Bin am verzweifeln...Extreme Angst gegenüber Hunden/Menschen

  • Vielen Dank erstmal für die hilfreichen Antworten


    Ich hab mich ja u.a. deswegen für ihn entschieden, weil er etwas zurückhaltend gegenüber Fremden ist.


    Er muss ja nicht unbedingt gleich mit jedem Hund spielen, der doppelt so groß ist, wie er. Er soll einfach nur nicht gleich so offensiv vorgehen.
    Wobei es schon helfen würde, wenn die Leute ihre Berner Sennenhunde oder Collies (dessen Herrchen mit tatsächlich empfohlen hat, meinen Joker mit der Leine zu schlagen, wenn er ''angreift'') im Wohngebiet an die Leine nehmen würden, da die immer sofort auf meinen Hund zurennen.


    Aber überfordere ich meinen Hund, wenn ich ihn mit kleineren Hunden direkt konfrontiere? Er ist schon ängstlich, schnuppert die dann aber auch an, weil die meisten kleinen Hunde hier ziemlich zurückhaltend sind.
    Und die Welpenspielgruppen scheinen ihn ja auch nicht zu schaden... er hat halt schon Angst (und zeigt diese mit eingezogenem Schwanz und teilweise auch Lefzen hochziehen), aber wenn die anderen Junghunde zu stürmisch auf ihn zurennen, schiebe ich ihn oder den anderen Hund halt ein bisschen zurück. Wenn er aber die Möglichkeit hat, beschnuppert er den anderen Hund erst ausführlich und spielt dann sogar später mit ihm

  • Hallo


    Du hast schon irgendwie Recht, eine ängstliche Mutter überträgt auch schon etwas. Ich habe das mit Chandro auch,seine Mutter ist auch eher zurückhaltend und etwas ängstlich. Trotzdem lernen die Hunde auch im erstene Lebensjahr, selbstbewusster zu werden,sich sicherer zu fühlen, wenn man danach arbeitet. Nun hört sich das an, als hättest Du einen richtigen Problemhund,aber dann lese ich,er ist auch erst 17 Wochen alt. Da kann man von tiefsitzenden Problemen noch gar nicht so reden. Es könnte sein,das Du etwas überfordert bist,mit so einem lebhaften Welpen/ Junghund. Und ein bischen Hilfe könnt nicht schaden. hast Du Hundeschulen in der Nähe?. War Dein Kleiner schon mal beim TA.? das mit dem " keine Lust" habe ich schon verstanden. Ich sage im moment auch immer, das Chandro mich wieder vorführt,da hab ich nun wirklich keine Lust zu. :D
    Aber irgendwie müssen wir mit unsere Hunden ja auch etwas tun. Auf jedem Fall versuche erstmal einen grossen Bogen um andere Hunde zu laufen. Laufe ihnen nie direkt entgegen. Du musst erst mal sehen,das Du Abstand zu anderen Hunden hälst. Ich kann Dir da ein Buch empfehlen-Alter Angeber- Es ist leicht geschrieben,verständlich,und auch nicht so dick :D


    Ich habe im Moment wenig Zeit,aber ich kann Dir sonst gerne noch ein paar Tipps geben. Auf jedem Fall hole Dir mal Hilfe. Lass Deinen Hund und Dich mal anschauen,wie Ihr so miteinander arbeitet. manchmal macht man Fehler,die sieht man selber gar nicht.
    Und Hundeerziehung ist gar nicht so leicht, das denkt man immer nur. Und da selbst ich noch täglich dazulerne, kann man mit 15 Jahren, und das ist nicht -von oben herab- gemeint, noch nicht alles wissen,was für die Erziehung des Hundes wichtig ist.

  • Ja, vielleicht bin ich etwas überfordert. Wenn man sich das erste mal einen Welpen ins Haus holt (unser Border Collie war schon etwas älter), geht man halt erstmal davon aus, dass alles nach Plan läuft und nur genau DIE Probleme auftreten, die in jedem Hunde-Buch beschrieben werden.
    Nun ist es bei meinem Hund eben ganz anders.... er trägt keine Schuhe durch die Gegend, er knabbert keine Gegenstände an und gräbt auch keine Pflanzen aus. Außerdem war er seit dem ersten Tag so gut wie stubenrein.
    Nur hat er halt Angst.
    Ich bin schon der Ansicht, mich viel mit Hundeverhalten beschäftigt zu haben. Nur beziehe ich eben mein Wissen aus Büchern. Aber da in jedem Buch was anderes steht, spielt Erfahrung in der Hundeerziehung eine wesentlich größere Rolle und die habe ich eben nicht.
    Und nochmal: Es ist nicht so, dass ich keine Lust hätte mit meinem Hund zu arbeiten... ich weiß nur nicht, was ich genau machen soll -> bin überfordert


    Ich war schon bei den Welpenspielgruppen von zwei Hundeschulen.
    Aber der Trainer bei der einen empfiehlt halt, die direkte Konfrontation mit anderen Hunden zu suchen und ihn zu strafen, wenn er aggressiv reagiert. Die bei der anderen Hundeschule hab ich noch nicht so wirklich gefragt, da er sich bei den Welpenspielgruppen ja nicht so schlecht benimmt. Man merkt schon, dass er ängstlich ist, aber dazu hat die Trainerin nur gesagt, dass das schon wird.


    Am Montag gehe ich wieder zur zweit genannten Hundeschule und werde mal schauen wie´s läuft und die Trainerin mal dazu fragen.
    Außerdem wollten wir morgen einen Verwandten besuchen, der hat nen 7 Monate alten Rhodesian Ridgeback... soll ich da mit??


    P.S. Die Mutter von meinem Hund war überhaupt nicht ängstlich, sondern eine Hündin die eben auch bei der Züchterin lebt.
    Und danke nochmal für deine Hilfe ;-)

  • Hallo JacksJoker.
    Ich fürchte, es wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als wirklich genau zu schauen, in welchen Situationen Dein Joker „nicht angemessen“ reagiert. Ich schrib das in Anführungszeichen, weil das nur aus unserer Sicht unangemessen ist. Joker reagiert aus seiner Sicht total richtig.
    Du musst also versuchen, ihm zu helfen zu verstehen, dass die anderen Hunde (oder die Menschen, die ihm Angst machen) nicht gefährlich für ihn sind. UND Du musst ihm helfen, dass selbst wenn diese „Dinge“ ihm Angst machen, er sich trotzdem anders verhalten kann, als er es jetzt tut.
    Toll finde ich, dass Du Dir dazu schon ein wirklich gutes Buch zum Thema besorgt und gelesen hast. Nicole Wilde ist wirklich eine gute Wahl.


    Ja, Hunde können sich von anderen Hunden Verhalten abschauen. Und ja, es gibt genetische Dispositionen für Ängstlichkeit und natürlich kann die Ängstlichkeit auch mit schlechten Erlebnissen zusammen hängen. Allerdings sind diese Gründe alle „vergangen“ und daher nicht mehr änderbar.
    Du musst am aktuellen Verhalten und an der Emotionalen Reaktion Deines Hundes auf die „Bösen Dinge“ arbeiten.
    Das ist natürlich anstrengend, und aufwendig und man muß mit Planung, Geduld und ziemlich viel Auffwand zur Sache gehen, und es wird nicht von heute auf morgen funktionieren. Aber es WIRD funktionieren, wenn Du Dich genügend mit dem Thema befasst und verstehest, wie Hunde lernen und unter welchen Voraussetzungen das überhaupt geht, oder eben nicht geht.



