Was sollte ein angehender Rettungshund können?
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Halli, hallo,
was sollte ein angehender oder gerade erstmalig geprüfter Flächensuchhund eurer Meinung nach können? ich meine mit meiner frage nicht die allgemeine eignung eines hundes zur rh- arbeit.
Also ich setze mal voraus, dass er die UO beherrscht, und die Anzeige (gut sonst ist mit Prüfung auch nicht viel ;)) Aber mit wieviel Ablenkung sollte er bei der Anzeige klarkommen? und welche ich sag mal "opferbilder" (bitte nicht steinigen) sollte er kennen und können und was kommt dann mit der Zeit? Oder sollte er erst auf Prüfung, wenn alles hoch wie tief, hüpfend wie singend, streichelnd und"schlagend" oder was auch immer berherrscht wird.
Wie lang sollte er etwa Suchen können?
Ich hoffe ihr versteht was ich meine!?
Und freue mich über eure Ideen und Meinungen!
grüßle
esther -
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Moin!
Ähm, er muss das können, was in der jeweiligen Prüfung verlangt wird, denke ich! Da gibt es ja unterschiedliche Stufen, z. B. Flächenprüfung A, 20 Minuten suchen, 20.000 qm Suchgebiet. Fängt er in der Suche an zu jagen, ist er durchgefallen, bei der Anzeige darf er sich nicht ablenken lassen, das Opfer aber auch niemals bedrängen oder anstupsen. Soweit ich weiß, sind sich wehrende Opfer nicht Bestandteil der Prüfung, sollte man aber im Training durchaus mal machen. Kann ja im Einsatz dann auch tatsächlich vorkommen.
Grüße,
Krümelmonster. -
Hi,
meine gedanken gingen halt im Prinzip ein bissi weg von der Prüfung, da ich diese in den meisten fällen nicht zwingend für aussagekräftig in bezug auf die einsatzfähigkeit des hundes finde...:)
Also sicher wäre das eigentlich sinn und zweck der sache, aber da haben prüfungen im allgemeinen so ihre Schwierigkeiten mit.;)
also meine ich eher nicht was er können muss um die Prüfung zubestehen sondern was er können sollte um wirklich einsatzfähig zu sein. Was ist wenn man jemanden suchen muss der u.u. an phsychischen Krankheiten leidet und alles "angreift" was ihm in die Quere kommt, der muss ja dennoch gefunden werden, aber wenn der hund das nicht kann hat er ja u.u. probleme damit und dann wäre die suche ja schwierig und je nach hund gar sinnlos(ist nicht böse gemeint).
daher sollte der hund um einsatzfähig zu sein so etws beherrschen?? ist das realistisch bis zur 1. prüfung zu schaffen bei einer ausbildungszeit von ca. 1-2 jahren, oder sind das die dinge die dann im laufe der jahre erlernt werden? manchmal weiß man ja auch gar nicht wie sich die person im falle eines fundes verhalten würde...
also mich würde interessieren was ein hund "können" sollte, um wirklich einsatzfähig zu sein?
grüßle
esther -
Naja, ich denke, man sollte solche Stress-Situationen durchaus im Training aufgreifen und damit auch mal testen, wie sich der Hund in einer solchen Situation benimmt. Schon deshalb, damit du im Einsatzfall das Verhalten des Hundes auch richtig deuten kannst. Gut wäre ja, wenn der Hund auch den Angreifer aus einem Sicherheitsabstand heraus noch verbellt (wenn ihr mit Verbellen arbeitet). Ob man das aber richtig trainieren sollte? Ich weiß nicht. Eigentlich sucht der Hund ja, weil er das Opfer mit etwas sehr Positivem verbindet (Spielie, Superleckerchen etc). Jeder Einsatz ist daher für den Hund ein Negativ-Erlebnis, weil er im Fall der erfolgreichen Suche KEIN Spielie etc bekommt, sondern sogar noch angeleint und an den nächsten Baum gehängt wird, damit man sich in Ruhe um das Opfer kümmern kann. Wenn nun im Training schon das Opfer zu sehr mit negativen Konsequenzen für den Hund belegt wird, weiß ich nicht, ob das für einen noch unerfahrenen Rettungshund nicht eher dazu führen könnte, dass ihm die Suche weniger Spaß macht.
