• DANKE! du nimmst mir die Worte mal wieder aus dem Mund. Menschen mit einer solchen Einstellung, lassen den Schimmer von Hoffnung jeden Tag aufs Neue halten, dass es doch nicht so übel um uns steht.


    Liebe Grüsse
    Pandora

    • Neu

    Hi


    Schau mal hier: Warum?* Dort wird jeder fündig!


    • Genau das ist es, lieber Patrick!
      Das Perverse ist bzw. wird immer interessanter!
      Was es vor einigen Jahren noch "geheim" und wurde hinter vorgehaltener Hand diskutiert oder im stillen Kämmerlein praktiziert, hatte es weniger (offensichtliche) Anhänger.
      Warum steigt der Reiz das Verbotene doch mal zu tun?
      WEIL es von Medien - egal welcher Art - hochgepuscht wird.
      Einschaltquoten, Auflagezahlen. Diese sind entscheidend,
      halten die Welt am Laufen und den Mensch bei der Stange.
      Wen aber der juckt der Verfall der Moral, der damit in Gang gesetzt wird??!


      Hier geht es nicht im Tierquälerei allein.
      Nein, die Menschheit estickt zunehmend in propagandiertem Sadismus und Gewalt jegwelcher Art.


      In dunklen Momenten erschaudere ich bei dem Gedanken, dass die Welt da draussen noch wesentlich mehr kranke Gehirne zu bieten hat, die nur darauf warten, entsprechend in Gang gesetzt zu werden.


      Fröstelnde Grüße
      Sabine

    • Hallo,


      das ist jetzt etwas hart gesagt, aber es kommt mir vor, als gäbe es zwei Arten Tierquälerei. Die "unsinnige" und die "zweckgebundene". Erstere ist böse, letztere normal. Frag die Leute, ob sie Igel auf Gartenzäune spießen und Fliegen die Flügel ausreißen. Natürlich nicht. Frag sie, ob sie ihr Hühnchen oder ihre Milch im Supermarkt kaufen würden (ich meine jetzt nicht die Produkte der Billig-Bio-Palette). In den meisten Fällen lautet die Antwort ja. Hinter Lebensmitteln steckt eine bösartige Tierquälerei, aber da sie hinter geschlossenen Türen stattfindet, ist sie normal. Es ist normal und in Ordnung, dass unzählige Küken bei lebendigem Leib geschreddert werden. Sie dürften sich in etwa fühlen wie der Igel.
      Wenn ein Pferd dauehaft in einer Garage gehalten wird, mit Pampe gefüttert und mit zwei Quadratmeter Bewegungsfreiheit, dann schreit man: Wie kann man nur. Wenn ein Hund an der kette leben muss und täglich misshandelt wird: Oh Gott. So oft habe ich schon hier im Forum von solchen Misständen gelesen. Aber wenn es um Kühe geht, um Schweine, denen ohne Betäubung Körperteile abgeschnitten/abgebrannt werden, die ein Leben der Qual führen, um geschredderte Küken und um sich gegenseitig zerfetzende Hühner, dann schreit kaum einer auf.
      Menschheit quo vadis? Das muss man sich nicht erst in Zeiten aufgespießter Igel fragen.
      Natürlich finde ich es schrecklich, wenn Hunde gequält und Pferde in Garagen gehalten werden. Und natürlich möchte ich, dass die Menschen nicht wegsehen. Aber warum wird bei sogenannten Nutztieren weggesehen? Mit welchem Recht quält der Mensch Tiere, nur weil er sie zufällig als Nahrung verwerten kann und es für ihn so praktischer ist?
      Das ist für mich scheinheilig.


      Grüße,
      Stine

    • Zitat

      Aber warum wird bei sogenannten Nutztieren weggesehen? Mit welchem Recht quält der Mensch Tiere, nur weil er sie zufällig als Nahrung verwerten kann und es für ihn so praktischer ist?
      Das ist für mich scheinheilig.


      Ganz meine Meinung!! :2thumbs:

    • Zitat

      Aber warum wird bei sogenannten Nutztieren weggesehen?


      Hallo Stine,


      ...ein guter Denkansatz. ;)


      Aber! :klugscheisser:


      Schau Dir doch mal das an, was an 'Information' tatgäglich auf die Ver-
      braucher herniederprasselt.


      Werbung.


