überrennen der fährte

  • Hallo,


    ich würde ganz anderes rangehen :


    1. kein Geschirr, sondern am Halsband fährten. Leine unter den rechten Vorderfuß durchziehen, ist am Anfang etwas ungewohnt für den Hund aber die Gewönung geht recht schnell. Dadurch dass die Leine unter den Beinen des Hundes durchläuft, hat der Hund kein Druck am unteren Hals. Und ganz wichtig : DU bestimmst wie schnell gegangen wird, auch wenns schwer ist, geh ganz gemütlich hinter deine Hunde her und versuche sie über deine Stimme langsamer zu bekommen.


    2. anfangen Gegenstände einzuarbeiten. Mit Futter ( aus deiner Tasche ) bestätigen wenn der Hund den Gegenstand angezeigt hat, das sicherste ist immer das Platz. So auch am Ende, kein Futter mehr hinlegen sondern am letzten Gegenstand mit Futter aus deiner Tasche bestätigen


    3. anfangen Bögen einzubauen. Mein Eindruck ist dass deine Hunde schon ganz genau wissen : ich brauche nur geradeaus zu gehen und hinten ist Futter :D . Die Bögen dann auch mit Futter spicken und den Hund nur mit der Stimme etwas motivieren. Aus den Bögen kannst du dann nach und nach Winkel machen.


    Fährten ist was ganz tolles, und so wie es aussieht, machen deine beiden es auch gerne. Einfach nicht aufgeben ;)


    LG
    Wuffie

  • Wuffie: am ende liegt ja auch kein futter mehr, sondern der futterbeutel - geschlossen. den zeigt er mir an und dann bekommt er aus der hand raus was zu futtern. ich kann aber noch so viel futter in den bogen (oder winkel) legen, er hebt die nase hoch und richt wos weiter geht oder so. egal wieviel futter da liegt.
    ich hab deswegen ein geschirr, weil ich eigentlich nicht will, dass er am halsband alles auffrisst was er findet. sieht er das geschirr weiß er schon genau was geht. die schleppleine ist aber auch unten eingehakt.
    wie krieg ich ihn langsam? wenn ich langsamer laufe fängt er noch mehr an zu pendeln. nur, wenn ich ihn schnellgehen lasse, dann bleibt er einigermaßen auf der spur.
    ich glaub ich brauch nen profi, der den ganezn mist wieder ausbaut, den ich ihm wohl beigebracht habe :ops:
    danke für die tipps! werds mal mit den gegenständen versuchen

  • trotzdem langsamer gehen und Leine kurz halten, nicht mehr als 1 bis 2 meter auslaufen lassen. So hast du ihn besser unter Kontrolle.
    Am Ende auch kein Futterbeutel legen, das können die Hundis auch riechen, nur aus der Tasche bestätigen.


    Wenn er die Lecker einfach liegen lässt, dann fährte mal ohne Lecker. Er bekommt dann NUR noch Lecker an den Gegenstände.
    Nicht einfach nur gerade gehen, sondern auch ruhig mal Schlangenlinien legen, damit sie sich mehr konzentrieren müssen.


    Aus welche Ecke kommst du ?

  • Wuffie: hockenheim. wollte ja auf einem hundeplatz bei uns anfangen, aber die trainieren sonntags um 7 uhr und so früh komme ich ehrlich gesagt nicht raus *schäm*. was für gegenstädnde kann man denn da hin legen statt futterbeutel was er anzeigen soll?

  • Ich würde nochmal von Vorne anfangen. Beginn mit Quadraten, damit der Hund erstmal begreift, was verlangt wird.


    Gegenstände übe ich grundsätzlich außerhalb der Fährte. LG, Yvonne

  • Schade, etwas weit weg ;) Wir gehen nur im Hochsommer so früh morgens, sonst auch später :D
    Es gibt die "offizielle" Prüfungsgegenstände, die sind entweder aus Leder, Holz oder Filz. Die kannst auch mit Socken anfangen, Socke in 3 Teile zerschneiden und zusammen knoten.


    Wie marasoey schreibt kann man mit den Gegenstände außerhalb der Fährte anfangen, ist aber kein muss. Ich fange immer erst damit an wenn mein Hund das Kommando Platz zu 99,9 % drin hat, vorher nie. Es soll ja schließlich kein Streß sein für den Hund.

  • Wuffie: zum plat: das kann er schon zu 99,99% ;-)
    ist ein shepherd, das hat er an den schafen schon gelernt kicher*, also daher auch unter größter ablenkung sehr zuverlässig, dass er liegen bleibt. hab daheim mit ihm vor längerem mal sowas gemacht, da hatte er mir geldstücke angezeigt durch hinlegen :)
    schon mal ein kleiner anfang.
    ok, dann gehen wir mal auf gegenstandsuche, hoffentlich klappt das bei ihm.
    gruß kerstin

  • Hallo Lutashi,


    also erstmal zu Deiner letzten Fährte: die Hunde haben genau verstanden, was Du willst von Ihnen, sie sind wohl nur unterfordert bzw. es gibt zwischen Euch Missverständnisse.