    Zitat

    Treffen wir z.B. einen Berner Sennenhund, der ohne Leine schwanzwedelnd auf meinen Joker zuläuft, fängt dieser sofort wie verrückt das Bellen und knurren an, und versucht mit ganzer Kraft den anderen zu beißen/zwicken.
    Wenn wir den Cocker Spaniel meiner Nachbarin treffen, hat er hat sichtbar Angst, bellt bzw. schnappt aber nicht. Auch wenn ein größerer Hund an ihm einfach vorbeiläuft ohne ihn zu beachten, macht er nichts weiter, nur will er diesen dann von hinten (von vorne traut er sich warscheinlich nicht) beschnüffeln…
    Bis zu einer bestimmten Distanz bellt er nicht, aber sobald er einen anderen gesehen hat, gibt es keinen Bereich in dem er nocht entspannt ist.


    z.B.: der Berner wäre KEIN geeigneter Trainingspartner für den Anfang – der Cocker schon ehr.
    Du hast auch geschrieben, dass Du nicht immer weißt, ob Du ihn konfrontieren sollst oder nicht: Die Frage kann Dir Joker doch sehr leicht beantworten - Du musst nur auf seine Körpersprache achten: Versuch zu beobachten, wie er aussieht BEVOR er anfängt zu bellen – er also gerade die aller ersten Anzeichen von „sichtbar Angst“ zeigt. NÄHER solltest du dann nicht an den anderen Hund heran gehen: das ist eine gute Entfernung zu der in dem Buch beschriebenen „Gegenkonditionierung“ und Desensibilisierungs-Methode.



    Zitat


    Außerdem haben wir schon vor 2 Wochen mal den Berner Sennenhund meiner Tante besucht. Nachdem mein Joker einige Minuten eine gründliche Beschnüffelung über sich hat ergehen lassen, was ihm überhaupt nicht gefallen hat (Zähnefletschen, er hat sich aber nicht getraut, zu schnappen, da ich einige Meter entfernt war), wollte er sogar später mit ihm spielen.

    Hätte er sich getraut zu schnappen, WENN Du in der Nähe gewesen wärst?




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    Er starrt seinen gegenüber an und ich muss ihn mit aller Kraft weiterziehen, da ich weiß, in meiner Nähe fühlt er sich stark und würde den anderen Hund angreifen.


    Ob das tatsächlich so ist, ließe sich fest stellen, indem Du ihn in der Situation alleine ließest. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass er sich einfach nur selber verteidigt, und dass muß er, weil seine Alternative „weglaufen“ an der Leine nicht Möglich ist.



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    Ich war auch der Meinung meinen Joker (der jetzt übrigens 17 Wochen alt ist), zu desensibilisieren, aber ein Hundetrainer (der auch Blinden- und Behindertenhunde ausbildet), meinte, ihm hätte einfach der Kontakt zu anderen Hunden in den ersten 8-10 Wochen gefehlt, also muss ich ihn jetzt zu möglichst vielen Hunden führen, also nix mit desensibilisieren.


    Dein Hund hat eine negative Assoziation mit fremden Hunden geknüpft. Um diese zu lösen MUSST Du desensibilisieren und Gegenkonditionieren. Das „Sozialisationsfenster“ ist zu!
    Natürlich musst Du ihn mit anderen Hunden zusammen bringen, aber zu den Bedingungen, die Joker Dir stellt: es müssen Hunde sein, mit denen er neue, gute Verknüpfungen abspeichern kann. Mit „zu möglichst vielen Hunden führen“ ohne Plan und Konzept ist kontraproduktiv und wird mit großer Sicherheit voll nach hinten losgehen.



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    Außerdem startet mein Hund die Angriffe immer aus meinem Schutz heraus. Eine echte Kontaktaufnahme zu anderen Hunden ist also nur möglich, wenn er nicht an der Leine und möglichst weit weg von mir ist (Welpenspieltage sind da perfekt, nur ist einmal pro Woche einfach zu selten)


    Du denkst in viel, viel, viel zu großen Schritten. Eine direkte Kontaktaufnahme kann doch gar nicht möglich sein, wenn er schon beim bloßen Anblick angespannt reagiert. Arbeite erst mal auf Entfernung – an der Leine. Wenn Freilauf eine zusätliche Möglichkeit ist, nutze diese ebenfalls – aber achte unbedingt darauf, mit welchen Hunden er da so Kontakt hat. Diese Hunde sollten unbedingt eine hohe soziale Kompetenz haben, keine Rüpel,Machos, Rambos, Zicken, oder andere ängstliche Hunde!




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    Normalerweise hat man ja nicht ohne Grund vor irgendetwas Angst. Wenn ich aber absolut nicht nachvollziehen kann, warum mein Hund beim Anblick eines anderen Hundes, diesen mit Gebelle, Geknurre und Gezwicke in die Flucht schlagen will, ist das eben nicht so lustig....


    Das gute ist, dass das WARUM nicht wirklich wichtig ist. Und wie Du bemerkst, sich Gedanken darüber zu machen dreht im Kreis, führt zu keinem Ergebnis und ist in dem Fall Zeitverschwendung.
    Tatsache ist: Dein Hund hat Angst vor anderen Hunden (Emotionale Reaktion auf den Reiz „anderer Hund“) und zeigt dieses deutlich mit Distanzforderndem Verhalten (Knurren, Bellen, Schnappen…)
    An beiden „Klammern“ kannst Du arbeiten: an der Emotionalen Reaktion per Desensibilisierung und Gegenkonditionierung und an dem Verhalten durch auftrainieren alternativer Verhaltensweisen.



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    Angst muss nicht unbedingt eine Emotion in diesem Sinne sein. Wenn ein Welpe von seiner Mutter lernt, Menschen gegenüber misstrauisch zu sein, oder anderen Hunde zu verbellen, weil die eine Bedrohung darstellen, wird sich der junge Hund auch in Zukunft genauso wie seine Mutter verhalten, genauso wie er es gelernt hat. Er hat also nicht das Gefühl <<Angst>>, sondern die Angstreaktion erlernt.


    Steht das so in dem Buch? Ich kenne nur das englische Original – die Übersetzung habe ich noch nicht gelesen. FALLS das da so drinnsteht, ist das ziemlich missverständlich übersetzt.
    Angst IST eine Emotion. Knurren, Schnappen, Bellen sind Verhaltensweisen – diese können auch ohne die Emotion „Angst“ ausgeführt werden. Wenn Das in Jokers Fall so wäre, würdest Du einfach nur ein alternatives Verhalten trainieren müssen, und das wäre sehr leicht, weil er ja in diesen Situationen gar keinen Streß hätte, sondern „einfach nur“ knurrt oder bellt.
    Den Eindruck kann man aus den Schilderungen des Verhaltens von Joker allerdings nicht schließen.



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    Ich weiß einfach nicht, wie ich auf seine Angstreaktionen reagieren soll... von der einen Seite höre ich, ich soll ihn nicht überfordern und ihn gar nicht soweit gehen lassen, dass er sich gezwungen fühlt, sich zu verteidigen, auf der anderen Seite höre ich diesen Hundetrainer, der der Meinung ist, man soll ihn jetzt an alles gewöhnen und möglichst oft mit anderen Hunden in Kontakt treten.


    Desensibilisieren“ heißt auf Deutsch Gewöhnen. Wird es damit etwas klarer?
    Der eine Trainer meint, dass Du ihn gewöhnen sollst. Allerdings ist er sich ganz offenbar nicht wirklich darüber im Klaren, was das in Eurem Fall wirklich bedeutet – was er beschreibt ist ehr wie Flooding….
    Hier ein Beispiel: Stell Dir vor Du hast Angst vor Schlangen. Die Anweisung dieses Trainers würde lauten, dich in die Schlangenabteilung des Zoos zu begeben – und nicht als Zuschauer hinter der sicheren Glasscheibe, sondern rein in die Terrarien, Schlangen füttern, pflegen, Terrarien säubern und Schlangen anfassen Sofort und möglichst viele und zwar den ganzen Arbeitstag lang – gehen darfst Du erst, wenn Du keine Angst mehr vor den Schlangen hast.
    Ich würde Dir die Empfehlung geben, Dir erst mal alles Mögliche über Schlangen durchzulesen, Filme darüber zu sehen, dann vielleicht eine Sonderführung im Zoo (Du alleine mit dem Schlangenexperten im Schlangenhaus – keine anderen Besucher, und natürlich alles in sicherer Entfernung) – und wenn Du Angst bekommst, darfst Du selbstverständlich sofort gehen, und Du entscheidest, wann Du für welches Level bereit bist! Welche Methode würdest DU bevorzugen?