      Da sitzen die Hühner glücklich auf der Stange, der Bauer fängt jedes
      Eilein quasi persönlich auf und trägt es freudig zum Körbchen um es sanft
      zu den anderen zu legen.
      Diese werden dann von Hand aufgeschlagen und von einer üppigen und
      adrett gekleidetet Magd liebevoll schaumig geschlagen.
      Zu den Eiern gesellt sich Butter, die aus Milch gewonnen wird, welche von
      vor Freude strahlende Kühen auf fetten grünen Weiden, dem Landwirt so-
      zusagen als Liebesgabe dargebracht wurde. Handgemolken natürlich.


      Daraus entstehen dann Küchlein, so aromatisch und zart- wie von der
      Oma persönlich gebacken.


      Und die Schweine reden mit dem Landmann, scherzen gar mit diesem.
      Die Kühe sind Lila, die Wiesen grün und der Himmel ständig himmelblau.


      Diese Idyllischen Verhältnisse spiegeln sich natürlich auch in den Produkt-
      namen wieder und alles ist natürlich Natur, handgeschöpft, von der Sonne
      verwöhnt und mit Liebe gemacht.


      Dieses Zerrbild der Wirklichkeit beschert den Herstellern Milliardenge-
      winne und erhält den verlogenen Medien ihre Existenzberechtigung als
      Helfershelfer der Lebensmittelkonzerne.
      Und da werden sich die Sendeanstalten und Printmedien hüten, dem zu-
      meist ahnungslosen Verbraucher die Wahrheit zu offenbaren. Damit
      würde man sich die Kundschaft in Form der Nahrungsmittelindustrie ver-
      gällen und die schönen Werbeeinnahmen wären im Dutt.


      Ja, ich wage zu behaupten dass die meisten Verbraucher ahnungslos sind.
      Einerseits dauerberieselt von verlogener Promotion, andererseits von der
      Natur und ihren Abläufen völlig abgeschnitten und entfremdet.
      So ist es eine Tatsache, dass Kinder schon in Tränen ausgebrochen sind,
      als sie im Urlaub zum ersten mal in ihrem Leben eine Kuh gesehen haben
      und feststellen mussten, dass diese Tiere in Realitas eben nicht violett
      sind.
      Dazu kommt, dass einerseits Nahrungsmittel immer mehr und immer
      billiger zur Verfügung stehen müssen. Da aber alleine die Kosten durch
      Energie und Transport ins Unendliche steigen, muss die Einsparung eben
      über das Produkt kommen. Sprich die 'Lebens- und Sterbensumstände'
      der Tiere verschlechtert sich.
      Überdies steigt die Zahl derer, denen so etwas scheissegal ist, so lange
      das Fleisch auf dem Macky-Dee schmeckt. Hauptsache der Ranzen spannt.


      Und an Weihnachten muss man ja auch frischen Spargel essen. Und
      Erdbeeren an Ostern, Trauben im Frühjahr und geschmacklose Wasser-
      tomaten. Muss man haben. Egal woher. Egal unter welchen Bedingungen
      hergestellt. Aber billig!


      Ich bin mir absolut sicher, dass korrekt aufgeklärte Verbraucher der
      grösste Segen für Flora und Fauna wären.
      Denn denn den meisten würde der Appetit vergehen, wenn sie wüssten,
      dass ihr Steak in seinen letzten Stunden unendliche Qualen erlitten hat
      und ihnen am liebsten von ihren Tellern aus ins Gesicht brüllen würde.


      Daher wird tunlichst vermieden, Verbraucher zu informieren.
      Anlügen ist einfacher und vor allem einträglicher.


      Und trotzdem haben für mich diese gezielten Tierquälereien -aus Spass,
      Langeweile oder Lustgewinn- eine andere Qualität.


      Der gemeine Lebensmittelhersteller an sich ist tief im Innern sicherlich
      kein Tierquäler. Er handelt nach den (perversen) Vorgaben der Politik
      und angesichts der Notwendigkeit billig viel produzieren zu müssen.
      Ob da jeder immer ein gutes Gewissen hat? Ich kann es mir nicht so
      recht vorstellen.


      Die gezielten Tierquäler hingegen sind nichts anders als gestörte Per-
      sönlichkeiten. Oder besser gesagt Personen ohne Persönlichkeit. Krank.
      Primitiv. Widerwärtig.
      Eben auch ein Produkt unserer widerwärtigen Zeit.


      liebe Grüsse ... Patrick :| (manchmal resigniert)

    • Hallo Patrick,


      klar, die Lebensmittelindustrie schmiert es uns nicht aufs Butterbrot, was genau wir da essen. Un es mag ahnungslose Verbraucher geben, die tatsächlich glauben, dass Liebe drin ist wo Liebe draufsteht, und dass in der Tütensuppe alles drin ist, was sie brauchen. Ich glaube aber, dass viele ahnungslos bleiben wollen. Wegsehen wollen. Und das finde ich furchtbar.


