Futterproblem/Aggression und weitere Entwicklung (lang)
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Hallo,
ich hab ja schon mal geschrieben
https://www.dogforum.de/ftopic59957.html
Weiss nun nicht ob ihr den Link öffnen könnt, aber ich versuche es mal.
Es ging ja um das Futterproblem.Letzten Montag war ich bei einem Trainer, der sich den Hund und mich angeschaut hat. Er teilte mir mit, dass Filou ein ängstlicher Hund ist, der auch zur Dominanz neigt. Dies ist ja nichts Neues für mich. Auch können seine Erfahrungen in der Tötungsstation wieder hochkommen. Kann mir vorstellen, dass er als Welpe Hunger leiden musste, da andere Hunde einfach stärker als er waren und ihn vom Fressnapf vertrieben haben.
Ich bin mittlerweile noch konsequenter geworder. Der Trainer meinte, da Filou einen innen liegenden Hoden hat, könnte das Verhalten auch damit zusammen hängen. Manche Hunde können aggressiv werden und er riet mir zur Kastration.
Filou ist nicht mein erster Hund, aber er bringt mich an meine Grenzen.
Ich habe viel Ahnung, aber hier fühl ich mich echt hilflos. Ich konnte schon so vielen Menschen helfen die mich um Rat fragten, aber hier weiss ich selbst nicht weiter.Der Trainer sagte mir ich solle Filou anleinen, ihn absitzen lassen und dann den Futternapf freigeben. Dann sollte ich mich entfernen und während des Fressens am Futternapf vorbeilaufen und ihm ein paar Bröckchen dazuschmeissen. Sollte er knurren, dann den Napf wegziehen und erst wieder hinstellen wenn er sich beruhigt hat.
Ok, soweit so gut.
Das ganze ging drei Tage gut.Am vierten Tag habe ich den leeren Napf weggenommen und den Karabiner der Leine gelöst. Ich lief mit dem Napf in die Küche und wollte zurück um die Leine abzumachen. Filou baute sich vor der Leine auf und knurrte mich an. Er verteidigte die Leine!!!!
Daraufhin habe ich ihn mit einem bestimmten "Nein" klargemacht, dass dies nicht richtig ist und mich seitlich der Leine genähert. Er knurrte und wurde lauter. Auch kam er auf mich zu und stupste mit den Zähnen meinen Oberschenkel, so nach dem Motto: ey, ich kann aber auch anders.
Ich habe die Leine gegriffen und abgemacht, ihn dabei nicht angesehen und auch nichts gesagt. Kurz darauf lies er ab und lief ins Wohnzimmer.Gestern kam ich von einem langen Spaziergang mit ihm heim, machte die Leine los und ging kurz ins Wohnzimmer. Sagte meiner Freundin "Hallo" und wollte die Jacke wieder raus in den Windfang an den Haken hängen. Filou baute sich vor der Haustüre auf und knurrte mich an.
Ich bin unbeeindruckt weiter und habe die Jacke an den Harken gehängt, er trollte sich dann ins Wohnzimmer.Abends machte ich Futter, band die Leine wieder fest und stellte den Napf hin. Er freute sich beugte sich über den Napf und verharrte. Ich wollte schon gehen und er fing an zu knurren. Daraufhin drehte ich mich um und sah in seine Richtung. Ich hatte einen kleinen Lederrucksack in der rechten Hand und ein dicke Schultasche in der linken.
Er schoss blitzschnell und knurrend nach vorne und ich warf ihm den kleinen Rucksack an den Kopf, währenddessen ich "Nein" sagte (eher schrie, ich weiss kontraproduktiv). Er sprang zurück um im gleichen Moment wieder nach vorne zu schießen, diesmal warf ich ihm die Schultasche an die Brust und sprang entsetzt zurück. Stand zitternd vor der Eingangstür.
Ich ging in die Hocke, rief ihn zu mir und als er kam lobte ich ihn. Ich schon ihm den Napf hin und vorderte ihn auf zu fressen. Er machte einen riesen Bogen um den Napf und vermied auch den Blickkontakt zu mir. Ich bot ihm das Futter aus der Hand an und nach drei-viermaligem anbieten nahm er es ganz ruhig aus meiner Hand.
Ich lies ihn vorher immer etwas machen. Mal sitz, mal platz, mal pfote usw.Als wir fertig waren hab ich ihn losgemacht, den Napf weggeräumt und ihn zu mir gerufen da ich noch eine Runde mit ihm laufen wollte um für Entspannung zu sorgen.