Aber: Ich habe keinen geprüften RH und war auch noch nie auf einem Einsatz - vielleicht können die Profis hier mehr dazu sagen?
Grüße,
Krümelmonster. -
Guten morgen
also vom training her denke ich das man mit sehr geringer Intensität (je nach Hund) beginnen kann, dann empfindet er es nicht als wirklich unangenehm. und ob man dann wirklich soweit kommt wie sich Personen letzendlich verhalten können glaube ich nicht, da die wenigsten versteckpersonen so gute "Schauspieler" wären. Hab mal live (nicht in der Suche) so ein Verhalten mitbekommen und kann nur sagen "meine Herren", das war extremer als ich es mir vorgestellt hatte.
habe zwar schon einige mal an ner suchaktion teilgenommen, aber wir haben noch niemanden gefunden. allerdings hab ich mir überlegt, ob man den hund dann nicht dennoch belohnen würde. Schließlich ist man ja zu zweit, dann könnte man sich die 20 sek (spiel müsste evtl etwas abgespeckt werden im Vergleich zum Training) doch eigentlich nehmen, oder?
Weil der Hund hat ja ggf über Jahre gelernt, dass jede vp auch seine Belohnung hat auch wenn er sie nicht sieht oder riecht- er bekommt sie immer. aber das ist echt ein interessanter punkt, ob man im Falle eines Fundes belohnen sollte/ kann/ darf?
also in ner prüfung sicherlich nicht!!
grüßle
esther -
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ich denke ein RH Hund sollte mit allem konfroniert werden, was ihn im Einsatz auch erwarten würde und das ist alles.
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Zitat
allerdings hab ich mir überlegt, ob man den hund dann nicht dennoch belohnen würde. Schließlich ist man ja zu zweit, dann könnte man sich die 20 sek (spiel müsste evtl etwas abgespeckt werden im Vergleich zum Training) doch eigentlich nehmen, oder?
Habe ich auch gedacht - ist aber wohl nicht so. Im Suchteam haben dann beide erstmal genug mit dem Opfer zu tun. Der RH-Führer versorgt es, Erste Hilfe, psychologische Betreuung, der Suchteamhelfer kümmert sich drum, dass die Position durchgegeben wird und Hilfe an Land kommt. Der Hund wird tatsächlich erstmal beiseite gebracht, bestimmt auch mit nem kurzen Lob, aber das war's dann auch. Man macht wohl direkt nach dem Einsatz dann vor Ort nochmal eine Bestätigungssuche, quasi nochmal ein Training, in dem der Hund dann ausgiebig bestätigt wird.
Machst du mit deinem Hund schon RH-Arbeit? Meiner ist jetzt 1 Jahr alt und ich habe das letzte halbe Jahr bei einer Staffel hier vor Ort mittrainiert. Allerdings war die Zeit, die man dort verbringt, dann doch ein bisschen too much und es kamen außerdem noch "persönliche Differenzen" dazu. Aber ganz abgeschrieben habe ich das Thema noch nicht. Jetzt lasse ich meinen Kindskopp erstmal in Ruhe erwachsen werden, trainiere wieder in einer ganz normalen HuSchu und werde mir später einfach mal die anderen Staffeln vor Ort anschauen.
Viele Grüße,
das Krümelmonster. -
Wenn ich von der Ausbildung hier bei uns ausgehe, sollte der Hund bis zur ersten Prüfung möglichst viel verschiedenes kennengelernt haben. Natürlich ohne Überforderung des Hundes.
Wir arbeiten im Training vor(!) der ersten Prüfung - natürlich je nach Stand des Hundes - auch mit Sachen wie:
VP sitzt im Auto, VP hört Musik, VP raucht, VP sitzt auf einem Hochsitz, VP riecht nach Alkohol (nein, wir betrinken uns im Training nicht), Blutgeruch an der VP. Das nächste was wir machen werden ist, eine VP mithilfe eines Klettergurtes und eines Kletterseiles in einen Baum hängen.
