BC vs. Aussie
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Hi Corinna,
Deine Aussagen interessieren mich für eine konstruktive Diskussion.
Bin sehr daran interessiert hier über Aussi und auch über BC (die ich leider weniger kenne) weitere Erfahrungen zu sammeln.
Ich gehe immer vom "Zucht-Normalfall" aus meine Antworten sind ohne Bewertung Deiner Aussagen.Zitat
Trotzdem ist es für einen Aussie, der ja auch Bewacher sein soll, genetisch verankert eher die Stimme zu benutzen als es ein BC tut.Hab das Zitat etwas abgeküzt, beziehe mich aber auch auf den Rest.
Deine Aussage deckt sich nicht ganz mit der Trainerin und Züchterin zu der wir fahren. Ihre Aussage ist, das ein "gesunder" Aussi am Vieh wenig bis gar nicht bellen sollte. Ruhige Arbeiter sind eher gefragt.
(apropo Bellen, habe bei Problem mit Hunden einen Post eröffnet, Vielleicht magst ihn mal kurz anschauen)
ZitatDas stimmt so nicht. Zum einen hat die Entfernung zum Vieh etwas mit der Arbeitsweise und Arbeitshaltung zu tun. Die meisten Aussies arbeiten aufrecht und weniger blickfixiert. Das führt dazu, dass sie näher ans Vieh müssen, um es überhaupt bewegen zu können. Das ist ja an sich nix schlimmes, aber eben ein Unterschied zum BC.
In unseren Hüteseminaren haben wir hier sehr schön die drei Hütetypen unter den Aussi kennengelernt und die Unterschiede waren enorm. Die Arbeitshaltung ist von Aussi zu Aussi sehr verschieden. Ob niedrig, halbhoch oder hoch. Unsere Layla z.B. arbeitet von halbhoch bis sehr tief mit intensiven Blickkontakt.
ZitatAußerdem bringen viele Aussies es genetisch nicht mit soviel Abstand zu halten wie ein BC (ich spreche nicht davon, was man im Training dann korrigiert :wink:), was ja auch unsinnig wäre, weil sie das Vieh ja auch nicht auf die Art und Weise anschieben wie ein BC.
Das kann ich so bestätigen nach dem was ich bisher gesehen habe. Den Abstand zum Vieh trainert man intensiv. So das der Aussie selbstständig die "Waage" hält. hat man bei Layla gesehen als sie von den langsamen Schafen an die Heidschnucken durfte (als einzige in der Runde
) , sie vergrößerte selbstständig den Abstand als die ersten Heidschnucken vor ihr "flüchten" (salopp ausgedrückt) wollten.
ZitatInsgesamt. Im Alltag sind Border Collies extrem weichführig, sehr schnell auf ihren Besitzer bezogen, gegenüber Strafen sehr sehr sensibel, erheblich sensibler als die meisten Aussies. An den Schafen erlebe ich es eher andersrum (bei den derzeit häufig anzutreffenden Aussies - also Showhunde oder irgendwelche Verpaarungen) - aber das hat vermutlich was mit der "schlechten" Zucht zu tun. Sie sind dort oft gegenüber Korrektur wenig konstruktiv...
Ok, die Sensibilität muss man natürlich klassifizieren. Es mag sein das Aussis mehr an "Strafe" abkönnen als BC, aber wie gesagt dazu fehlt mir die Erfahrung mit BC. Die s.g. Showhunde möchte ich mal außen vor lassen. Ich halte das für eine Fehlentwicklung innerhalb dieser Zucht und würde es auch als "schlechte Zucht" nennen. Unsere Layla erweckt auch den Anschein aus optischem Gesichtspunkt ein Showaussi zu sein, aber sie ist ein guter Arbeiter, sehr talentiert, leicht trainierbar.Zitat
Klar - dafür isser da und er soll ja auch ein anderer Hund sein als der Border Collie. :wink:Viele Grüße
Corinna
Genau so ist es. Der Aussi und der BC sind beides zwar Hütehunde aber für verschiedene Aufgaben gezüchtet. Besser oder schlechter gibt es zwischen ihnen im Vergleich nicht. Beide haben derzeit dasselbe Problem, sie werden auf Grund ihrer guten Trainierbarkeit und ihres zweifelsohne hübschen Aussehens zu Familienhunde "befördert". Für beide Rassen keine gute Entwicklung in meinen AUgen. -
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ich glaube gerade letzteres genanntes schicksal hat den aussie als erstes ereilt oder?