Heute lag er wieder vor der Haustür, aber diesmal stand er sofort auf als ich in die Richtung gelaufen bin, das war sonst nicht so und ich habe ihn immer wegrufen müssen.Was soll das?
Will er testen, oder was ist das?
Wenn es nicht um Futter geht ist er der liebste und gehorsamste Hund. Er pöbelt im Moment des öfteren andere Hund an, aber das wird auch besser und ich arbeite sehr viel mit ihm.Heute morgen bin ich mit ihm auf die Terrasse, habe den Napf festgehalten und er fraß aus dem Napf ohne Probleme. Es ist so merkwürdig, wenn ich den Napf halte ist alles ok, stell ich ihn ab und geh 30cm weg, dreht er hohl.
Mir kommt es so vor als hätte er Angst, dass ihm jemand sein Futter nimmt. Wenn er ein Leckerli bekommt, dann rennt er hektisch durch die Wohnung und bringt es in seinen Korb.So geht es jedenfalls nicht weiter und ich werde ihm auch nicht aus dem Weg gehen. Wenn er es wirklich wissen möchte, dann werd ich mich auch stellen, egal was da kommen mag. Es kann nicht angehen, dass ich Angst vor meinem eigenen Hund habe.
Der Trainer ist im Urlaub und ich kann ihn nicht erreichen. Ich werde morgen mit meinem TA sprechen und auch einen kompletten Gesundheitscheck veranlassen.
Bis dahin werde ich den Napf wieder in der Hand halten und ihn aus der Hand füttern. Auch werde ich ihn nun jedes Mal auf der Terrasse füttern damit er nicht wieder irgendeinen Platz verteidigt, obwohl da nichts mehr ist.
Habt ihr noch Ideen?
Liebe Grüße
Steffi
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Hi
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Oh Menno Steffi, das tut mir richtig leid für Dich.
Leider kann ich Dir überhaupt keinen Rat geben, hoffe aber, dass Du schnellstens mit dem Trainer in Kontakt treten kannst.
Unsere Daumen sind gedrückt, dass Du das Problem in den Griff bekommst
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Hallo,
dank Dir für die Nachricht. Es ist wirklich sehr schwierig und ich kann diese Austicker auch nicht einfach ignorieren. Er würde es immer weiter ausdehnen, denn es hätte ja keine Konsequenzen für ihn.
Er wirkt in dem Moment wie ein anderer Hund.
Er neigt den Kopf, wird steif, schielt von unten schräg rauf und explodiert in der selben Sekunde. Es wirkt auf mich eher ängstlich zu Beginn, die Rute ist unten, die Ohren angelegt, die Zähne werden nicht gezeigt, das Maul sieht eher aus wie ein O...
Das ändert sich aber wenn ich mich nicht seinem Willen beuge und mich wegbewege, sondern verharre oder einfach weiter meines Weges gehe.Er stellt sich dann auf, die Rute steht oben und er wedelt leicht. Sein Blick wird starr und das Geknurre lauter. Er geht dann auch auf mich zu, oder schießt wie gestern nach vorne.
Manchmal muss ich echt an mich halten, dass ich ihn nicht einfach packe und...
Jedoch hält mich mein Verstand zurück, denn ich kann nicht genau sagen was der wirkliche Auslöser ist.Als das jetzt aber mit der Leine und der Haustür war, hat mich das bestärkt in dem Glauben, dass er testen möchte. Die Haustür wie auch die Leine sind im Umkreis von einem Meter von der Stelle wo ich ihn die letzten Tage gefütter habe.
Heute abend hab ich ihn auf der Terrasse gefüttert und den Napf festgehalten. Er hat nur einmal komisch geschaut, aber ich denke das war weil er eine Katze gesehen hat und galt nicht mir.
Wenn ich ihm den Napf überlasse und das Zimmer/Terrasse verlasse und warte bis er fertig ist, dann kann es passieren, dass er ein paar Krümel im Napf lässt und diese vehement verteidigt.Das kann es doch aber nicht sein?
Ich finde das richtige Mittel nicht um gegen das Problem anzugehen.Vielleicht kann ja jemand noch etwas dazu schreiben. Ich weiss, dass man in einem Forum, gerade bei so einem Thema, wenig schreiben möchte, aber ich bin durchaus hundeerfahren und weiss was ich kann und nicht kann. Mir hilft es wenn ich Ideen und Meinungen zur Situationseinschätzung bekomme.
