Getreide(frei) - Vor- und Nachteile
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Naja, es wurde ja zu Anfang auch nur eine Frage gestellt... Und ich habe eben versucht, meine Meinung darzustellen. Ich finde es immer nur sehr schade - vielleicht bin ich da auch nur empfindlich - dass die "Barfer" immer meinen, ihre Art der Fütterung ist die einzig wahre und oft sehr wenig kritisch sind.
Ich denke, erst die Zukunft, wenn vielleicht immer mehr Leute ihre Hunde überwiegend mit Fleisch ernähren, wird sich eine Tendenz herausstellen, ob ihre Hunde tatsächlich weniger krank werden!
Man traut sich als "Nichtbarfer" oft überhaupt nicht mehr, seine Meinung kundzutun.Gruß Anja
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OT -aber vielleicht hilft es zur Begriffsklärung
In der Biologie gibt es unterschiedliche Konzepte zur Artdefinition, z.B. das morphologische Artkonzept (messbare Anatomische Unterschiede zwischen Arten), welches Morrigan ja schon genannt hat oder auch den biologischen Artbegriff, der die reproduktive Isolation (Kreuzung unter natürlichen Bedingungen und das Hervorbringen fruchtbarer Nachkommen) hervorhebt.
Arten selbst werden durch Nomenklaturregeln mit 2 Begriffen benannt. der erste Begriff ist der Gattungsname (Canis), der zweite das sog. Artepitheton (lupus). Da sowohl der Wolf als auch der Haushund nach der Systematik Canis lupus heißen, sind sie aus systematischer Sicht beide der Art "Wolf" zugehörig. Der Zusatz Canis lupus familiaris kennzeichnet den Haushund als Unterart des Wolfes.
2. Anmerkung: Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen und nicht zu den Getreiden (Getreide = Süßgräser)
Klugscheißermodus aus :handy:
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Gib Deinem Hund mal eine Handvoll Getreide und warte 12 h ab - dann wirst Du sehen, was damit passiert .. nämlich nix, die kommen hinten, etwas aufgequollen, aber dennoch unverdaut wieder raus.
Hätte die Evolution gewollt, dass Hunde und Wölfe sich von Getreide ernähren, hätte sie ihnen zumindest zwei Mahlzähne und die Fähigkeit zum entsprechenden Kauen geschenkt. Da aber das Gebiss wie eine Brechschere funktioniert, kann Getreide nicht zu seiner favorisierten Mahlzeit gehören.
Dazu kommt, dass weder der Magen noch der Darm (beim Fleischfresser bedeutend kürzer als bei Pflanzenfressern) auf Getreide eingestellt ist. Getreide produziert nicht so viel Magensäure wie eine Fleischmahlzeit. Die Verweildauer des Getreideproduktes im Magen ist dadurch länger. Bakterien (besonders Heliobakterstämme) werden nur unzureichend abgetötet. Die Nahrung kann gähren. Der Magen aufgasen. Die Bauchspeicheldrüse kommt mit der Enzymproduktion, die ja auf Fleisch eingestellt ist, nicht ausreichend nach.
Meine HUnde bekommen keinerlei Getreide mehr (erst recht nicht, weil ich wahrscheinlich einen Heliobacter-Trägerhund habe) - auch wenn Tiernahrungshersteller schreiben, dass pflanzliche Proteinquellen mit denen von tierischen vergleichbar und daher unbedenklich seien.
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Zitat
Ich finde es immer nur sehr schade - vielleicht bin ich da auch nur empfindlich - dass die "Barfer" immer meinen, ihre Art der Fütterung ist die einzig wahre und oft sehr wenig kritisch sind.
[...]
Man traut sich als "Nichtbarfer" oft überhaupt nicht mehr, seine Meinung kundzutun.Hi Anja,
ich hab als Barfer tatsächlich Probleme mit Meinungen, wonach "die Barfer immer" dies oder jenes tun oder nicht tun.
Ich sehne mich auch als Barfer oft nach ein bisschen mehr "Forums-Wirgefühl"
-- oder grob übersetzt: Ich finde es immer schade, dass die Nichtbarfer immer über die Barfer pauschalisierenLiebe Grüße
KayP.S. Dictyophara: Super verständlich erklärt, danke -- und herzlichst willkommen im Forum!
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Zitat
OT -aber vielleicht hilft es zur Begriffsklärung
In der Biologie gibt es unterschiedliche Konzepte zur Artdefinition, z.B. das morphologische Artkonzept (messbare Anatomische Unterschiede zwischen Arten), welches Morrigan ja schon genannt hat oder auch den biologischen Artbegriff, der die reproduktive Isolation (Kreuzung unter natürlichen Bedingungen und das Hervorbringen fruchtbarer Nachkommen) hervorhebt.
