ich kann nicht mehr

  • Jetzt muss es einfach mal raus.


    Ich kann einfach nicht mehr. Es funktioniert nicht, ich habe mich überschätzt, ich bin überfordert.
    Ronja und ich - wir passen nicht zusammen, wir funktionieren nicht miteinander. Nur gegeneinander. Und es wird von Tag zu Tag schlimmer, egal, wieviel Zeit ich mir nehme. Wie oft wir üben, ich mir Rat hole.
    Sie tanzt mir auf der Nase herum - jeden Tag entsteht ein neues Problem.


    - sie ist nicht abrufbar. Mittlerweile ist es ihr scheißegal, wo ich bin, hauptsache sie hat Spaß. Sie rennt jedem hinterher. Nur mir nicht. Es gibt Tage, da klappt das wunderbar - doch dann lässt sie mich auch gerne mal im Regen stehen. Es ist ihr egal, was ich tue - und wenn ich ein riesen Spanferkel in der Hand hätte, das würde sie nicht interessieren.
    - sie läuft nicht mit. Bleibt einfach sitzen, wo sie lustig ist und ihr es bequem ist.
    - ich habe sie seit dem Umzug nachts langsam vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer verbannt. Jetzt kackt und pisst sie mir zum Dank die Bude voll - obwohl Madame auch seit sie 3 Monate ist gute 8 Stunden ohne machen auskommt (Gassizeiten: 7.30 Uhr (nur kurz Pipi), dann 08.30 bis 09.30 große Runde bis ins Büro, 13.00 Uhr wieder große Gassirunde, 18.30 Uhr bis 20.30 große Runde heim, 23.00 letzte kleine Runde.) (Mit Schlafzimmertür offen, also ich höre sie, wenn sie sich melden würde)
    - sie macht alles kaputt - obwohl sie genügend Spielsachen hat und von mir ausreichend beschäftigt wird.
    - sie bellt Kinder an und mittlerweile auch jeden 3. Erwachsenen der uns entgegen kommt
    - vor anderen Leuten spielt sie den großen süßen Engel - sobald wir alleine sind, habe ich das Gefühl, fängt sie an, mich zu schikanieren. Dann klappt plötzlich nichts mehr.


    Ich habe das Gefühl, dass wir uns einfach grundlegend nicht verstehen.


    Ich kann einfach nicht mehr. Und ich weiß auch nicht mehr, was ich machen soll.


    Bevor irgendjemand sagt: Holt euch einen Trainer - das geht leider momentan nicht, meine finanzielle Situation macht mir da einen Strich durch die Rechnung. Deswegen versuche ich ja so viel wie möglich zu rechecherieren, mir Tips zu holen, mit ihr zu arbeiten.


    Ich versuche ihr so viel Liebe wie möglich zu schenken - doch zurück kommt nichts. Nichts.
    Ich wollte gelassener werden und mein Leben bereichern.
    Jetzt bin ich nur noch müde und den ganzen Tag verärgert und genervt.


    Was mache ich denn bitte schön falsch?

  • oje... lass dich mal drücken.
    ich glaube mal einen thread von dir gelesen zu haben wo es um ähnliche probleme ging. haben dir da nicht mehrere geraten eine schleppleine einzusetzen? hast du das mal versucht? deine kleine ist halt voll in der pubertät.

  • Ich habe jetzt die anderen Threads von Dir nicht gelesen... Wie alt ist sie denn? War sie bereits läufig? Wann war der Umzug?


    Wenn sie nicht laufen will - hast Du schonmal den Bewegungsapparat durchchecken lassen? Bei dieser Rasse sind schmerzhafte Deformationen z.B. an der Wirbelsäule nicht selten.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    oje... lass dich mal drücken.
    ich glaube mal einen thread von dir gelesen zu haben wo es um ähnliche probleme ging. haben dir da nicht mehrere geraten eine schleppleine einzusetzen? hast du das mal versucht? deine kleine ist halt voll in der pubertät.


    das habe ich noch nicht versucht, nein. ich lasse sie kaum noch von der leine, nur, wenn wir allein sind. ich werde heute eine schlepp kaufen. geht ja wohl nicht anders.


    sie ist 7,5 monate alt, war noch nicht läufig. wir sind vor 3 wochen umgezogen. ich habe sie dann langsam daran gewöhnt, dass mein neues schlafzimmer nur mir gehört. das klappt auch gut, sie macht nicht mal anstalten da rein zu gehen. aber davor pisst und kackt sie hin.

  • Du Arme! Ich kann deine Verzweiflung gut verstehen. Der kleine Satansbraten hat dich voll und ganz im Griff.


    7 Monate! Ein schwieriges Alter. Zunächst einmal möchte ich dir ganz dringend raten, sie nicht mehr ohne Schleppleine laufen zu lassen. Es kann nicht angehen, dass sie Jogger oder andere jagt und auch noch in die Waden zwickt. Jeder unkontrollierte Ausflug ist für sie ein Heidenspaß und je mehr Gelgenheiten sie zum Fortlaufen hat, desto häufiger wird sie es tun bis du nur noch alleine dastehst. Also: Ronja darf keinesfalls mehr von der Schleppleine, solange ihr nicht eindeutige Verbesserungen erkennen könnt.