      Bei Tieren, die als Nahrungsbmittel genutzt und benutzt werden, geht es eigentlich immer ums Geld. Das fängt beim Landwirt, oder sagen wir: Betriebsleiter an, der bei unheimlich niedrigen Milchpreisen, hohen Futterpreisen und unsäglichen Energiekosten so effizient arbeiten muss, wie es geht. Hier im Nachbardorf hält ein Großbauer an die dreihundert Kühe, ich hätte fast losgeheult, als ich diese gequälten Tiere gesehen habe. Natürlich, er tut es nicht aus Sadismus, sondern aus ökonomischen Gründen. Und es endet beim Verbraucher, der bei horrenden Benzinpreisen und dem Haus, das abbezahlt werden muss, die Milch nach Preis kauft und nicht nach Qualität.
      Aber es ist m.E. zu einfach und bequem einen Schuldigen zu suchen - als Landwirt beim Verbraucher ("Die wollen ja nicht mehr zahlen"), als Verbraucher beispielsweise in der Politik ("Die tun ja nichts dagegen, was kann ich schon machen"), es ist so bequem zu sagen: ich kann ja nichts dafür. Man schreit zumindest in diesem Land gern nach Gesetzen, nach Regeln, die von oben kommen. Ist bequemer, als selbst etwas zu ändern.


      Es ist ohne weiteres zu bewerkstelligen, keine Igel aufzuspießen oder Katzen anzuzünden oder was weiß ich. Man lässt es einfach. Um an der unsäglichen Quälerei der Massentierhaltung etwas zu ändern, bedarf es etwas mehr. Und dazu sind viele leider nicht bereit. Weil es nachdenken erfordert, umdenken, gar: Konsequenz. Wo sich der Kreis wieder schließt: Wir bekommen ununterbrochen vermittelt, dass wir dringend ein neues Handy, ein besseres Auto, ein größeres Haus oder eine höhere Rente brauchen, um auch später eine tolle Stereoanlage und Fünf-Sterne-Urlaube bezahlen zu können. Hauptsache konsumieren, billig, sofort. "Bio"als Luxus und Lifestyle. Dabei könnten wir den Tieren das Leben erleichtern, wenn wir etwas weniger auf so einen Sch... hören und mehr unser Hirn benutzen würden. Wenn wir auf das Handy verzichten und stattdessen nicht die Tierproduktionsfabriken unterstützen.


      Könnt ihr euch an eure BRAVO-Zeit erinnern und die Berichte über Käfighühner, grausige Bilder, lechzende Schlagzeilen? Schon mit zwölf wissen doch die meisten, was Käfighaltung bedeutet. Aber die Bequemlichkeit scheint stärker zu sein.


      Es gibt Leute, die kleine lebendige Küken in den Schreder werfen. Das sind normale Menschen, und sie glauben, dass es notwendig sei. Für mich ist ein "sinnloser" Tierquäler nicht schlimmer als ein Kükenschredderer. Und umgekehrt. Ich finde beides grausam, anmaßend, ekelhaft. Und es macht mich wütend, dass sich so wenig Leute für das interessieren, was hinter ihrem Steak steckt. Oder hinter ihrem Hundefutter.
      Warum hat das für dich eine andere Qualität? Ist das Leid der Tiere nicht dasselbe? Kein Tier würde sagen, wenn es könnte: Achso, du hast einen Grund, mich zu quälen, nämlich das Geld. Na, dann ist es okay. Im Gegenteil, das man diese Quälerei hinnimmt, plant, hinter "guten Gründen" versteckt, das ist pervers.


      AuraI
      Was H+M betrifft: Die meisten wissen, denke ich, dass Ausbeutung, Kinderarbeit und eine chemische Verseuchung der Natur dahinter stecken. Aber da sie noch ihre Prepaidkarte etc. bezahlen und trotzdem jedes Jahr hundert neue Klamotten kaufen wollen (nicht müssen - keiner zwingt sie dazu), kaufen sie trotzdem dort.
      Man muss sich keine Schaffelle umhängen, um auf solche Läden verzichten zu können. Es gibt Bio-Klamotten, oder man kann Second Hand kaufen. Billig, bereits im Umlauf und daher umweltfreundlicher.
      Für mich ist das eine Frage von Moral. Es geht mir nicht nur um das Tun, sondern um die Gedankenlosigkeit, die dahinter steckt. Aber das ist nochmal ein anderes Thema, vermute ich.