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    Ich selber würde es mir am liebsten bequem machen, und einfach hoffen, dass er sich schon irgendwann an Besuch oder andere Hunde beim Gassi gehen gewöhnt. So das er irgenwann andere Hunde wenigstens ignoriert...


    Nein, diese Methode gildet nicht :p



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    Da es ja schon beim Berner Sennenhund meiner Tante geklappt hat, frage ich mich, ob es nicht sinnvoll wäre, ihn den vollen Kontakt zu anderen Hunde zu gewähren. D.h. wenn ich abseits einer Straße auf einen anderen Hund treffe, leine ich ihn ab (natürlich alles mit Zustimmung des Besitzers des anderen Hundes) und halte etwas Abstand von ihm, sodass er sich langsam dem Hund annähern kann. Auch bei der Welpenspielgruppe führt diese Methode zum gewünschten Ziel -> die Hunde spielen miteinander, auch wenn das einige Zeit dauert.


    Ich glaube langsam, er fühlt sich zu sicher an der Leine. Während der Welpenspielgruppe ist er nämlich am anfang immer sehr zurückhaltend, kommt aber, wenn ich nicht gerade in seiner Nähe bin, nicht mal auf die Idee zu bellen oder zu schnappen.


    Wie oben schon mal geschrieben (und wenn Du genau liest, wirst Du parallelen zu den beiden „Schlangen-Annäherungs-Methoden finden): Ohne Leine hat er die Möglichkeit, selber zu entscheiden, wie schnell, langsam, gar nicht oder WIE er sich einem anderen Hund nähert. An der Leine sind seine Möglichkeiten jedoch stark eingeschränkt. Er muss sich mit DEINEM Tempo bewegen, er kann nur innerhalb des Leinenradiuses ausweichen, er kann notfalls gar nicht ausweichen, er kann die benötigten Körpersprachsignale nur begrenzt ausführen. Und – er hat inzwischen gelernt, dass Menschen Hundesprache nicht verstehen. Wenn Jokers Mensch aber Jokers Sprache nicht versteht, kann Mensch nicht darauf reagieren, wenn Joker sagt: „ich würde gerne langsamer oder gar nicht oder nur im Bogen auf diesen großen Fremden Hund zu gehen, der mir gerade gesagt hat, dass er Welpen unmöglich findet, besonderst, wenn sie schnell und geradewegst auf ihn zu gehen!“ OHNE Leine KANN er auf die Kommunikation des anderen Hundes angemessen reagieren – MIT Leine kann er es nicht! Und WEIL „angemessen“ nicht geht, muß er es eben „unangemessen“ tun – und seine gelernte Methode ist „Angriff ist die beste Verteidigung!“




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    Es ist aber auch nicht so extrem, dass er sofort durchdreht und davonläuft, wenn andere Hunde auf ihn zukommen. Ist der andere auch eher zurückhaltend, beschnuppern sie sich gegenseitig. Ist der andere Hund aber zu wild und springt direkt auf ihn zu, fletscht er schonmal die Zähne und versucht auch zu schnappen, wenn der andere diese Warnung unbeachtet lässt.
    Er schaut sich eben alles erstmal an (genauso hats übrigens die Züchterin formuliert) und nach einiger Zeit traut er sich auch, mit den anderen zu spielen. Gegen Ende des letzten Welpenspieltages (am Montag) ist er richtig aufgetaut und wollte fast nur noch spielen, bzw. hat zumindest nicht einmal die Zähne gefletscht.
    Gleich danach aber bin ich mit ihm nochmal Gassi gegangen und er hat einen etwas stürmischen Goldi schon wieder angreifen wollen, der etwas weiter weg war. Wir sind dann näher gekommen, und ich habe mich etwas mit dem Frauchen unterhalten. Mein Joker hat dann auch dass Bellen aufgehört, sobald ihn der Golden Retriever nicht mehr beachtet hat und wollte ihn auch beschnuppern (aber wieder nur von hinten)


    Siehst Du: Du hast es sogar schon selber beobachtet: er reagiert vorsichtig auf die Körpersprache der anderen: wenn einer für ihn zu stürmisch ist, geht er in die offensive. Wird er ignoriert, ist „alles gut“. Das Problem ist NICHT einseitig, es ist ein komplexes Kommunikationsproblem zwischen Dir, Joker und dem jeweilig anderen Hund! Lass Dir von Joker sagen, wie viel „anderer Hund“ er verkraften kann, mach diese Begegnungen angenehm für ihn, und er wird das langsam generalisieren.






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    Ne, also wie schon gesagt, es spielt überhaupt keine Rolle, wie weit der andere Hund entfernt ist. Sobald er den anderen Hund sieht, starrt er ihn nur noch an und ist sichtlich gestresst. Desensibilisierung hat also in meinem Fall kaum einen Sinn, glaube ich, sondern nur, wenn der Hund schlechte Erfahrungen gemacht hat.


    Das ist Falsch! Der Grund für die Streßreaktion ist EGAL! Gegenkonditioniern kannst Du ach, wenn Dein Hund schon Streßreaktionen zeigt. Dazu muß der Reiz, der zum Gegenkondionieren genommen wird nur ausreichend positiv besetzt sein (z.B. extremst leckere Leberwurst – DAS Suchtessen des Hundes…).
    Unterstützend kann man Ttouch, Rescuetropfen DAP-Spray, konditionierte Entspannungssignale, Körperbandagen und Calming Caps einsetzen.
    Als alternative Verhaltenweisen kann man „Sitzen“ „Fußgehen“ „Nasentouch“ Kehrtwendungen und „Knautschen“ (auf einem Gegenstand rumkauen) erarbeiten. Das dauert und ist aufwändig im Training, aber Training SOLL jaauch spaßmachen. Je mehr ein Hund kann, desto sicherer ist er sowieso! Also, möglchst vie Zeug beibringen!



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    Ich aber bin der Meinung, dass dieses Verhalten, dass andere Lebewesen erstmal eine Bedrohung darstellen, angelernt ist und nur verlernt werden kann, wenn ich sein durch Angst hervorrgerufenes aggressives Verhalten einfach unterbinde.


    Nein! Schau doch, wie Du Dir selbst widersprichst. ENTWEDER handelt es sich um ein erlerntes Verhalten ohne emotionalen Grund (dann könntst Du, wie oben schon mal geschrieben, einfach ein anderes Verhalten trainieren, generalisieren und dann in jeder denkbaren Situation (also auch dieser) abfragen) ODER es ist ein Verhalten, dass eine Reaktion auf seine Angst ist. Dann MUSST Du den GRUND für seine Angst beseitigen – sonst dokterst Du an Symptomen und nicht an der Ursache herum.



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    Ich wollte damit nur sagen, dass ich gerne unbeschwert mit meinem Hund spazieren gehen würde und daher möglichst schnell irgendwie eine geeignete Behandlung dieses Problems finden würde. Denn jeder sagt was anderes und überall steht was anderes.
    Dieser Hundetrainer bei einer Welpenspielgruppe (ich geh zu 2 verschiedenen) hat gesagt, dass es einfach nicht geht, dass er versucht nach anderen zu schnappen, da er das immer nur aus meiner Deckung heraus tut. Er lehnt sich an meine Beine macht dann ein, zwei Sätze nach vorne und versucht die anderen zu erwischen. Sobald er das also versucht, soll ich ihn am Nacken fassen und zurückziehen. Wenn er von selber zu mir zurückkommt, nachdem er einen Hund verjagt hat, soll ich ihn mit dem Knie wegstoßen, um ihn nicht zu bestätigen, sondern eben zu zeigen, dass das nicht in Ordnung war.


