kg, sein Vorgänger 130kg. Ok ist zwar nicht so schwer Suffolks oder Merinos (die dann aber auch dementsprechend mehr Futter brauchen), aber doch eher im oberen Gewichtsbereich für Schafe. Und nichts leisten kann man so auch nicht sagen, ich hab Lämmer dabei, die liegen im Bereich 300- 400g täglich Zunahme . Da kommt es mehr auf den Schlag und Zuchtlinie als auf die Rasse allgemein an, aber man kann schon sagen, dass die Füchse (wie die Rhöner) an der Schwelle zur Wirtschaftsrasse stehen. Aber mit den Vorteilen einer Landschafrasse .
Für die Skudden solltest Du erst mal etwas Erfahrung im Umgang mit Schafen haben, da sie wirklich nur schwer zahm werden und nicht selten eher halbwild bleiben. Macht das Handling (Klauenschneiden, Schur, TA usw) nicht gerade einfacher.
Gruß Christian
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Der eigene Bock ist zu empfehlen. Macht zwar etwas mehr Arbeit, aber man schleppt sich keine Krankheiten in die Herde.
Klingt einleuchtend, obwohl das bei den meisten Tierzuchten so gemacht wird, dass "der Mann" von außerhalb kommt. Aber vielleicht ist das mit den Krankheiten bei Schafen ja extremer vertreten.
ZitatMelken ist auch so eine Sache. Das muß nicht nur täglich erfolgen sondern auch immer zur selben Zeit,
So weit habe ich noch nicht gedacht und damit fällt die Idee auch sofort flach. Man muss sich das als Anfänger ja nicht unnötig kompliziert machen. Und immer zur selben Zeit finde ich eine Mords-Abhängigkeit (die ja eh schon in Ansätzen besteht). Muss auch nicht sein, war nur eine typische Anfänger-SchnapsideeWas die Rasse angeht. Ja, die Herdwicks fallen flach, muss nicht gleich so etwas Exotisches sein. Die Skudden gefallen mir total gut, aber wenn die tatsächlich nicht so zahm werden und kleine Hüpfer sind, wäre das für mich als Total-Anfänger auch nicht das Ideale.
Im Moment sind die Moorschnucken auf der Liste ganz oben. Die habens mir neben den Skudden echt angetan. Und sollen ja auch nicht sooooo kompliziert sein.Vielen Dank für deine Hilfe, Christian, scheinst ne Menge Ahnung zu haben.
Viele Grüße,
Svenja -
Hallo,
wenn du dir 10 Muttern halten möchtest kannst du davon ausgehen, das du im Jahr zwischen 10-20 Lämmer haben wirst. Die kannst du ja nicht alle behalten, daher solltes du eine Rasse nehmen die du auch verkaufen kannst, weibliche Tiere bekommt man bei seltenen Rassen ja gut unter aber Böckchen landen nunmal gelgentlich aufm Teller, somit würde ich eine Rasse empfehlen, wo die Lämmer frohwüchsig sind und sich gut verkaufen lassen.
Ich seh das jetzt bei einem Bekannten, da nehmen noch nicht einmal die Händler seine Heidschnucken.
LG
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Den Händler braucht man bei der Rassenwahl eh nicht berücksichtigen, wenn man keinen um die Ecke wohnen hat und unter einer LKW- Ladung(dh 40-50 Stück) Lämmer liegt. Denn auch für 15 gute Merinolämmer kommt kein Hänbdler zu einem gefahren (gescheige denn das er einen gten Preis bezahlt).
Man muß ja auch nicht verkaufen, wenn man einen guten Metzger oder Hausschlachter in der Nähe hat oder auch selber schlachten kann. Bei einer angenommen Ablammrate von 1,5 Lämmer (Moorschnucken liegen eher noch drunter) hat man bei 10 Schafen 15 Lämmer. Das ergibt zwei bis drei Tiere für Braten (den man ja auch in der Verwandtschaft "verschenken" kann) und aus dem Rest kann man prima Salami machen (und über den Abschnitt freut sich der Hund ). Eingeschweißt hat man da das ganze Jahr was von, und halt auch immer Wurst, wo man sicher sein kann, dass nichts drin istm, was man nicht möchte . Ist halt auch ne Lösung für die anfallenden Lämmer. Wie gesagt, unter 50 Lämmer/Jahr braucht man Händlern keinerlei Beachtung schenken, da liegt der Lämmerabsatz an einem selber.