      Grüße,
      Stine

    • Hallo Stine,


      ...ich verstehe durchaus was Du sagen möchtest.


      Und für meine Person, meine Familie, kann ich mich von vielem aus-
      nehmen, was Du als negative Beispiele oben aufgeführt hast.
      Nicht von allem. Zugegeben. Aber wir bemühen uns.


      Und es gibt sicherlich viele, die sich auch bemühen.


      Aber das Gros?


      Wie willst Du sie erreichen? Wie sensibilisieren?


      Viele kommen nicht einmal mit sich, ihrem eigenen Leben zurecht, in
      diesen verdorbenen Zeiten.
      Was kümmert sie die Qual weit entfernter Tiere, wenn sie dadurch was zu
      beissen und anzuziehen haben.
      Ohne die Dumping-Preis-Produkte wären sie doch nicht lebensfähig.


      Es heisst richtig, der Fisch stinkt vom Kopfe her.


      Es sind die Politiker, die Finanzmogule, die herrschende Oberschicht, die
      zu wirkliche Änderungen fähig wären.
      Der Preisverfall, die Armut, der Niedergang ganzer Gesellschaftsschichten
      ist doch nicht zufällig.
      Das Ganze ist doch gesteuert. Gewollt. Gewünscht.


      Im Sinne der Gewinnoptimierung. Tolles Wort, gell?!


      Und gerade in diesen Kreisen steckt eine latente kriminelle Energie, die
      sich der einfache Verbraucher kaum vorzustellen mag.


      Alleine was seit der Bildung der EU alles möglich ist, verschlägt einem die
      Sprache.
      Der Milchbauer im Allgäu schüttet täglich seine gemolkene Milch in den
      Gully und kassiert dafür Subventionen, damit subventionierte Milch per
      LKW aus Italien über den Brenner gekarrt und dabei Energie verschwen-
      det wird.
      Kälber werden -die Nabelschnur noch am Bauch hängend- auf LKW ge-
      schmissen und stundenlang unversorgt über EU-Grenzen gekarrt um
      Subventionen für Lebendviehtransporte zu bekommen, nur um zurück
      am Ausgangsort halbtot oder lebendig in den Wurstler gekippt zu werden
      zur Produktion von Tiermehl.


      Was will denn der Einzelne tun, wenn der tägliche Wahn staatlich ver-
      ordnet ist und 'von Oben' gebilligt, ja sogar gefördert wird?


      Was?


      Wenn Du einen guten, funktionierenden Einfall dazu hast, etwas was wirk-
      lich hilft... wäre eine tolle Sache.


      liebe Grüsse ... Patrick

    • nächsten liebe


      fällt mir bei dem Thema ein


      jeder darf seine Kinder so erziehen wie er will, so lang er keinem anderen damit schadet.


      Und bei dem fall darf man ja schon nicht mehr von "Kindern" reden, sonder von erwachsenen die, so denke ich jedenfalls, aus einer laune herraus so gehandelt haben.(vllt auch aus trunkenheit)


      Jedoch versteh ich wiederum auch nicht wieso die Frau nicht gleich die Polizei gerufen hat, wenn sie dieses beobachtet hat. Eig. müsste einem doch der verstand einsetzten, aber wenn man schon bei "kleinigkeiten" wegschaut, ist es kein wunder das bei den "großensachen" keiner mit damit konfrontiert werden möchte. Eigenschutz? oder doch einfach nur noch jeder denkt an sich selbst?


      es wird immer auf die Jugend von heute geschimpft wie schlimm diese doch ist etc. Aber mal ganz ehrlich nicht jeder Jungedliche ist so schlimm und schließlich haben wir uns alle nicht selber erzogen...


      und zu dem satz mit den politikern : an die großen sachen trauen die sich doch schon gar nicht mehr, wenn ich sehe das sogar bei den überraschungseiern anfangen, ob die abgeschaft werden oder nicht!? die Welt hat auch keine anderen probleme ?!

    • Hallo Patrick...


      Ich weiß, was du meinst, und auch mich frustet es immer wieder. Aber ich will nicht resignieren, ich will nicht sagen: man kann ja nichts machen.


      Zitat

      Was will denn der Einzelne tun, wenn der tägliche Wahn staatlich verordnet ist und 'von Oben' gebilligt, ja sogar gefördert wird?