    Geh nicht mehr zu der Hundeschule!!
    Ganz im Ernst: Dein Hund hat Angst vor anderen Hunden – und du ÜBST gerade fleißig, dass er isch auf keinen Fall auf Dich verlassen kann! Du läßt ihn im Stich. Das ist so, als ob Du Dein drei jähriges Kind auf den Spielplatz schickst. Aus irgend einem Grund, der, wie gesagt, völlig egal ist, hat Dein Kind Angst vor den anderen, und wenn die kommen versteckt es sich hinter Dir. Du hilfst nicht also muß es SICH SELBER VERTEIDIGEN und schlägt nach den anderen Kindern und DAFÜR bestrafst Du das Kind nun, indem Du es auch noch wegschubst. Das ist ein klassischer Teufelskreis!
    Mit der Methode dieser Hundeschule lernt Dein Hund, dass sein Mensch ihn in brenzligen Situationen im Stich lässt und er sich selber verteidigen muss. Und dann wird er genau das eben tun! Es ist DEINE Aufgabe, Deinen Hund vor Gefahren zu beschützen, egal, ob das welche sind, die Du nachvollziehen und verstehen kannst, oder nicht!
    Hilf ihm zu verstehen, dass andere Hunde NICHT gefährlich sind, und Ihr beide seid das Problem los!


    Zitat


    Dass ich ihm ein Leckerli nach dem anderen einschieben soll, sobald er einen anderen Hund sieht, hat mir auch schon eine andere Hundetrainerin (bei der anderen Welpenspielgruppe) gesagt und so steht auch im diesem Buch ''Der ängstliche Hund''.


    Nein! Ich bin mir ziemlich sicher, dass das da so nicht drin stand! Und falls doch handelt es sich um eine Sch***-Übersetzung – was ich nicht glauben kann. Lies die Absätze zur Desensibilisierung und Gegenkonditionierung noch mal durch – und auch die Trainingsprotokolle für den „Hund hat angst vor anderen Hunden“-Fall. Da steht gewiss nichts von „stopfen Sie den Hund wie eine Stopfgans“. Gegenkonditionierung ist eine ziemliche komplexe Geschichte, die genaue analyse der Auslösereize und ein genaues Timing erfordert. Dein „beim Berner hat es ja auch funktioniert“ ist dagegen eine Reine Glückssache gewesen. Der Berner war offenbar genügend gut sozialisiert, dass er Joker nicht gegessen hat. Ob Joker damit eine positive Assoziation geknüpft hat? Ja, vielleicht! Zu EINEM Hund, fehlen nur noch 99 andere!




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    Dieser Hundetrainer, der das mit dem am Nacken zurückziehen etc. gesagt hat, ist hier übrigens für seine etwas radikalen Erziehungsmethoden bekannt... aber... wie soll ich sagen, der Typ konnte sich lang genug ein Eindruck vom Verhalten meines Jokers machen, außerdem bildet er Blinden- und Behindertenhunde aus, da dachte ich halt, er müsse schon ein bisschen Ahnung haben...

    Nunja, auch vor 40 Jahren hat man Hunde irgendwie mit diesen Methoden erzogen bekommen. Aber WILLST Du einen Hund, der weiß, dass man sich nicht auf DICH verlassen kann??



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    Er muss ja nicht unbedingt gleich mit jedem Hund spielen, der doppelt so groß ist, wie er. Er soll einfach nur nicht gleich so offensiv vorgehen.


    Gut, da hast Du Dein Trainingsziel, Dein SOLL. Dein IST ist Dir auch bekannt. Nun musst Du noch den geeigneten Trainingsweg von IST zu SOLL finden. Tipp, es hat was mit Verknüpfungen zu tun, mit POSITIVEN Verknüpfungen.



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    Aber überfordere ich meinen Hund, wenn ich ihn mit kleineren Hunden direkt konfrontiere? Er ist schon ängstlich, schnuppert die dann aber auch an, weil die meisten kleinen Hunde hier ziemlich zurückhaltend sind.


    Solange er das in seinem Tempo, mit seiner Körpersprache tun kann! Belohne ihn IMMER, wenn er einen andern Hund auf diese Weise angemessen begrüßt! Zwing ihm nicht andere Hunde auf, die er ganz offenbar NICHT begrüßen möchte. Arbeite in seinem Lerntempo. Arbeite ausschließlich mit Positiver Bestärkung. Gegenkonditionierung heißt GEGEN…, weil einem Zustand etwas entGEGEN gesetzt werden muß. Ein Bankkonto in den roten Zahlen bekommst Du nicht flott, indem Du noch mehr Geld abhebst, sondern indem Du Geld drauf einzahlst. Dein Hund ist in den roten Zahlen, was „Begegnungen mit anderen Hunden“ anbetrifft: Du musst Guthaben (positive Verknüpfungen) einzahlen, um das in Euer beider Interesse zu verändern!



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    Und die Welpenspielgruppen scheinen ihn ja auch nicht zu schaden... er hat halt schon Angst (und zeigt diese mit eingezogenem Schwanz und teilweise auch Lefzen hochziehen), aber wenn die anderen Junghunde zu stürmisch auf ihn zurennen, schiebe ich ihn oder den anderen Hund halt ein bisschen zurück. Wenn er aber die Möglichkeit hat, beschnuppert er den anderen Hund erst ausführlich und spielt dann sogar später mit ihm


    Sorg nicht einfach für „irgendwelche“ Hundekontakte – sorge für POSITIVE Hundekontakte!!

  • Mensch Shoppy, find ich gut, das Du Dich da so ausführlich einbringst.
    Gute verständliche Antwort :applaus:


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    Aber der Trainer bei der einen empfiehlt halt, die direkte Konfrontation mit anderen Hunden zu suchen und ihn zu strafen, wenn er aggressiv reagiert.


    Von diesen Idioten laufen mir leider viel zu viele rum,wird Zeit,das diese Stümper endlich keinen Hund mehr unterrichten dürfen.


    Es ist natürlich äusserst blöd,wenn Du dann auch noch an solche Leute gerätst.
    Shoppy hat ja alles super erklärt, wenn Du noch Fragen hast, oder nicht weiterkommst, melden!!!


  • in Rot meine Kommentare. Shoppys Erkärungen sind ausführlich und prima! vll. verstehst du dann deinen Hund besser?

  • Wow... vielen Dank für diese ausführliche Antwort, Shoppy.
    Hat mir sehr geholfen sein Verhalten besser zu verstehen-



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    z.B.: der Berner wäre KEIN geeigneter Trainingspartner für den Anfang – der Cocker schon ehr.
    Du hast auch geschrieben, dass Du nicht immer weißt, ob Du ihn konfrontieren sollst oder nicht: Die Frage kann Dir Joker doch sehr leicht beantworten - Du musst nur auf seine Körpersprache achten: Versuch zu beobachten, wie er aussieht BEVOR er anfängt zu bellen – er also gerade die aller ersten Anzeichen von „sichtbar Angst“ zeigt. NÄHER solltest du dann nicht an den anderen Hund heran gehen: das ist eine gute Entfernung zu der in dem Buch beschriebenen „Gegenkonditionierung“ und Desensibilisierungs-Methode.


    Okay... dann heißt das wohl, dass ich mich von meinem Hund ''leiten'' lassen soll, je nachdem ob er Kontakt aufnehmen will oder weggehen will.
    Was mich in dem Buch irritierte ist, dass da steht, dass man immer unter der Angstschwelle arbeiten soll, bei der Desensibilisierung, d.h. ihm dann Leckerlis geben soll (bzw. auf andere Weise ihm ein positives Erlebnis bescheren soll), wenn er noch gar keine Angstreaktion zeigt. Meiner aber zeigt immer eine Reaktion (durch Anstarren), soll ich ihm dann trotzdem Leckerlis geben?