Arten selbst werden durch Nomenklaturregeln mit 2 Begriffen benannt. der erste Begriff ist der Gattungsname (Canis), der zweite das sog. Artepitheton (lupus). Da sowohl der Wolf als auch der Haushund nach der Systematik Canis lupus heißen, sind sie aus systematischer Sicht beide der Art "Wolf" zugehörig. Der Zusatz Canis lupus familiaris kennzeichnet den Haushund als Unterart des Wolfes.
2. Anmerkung: Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen und nicht zu den Getreiden (Getreide = Süßgräser)
Klugscheißermodus aus :handy:
Schließe mich Geordie an, herlich willkommen und bitte mehr von solchen hochqualifizierten Beiträgen! :reib:
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Zitat
Hätte die Evolution gewollt, dass Hunde und Wölfe sich von Getreide ernähren, hätte sie ihnen zumindest zwei Mahlzähne und die Fähigkeit zum entsprechenden Kauen geschenkt. Da aber das Gebiss wie eine Brechschere funktioniert, kann Getreide nicht zu seiner favorisierten Mahlzeit gehören.Mollrops, die Evolution hat keinerlei Absichten und funktioniert nicht zielgerichtet - sie passiert einfach. Erschliesst sich eine Art neue Nahrungsquellen, können möglicherweise einzelne Individuen die besser nutzen als andere und werden in der Selektion bevorteilt. So hat der bambusfressende Panda immer noch ein Carnivorengebiss....
Es redet hier niemand davon, dem Hund ganze Getreidekörner zu füttern. Es ist hinlänglich bekannt, dass das Getreide aufgeschlossen sein muss. Daher ist der Vergleich mit dem wild lebenden Wolf müssig (obwohl auch der einen Haufen Nudeln frisst, wenn er einen findet). Fakt ist, die allermeisten Hunde können entsprechend aufgeschlossenes Getreide verdauen. Es hat vermutlich sogar eine unbewusste Selektion darauf stattgefunden, denn früher konnte sich kaum jemand leisten, einen Hund ausschliesslich mit Fleisch und Knochen zu füttern. Hunde, die mit altem Brot oder Porridge nicht zurecht kamen, sind vermutlich nicht alt geworden.
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Wenn ich meinen Geordie anschaue, denke ich schon, dass er mit Getreide ein normales Alter erreicht hätte, nur halt auf nicht so angenehme Weise: dünn kackend, chemiewaffenartig pupsend und aus allen Poren stinkend. Was früher viele Leute auch nicht so gestört hat.
Aber gegen Getreide allgemein habe ich nichts, ich würds immer individuumsbezogen sehen wollen. Ich finde die Aussage, Getreide wäre allgemein schlecht, genauso verkehrt wie die Aussage, Getreide wäre allgemein gut.
Liebe Grüße
Kay -
Zitat
Mollrops, die Evolution hat keinerlei Absichten und funktioniert nicht zielgerichtet - sie passiert einfach. Erschliesst sich eine Art neue Nahrungsquellen, können möglicherweise einzelne Individuen die besser nutzen als andere und werden in der Selektion bevorteilt. So hat der bambusfressende Panda immer noch ein Carnivorengebiss....
Es redet hier niemand davon, dem Hund ganze Getreidekörner zu füttern. Es ist hinlänglich bekannt, dass das Getreide aufgeschlossen sein muss. Daher ist der Vergleich mit dem wild lebenden Wolf müssig (obwohl auch der einen Haufen Nudeln frisst, wenn er einen findet). Fakt ist, die allermeisten Hunde können entsprechend aufgeschlossenes Getreide verdauen. Es hat vermutlich sogar eine unbewusste Selektion darauf stattgefunden, denn früher konnte sich kaum jemand leisten, einen Hund ausschliesslich mit Fleisch und Knochen zu füttern. Hunde, die mit altem Brot oder Porridge nicht zurecht kamen, sind vermutlich nicht alt geworden.
Es stimmt zwar, dass der Panda zu den Carnivoren (kommt von carnis vorare - Fleisch verschlingt) gehört, dass heisst aber noch lange nicht, dass er sich in erster Linie wie der Hund von Fleisch ernährt. Sein Gebiss unterscheidet sich nämlich von denen seiner Art - den Bären. Er hat breitere Vorbacken- und Backenzähne, mit denen er seine Nahrung mahlt und auch die Verdauung hat sich auf die fast ausschliessliche Pflanzenkost umgestellt - vor ca. 15 Mio Jahren. Von daher ist der Vergleich mit dem Haushund etwas müssig, der zwar in Grösse und Aussehen variiert, aber immer noch das zum Leben braucht, was der Urahn ihm vorgegeben hat: Beutetiere.
