Ständiges Pinkeln im Haus, bin mit meinem Latein am Ende

  • Hallo,
    ich bin noch neu hier, habe aber direkt etwas anzusprechen, was mich fix und alle macht. Es wird ein langer Text....


    Wir haben seit zwei Jahren eine JRT-Hündin. Sie kam aus dem Tierheim, war irgendwo angebunden gefunden worden, hatte anscheinend schlechte Erfahrungen gemacht. Sie kannte weder Leine noch Treppen, hatte kein Sozialverhalten und kannte (kennt) keinerlei Kommandos. Sie wurde auf 3-5 ahre geschätzt. Damals wohnten wir noch in einer Wohnung. Das zur Ausgangssituation.


    Wir waren im ersten Jahr regelmäßiger Tierarztkunde, da sie eine schwere Ohrenentzündung und anschließend eine langwierige Nieren-/Blasenentzündung hatte. Darauf schoben wir auch ihre Unsauberkeit. Wir gewöhnten sie langsam an die Leine und gingen anfänglich teilweise bis zu acht mal am Tag mit ihr raus, um ihr die Möglichkeit zu geben, zu "machen".
    Doch auch mit dem Ende der Tabletteneinnahme und der Abschlussuntersuchung des TA (Ergebnis: gesund) wurde sie nicht stubenrein. Meist täglich verrichtete sie ihr Geschäft in der Wohnung.
    Wir sind dann vor einem Jahr in ein Haus mit großem Garten gezogen. Von da an waren wir etwa 5x täglich mit der Kleinen draußen und gaben ihr zusätzlich fast stündlich die Gelegenheit, auch noch in den Garten zu gehen, sollte sie zwischendurch mal müssen. Es wurde nicht besser. Wir ignorieren die Pfützen im Haus und loben ausgiebig draußen. Wir haben es mit Zeitungen und Welpenpads versucht. Ohne Erfolg.


    Dann holten wir vor einem dreiviertel Jahr einen zweijährigen Golden-Rüden zu uns. Ihr Verhalten besserte sich insofern, dass sie regelrecht aufblühte. Und es war dann durchaus auch mal mehrere Tage am Stück, wo sie nicht ins Haus machte. Das war vor allem im Sommer, wo die Terrassentüre fast ganztägig geöffnet war.


    Die beiden Hunde verstanden sich anfangs wirklich blendend. Sie schliefen in einem Körbchen (das zweite ließen wir trotzdem stehen) und waren unzertrennlich.


    Mittlerweile jedoch sieht es wieder ganz anders aus. Seit Wochen macht die Hündin wieder täglich ins Haus. Und nicht nur einmal, sondern manchmal auch drei- viermal. Meist pinkelt sie "nur", oft macht sie jedoch auch ihr großes Geschäft irgendwo. Sie macht es zu unterschiedlichen Zeiten. Egal, ob ich gerade neben ihr stehe oder gar nicht im haus bin. Oftmals auch kurz nachdem ich vom Spaziergang mit den beiden wiederkomme.
    Sie hatte zwischenzeitlich wieder eine Nierenentzündung, ist jedoch laut zwei versch. Tierärzte wieder vollkommen gesund. Ich habe verschiedenes Futter ausprobiert - ohne Erfolg.
    Der Rüde scheint vollkommen von ihr genervt. Er ist sichtlich angewidert, wenn sie irgendwo ins Haus gemacht hat (das bilde ich mir wirklich nicht ein). Er hat vor kurzem angefangen, sie aus dem -bis dahin gemeinsamen - Korb zu vertreiben, reagiert auf jeden "Körperkontakt" mit Knurren und Bellen und zieht sich dann häufig in eine ruhige Ecke zurück. Letztens hat er sie gebissen.


    Das ganze Haus stinkt nach Hundeurin. Unsere Wände sind mit Holz vertäfelt. Das Holz können wir bald rausreißen, obwohl es uns viel viel Geld gekostet hat, denn unten hat es sich mit Pisse vollgesogen. Wir können nicht mehr, sind mit Latein und Nerven vollkommen am Ende.


    Hat irgendjemand noch irgendeinen Tip?
    Ich bin vollkommen verzweifelt und zur Zeit so weit, dass ich ernsthaft über eine Abgabe nachdenke. Aber das würde ich wohl auch nicht über's Herz bringen....

  • Hallo!


    Ich kann dich verstehen, wir haben das Problem jetzt seit Weihnachten mit meiner Hündin. Bei ihr sind der Grund Bakterien in Niere und Blase, die wir momentan noch nicht genauer identifizieren können. Ich gebe dir wirklich recht, daß die Pieselei an die Substanz geht.


    Zunächst einmal: Habt ihr schonmal darüber nachgedacht, daß die Hündin generell inkontinent sein kann (z. B. infolge von Kastration?) Dann sollte z. B. Propalin-Sirup helfen. Das wäre wohl die erste Maßnahme, wenn Blut- und Urinbefunde die Niere und Blase wirklich gesund darstellen. Sprech doch deinen TA mal darauf an, was er dazu meint. Ich weiß nämlich ehrlich gesagt noch nicht, wie die Diagnostik da läuft.


    Eine weitere Möglichkeit ist eine Verletzung der Wirbelsäule, daß da Nerven verklemmt sind, vielleicht sogar dauerhaft geschädigt sind. Das wäre auch noch abzuklären.


    Auf jeden Fall würde ich noch zu einem klassisch arbeitenden Homöopathen (Tierheilpraktiker) gehen und auch generell überlegen, einen zweiten Tierarzt (möglichst einen Facharzt für Niere / Blase) hinzuziehen.