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    Hätte er sich getraut zu schnappen, WENN Du in der Nähe gewesen wärst?


    Dass meint zumindest dieser Hundetrainer.
    Ich glaub das aber langsam nicht mehr. Wenn er wollte, hätte er es auch geschafft...
    Gestern habe ich tatsächlich den Rhodesian Ridgeback meines Onkels besucht. Ich hab meinem Joker immer die Wahl gelassen, ob er sich zurückziehen wollte oder nicht. Der Ridgeback ist ausgesprochen friedlich, aber wohl auch aufgrund seines jungen Alters (7 Monate) extrem aufgedreht und agil und hat immer wieder versucht meinen Joker zum Mitspielen zu animieren. Am Anfang hat meinem das gar nicht gefallen. Er hat sich hinter Blumentöpfen versteckt und die Zähne gefletscht, wenn der andere zu aufdringlich wurde. Er hat auch immer wieder in die Richtung des Rhodesian Ridgebacks geschnappt. Aber es sah nicht so aus, als wollte er ihn wirlklich erwischen.
    Eine Stunde hats gedauert, bis er nicht mal mehr die Zähne fletschte. Eine Weitere Stunde bis er tatsächlich mit ihr völlig ausgelassen rumgetollt ist. War schon wirklich schön anzusehen, dass er endlich jemanden zum Spielen gefunden hatte. Da ja weder der 10 Jahre alte Berner noch unsere Katze mit ihm spielen will...


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    Dein Hund hat eine negative Assoziation mit fremden Hunden geknüpft. Um diese zu lösen MUSST Du desensibilisieren und Gegenkonditionieren. Das „Sozialisationsfenster“ ist zu!
    Natürlich musst Du ihn mit anderen Hunden zusammen bringen, aber zu den Bedingungen, die Joker Dir stellt: es müssen Hunde sein, mit denen er neue, gute Verknüpfungen abspeichern kann. Mit „zu möglichst vielen Hunden führen“ ohne Plan und Konzept ist kontraproduktiv und wird mit großer Sicherheit voll nach hinten losgehen.


    Okay, ich werde ihn also genauso wenig zu Kontaktaufnahmen zwingen, noch ein weiteres mal zu dieser Hundeschule zu gehen.



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    Steht das so in dem Buch? Ich kenne nur das englische Original – die Übersetzung habe ich noch nicht gelesen. FALLS das da so drinnsteht, ist das ziemlich missverständlich übersetzt.
    Angst IST eine Emotion. Knurren, Schnappen, Bellen sind Verhaltensweisen – diese können auch ohne die Emotion „Angst“ ausgeführt werden. Wenn Das in Jokers Fall so wäre, würdest Du einfach nur ein alternatives Verhalten trainieren müssen, und das wäre sehr leicht, weil er ja in diesen Situationen gar keinen Streß hätte, sondern „einfach nur“ knurrt oder bellt.
    Den Eindruck kann man aus den Schilderungen des Verhaltens von Joker allerdings nicht schließen.


    Ganz so stehts nicht im Buch. Ich dachte halt, dass man eine Emotion nicht wirklich erlernen kann, sondern nur das Verhalten, dass möglicherweise angstbedingt ist.


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    Desensibilisieren“ heißt auf Deutsch Gewöhnen. Wird es damit etwas klarer?
    Der eine Trainer meint, dass Du ihn gewöhnen sollst. Allerdings ist er sich ganz offenbar nicht wirklich darüber im Klaren, was das in Eurem Fall wirklich bedeutet – was er beschreibt ist ehr wie Flooding….
    Hier ein Beispiel: Stell Dir vor Du hast Angst vor Schlangen. Die Anweisung dieses Trainers würde lauten, dich in die Schlangenabteilung des Zoos zu begeben – und nicht als Zuschauer hinter der sicheren Glasscheibe, sondern rein in die Terrarien, Schlangen füttern, pflegen, Terrarien säubern und Schlangen anfassen Sofort und möglichst viele und zwar den ganzen Arbeitstag lang – gehen darfst Du erst, wenn Du keine Angst mehr vor den Schlangen hast.
    Ich würde Dir die Empfehlung geben, Dir erst mal alles Mögliche über Schlangen durchzulesen, Filme darüber zu sehen, dann vielleicht eine Sonderführung im Zoo (Du alleine mit dem Schlangenexperten im Schlangenhaus – keine anderen Besucher, und natürlich alles in sicherer Entfernung) – und wenn Du Angst bekommst, darfst Du selbstverständlich sofort gehen, und Du entscheidest, wann Du für welches Level bereit bist! Welche Methode würdest DU bevorzugen?


    In dem Buch von Nicole Wilde steht aber auch, dass Flooding durchaus erfolgreich sein KANN, man aber natürlich auch viel kaputt machen kann. Und diese Methode nur unter Anleitung eines kompetenten Hundetrainers angewendet werden sollte.
    Ich dachte eben, dass Flooding vielleicht bei einem jungen Hund, bei dem die Angst noch nicht so fest sitzt, auch zum Erfolg führen könnte.
    Wenn eine Angst innerhalb von 12 Wochen aufgebaut wurde, kann es doch gar nicht sein, dass es Monate oder Jahre dauert, diese wieder abzubauen?! (Wie gesagt, dachte ich ;-)


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    Wie oben schon mal geschrieben (und wenn Du genau liest, wirst Du parallelen zu den beiden „Schlangen-Annäherungs-Methoden finden): Ohne Leine hat er die Möglichkeit, selber zu entscheiden, wie schnell, langsam, gar nicht oder WIE er sich einem anderen Hund nähert. An der Leine sind seine Möglichkeiten jedoch stark eingeschränkt. Er muss sich mit DEINEM Tempo bewegen, er kann nur innerhalb des Leinenradiuses ausweichen, er kann notfalls gar nicht ausweichen, er kann die benötigten Körpersprachsignale nur begrenzt ausführen. Und – er hat inzwischen gelernt, dass Menschen Hundesprache nicht verstehen. Wenn Jokers Mensch aber Jokers Sprache nicht versteht, kann Mensch nicht darauf reagieren, wenn Joker sagt: „ich würde gerne langsamer oder gar nicht oder nur im Bogen auf diesen großen Fremden Hund zu gehen, der mir gerade gesagt hat, dass er Welpen unmöglich findet, besonderst, wenn sie schnell und geradewegst auf ihn zu gehen!“ OHNE Leine KANN er auf die Kommunikation des anderen Hundes angemessen reagieren – MIT Leine kann er es nicht! Und WEIL „angemessen“ nicht geht, muß er es eben „unangemessen“ tun – und seine gelernte Methode ist „Angriff ist die beste Verteidigung!“


    Wäre vielleicht eine lange Leine hilfreich? Das wär meiner Meinung nach ein guter Kompromiss aus meiner Kontrolle über ihn und seiner eigenen Entscheidung, wie weit er gehen möchte.


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    Siehst Du: Du hast es sogar schon selber beobachtet: er reagiert vorsichtig auf die Körpersprache der anderen: wenn einer für ihn zu stürmisch ist, geht er in die offensive. Wird er ignoriert, ist „alles gut“. Das Problem ist NICHT einseitig, es ist ein komplexes Kommunikationsproblem zwischen Dir, Joker und dem jeweilig anderen Hund! Lass Dir von Joker sagen, wie viel „anderer Hund“ er verkraften kann, mach diese Begegnungen angenehm für ihn, und er wird das langsam generalisieren.


    Bei dieser Begenung mit dem Goldi war das eben schlecht zu kontrollieren. Der andere kam eben mit spielaufforderndem Gebelle auf ihn zugerannt und war 50m von seinem Frauchen entfernt (blieb aber auf Ruf sofort stehen)



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    Nein! Schau doch, wie Du Dir selbst widersprichst. ENTWEDER handelt es sich um ein erlerntes Verhalten ohne emotionalen Grund (dann könntst Du, wie oben schon mal geschrieben, einfach ein anderes Verhalten trainieren, generalisieren und dann in jeder denkbaren Situation (also auch dieser) abfragen) ODER es ist ein Verhalten, dass eine Reaktion auf seine Angst ist. Dann MUSST Du den GRUND für seine Angst beseitigen – sonst dokterst Du an Symptomen und nicht an der Ursache herum.