als hübscher modehund wurde dann natürlich auch vermehrt auf farbe und dann weniger auf ein ordentliches wesen gezüchtet, weil die ja in blue und red merle ach so hübsch und niedlich und was weiß ich nicht sind...eine andere frage: wie sehr kann man denn davon ausgehen, dass von relativ bis sehr entspannten eltern ähnliche wesenszüge auf ihren nachwuchs übergehen?
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Zitat
Deine Aussage deckt sich nicht ganz mit der Trainerin und Züchterin zu der wir fahren. Ihre Aussage ist, das ein "gesunder" Aussi am Vieh wenig bis gar nicht bellen sollte. Ruhige Arbeiter sind eher gefragt.
Huhu, bin zwar nicht Corinna, antworte aber dennoch...
Hier geht es - denke ich- eher darum, dass der Aussie zusätzlich zum Hüten noch Bewachen sollte- Hof, teure Sättel während Auktionen etc. Daher der gesteigerte Belltrieb.
Beim Arbeiten sollte er still sein... -
Zitat
eine andere frage: wie sehr kann man denn davon ausgehen, dass von relativ bis sehr entspannten eltern ähnliche wesenszüge auf ihren nachwuchs übergehen?Gute Frage, nächste Frage
Bei unserer Layla, mittlerweile 16 Monate jung, ist bis zum jetztigen Zeitpunkt zu sagen, das die Wesensmerkmale der Elterntiere durchgeschlagen haben. Sie ist, genauso wie ihre Mutter, eher ein ruhiger und entspannter Typ, wenn man ihr auch die Ruhe lässt. Der Vater war ähnlich entspannt, aber mit Arbeitsvermögen. Man kann also sagen, sie hat diese Wesensmerkmale als Basis mitbekommen... Den weiteren Ausbau muss man natürlich in der Erziehung weiterbetreiben.
@Valentinne: ja, da könntest Du richtig liegen. Wenn ich mir nochmal die Seminare vor Augen halte, dann waren die Hunde der Züchterin am Vieh absolut still, aber im Hofgelände haben sie Fremde verbellt...
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Zitat
eine andere frage: wie sehr kann man denn davon ausgehen, dass von relativ bis sehr entspannten eltern ähnliche wesenszüge auf ihren nachwuchs übergehen?
Immer so, wie man den Hund seinen Anlagen entsprechend fördert und fordert. Will sagen: der Border aus guter Hüteleistungszucht ist bei entsprechend sinnigem und vernünftigem Einsatz am Vieh genauso entspannt und ruhig, wie seine Eltern es sind. Genau der selbe Hund könnte nervig, unausgeglichen, wadenbeissend und autohütend, katzenglotzend und bällchenverrückt werden hätte er keine sinnige Aufgabe- da machen auch ruhige Elterntiere nix dran.
Der Punkt ist: der Hund kann nur so gut sein, wie er seinen Anlagen entsprechend gehalten wird.Ein Beispiel:
Die Mutter einer meiner Rüden stammt aus guter Arbeitslinie, hatte aber nur ganz, ganz sporadisch am Vieh zu tun. Diese Hündin war durchaus grenzwertig in Sachen Ballglotzen und Pferdehüten. Totale Unarten.
Ihr Sohn, also mein Rüde hat seinen Job bei uns auf dem Hof. Nicht täglich, aber regelmäßig. Er ist zu Hause ein absolut unauffälliger Hund, den man nicht merkt, weil er irgendwo rumliegt und pennt. Somit hat er Eigenschaften geerbt, die aber bei der Mutter wegen ihrer falschen Behandlung gar nicht zum Vorschein kommen, bei unserm Hund aber als durchaus angenehm zu Tage treten. Mir ist nämlich ein ruhiger Hund im Haus weitaus lieber als ein Nervenbündel, daß ständig etwas will.