VP spricht mit dem Hund. VP schreit wenn der Hund da ist.kelpju
1-2 Jahre Ausbildungszeit halte ich persönlich etwas eng. 2-2,5 Jahre sind eher realistisch einen Hund ausbilden zu können, damit er zuverlässig arbeitet. Denn nach der 1. Prüfung kann er ja in den Einsatz gehen.In Bezug auf die Suchdauer: Ein Hund der in den Einsatz geht sollte bei normalem Gelände und normaler Witterung, je nach Tagesform mindestens zwischen 30 und 60 Minuten suchen können.
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Guten Abend,
mein "kleiner" wird zur Zeit ausgebildet, seit etwas über einem Jahr...
bei uns gehen die meisten nach ca. 1,5 -2 jahren auf prüfung. Allerdings wäre es mir lieb, wenn es dann mal soweit ist, dass er wirklich alles verbellt, egal was die Person unter Umständen macht, wenn man denn überhaupt mal in eine solche Situation kommt. Daher interssesierts mich wie es bei euch gehandhabt wird.
Eure Trainingsideen finde ich total interessant und kreativ!!
Habt ihr denn bei euch einen Ausbildungsplan oder behaltet ihr das so im Überblick? Oder beginnt ihr erst mit verschiedenen "opferbildern", wenn die "normale" Anzeige unter viel Ablenkung sitzt und das Team sonst gut durch den Wald kommt (Suchtaktik, schicken, etc.)? Oder wird das eher ausserhalb der Suche in Form einer Anzeige geübt?
grüßle
esther -
Einen Ausbildungsplan in dem Sinn haben wir nicht. Ist auch schwierig, da jeder Hund sein eigenes "Tempo" hat. Manchmal muss man auch wieder einen oder zwei Schritte "zurückgehen" in der Ausbildung. Wir behalten den Überblick dadurch, dass die HF in der Hinsicht stark mit einbezogen werden und wir auch keine festen Ausbildungsgruppen haben. Wir sind 3 Ausbilder und die HF sind mal dem einen, dann beim nächsten Training wieder bei dem anderen Ausbilder.
Die HF müssen den Ausbildern Auskunft geben können, wie und was das letzte Mal mit Hund gearbeitet wurde. Selbstverständlich tauschen sich die Ausbilder auch aus.Wir unterscheiden eigentlich in der Ausbildung dahingehend, dass wir immer auch mehrgleisig fahren. Soll heißen, dass ein Hund wenn er die Grundlagen gelernt hat, dann nicht ständig und nur an der Anzeige arbeitet, sondern auch beispielsweise Witterungsübung macht. Bei den Witterungsübungen liegt das Hauptaugenmerk dann auf der Nasenarbeit. Stück für Stück werden dann die einzelnen Teile zu einem Gesamtwerk zusammengesetzt.
So wird es keinem Hund langweilig, wird nach seinem Leistungsstand gefördert und gefordert, erlebt immer wieder neues.Beispielsweise hatte letzte Woche ein 10monatiger Ridgeback kein Problem mit stehenden Personen und lief gestern eine Suche wie sie die Prüfungskandidaten laufen. Immer jedoch mit der Prämisse, dass wenn der HF oder der Ausbilder den Eindruck haben, dass er überfordert ist, die Suche abgebrochen wird und der HF den Hinweis bekommt, wo die VP liegen, um seinem Hund helfen zu können.
Er lief die Suche mit Bravour, beide VP gefunden, beide verbellt und das in 8 Minuten.
Das ging aber nur, weil der Hund sowohl vom läuferischen als auch von der Nasenarbeit das Potential dazu hat. Deswegen wird er trotzdem jedoch frühestens(!) (wenn seine Entwicklung so weiterläuft) im September 2009 zur Prüfung gehen. Wir werden keinen Hund "verheizen" und den HF auch ganz klar sagen, wenn wir den Ehrgeiz für zu groß halten. Die letztendlich Entscheidung wer, wann zur Prüfung geht hat die Staffelleitung in Absprache mit den Ausbildern. -
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