    Na gut, es wird wohl wirklich so sein, dass er Angst hat und nicht nur ein bestimmtes Verhalten erlernt hat. Ich wollte das nicht glauben, weil ich nicht verstehe, warum. Meine einzige Erklärung war es, dass er das Verhalten von einem anderen Hund aus seinem Rudel erlernt hat...



    Zitat


    Geh nicht mehr zu der Hundeschule!!
    Ganz im Ernst: Dein Hund hat Angst vor anderen Hunden – und du ÜBST gerade fleißig, dass er isch auf keinen Fall auf Dich verlassen kann! Du läßt ihn im Stich. Das ist so, als ob Du Dein drei jähriges Kind auf den Spielplatz schickst. Aus irgend einem Grund, der, wie gesagt, völlig egal ist, hat Dein Kind Angst vor den anderen, und wenn die kommen versteckt es sich hinter Dir. Du hilfst nicht also muß es SICH SELBER VERTEIDIGEN und schlägt nach den anderen Kindern und DAFÜR bestrafst Du das Kind nun, indem Du es auch noch wegschubst. Das ist ein klassischer Teufelskreis!
    Mit der Methode dieser Hundeschule lernt Dein Hund, dass sein Mensch ihn in brenzligen Situationen im Stich lässt und er sich selber verteidigen muss. Und dann wird er genau das eben tun! Es ist DEINE Aufgabe, Deinen Hund vor Gefahren zu beschützen, egal, ob das welche sind, die Du nachvollziehen und verstehen kannst, oder nicht!
    Hilf ihm zu verstehen, dass andere Hunde NICHT gefährlich sind, und Ihr beide seid das Problem los!


    Gut, diese Hundeschule sieht uns nie wieder. Zumal die da auch noch unverschämt teuer sind...


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    Der Berner war offenbar genügend gut sozialisiert, dass er Joker nicht gegessen hat. Ob Joker damit eine positive Assoziation geknüpft hat? Ja, vielleicht! Zu EINEM Hund, fehlen nur noch 99 andere!


    Aber solange mein Hund Rückzugsmöglichkeiten hat, wird doch der Kontakt zu jedem Hund eine positive Erfahrung, wenn die Begenung nicht gerade in einer ernsten Rauferei endet.
    Der Berner ist sehr verträglich gegenüber Artgenossen und auch sehr langsam und behäbig, was ihn meiner Meinung nach zu einem gute ''positive-Erfahrungen-sammeln''-Hund machte.


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    Nunja, auch vor 40 Jahren hat man Hunde irgendwie mit diesen Methoden erzogen bekommen. Aber WILLST Du einen Hund, der weiß, dass man sich nicht auf DICH verlassen kann??


    Nein, aber es gibt genug Leute, die solche Methoden befürworten (leider), weil man einfach schnellere Erfolge erzielt...


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    Gut, da hast Du Dein Trainingsziel, Dein SOLL. Dein IST ist Dir auch bekannt. Nun musst Du noch den geeigneten Trainingsweg von IST zu SOLL finden. Tipp, es hat was mit Verknüpfungen zu tun, mit POSITIVEN Verknüpfungen.


    Okay, das Dynamische Duo wird wohl die beste Methode sein ^^



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    Solange er das in seinem Tempo, mit seiner Körpersprache tun kann! Belohne ihn IMMER, wenn er einen andern Hund auf diese Weise angemessen begrüßt! Zwing ihm nicht andere Hunde auf, die er ganz offenbar NICHT begrüßen möchte. Arbeite in seinem Lerntempo. Arbeite ausschließlich mit Positiver Bestärkung. Gegenkonditionierung heißt GEGEN…, weil einem Zustand etwas entGEGEN gesetzt werden muß. Ein Bankkonto in den roten Zahlen bekommst Du nicht flott, indem Du noch mehr Geld abhebst, sondern indem Du Geld drauf einzahlst. Dein Hund ist in den roten Zahlen, was „Begegnungen mit anderen Hunden“ anbetrifft: Du musst Guthaben (positive Verknüpfungen) einzahlen, um das in Euer beider Interesse zu verändern!


    Ist es dann eine positive Erfahurng, wenn er kleinere Hunde trifft und sich nicht gezwungen fühlt zu knurren, bellen, zwicken? Denn wenn er zwar den Schwanz eingezogen hat, aber nicht offensiv vorgeht, gehe ich immer davon aus, dass es ihm Recht ist, dem anderen Hund zu begegnen.


    Zitat


    Sorg nicht einfach für „irgendwelche“ Hundekontakte – sorge für POSITIVE Hundekontakte!!


    Dann werde ich ihm auch bei der Welpenspielgruppe (zu der er heute das letzte mal darf) eine Rückzugsmöglichkeit bieten.



    Noch n paar weitere Fragen:


    Als ich gestern mit ihm spazieren war, hat er aus etwa 50m Entfernung ein großen Stapel Holz, der mit einer Plane abgedeckt war, gesehen. Er hat ziemlich stark gebellt, ist aber auf diesen Stapel mit erhobenen Schwanz zugerannt. (Wo er dann, angekommen, gemerkt hat, dass keine Gefahr droht) Nach einer Angstreaktion sah mir das also nicht aus.
    Änhlich verhielt er sich, als er eine Schafherde gesehen hat. Er ist genauso mit erhobenem Schwanz nach vorne geprescht und hatte sein komplettes Rückenfell hochgesterzt.


    Würde er eigentlich die Hunde aus seinem alten Rudel wiedererkennen? Da er ja mit seinen Geschwistern gerne gespielt hat, wollte ich für ein weiteres positives Erlebnis sorgen und die Züchterin eventuell noch mal besuchen

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    Okay... dann heißt das wohl, dass ich mich von meinem Hund ''leiten'' lassen soll, je nachdem ob er Kontakt aufnehmen will oder weggehen will.
    Was mich in dem Buch irritierte ist, dass da steht, dass man immer unter der Angstschwelle arbeiten soll, bei der Desensibilisierung, d.h. ihm dann Leckerlis geben soll (bzw. auf andere Weise ihm ein positives Erlebnis bescheren soll), wenn er noch gar keine Angstreaktion zeigt. Meiner aber zeigt immer eine Reaktion (durch Anstarren), soll ich ihm dann trotzdem Leckerlis geben?


    Unter der Angsschwelle bleiben ist der Idealfall.
    Wenn das nicht geht, auch wenn Du an allen möglichen "Schrauben drehst" (z.B. Dem Joker ein Mützchen, dass die Augen verdeckt, anziehst), dann versuch ihn umzuorientieren (z.B. indem Du einen Fingertouch abfragst, einen Blickkontakt zu Dir, oder einen Vorsitz, was Du dann belohnst).
    Wenn das auch nicht geht, er aber trotz anstarren noch Leckerchen annehmen kann, gibtst Du ihm die Leckerchen und orientierst in DANN um, indem Du einige Schritte rückwärts gehst, bis er sich zu Dir umdreht - das dann auch sofort belohnen!! Denn dann belohnst Du "Abwenden vom bösen Reiz" - und das ist ein gutes Trainingszwischenziel!


