Hund kommt aus Angst nicht mehr zurück
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Hallo,
mit unserem Labrador Mix Max (knapp 3 Jahre) haben wir das Problem, dass er - für uns gar nicht nachvollziehbar - manchmal Angst vor uns hat.
Wir haben ihn inzwischen 2 einhalb Jahre und er war von Beginn an extrem ängstlich vor Menschen (wohl ein Mitbringsel aus seiner Zeit als Straßenhund). Ansonsten ist er ein sehr fröhlicher, verspielter, lernfreudiger und anhänglicher Geselle geworden, den wir nicht mehr missen wollen.Heute ist von seiner Ängstlichkeit noch übrig, dass er sobald unser Tonfall nicht freudig sondern streng oder ärgerlich ist, einfach nicht mehr auf Zuruf kommt.
Beispiel: Er jagd einen Vogel - was er nicht soll wegen seines Jagdtriebs - ich rufe ein scharfes "nein" und das reicht ihm dann schon Abstand zu halten. Er bleibt dann in gehörigem Abstand sitzen und kommt nicht hinterher, wenn ich weitergehe. Wenn ich ihn dann holen und anleinen will läuft er weg. Nach Hause zu gehen und zu schauen ob er nachkommt trau ich mich nicht. Das wurde mir schon oft geraten.
Irgendwie durch Fangspielchen oder Verstecken hab ich ihn bis jetzt immer wieder "geködert" und wir gehen dann alle beide - ganz bedröppelt - nach Hause. Aber ich ärgere mich darüber und das spürt er natürlich.
Über einen Tipp würde ich mich freuen?Gruß
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Hi,
kann ich verstehn deine Gefühlslage im Moment.
Hm
also wenn er so ängstlich ist das er nicht zurück kommt wenn du scharf Nein rufst, dann versuch es doch mal so (vielleicht klappt das ja):
Ich lese so raus das er gerne kommt wenn ihr fröhlich ruft. Richtig?
Gut dann nimm dir nächstes mal ein besonderes Leckerlie mit (vielleicht ein paar Stückchen Fleischwurst) und wenn er nochmal einen Vogel jagt bzw. jagen will (versuche auf jeden Fall es vorher zu erkennen BEVOR er überhaupt zum jagen kommt) dann rufst du ganz freudig und bischen geheimnisvol seinen Namen und das er kommen soll.
Mein Gedanke ist, dass er durch deinen freudigen/geheimnissvollen (hab da vielleicht was für dich) Ruf abgelenkt ist von dem was er tut oder tun wollte und zu dir kommt. Dann gibst du ihm noch als Jackpot ein bsichen Fleischwurst.So hast du das Verhalten unterbunden oder abgebrochen (besser wäre es zu verhindern bevor er es schon tut) und bist nicht streng geworden.
ich könnte mir vorstellen das das bei ihm klappt2. Möglichkeit wäre noch eine lange leichte Schleppleine und dann das gleiche wie oben beschrieben. Nur du kannst ihn mit der Schleppleine falls er nicht kommt langsam zu dir ranholen und dann so tun als wäre er von selber gekommen und dich freun und ihn loben. Verstehst du? Dann lernt er das er keine böse Strafe bekommt wenn er zu dir kommt sondern Lob. Und dann wird er auch freudig kommen.
LG und viel Erfolg.
Tati
P.S. halt uns doch auch auf dem laufenden wie es klappt und was du gemacht hast.
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hallo,
ich würde ihn nicht mehr verbal rufen, weil deine stimmungslage ihm angst macht, sondern mit einer pfeife rufen. der ton ist immer gleich.
gruß marion -
Hallo iwissp
Es ist immer enorm schwierig, solche Situationen richtig zu handhaben. Ich kenne das sehr gut. Champ ist jetzt 3 Jahre bei mir und immer wieder gibt es Situationen, wo er richtig Panik vor mir hat. Natürlich habe ich ihm noch nie etwas getan, dass seine Angst begründet wäre. Auch haben wir ein unglaublich gutes Vertrauensverhältnis. Er kam damals auch äusserst änglich zu mir. Harte Worte erschrecken ihn heute noch, nur schon eine lautstarke Diskussion machen ihm extrem Angst, er zieht sich zurück und zeigt sichtbare Angst vor mir. - Ich habe gelernt, damit umzugehen, respektiere das und lasse ihm dann auch die Zeit die er braucht. Natürlich versuche ich auch, ihn vor solchen Situationen fern zu halten, was leider nicht immer möglich ist - Wenn er draussen "groben Umfug" macht, reicht es schon, wenn ich ihn scharf angucke - ist im Normalfall "Strafe" genug in seinem Fall.