Also alles eine Sache des vernünftigen Einsatzes eines hochspezialisierten Hundes.Sanny
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Hallo,
da hier aus irgendeinem Grund wieder über die Showaussies hergezogen wird, wollte ich nur mal erwähnen, dass diese genauso hüten können wie die Arbeitsaussies auch...vlt nicht 24h am Tag aber von welchem Hund wird das heute noch verlangt?
Meine Familie züchtet schon seit vielen Jahren Showaussies und, ihr werdet es kaum glauben, wir haben auch schon einige Hunde an Schäfer abgegeben die hoch zufrieden mit unseren Hunden sind, da diese im Vergleich zum Arbeitsaussie wesentlich ruhiger und besonnener arbeiten. Als Beispiel: Einer unserer besten Rüden(Schönheitszucht, mehrfacher Champion ec pp) hat vor kurzem einen Hütetitel in Texas bekommen und die Mutter eines Rüden von uns ist mittlerweile 17 Jahre alt und holt immernoch jeden Tag die Pfohlen von der Weide.
Sicherlich, wir züchten nicht gezielt auf das Merkmal "Hüteleistung" aber in einer gesunden Zucht steckt den Aussies das im Blut. Der Unterschied zum Arbeitsaussie ist nur der, dass ein Showaussie nicht hüten MUSS um zufrieden zu sein...aber um das können brauchen wir hier sicherlich nicht zu streiten.
Und jetzt steinigt mich -
Meinst Du Fohlen von der Weide?
Pferde sind kein hütbares Vieh, sie sind bezüglich auf das Herbringen durch einen Hund lediglich Gewohnheitstiere. Ich meine: ein Pferd und auch ein Fohlen kennt nach kurzer Zeit das Ritual: Mensch kommt mit Hund, Hund rennt zu mir, bedeutet: ich muss in den Stall.
Jeder, der meint, Pferde durch Hunde "hüten" oder "holen" zu lassen, läuft Gefahr übler Verletzungen beim Hund. Es ist lediglich der Gutmütigkeit des Pferdes zuzuschreiben, daß dem Hund nichts Schlimmes passiert.Es soll weder ein Aussie, noch ein Border, noch sonst ein Hütehund 24 h am Tag arbeiten. Das wird niemand verlangen.
Aber wichtig bei den Sequenzen des Einsatzes ist die Qualität der Arbeit. Und da gibt es himmelweite Unterschiede zwischen den Linien.
Ich hab schon Border gesehen, die nicht mal nach dem Schaf geschaut haben. Und ich hab schon Aussies gesehen, die lieber pinkeln gegangen sind als das Schaf zu schieben.
Ich hab auch schon arbeitende Aussies gesehen. Solche, die ihre Sache der Rasse entsprechend gut gemacht haben. Den Aussie würd ich persönlich eher ans Rindvieh stellen. Fürs Schaf wären sie mir zu "grob" und zu wenig "zart".
Sicher; in vielen Showlinien steckt noch zuviel Hüteambition. Das macht die Sache aber nicht leichter. Ganz im Gegenteil. Ich finde es eher grenzwertig, da diese Hunde oft keinen sauberen Plan vom Arbeiten haben. Und einfach mal wild ums Vieh rennen ist eben kein Arbeiten. Das meine ich mit Qualität.LG Sanny
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Zitat
Hallo,
da hier aus irgendeinem Grund wieder über die Showaussies hergezogen wird, wollte ich nur mal erwähnen, dass diese genauso hüten können wie die Arbeitsaussies auch...vlt nicht 24h am Tag aber von welchem Hund wird das heute noch verlangt?
Es wird nicht über Showaussis hergezogen, sondern die Entwicklung derer und den damit verbundenen Schwierigkeiten für die Besitzer in Frage gestellt.ZitatMeine Familie züchtet schon seit vielen Jahren Showaussies und, ihr werdet es kaum glauben, wir haben auch schon einige Hunde an Schäfer abgegeben die hoch zufrieden mit unseren Hunden sind, da diese im Vergleich zum Arbeitsaussie wesentlich ruhiger und besonnener arbeiten. Als Beispiel: Einer unserer besten Rüden(Schönheitszucht, mehrfacher Champion ec pp) hat vor kurzem einen Hütetitel in Texas bekommen und die Mutter eines Rüden von uns ist mittlerweile 17 Jahre alt und holt immernoch jeden Tag die Pfohlen von der Weide.