@ Sakura: Ist ja auch mein Steckenpferd (schon während des Studiums), leider ist dies Wissen in der ldw. Praxis nicht mehr gefragt (und von Leben kann man in D davon eh nicht mehr). Aber wenn ich wem helfen kann, tue ich das gerne.
Gruß Christian
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Bei uns holen die Händler auch wenige zu akzeptablen Preisen.
Aber wenn dann Merino oder Schwarzkop oder in der richtung ab 40kg aufwärts, aber Schnucken wollen die nicht.
Dann muss man noch nen Metzger finden der überhaupt noch Schafswurst machen kann. Bratwurst und Hack ist auch lecker.
LG -
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Also, ich habe sogar zwei Metzger an der Hand, die mir Schafprodukte machen (können). Ich vermarkte mein weniges Moorschnuckenfleisch selber. Die meisten nehmen ein komplettes Lamm, wenn ich denen ersteinmal erzählt habe wieviel das dann am Haken ist
Mein Metzger bekommt immer die Krise, wenn mal wieder was nur für die Hunde haben will. Er meint, das Fleisch sei Spitzenqualität und man würde sehen, dass die Tiere nichts zugefüttert bekommen und gut gehalten werden.
Meine Moorschnucken haben es schon geschafft auf einer meiner kargeren Wiesen soviel Fett anzusetzen, dass für Salami nix mehr zugefügt werden musste
Schafbratwurst steht als nächstes "Testobjekt" auf dem Programm. Die Schafsalami war letztes Jahr zum ersten Mal bei mir zu erwerben, da zögerten noch viele, bis ich sie mit einer gut gereiften mal angefüttert habe
Meine Freundinnen haben sich erfolgreich seit zwei Jahren dagegen gewehrt, dass ich sie zum Schafessen einlade. Sie meinten, das schmeckt eklig... Naja, letzte Woche hab ich sie dann zum Grillen eingeladen und noch scheinheilig gefragt, was sie gerne essen würden...
Die waren total angetan von dem Schnuckenfleisch. Würde gar nicht nach Schaf schmecken... und die gute Hausmacherbratwurst aus Schwein blieb am Ende liegen... :^^:
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Bei uns holen die Händler auch wenige zu akzeptablen Preisen.
Da ist aber sehr stark regionsabhängig. Ich hatte bis vor 3 Jahren noch fast ausschließlich Texel, für die "paar" Lämmer (zwischen 10 und 15) wollte kein Händler kommen. Je nach Händler sollten es min zwischen 25 und 50 sein, damit sich für ihn der Weg lohnt. wenn man natürlich einen Händler nur kurz um die Ecke hat, kann es wieder anders aussehen. Und akzeptabler Preis, naja, ist ja auch stark Betriebsleiterabhängig. Bei geht kein Lamm vom Hof, dass nicht min 2€/kg Lebendgewicht eingebracht hat. Ansonsten mach ich mehr Gewinn, wenn ich es den Hunden verfüttere (mal ganz hart gesagt). Ich bekomm mein Futter, den Diesel und die anderen Betriebsmittel ja auch nicht geschenkt. Deswegen verkaufe ich nur noch selten Lämmer, die meisten werden selbst gegessen oder direkt vermarktet.
ZitatDann muss man noch nen Metzger finden der überhaupt noch Schafswurst machen kann.
Das ist das kleinste Übel. Wenn man sie nicht verkaufen will, zählt es als Hausschlachtung. Dafür braucht man nur einen Wurtskurs besuchen, dann kann man sie selber machen. Von der reinen Arbeit her macht es keinen Unterschied, ob man ein Schwein, Rind, Schaf oder Wild zu Wurst verarbeitet, nur Gewürzmässig. Und da gilt Probieren geht über studieren . Man braucht dann nur noch einen Metzger zum eigentlichen Schlachten, und die findet man wirklich leicht (noch, die EU will das ja auch wieder erschweren).