    Um dir hier im Einzelnen zu raten, was zu tun ist, müsste man ganze Bücher schreiben. Die gibt es aber schon. Auch das Internet wird dir viele, viele Information geben. Hier ein paar Stichworte, nach denen du suchen solltest:


    - Aufbau des Grundgehorsams
    - Schleppleinentraining
    - Futterbeuteltraining
    - Bindung
    - Longieren mit Hunden
    - Antijagdtraining


    Um nur einige zu nennen. Beschäftige Sie. Sie darf in Zukunft nur noch durch deine Initiative so richtig müde werden und lernen. Ignorier sie, wenn sie versucht, dich zum Spielen herauszufordern. Nur du sagst, wann was wo gespielt wird.


    Puh, man müsste jetzt wirklich viele zu viel schreiben.


    Das wichtigste aber ist: Leine dran! Kein Freilauf mehr für Wadenbeißer!!!!
    Schleppleinentraining! Das bedeutet nicht, dass Ronja wild an der Schleppleine rumdüst und macht was sie will. Gib ihr ihr Futter über einen Futterbeutel (google Futterbeuteltraining) nur noch draußen aus der Hand. Bestätige jeden Blickkontakt zu dir. Lass dich nicht auf ihr Niveau runter und schrei' nur wild. Bleib ruhig. Baue Anweisungen (Sitz, Platz, Fuß, usw) von vorne auf. Kauf dir ein Buch über Grundgehorsamsübungen und befolge diese.


    Schreibe Trainingstagebücher, in denen du dir kleine Fortschritte als Ziele setzt.


    UND: Versuch den Frust zu vergessen. Fang von vorne an und freu' dich über jeden noch so kleinen Erfolg!

  • Noodles hat ja ganz kurz die wichtigsten Bereiche angerissen, die für dich jetzt im Vordergrund stehen sollten, von daher will ich jetzt gar keine weiteren Tipps geben, sondern nur einen weiteren Aspekt beleuchten.


    Du schreibst:


    Zitat

    Ronja und ich - wir passen nicht zusammen, wir funktionieren nicht miteinander.


    Darauf würde ich gerne nochmal eingehen! Wenn es sich bei euren Problemen "nur" um den ganz normalen pubertären Wahnsinn eines Junghundes handelt, dann musst du da jetzt einfach durch, denn ähnliche Probleme hättest du mit jedem anderen Junghund wohl auch. Sollte es allerdings wirklich so sein, dass ihr einfach nicht zusammen harmoniert, dann kannst du dir ein Bein ausreissen und eure Beziehung wird trotzdem nicht besser werden. Es gibt einfach Mensch-Hund-Kombinationen die passen nicht zusammen und da tut man auch dem Hund keinen Gefallen, wenn man krampfhaft daran festhält und sollte vielleicht eine dauerhafte Trennung in Betracht ziehen. Aber wirklich nur dann!

  • Halo Nadie,


    ...es ist wirklich problematisch nur aufgrund von Schilderungen einen
    guten Rat zur Verbesserung Eurer Situation zu geben.


    Drum sehe ich das:


    Zitat


    Bevor irgendjemand sagt: Holt euch einen Trainer - das geht leider momentan nicht, meine finanzielle Situation macht mir da einen Strich durch die Rechnung.


    ...als problematisch an.


    Man bekommt viele Tips und versucht sie umzusetzen, macht aber aus
    sich heraus bei der Umsetzung Fehler, die man unter Anleitung nicht
    machen würde.


    Du musst ja kein Riesen-Trainingsprogramm belegen am Anfang.


    Aber ich fände es sinnvoll, wenn Du einem Sachkundigen (sei es ein
    Trainer, eine Schule oder in einem Verein) mal die Möglichkeit geben
    würdest Euch zu beobachten um einfach die Fehler zu analysieren.
    Dann könntest Du Tips bekommen, die direkt auf Euer Problem zu-
    geschnitten sind.


    Auf dieser Basis zu arbeiten wird wahrscheinlich viel schneller zum
    Erfolg führen, als wenn Du es immer nur selbst versuchst und dabei evtl.
    in die falsche Richtung arbeitest.
    Wird auf Dauer auch günstiger sein.


    Bedenke auch, dass der Hund sich gerade im flegelhaften Alter befindet.
    Fehlverhalten und das Antesten der Möglichkeiten sind da Programm.
    Wichtig dem jetzt entgegen zu wirken, bevor der Hund dieses Repertoire
    in sein Standardprogramm aufnimmt.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • Wie wär´s denn wenn Du Dir von HIER persönliche Hilfe suchst. Irgendjemand Erfahrenes muss doch bei Dir in der Nähe wohnen. Mit dem könntest Du Dich dann mal treffen. Tips hier aus dem Forum alleine zu realisieren ist sehr schwer und Du hast keine Kontrolle ob Du es überhaupt richtig machst.
    Viel Glück
    Finnrotti


  • Ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es wirklich so ist. Das wir zusammen nicht funktionieren, dass es nur deswegen problematischer wird. Wir verstehen uns einfach nicht. Wir machen uns gegenseitig nicht glücklich. Nicht nur, dass ich unglücklich bin - ich habe manchmal auch das Gefühl, dass sie es auch ist.

  • Wenn sich noch nie ein erfahrener Hundetrainer Euer Gespann angeguckt hat wäre ich erstmal skeptisch was die Abgabe Deines Hundes angeht. Und wenn Du wirklich Deinen Hund behalten willst eröffnest Du so schnell wie mögliche einen "Hilfe vor Ort" Thread, sonst kann das hier ja keiner ernst nehmen.
    Finnrotti

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