      Ich glaube: Jeder Einzelne kann trotzdem etwas tun, nämlich so leben, dass er selbst möglichst wenig Qual und Leid verursacht. Es gibt so viele Möglichkeiten, Massentierhaltung nicht zu unterstützen.
      Die bequeme: in den Bioladen gehen.
      Die sicherere: Einen Bio-Hof deines Vertrauens auswählen und dort kaufen.
      Die anstrengende: Auf einen Bio-Hof ziehen oder einen aufmachen und selbst Lebensmittel produzieren.
      Die idealistische: Sich selbst versorgen und nur das besitzen, was man braucht, um zufrieden zu sein (streben wir an, in nicht zu ferner Zukunft).
      Mein Freund und ich haben bei Bioläden angefangen und leben und arbeiten inzwischen auf einem Demeter-Hof. Auch das für uns nur ein Schritt auf den richtigen Weg, dem Weg, den wir für richtig halten.
      Utopisch? Sinnlos?
      Für mich hängen Tierquälerei/Zerstörung der Natur/Respektlosigkeit gegenüber dem Leben und Konsum/Besitz eng zusammen. Wenn ich keinen Fernseher, kein Premiere, kein neues Handy, kein Strasshalsband für den Hund, keinen Urlaub auf Teneriffa etc. brauche, kann ich mein Geld für wichtigeres ausgeben. Gute, umweltfreundliche Lebensmittel zum Beispiel. Wenn ich mich nicht zumülle, obwohl mir ständig suggeriert wird, ich müsste es tun, habe ich zeit, den Blick auf das Wesentliche zu richten.
      Das erfordert Konsequenz, aber in meinen Augen keinen Verzicht. Denn ist es ein wirklicher Verlust, mir nicht ständig die Werbesendungen, Talkshows etc. reinzuziehen?
      Ich besitze zwei kleine Kartons mit Büchern. Ich frage mich oft, warum ich so viel Zeug habe. Wozu? Steigert das die Qualität meines Lebens? Liegt diese nicht vielmehr darin, etwas sinnvolles zu tun, und darin, in den kleinen Dingen das große Ganze zu erkennen, wie im "Was ist Glück"-Thread beschrieben?


      Natürlich: indem ich mein Konsumverhalten ändere, vermag ich nichts gegen die langen Schlachtransporte zu tun, gegen die McDoof-Esser, die nicht darüber nachdenken, wie das Hack (wenn es welches ist) gelebt hat, gegen die Logik, die in dieser Gesellschaft herrscht: Das Geld. Ich denke schon, dass man verdummt wird, dass der ganze Konsumterror ein Instrument ist, uns ruhig zu stellen, dass wir belogen und beschissen werden, dass die Demokratie eine Farce und die Wahlen sinnlos sind. Ich glaube nicht an das politische System, ich glaube nicht, dass Politiker etwas ändern können und wollen, glaube nicht mehr, dass es einen Unterschied macht, welche Marionette gerade von der Wirtschaft gegängelt wird, rot, schwarz, grün...


      Aber muss ich deswegen alles machen, was man mir sagt? Habe ich nicht ein Hirn, das ich benutzen kann? Muss ich wegschauen und wiederkäuen, was mir eingetrichtert wird?


      Ich habe die Möglichkeit zu versuchen, zufrieden zu leben. Und ich bin nicht zufrieden, wenn ich weiß, dass wegen meiner Müslimilch eine Kuh Schmerz erlitten hat. Dass wegen Tolstopis Futter ein Rind oder ein Huhn gequält wurde.
      Natürlich: ich kann nicht (kaum) wirklich konsequent leben. Dann dürfte ich weder einen Rechner besitzen noch im Netz surfen (ja, ich habe darüber nachgedacht, ob ich das vor mir verantworten kann). Dürfte nie Bananen essen, auch nicht in Bio- und FairTrade-Qualität, wegen der Umweltverschmutzung. Dürfte das Demeter-Feld nicht mit dem Trecker bestellen, weil er Diesel verbraucht. Dürfte keine Musik hören (alles aus Plastik, und woraus wird Plastik hergestellt? Eben). Etc. Etc. Aber ich kann etwas tun.


      Denn:
      Ich denke ja auch nicht: Oh Gott, es gibt so viele Menschen, die Hunde prügeln und Igel aufspießen, was nützt es, wenn ich es nicht mache. Sondern ich sage mir: Solange ich es nicht mache, geht es zumindest einem Igel oder einem Hund besser.
      Ist das nichts?


      Grüße,
      Stine

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