    Zitat


    Der Ridgeback ist ausgesprochen friedlich, aber wohl auch aufgrund seines jungen Alters (7 Monate) extrem aufgedreht und agil und hat immer wieder versucht meinen Joker zum Mitspielen zu animieren. Am Anfang hat meinem das gar nicht gefallen. Er hat sich hinter Blumentöpfen versteckt und die Zähne gefletscht, wenn der andere zu aufdringlich wurde. Er hat auch immer wieder in die Richtung des Rhodesian Ridgebacks geschnappt. Aber es sah nicht so aus, als wollte er ihn wirlklich erwischen.
    Eine Stunde hats gedauert, bis er nicht mal mehr die Zähne fletschte. Eine Weitere Stunde bis er tatsächlich mit ihr völlig ausgelassen rumgetollt ist. War schon wirklich schön anzusehen, dass er endlich jemanden zum Spielen gefunden hatte.


    Da hast Du wieder Glück gehabt, dass nichts passiert ist. Lass doch Deinen Hund das bitte nicht alleine "durchleben". Besser wäre gewesen, dass die beiden sich zwar gesehen hätten, der RR aber Deinen nicht ständig "zum Fletschen" hätte treiben können.
    Mit soclen Situationen gibtst Du Deinem Hund Traingsmöglichkeiten über Trainingsmöglichkeiten für das Verhalten "andere Hund anfletschen"... Kein gutes Trainingsziel!



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    Okay, ich werde ihn also genauso wenig zu Kontaktaufnahmen zwingen, noch ein weiteres mal zu dieser Hundeschule zu gehen.


    Sehr gut! :2thumbs:




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    Ganz so stehts nicht im Buch. Ich dachte halt, dass man eine Emotion nicht wirklich erlernen kann, sondern nur das Verhalten, dass möglicherweise angstbedingt ist.


    Jain.
    Die Emotion "Angst" hat man von Natur aus, je nach Individuum mehr oder weniger stark ausgeprägt. Man "lernt", wovor man Angst hat (einige Auslöser sind ebenfalls angeboren). Und natürlich lernt man auch, wie man mit seiner Angst umgeht. Deshalb ist es ja für Hunde so wichtig, in der Sozialisierungsphase möglichst viele positive Assoziationen zu allen möglichen Menschen, Hunden, Dingen, Situationen zu knüpfen - denn alles, was Hund in der Zeit lernt, wird als "bekannt" abgespeichert, und vor bekannten Dingen muß man ja keine Angst haben. DAs Hat Frau Natur so eingerichtet, weil "Hund/Wolf" in diesem Zeitraum höchstwahrscheinlich ausser seinem Rudel nichts weiter kennenlertn, also lernt er "Rudelmitglieder - super / alles andere potentiell gefährlich!" Günstigerweise schließt sich an die Sozialisationsphase eine Angstphase an - genau in der Zeit, wo Wildcanide eben nun mal so weit ist, auf gefährliche Mitgeschöpfe stoßen zu können.



    Zitat


    In dem Buch von Nicole Wilde steht aber auch, dass Flooding durchaus erfolgreich sein KANN, man aber natürlich auch viel kaputt machen kann. Und diese Methode nur unter Anleitung eines kompetenten Hundetrainers angewendet werden sollte.
    Ich dachte eben, dass Flooding vielleicht bei einem jungen Hund, bei dem die Angst noch nicht so fest sitzt, auch zum Erfolg führen könnte.
    Wenn eine Angst innerhalb von 12 Wochen aufgebaut wurde, kann es doch gar nicht sein, dass es Monate oder Jahre dauert, diese wieder abzubauen?! (Wie gesagt, dachte ich ;-)


    Leider ist es aber so, dass man mit den paar Wochen lebenserfahrung eben noch davon fast keine gemacht haben kann - er hat nichts zum vergleichen! Er hat einige wenige Eindrücke, und davon war bis jetzt ein großer Anteil für ihn beängstigend. Du mußt also eine viel größere Anzahl von positiven Eindrücken daGEGEN (Gegenkonditionieren...) setzen, um seine Einstellung zu diesen ersten, nicht so netten Eindrücken zu verändern.
    Flooding hat die gruselige Nebenwirkung, dass oft eben NICHT desensibilisiert wird, sondern das Gegenteil: der Hund wird noch mehr sensibilisiert...




    Zitat


    Wäre vielleicht eine lange Leine hilfreich? Das wär meiner Meinung nach ein guter Kompromiss aus meiner Kontrolle über ihn und seiner eigenen Entscheidung, wie weit er gehen möchte.


    Innerhalb von kontrollierten Situationen (also bei Zusammenkünften mit extra dazu ausgewählten extrem gut sozialisierten, nicht reaktiven Hunden) vielleicht. Du mußt eine Balance finden zwischen "Sicherheit geben" und "Eigenständigkeit fördern". Ich würde zunächst dazu tendieren, dass Du versuchst, Situationen herzustellen, wo Dein Hund ausweichen kann und der andere Hund Deinen keinesfalls bedrängen kann. Also entweder sind dazu beide Hunde an Leinen. Oder die beiden sind durch einen Zaun getrennt.




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    Na gut, es wird wohl wirklich so sein, dass er Angst hat und nicht nur ein bestimmtes Verhalten erlernt hat. Ich wollte das nicht glauben, weil ich nicht verstehe, warum. Meine einzige Erklärung war es, dass er das Verhalten von einem anderen Hund aus seinem Rudel erlernt hat...


    "Angst zu haben" ist aus sicht der Evolution betrachtet, von Vorteil. zu Mutige Tiere überleben das erste Zusammentreffen mit einem großen Braunen zotteligen Tier vielleicht nicht. Deshalb ist "Angst" nicht "ausrottbar" - ohne geht nicht! Es ist eben verschieden, wieviel man zugewürfelt bekommen hat.
    Ausserdem gilt nicht "entweder Natur" oder "Lernen" - die der Einfluß beider zusammen "machen" den Charakter.
    Die schllechte Nachricht: An dem "Natur-Teil" der Gleichung kannst Du nichts ändern, der ist fertig, seid "raus ist" welche Gene dort sich wie in Deinem Hund "versammelt" haben.
    Die Gute: an dem "Lernen"-Part kannst Du ganz viel tun ("leider" beinhaltet das, dass Du auch ganz viel selber lernen mußt :roll: ) damit Du die richtigen Sachen auf die richtige Art und Weise mit Deinem Hund üben kannst.


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    Aber solange mein Hund Rückzugsmöglichkeiten hat, wird doch der Kontakt zu jedem Hund eine positive Erfahrung, wenn die Begenung nicht gerade in einer ernsten Rauferei endet.


    Nicht wirklich, "keine schlecht" ist nicht wirklich ein "sehr gute" - Noch mal der vergleich mit einem Bankkonto: Jokers "andere Hunde"-Kontostand ist momentan bei etwa - 15.000 Gummiepunkten - da solltest Du unbedingt drauf achten, dass erstmal auf keinen Fall weiter Minusbeträge (= Schlechte Erlebnisse mit anderen Hunden) "eingezahlt" werden. Und "keine schlechte" bringen bringen eben nur ich sach mal 5 Plus-Punkte. Da müßtest Du ziemlich viele "nich so schlechte" Erlebnisse einzahlen, um überhaupt irgendwelche Veränderungen zu sehen. Wenn Du aber dafür sorgst (mit dem richtigen Training, dem richtigen Trainer und den richtigen anderen Hunden) dass pro Einzahlung 150 Punkte auf Jokers Konto landen, wird das ganze VIEL schneller vorwärts gehen!




    Zitat


    Nein, aber es gibt genug Leute, die solche Methoden befürworten (leider), weil man einfach schnellere Erfolge erzielt...


    Dooferweise sind diese "schnellen Erfolge" aber nur sehr kurzlebige Erfolge...



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    Okay, das Dynamische Duo wird wohl die beste Methode sein ^^


    DAS hört sich gut an!!




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    Ist es dann eine positive Erfahurng, wenn er kleinere Hunde trifft und sich nicht gezwungen fühlt zu knurren, bellen, zwicken? Denn wenn er zwar den Schwanz eingezogen hat, aber nicht offensiv vorgeht, gehe ich immer davon aus, dass es ihm Recht ist, dem anderen Hund zu begegnen.