Ich würde an Deiner Stelle die harten Worte weglassen, wenn er so arg darauf reagiert. - Er muss Schlimmes erlebt haben und das kommt in solchen Fällen wohl immer wieder hoch. Er hat dann nicht in dem Sinn Angst vor Dir, sondern verknüpft dies mit Erlebtem und dann klickts halt irgendwie aus. - Versuche die "Strafe" anderst zu formullieren oder nimm ihn, wenn er z.B. jagt, kommentarlos an die Leine. - Was auch nicht zu vergessen ist (merk ich bei Champ immer wieder), dass ich nicht mal was sagen muss und er schon merkt, dass ich stink sauer mit ihm bin. Auch dann kommt er nur ganz vorsichtig zu mir her oder verkriecht sich irgendwo unter einem Tisch. - Er spührt die Schwingungen und sobald ich hintersinne steht er wieder da, freudig wie immer.
Gruss
Sabine -
Danke für die Tipps,
natürlich klappt das meistens mit dem freundlichen Zuruf.
Aber eben nicht immer - wenn ich mal eben kurz abgelenkt bin dann passiert das ab und an. Für diese Situation erhoffe ich mir einen Rat.
Natürlich weiß Max genau was er darf oder nicht darf - einen freundlichen Zuruf "glaubt er mir dann nicht" und wir befinden uns beide in der Situation "was mache ich jetzt?"
Die Schleppleine haben wir schon öfter über mehrere Wochen angewendet und das klappt auch sehr gut, aber ich wünsche mir natürlich dass Max ohne Leine laufen kann und auch hört. Es macht ihm so viel Spass im Wald zu rennen und Kunststückchen zu machen und da hab ich mit der langen Leine Angst dass er sich verletzen könnte.Die "Schwingungen" spürt er auch wenn ich pfeiffe oder ihn wortlos anleine glaube ich. Im Prinzip weiß er was er darf und was nicht - er hat nur keinen Plan wie er denn - wenn es ihm passiert ist (Instinkt) die Situation lösen kann. Ich weiß das dann eben auch nicht. Natürlich leine ich ihn dann einfach nur an wenn ich ihn geködert habe - ihm passiert ja nichts. Aber das ist für uns beide - glaube ich zumindest - ziemlich frustrierend.
Gruß iwis :schiefguck:
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Zitat
Danke für die Tipps,
natürlich klappt das meistens mit dem freundlichen Zuruf.
Meistens?
Aber eben nicht immer - wenn ich mal eben kurz abgelenkt bin dann passiert das ab und an. Für diese Situation erhoffe ich mir einen Rat.
Kurz abgelenkt? Moment, also ich habe Deine Frage so verstanden, das er schwer zurückkommt.
Bei einem NEIN stoppt er doch sein nachjagen von z.B. Vögel - oder nicht?
Nicht immer?Natürlich weiß Max genau was er darf oder nicht darf - einen freundlichen Zuruf "glaubt er mir dann nicht" und wir befinden uns beide in der Situation "was mache ich jetzt?"
Nein, ein Hund weiß nicht was er darf und was nicht.
Er scheint ja immer wieder Erfolg zu haben.....Die Schleppleine haben wir schon öfter über mehrere Wochen angewendet und das klappt auch sehr gut, aber ich wünsche mir natürlich dass Max ohne Leine laufen kann und auch hört. Es macht ihm so viel Spass im Wald zu rennen und Kunststückchen zu machen und da hab ich mit der langen Leine Angst dass er sich verletzen könnte.
Öhm, reden wir jetzt von Antijagdtraining oder von normalem Gehorsam?
Antijagdtraining kann Monate dauern...!Die "Schwingungen" spürt er auch wenn ich pfeiffe oder ihn wortlos anleine glaube ich. Im Prinzip weiß er was er darf und was nicht - er hat nur keinen Plan wie er denn - wenn es ihm passiert ist (Instinkt) die Situation lösen kann. Ich weiß das dann eben auch nicht. Natürlich leine ich ihn dann einfach nur an wenn ich ihn geködert habe - ihm passiert ja nichts. Aber das ist für uns beide - glaube ich zumindest - ziemlich frustrierend.