    Ziel bei der Fährte ist nicht, dass der Hund jedes Leckerli findet und frisst. Genausowenig, wie es beim Fusslaufen Ziel ist, dass der Hund gefüttert wird! Ziel ist, dass der Hund Deiner Fährte aus Bodenverwundung und Geruchspartikeln folgt. Um dem Hund zu vermitteln, was er tun soll (Nase runter, Spur folgen), werden die Leckerli als Belohnung und Motivator eingesetzt. Wenn er das nicht braucht, umso besser, irgendwann wird bei jedem guten Fährtenhund das Fährten an sich Belohnung genug sein (selbstbestätigendes Verhalten). Also, das ist völlig wurst, wenn die Wurst liegen bleibt, auch wenn mir als Schwaben dann auch jedesmal das Herz blutet und die Mäuse auf der Suchwiese immer fetter werden.
    :roll:


    Dass Dein Hund die Winkel schneidet, ist auch normal, er weiss wo es lang geht, er ist zu lange auf der Stelle getreten, er konnte schlampen. Das wirst Du nicht mit einem mal oder zweimal korregieren können. Das ist ein rantesten im Moment, was geht und was nicht geht. Im Moment sind die Hinweise in Richtung Bögen, die dann in Zukunft Winkel werden, oder mit den Schlagenlinien das Mittel der Wahl. Wenn Du dann erstmal eine gewisse "Spanne" an Möglichkeiten hast, die Du ziehen kannst, dann wird Deine Fährte variabler, was heisst, dass Dein Hund aufmerksamer wird. Für die Variabilität fehlt es aber derzeit leider noch an Repertoire, das musst Du jetzt schnell aufbauen, der Rest gibt sich dann.


    Hinsichtlich Gegenstände, neben den Socken kannst Du, damit Du mit verschiedenen Materialien üben kannst, auch ein Stück Leder (Schuhe/Handschuhe zerschnibbeln), ein Schlüsselmäppchen, Feinstrümpfe, Schwamm, Jute, Taschentuch, Frotte (Waschlappen zerschnibbeln), nehmen. Wenn der Hund das alles kann, kannst Du es schwieriger machen mit Glas (z.B. Kaviargläschen, Babynahrungsgläschen) oder Kunststoff (Tupperdöschen, Feuerzeug). Ich leg bei Anfängern die Leckerchen immer in die Gegenstände, damit der Hund lernt, dass sich "verweisen" lohnt und nicht damit er lernt: die sagt Platz, ich leg mich, Lecker aus der Tasche...und keinen Zusammenhang zu den Gegenständen bekommt.


    Wenn Du dann häufiger Gegenstände legst zum Üben, leg mal auf der Fährte selbst wenig bis keine Leckerchen, damit wertest Du die Gegenstände auf. Leg nur vor dem Winkel Leckerchen, mindestens 20 m dahinter keine Leckerchen. Wenn Du Seitenwind hast, riecht der Hund die Lecker hinter dem Winkel, kürzt ab und wird dafür bestätigt.


    Und zum Fährten: die Leckerchen sind nur im Aufbau als Motivation und Bestätigung gedacht. Der Hund sucht wie beim Trailing nur Bodenverwundung und Geruchspartikel, nicht Leckerchen. Das ist der Unterschied zu Stöber- und Futtersuchspielen.
    Prinzipiell ist daher so gut wie kein Unterschied, nur dass Fährte eben langsamer sein sollte mit tiefer Nase, Trailing kann die Nase auch höher sein, weil die Spur auf Grund der langen Liegezeit teilweise unterbrichen ist und der Hund dann über Stöbern sich weiter reinfinden sollte. Aber das kann er auch nicht von heute auf morgen. Ich denk im Trailing baut man das genauso auf wie in der Fährte, nur dass dann irgendwann die Schwierigkeiten gesteigert werden (ist aber in der Fährte eigentlich genauso, wenn Du in Richtung FH denkst=>kommt auch geländewechsel, befestigter Weg usw. wo der Hund dann auch eine "Unterbrechung" der Spur hat, genauso verlängert sich die Liegezeit).


    Ich denk Hauptunterschied ist, im Trail sucht der Hund die Geruchsspur, in der Fährte eher die Bodenverwundung. Und das kannst Du am Anfang eh nicht unterscheiden/beeinflussen, nach was der Hund sucht. Du merkst das dann später je nach Gelände und Wetter wonach Dein Hund geht. Erst, wenn er die Basics kann, kannst Du dann die Richtung fördern, indem Du z.B. Untergründe nimmst, wo er nicht mehr nach Bodenverwundung suchen kann usw.. Im Moment ist das völlig egal. Fördere einfach die Suchlaune Deines Hundes und schau, was draus wird.


    Ich will.....dies oder das.... ist, na ja, ich sag es mal wie in der Welpengruppe: das ist wie wenn ich im Kindergarten als Mutter sage, mein Kind wird mal Zahnarzt. Erstmal schauen, was Spass macht, Begabungen fördern, schauen, was Euch als Team liegt und dann sehen in welche Richtung Ihr Euch entwickelt, damit schützt Du Deinen Hund vor Überforderung und kannst sicher sein, dass es Euch mit der Einstellung dauerhaft als Team Spass macht.

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