    Ja, zum Beispiel! Toll wäre es in so einem Fall, wenn Du und der andere Besitzer Euch absprechen könntet, dass ihr beide Hunde einfach auch ab und zu mal abruft - und ihnen so einen "verschnaufpause" bietet. Das ist auch hilfreich, weil man so gut dafür sorgen kann, dass sie Aufregung nicht so übermäßig aufbauen kan und dass die Hunde sich zwischendurch wieder entspannen können.
    Dazu ist es sehr hilfreich, wenn man die Körpersprache seinen Hundes gut lesen kann - dann sieht man, wenn es langsam zu viel wird und kann frühzeitig eingreifen. Ausserdem kannst Du so auch noch "anderer Hund" mit "Lecker Essen" kombinieren!
    Vielleicht findest Du ja drei/vier kleine Hunde, mit denen ihr das gut üben könnt, und dann suchst Du nach einiger Zeit nette andere Hunde aus, mit denen ihr dann weiter üben könnt.



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    Dann werde ich ihm auch bei der Welpenspielgruppe (zu der er heute das letzte mal darf) eine Rückzugsmöglichkeit bieten.


    Sprich doch da mal mit den Trainern. Sag denen, dass Du den Eindruck hast, dass das Spielen mit kleinen und oder jüngeren Hunden für deinen Joker gut wäre, weil er vor denen keine Angst hat: Frag, ob Du einfach in der nächsten Welpengruppe noch mal mit machen darfst, obwohl er vielleicht ja schon zu alt für die Welpengruppe ist. Aber in eine Gruppe mit "wüsten" Junghundrüpeln pass er einfach nicht rein!
    Frag auch, ob die Trainer nette kleine Hunde kennen, und ob sie Spieltreffen mit diesen arrangieren könnten!



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    Noch n paar weitere Fragen:


    Als ich gestern mit ihm spazieren war, hat er aus etwa 50m Entfernung ein großen Stapel Holz, der mit einer Plane abgedeckt war, gesehen. Er hat ziemlich stark gebellt, ist aber auf diesen Stapel mit erhobenen Schwanz zugerannt. (Wo er dann, angekommen, gemerkt hat, dass keine Gefahr droht) Nach einer Angstreaktion sah mir das also nicht aus.
    Änhlich verhielt er sich, als er eine Schafherde gesehen hat. Er ist genauso mit erhobenem Schwanz nach vorne geprescht und hatte sein komplettes Rückenfell hochgesterzt.


    hört sich so an, als wollte er beides verteiben. Über die Gründe könnte man nur mutmaßen. Beobachte einfach ob er das bei anderen neuen Sachen auch so macht, und wie er im Allgemeinen auf neue Situationen reagiert.



    Zitat


    Würde er eigentlich die Hunde aus seinem alten Rudel wiedererkennen? Da er ja mit seinen Geschwistern gerne gespielt hat, wollte ich für ein weiteres positives Erlebnis sorgen und die Züchterin eventuell noch mal besuchen


    Ja, vielleicht könnt Ihr ein Welpen-Treffen machen. Wahrscheinlich würde er sie wiedererkennen. Aber da er ja nicht mehr wohnt, würde das trotzdem als "gutes Erlebnis" (so es eins wird) auf sein Konto eingezahlt werden!

  • Hi,


    zum Thema "Angst erlernen" wollt ich beisteuern, dass ich so einen Hund kenne: Die Schwester von Napoleon lebt bei bei den Hundeeltern + Besitzer, weil sie keiner abgeholt hat und ist sehr ängstlich. Die Mutter ebenfalls .... Daher denke ich, dass sie die Angst von der Mutter geerbt bzw abgeschaut hat. Napoleon ist zwar kein krasses Gegenteil von ihr, aber viel mutiger und zeigt keine Angstreaktionen in Form von Weglaufen oder Schwanzklemmen und Ducken.


    JacksJoker,


    geh um Gotteswillen nicht mehr zu dem Trainer, der dir sagte du sollst deinen Hund wegschubsen, wenn er Angst vor anderen Hunden zeigt. Stell dich besser vor deinen Hund oder schubse den anderen Hund weg, wenn du merkst, dass dein Hund Angst hat und bei dir Zuflucht sucht. Und ja, bleib immer unter der Angstschwelle und zwinge deinen Hund nicht zum Kontakt mit anderen Hunden. Lass deinen Hund nicht alleine in solchen Situationen, wenn er von anderen Hunden durch Spielattacken etc bedrängt wird ( so nach dem Motto: "Die regeln das unter sich und er wird schon mti der Zeit merken, dass ihm nix passiert". ). Beobachte deinen Hund und nimm ggf. den anderen Hund weg, wenn´s zuviel wird.


    Wenn dein Hund fixiert, dann versuch doch deinen Hund auf dich aufmerksam zu machen lass ihn SITZ machen und gib ihm dann ein Leckerchen. Vielleicht bekommst du es so hin, dass er nach einiger Zeit erstmal immer zu dir schaut sobald er nen anderen Hund entdeckt. Das kannst du dann immer belohnen und vielleicht lernt er so andere Hunde mit etwas Positivem zu verknüpfen?!


    Achja:Die Idee nochmal nen Welpenkurs zu machen fänd ich auch gut. Frag doch mal nach ob das geht. Unser Napoleon ist eigentlich mit 17 Wochen auch schon fast zu alt für Welpenkurs aber aufgrund seiner Größe aber da im Junghundekurs nur größere Rüpel sind die ihm noch nicht so geheuer sind und Napoleon bisher aus dem Spiel noch nicht soooo gut abrufbar ist macht er auch nochmal den gesamten neuen Welpenkurs mit.


    Lieben Gruß und viel Erfolg, bin sicher mit Geduld packt ihr das gemeinsam.


    Carina


    P.S. Ich hab dich bei deinem 1. Beitrag schon verstanden mit dem "hab keine Lust da drauf". Man freut sich ja immer auf "den perfekten" Hund der vor nix und niemand Angst zeigt aber mit der Zeit lernt man, dass sein Hund eben doch "der perfekte Hund" ist. Man muss nur manchmal erst lernen, dass der eigene Hund der beste Hund ist. Und nochwas: Wenn man so schwierige Phasen gemeinsam gemeistert hat schweisst das ungemein zusammen und man sieht, dass man was geleistet hat.

  • Zitat

    Hi,


    zum Thema "Angst erlernen" wollt ich beisteuern, dass ich so einen Hund kenne: Die Schwester von Napoleon lebt bei bei den Hundeeltern + Besitzer, weil sie keiner abgeholt hat und ist sehr ängstlich. Die Mutter ebenfalls .... Daher denke ich, dass sie die Angst von der Mutter geerbt bzw abgeschaut hat. Napoleon ist zwar kein krasses Gegenteil von ihr, aber viel mutiger und zeigt keine Angstreaktionen in Form von Weglaufen oder Schwanzklemmen und Ducken.


    Man kann das wie gesagt, nicht auseinanderklamüsern (was gelernt und was angeboren ist).
    Was dazu kommt ist folgendes: wenn die Mutter Angst hat, werden in ihrem Körper Streßhormone ausgeschüttet - und die wirken eben auch auf die ungeborenen Welpen), sprich, die kriegen die "chemische Streß-Keule" obwohl sie noch vor gar nichts in der Welt Angst haben können!
    In einer Fernsehsendung (ich glaube es war ein vierteiler von der BBC - ich weiß nicht mehr, leider, wie die hieß) wurden Studien vorgestellt, wie bestimmte Einflüße im Mutterleib sich auf die Kinder auswirken. Man hat herausgefunden, dass Kinder, deren Mütter Streß ausgesetzt waren, später selber deutlich schlechter mit Streß umgehen konnten.


    WEnn Jokers Mutter nicht sehr ängstlich war, kommt dieser Aspekt dann bei ihm glücklicherweise auch noch dazu!

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