    Wir haben für uns jetzt zur Erleichterung folgende Maßnahmen getroffen:


    An Faces Liegeplätzen liegen wasserfeste Campingdecken, darüber eben ihre normale Decke. Sie wird generell auf die Liegeplätze beschränkt, so kann der Fußboden nicht leiden und so kann sie auch mal auf der Couch liegen. Diese Decken kosten wenig Geld, lassen sich gut waschen und schützen Teppich usw.


    Ist sie allein zuhause, wird sie auf ihren Kennel beschränkt, sprich die Tür wird geschlossen. So kann ebenfalls nichts passieren.


    Weiterhin lasse ich sie, wie einen Welpen, regelmäßig alle 2 Std. raus und achte auch drauf, daß sie wirklich was macht. So ist die Urinmenge schonmal reduziert, die dann noch ausläuft.


    Und Nachts trägt sie mittlerweile Pampers, damit sie sich wieder frei bewegen kann (die Hunde dürfen normal mit ins Schlafzimmer und sie hat unter dem nächtlichen Einsperren sehr gelitten, daher war es ein Versuch, der auch geglückt ist).


    Und wie gesagt - Kopf hoch! Ich bin jetzt schon nach den 6 Wochen zeitweilig echt völlig entnervt gewesen und weiß, daß wir mit Chance noch 3-4 Wochen vor uns haben und mit Glück dann alles hinter uns. Dennoch nervt es. Ich kann euch da gut verstehen!


    Aber bevor ihr aufgebt, sucht euch wirklich einen guten Fach-TA. Es gibt da wie beim Menschen wirkliche Spezialisten. Denn ich denke, daß ist die Maus euch mit Sicherheit wert!

  • Hallo Pebbles, danke für deine Antwort!


    Und jetzt stell dir mal vor, das ginge mit deiner Kleinen nicht erst seit 6 Wochen so, sondern seit 2 Jahren... Ich drücke euch von ganzem Herzen die Daumen, dass es eurer Kleinen bald wieder besser geht!!


    Unsere Hündin ist nicht kastriert, aber unser TA (ich habe mittlerweile 3 TÄ konsultiert, plus Tierklinik) schließt völlige Inkontinenz nicht aus, hat mir aber auch kein Mittel nennen können, mit dem ich das einigermaßen in den Griff bekäme. Von dem Propalin-Sirup habe ich noch nicht gehört... Wie wirkt das denn? Ich werde ihn danach fragen!


    Sowohl Urin- als auch Blutprobe sind negativ. Auch ansonsten ist sie komplett durchgecheckt worden, ohne Befund. Ich habe allerdings nicht explizit an die Wirbelsäule gedacht, da mir die Möglichkeit eines Zusammenhanges nicht in den Sinn kam; so weiß ich nicht, ob sie daraufhin untersucht worden ist. *schäm* Ich werde nochmal zum TA gehen und dieses untersuchen lassen, danke!


    Ich kann sie in ihrem Freiraum nicht einschränken, wenn ich weg bin, da im Erdgeschoss alles offen ist. Ins Obergeschoss dürfen die Hunde sowieso nicht (die Treppe ist zu steil, da ist mir die Verletzungsgefahr zu hoch).


    Einen Homöopathen werde ich auf jeden Fall aufsuchen, danke für den Hinweis! Ich hatte auch schon mal an einen Tierpsychologen gedacht. Hat jemand schon mal Erfahrungen damit gemacht?


    Natürlich bin ich bereit, alles zu versuchen. Ich hänge fürchterlich an der Kleinen. Aber es ist einfach so frustrierend, dass ich manchmal alles an den Nagel hängen möchte....

  • Hallo!


    Gewöhn sie einfach an eine Box, damit kannst du ihren Raum problemlos einschränken und die Hunde gewöhnen sich i. d. R. relativ schnell dran, wenn man es über postive Verknüpfung arbeitet.


    Propalin ist wohl nur für kastrierte Hündinnen, glaube ich zumindest. Wie gesagt, für mich ist das auch alles noch Neuland, daher frag mal deinen TA - ist sicherer ;-)

  • Soviel ich weiß, löst der Geruch von Urin und Kot das weitere Lösen aus. Wenn es bei euch so riecht, kann das evtl. einen Reflex auslösen. Wenn aber euer andere Hund was gegen sie hat, dann wird sie bildlich gesprochen von ihm aus dem Rudel gestoßen, weil was mit ihr nicht stimmt. Ich vermute eine ernste Krankheit hinter der ganzen Sache. Schon mal Blut abgenommen und nach Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse geguckt? Kenne eine Hündin, die wird sofort inkontinent, wenn sie kalt liegt. Auch ich hatte Probleme mit dem sauber werden meines Hundes. Sie kam aus Italien. Sie hatte Giardien, damit kam der Kot so schnell, dass sie es nicht mehr rausschaffte. Aber auch nach der Behandlung hörte es nicht auf. Dann stellten wir eine Futtermittelallergie fest. Erst als Giardien und Allergien behandelt wurden, hörte der Spuk auf( es ging ein Jahr lang). Habt ihr schon mal den Kot nach Parasiten untersuchen lassen? Such dir einen Spezialisten. Ich bin irgendwann in eine Tierklinik gegangen. Zum Glück.
    Trinkt eigentlich dein Hund viel? Denke da gerade an Diabetes. Würde zu den Nierenproblemen passen.
    Ihr tut mir echt leid, sei hartnäckig und such dir einen andern Arzt und laß sie, wenn du es dir leisten kannst, komplett durchchecken. Beim TA habe ich damals 300,-€ für nix verpulvert, in der Tierklinik kamen nochmals 300,-€ dazu. Aber die haben sich gelohnt! :gut:

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