Gruß Christian
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Hallo,
Wurst selber machen ist wirklich kein Problem, es geht nur um die Gerätschaften und wenn man es als Hausschlachtung laufen lässt, braucht man soweit ich weis noch nicht einmal einen Schlachtlehrgang. Man muss nur Ordnungsgemäß mit Bolzen oder Zange betäuben und ich hab damals für meinen Bolzenapp. 120 Euro bezahlt.
Aber fürs verwursten braucht man nen Wolf, und ne Füllmaschine (die hab ich) und ne Räucherkammer, da hören meine Finanziellen Mittel auf.
Bei uns machen se Wurst bei 2 Schafen inkl schlachten und Beschau für 170€ genausoviel wie bei einem Schwein.
LG
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Oha, da hät ich denn ws keine Schafe mehr (hätte wir nicht eh alle Hausschlachtutensilien). Ist aber auch wieder sonne Region/Schlachtergeschichte. Bei meinem Metzger zahle ich 15€ pro Lamm fürs Schlachten inkl. Beschau und Konfiskatbeseitigung. Ist billiger als würde ichs selber machen. Ich weiß aber, dass anderswo das Doppelte dafür normaler Preis ist. Genau wie man von anderen Schafhaltern aus D hört, dass sie für Schlachten und Wurstmachen unter 100€ bezahlen.
Die Maschinenpreise sind auch wieder so eine Sache. Neu zu teuer, gebraucht meistens auch, aber abundan hört mal ein Hausmetzger auf, und dann kommt man günstig an gebrauchte Maschinen (und wen man selber kleinere Mengen verarbeitet, ist die Durchsatzgeschwindigkeit eines Wolfs eher zweitrangig; unser Wolf hat auch nur 3kW). Mit dem anderen Gerätschaften ist es ähnlich. Was eine Metzgerei an Wannen, Scheidbrettern und co. aussortieren muß, ist für die Hausschlachtung noch lange gut. Meist muß mans nur abschleifen und es ist so gut wie neu.
Zitatwenn man es als Hausschlachtung laufen lässt, braucht man soweit ich weis noch nicht einmal einen Schlachtlehrgang.
Jein. Man muß beim selber Töten die Sachkunde nachweisen, dass man ein Wirbeltier Tierschutzkonforn töten kann. Und dafür braucht man (ohne Berufausbildung als Metzger oder Landwirt) den Schlachtlehrgang, der einem halt diese Sachkunde nachweist.
@ Sakura: Ist auch so ein Punkt, wo Dich evtl. vorher schlau machen solltest. Also ob Händler in der Nähe und geeignete Metzger. Wenn wirklich in der korrekte Phase geht, wäre denn auch das ein oder andere Schaffachforum nützlich (zumla man da dann auch evtl. erfahrene Schafhalter für Notfälle in der Nähe kennenlernen kann) .
Gruß Christian
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Hallo,
Auch wenn OT:
das ihr Wurst selber macht finde ich ja cool! :ua_respect:
Mein Schlachter würde auch Wurst, Schinken oder Hack machen, bin nur noch nicht auf die Idee gekommen Lämmer dafür zu verwenden.
Und mein ältestes Schaf ist erst vier Jahre.Bekomme Wurst (Bratwurst, Landjäger, Wienerle), Schinken und Hack (immer viiiiel Hack) aus einer befreundeten Schäferei, wenn ich von dort zurückkomme ist das Auto immer voll.
Ja und da mir die Leute wegen dem Lammfleisch die Bude einrennen, werden meine Böckchen auch weiterhin geschlachtet das Haus verlassen.
Die Mädels dürfen zum Glück noch alle bleiben, wegen Vergrößerung.Ach und Svenja, ich finde natürlich Schnucken die besten Schafe überhaupt!
Viele Grüße
von Anna deren Truppe morgen endlich geimpft wird
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