Vielleicht sollten wir tatsächlich zu der Art Fütterung wieder zurück kehren - nämlich Reste vom Tisch zu geben.
Wie aus einer gross angelegten Studie signifikant ersichtlich, erkranken Hunde, die Fleischmahlzeiten und Reste vom Tisch ihres Herrchens/Frauchens erhielten so gut wie gar NICHt an einer Torsio ventriculi - im Gegensatz zu den Tieren, die einmal täglich mit Trocken/Flockenfutter gefüttert werden.
ZitatUntersucht wurden die Hypothesen, ob die Fütterung von kommerziellem Trockenfutter das Risiko für Magendrehung erhöht, eine grössere Menge Futter pro Mahlzeit und ein erhöhter Kohlenhydratanteil im Futter das Risiko ebenfalls erhöhen.
Die Hunde wurden eingeordnet nach grosser oder geringer Menge an Futter, basierend auf der durchschnittlichen Anzahl an Tassen Futter pro kg Körpergewicht pro Mahlzeit.
Eine grössere Menge pro Mahlzeit verdoppelt das Risiko - unabhängig von der Anzahl Mahlzeiten pro Tag. Für Gross- und Riesenrassen ist das Risiko für die Hunde am höchsten, die eine grosse Menge Futter einmal pro Tag erhalten. Am allerhöchsten ist hier das Risiko für die Riesenrassen. Hier steigt das Risiko auf das Dreifache an.
Die Ergebnisse bestätigen die Richtigkeit des Rates, statt einer grossen Mahlzeit zwei oder drei kleinere Mahlzeiten pro Tag zu füttern, um einer Magendrehung vorzubeugen.
Die Mägen von gesunden Hunden, die eine Trockenfuttermahlzeit pro Tag über mindestens einem Jahr erhielten, waren grösser als die Mägen von gesunden Hunden, die drei Trockenfuttermahlzeiten täglich erhielten, und sie waren auch grösser als die Mägen von Hunden, die Fleisch- und Knochen-Rationen ein- bis dreimal täglich erhielten.
In der Autopsie, zwei Stunden nach der Fütterung, zeigte sich, dass die Mägen von Hunden, die Trockenfutter erhalten hatten, deutlich mehr Futterreste aufwiesen als die anderen Gruppen. Hunde, die Trockenfutter erhielten, hatten auch das höchste Magengewicht - als Prozentgewicht im Vergleich zum Körpergewicht im Vergleich mit den anderen Gruppen. Hunde, die Fleisch- und Knochen-Rationen erhielten, hatten das geringste Magengewicht.
Komplett hier nachzulesen
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Ich füttere hin und wieder etwas Getreide in Form von Haferflocken, Nudeln oder gekochtem Reis, wenn was übrig bleibt. Das kommt nicht täglich und nicht in großen Mengen vor und meiner Süßen bekommt es.
Ob man Getreide füttert oder nicht muss man selbst entscheiden. Außerdem ist es auch davon abhängig, wie es der Hund verträgt. Ein Hund kann auch gut ohne Getreide leben. Ich persönlich füttere hin und wieder Getreide und finde das so in Ordnung.
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Hi,
also meine Hunde haben beide keine Probleme mit Getreide und bekommen daher nen geringen Getreideanteil ins Futter gemixt - gelegentlich, nicht täglich. Mein Rüde bekommt mehr (neigt zum Untergewicht, obwohl er eh schon viel mehr Futter bekommt, als das normal wäre), meine Hündin nur seltener und wenn dann eben sehr wenig (ist gerne etwas dicklich, obwohl sie nur sehr wenig Futter bekommt)... so alá 1 Esslöffel Nudeln übers Futter. Sie brauchen's nicht, aber solange es nicht schadet, ist es doch ok.
Gerade bei meinem Rüden bin ich ganz froh, dass ich auf Haferflocken, Nudeln, etc. zugreifen kann, weil er eben doch sehr dazu neigt, sehr dünn zu sein, obwohl er wirklich große Mengen Futter bekommt, dazu noch Bananen etc. Er bekommt ungefähr doppelt so viel wie meine Hündin, obwohl er weniger wiegt... :irre:Da kann man mal sehen, wie benachteiligt wir Frauen sind.
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