Also ich fand die Idee mit der Pfeife trotzdem gut!
Wenns Dir zu tüdelig ist mit der Schleppleine, nimm doch ne Flexi. Dann kann er wenigstens nicht weg.
Normaler Spaziergang, Pfiff = Suuuperleckerlie, dann weiter, immer und immer wieder.
Mal nach 5 Schritten, mal nach 9 mal nach 30.
In schlauen Büchern steht irgendwo, wieviele Wiederholungen ein Hund braucht. (Ich weiß es nicht)Die ganze Prozedur mit den Schritten jeweils mit an-und ableinen.
Das heißt: an-und ableinen wird normal.
Mit dem anleinen ist das Spiel und der Spaß nicht zu Ende.
Wiederholen bis es Dir aus den Ohren kommt.
Und viiiiel Wurst (oder so) invenstieren....
lgGruß iwis :schiefguck:
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Ich würde bei dem Problem viel früher ansetzen.
Bring ihm doch ein positiv aufgebautes Ersatzverhalten bei, wenn er jagen möchte, dass Du "zwischenschaltest". Dann ist das Problem mit der miesen Stimmung weg.
Z.B. könntest du ihm beibringen, dass er sich setzt (wenn er das gerne macht), wenn er was Jagdbares sieht. Damit er anfangs nicht doch losrennt lässt Du ihn an der Schleppleine laufen. Du machst aber nichts damit außer drauftreten, wenn er losrennen will. Auch kein "Nein"!. Dann warten bis er ansprechbar ist, hinsetzen lassen und belohnen.
Da sein Jagdinstinkt nicht so groß ist (sonst würde er bei einem bloßen Nein nicht abbrechen :wink: ), dürfte sich das neue Verhalten leicht etablieren lassen. Ist das Sitz verinnerlicht, dann kannst Du beginnen ihn aus dem Sitz zu Dir zu rufen.
Viele Grüße
Corinna -
Hi,
ich kenn das Problem, unser großer hat da ja auch seine angstbedingten Macken.
Wenn er sich bei einem "Nein" setzt, versuch doch, das strenge Nein durch Sitz zu ersetzen, wie schon gesagt, als Ersatzhandlung. Damit hat er ja wieder was gemacht, was absolut belohnenswert ist. Wie reagiert er denn auf Spiel als Belohnen?
Wenn du auf ihn zugehst, bedrohst du ihn in seinen Augen, vor allem nach diesem Kommando. Vielleicht kannst du in einigem Abstand an ihm vorbeilaufen und ihn dabei (natürlich mit ner tollen Belohnung) abrufen, so dass ihr dann zusammen in eine neue Richtung lauft?
Hm, noch ne Idee: Wenn er dann sitzt, setz dich doch ebenfalls, lock ihn und warte, bis er wieder zu dir kommt? K.A. ob das funktionieren könnte, aber ich täts mal versuchen... Und vielleicht aus anderen, nicht bedrohlichen Situationen üben.
Auf jeden Fall wünsch ich dir viel Geduld!!!
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also ich würde erstmal das freudige kommen auf zuruf üben.
Hund einfach ab und zu zu sich rufen, ihn aber nicht anleinen, sondern ein super leckerlie geben.
Damit er das kommen erstmal nicht als Strafe ansieht.
Dann würde ich an meiner Stimme arbeiten, das ein "Nein" nicht unbedingt immer scharf klingt.
Desweiteren würde ich aufmerksamer mit ihm gehen. D.h. das ich vor ihm beispielsweise den Vogel erblicke und vorher schon reagieren kann und ihn ablenken kann.
Ein Hund spürt sofort, wenn der HH selber nervös oder panisch wird, da man das in der Stimme unbewußt weiter gibt. Also schön ruhig und locker bleiben.
Und ich würde zusehen, das ich wahnsinnig interessant für den Hund bin, sei es mit supertollen Leckerlies oder weil ich immer irgendwas überraschendes bin oder habe.
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Ich würde das ganz genau so machen, wie Corinna (flying-paws) das beschrieben hat.
Zusätzlich kannst Du als Rückruf-Signal einen Pfiff aufbauen, der kann nicht "böse" klingen - denn der hört sich immer gleich an! -
- Vor einem Moment
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