Aussi aus erinen Arbeistlinien arbeiten auch besonnen und ruhig, wenn sie entsprechend darauf vorbereitet und selektiert worden sind.Was man uns als erstes beibrachte ist die Tatsache das Pferde für einen Hütehund tabu sind. Pferde sind nun mal keine ausgesprochenen Fluchttiere, sie wehren sich sehr schnell auch mal wenn sie keinen Ausweg finden. Zudem können sie gezielt austreten, was tödlich für den Hund sein kann. Rinder z.B. treten einfach nach oben raus, deshalb sieht man Aussis die an Rindern arbeiten meist flach auf dem Boden arbeiten.
Zitat
Sicherlich, wir züchten nicht gezielt auf das Merkmal "Hüteleistung" aber in einer gesunden Zucht steckt den Aussies das im Blut. Der Unterschied zum Arbeitsaussie ist nur der, dass ein Showaussie nicht hüten MUSS um zufrieden zu sein...aber um das können brauchen wir hier sicherlich nicht zu streiten.
Und jetzt steinigt mich
Das ist in meinen Augen reines Wunschdenken und Vorgaukelei am Kunden. Man kann nämlich nicht pauschal sagen ein Showaussi MUSS nicht arbeiten um zufrieden zu sein. -
Tut mir leid, aber mit dem Thema Hüten habe ich mich bisher ncoh nie wirklich auseinandergesetzt, sodass ich nicht sagen kann wie warum usw usf.
Ich weiß nur, dass auch der Showaussie, laut Aussage einiger Schäfer die unserer Hunde zum hüten nutzen, sehr gut zum hüten einsetzbar wäre. In wie weit ein BC besser an Schafen arbeiten kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich wollte lediglich das Vorurteil, dass Showaussies nicht hüten könnten, richtig stellen. Denn unsere Hunde zB würden wohl kaum Hütetitel gewinnen, wenn sie nicht gut hüten könnten, oder?@ Jocks B:
Ich habe nie gesagt dass ein Showaussie nicht auch etwas für den Kopf zutun haben muss...nur er muss eben nicht unbedingt hüten wie das zB bei den Arbeitsaussies durchaus der Fall ist.
Wenn du mir nicht glauben willst, kannst du uns ja gerne besuchen kommen und dir unsere Betrügereien angucken kommen. -
Hallo
Ich muss noch etwas zu den "Show"Varianten
verschiedener Rassen los werden:Ich mag das nicht.
Einen Border Collie, ACD oder Shepherd definiere ich nicht nur durch seine Farbe
oder sein Gebäude sondern auch durch seine Qualitäten bei der Arbeit.Wie definiert man denn einen Show ACD oder sonst einen
Show Vertreter einer Hütehund Rasse?
Ist er deshalb ein Show Hund weil
er für die Arbeit nicht mehr taugt?
Also objektiv ein schlechter Vertreter seiner Rasse ist?Was wäre ein Show Weimaraner?
Ein Show Deutsch Drahthaar?
Hunde die sich nicht mehr zur Jagd eignen?
Und wie unterscheiden sich diese Show Linien von
den Arbeitslinien genetisch?Und warum nimmt man Jahrhunderte lang gezüchtete Arbeitsrassen,
die überaus erstaunliche Leistungen erbringen können,
züchtet mit wenig leistungsbereiten Hunden
und freut sich hinterher dass diese Hunde die
mühsam erzüchteten Fähigkeiten verloren haben?Oder freut sich andererseits darüber,
dass einige Hunde doch noch tauglich am Vieh sind.Und das "der muss eben nicht so viel arbeiten",
das funz nicht.
Entweder ein Hund sollte arbeiten,
oder nicht.Viele Grüße
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