Liebe Grüße
Steffi
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Vielleicht mit nem Futterdummy arbeiten?
Hab ich bei Problemen in die Richtung schon öfters gehört und auch mit meinem einen ne Zeit lang gemacht.Also Futterdummy mit Futter (Trockenfutter, Leckerlies,...) befüllen.
Denn Hund ins Sitz, denn Hund auf Kommando den Dummy hinhalten und daraus fressen lassen, dann wieder wegnehmen.
Wenn der Hund wirklich beissen würde/die Situation gefährlich werden kann, den Hund vorher "absichern", also in deinem Fall an die Leine und festbinden, damit er dir im "Ernstfall" nicht tun kann.Wenns richtig läuft, lernt der Hund, dass es ein Startkommando zum Fressen erhält, du das Recht hast ihm sein Futter wegzunehmen, das aber nicht schlimm ist, weil du ihn ja mit genug versorgst.
Aber wenn du nen Trainer hast, fragst du natürlich besser den nochmal und sprichst ihn eventuell auch den Futterdummy an. Er kennt deinen Hund ja und kann dir bestimmt sagen, ob's klappen kann.
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Hallo Steffi,
ich habe Deinen ersten Thread nur kurz Quergelesen und auch ich bin kein Hundeprofi und will hier auch nicht wirklich einen Tipp geben.
Aber wenn ich Deine Posts lese, sehe ich persönlich keinen dominanten Hund, sondern eher einen, der panische Angst hat, sein Futter zu verlieren. Eine für ihn lebensnotwendige Ressource.
Ich weiss nicht genau, wie ich das ausdrücken soll, aber kann es sein, dass Dein Hund durch ein "ich werde Dir schon zeigen wer der Chef ist, und egal ob Du mich anknurrst oder sogar beisst - das Futter nehm ich mir wenn ich es will" in diesem Fall eher kontraproduktiv ist.Wie soll er da jamals Vertrauen aufbauen, dass ihm sein Futter (in der Regel) nicht genommen wird und er in Ruhe essen darf und vielleicht Deine Anwesenheit in der Nähe seines Napfes irgendwann für ihn positiv verknüpft ist.
Ich selbst würde, würde mein Hund sein Futter verteidigen eher dazu tendieren das Vertrauen (notfalls in Minischritten) aufzubauen. Ich würde mir in einem solchen Fall, wie Du ihn beschreibst auf jeden Fall auch nochmal die Meinung eines anderen Trainers anhören, der ganz anders arbeitet.
Wie gesagt, es ist nur eine Meinung, vielleicht eine Anregung das Problem auch mal von der andereen Seite zu betrachten und einfach das Verhalten zu sehen - ohne Angst vor Verlust einer Rangposition. Ich hoffe, Du nimmst nichts von dem geschriebenen als Angriff, denn so ist es nicht gemeint. In jedem Fall wünsche ich euch beiden viel Glück bei eurem weiteren Training und hoffe, dass ihr das Problem schnell und für alle beteiligten zufriedenstellend lösen könnt.
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Nu bin ich leider die nächsten Tage nicht da, häte aber noch ne "Idee".
Was ist, wenn du ihn so fütterst, daß er diesen Platz anschließend von sich aus verlassen wird. Also z.B. im Abstellraum, den er nach dem Fressen eh verlassen wird ... bzw. du ihn leicht wegrufen kannst.
Sodaß er in Ruhe fressen kann und von sich aus den Napf aufgibt - du also später irgendwann den Napf holen kannst, oder ihn vor seinen Augen wieder füllst (dabei ist er doch friedlich, oder ?).
Gibt es so eine Möglichkeit, oder bleibt er dann Stunden vor dem Napf liegen ? Wenn ja, kannst du ihn irgendwo gefahrlos liegen lassen ?
Was du beschreibst klingt schon recht ernst. Ein Hund, der nur showmäßig droht, der zeigt möglichst viel Zähne und je lauter desto weniger steckt dahinter. Ich würds aber nie auf ne Auseinandersetzung kommen lassen, da muß eine andere Lösung her. Verzwickte Sache, vor allem so aus der Ferne.
Wenn du ihm - bevor sein Drohen beginnt - ein Platzkommando gibst, reagiert er da drauf ? Kannst du ihn durch solche Kommandos "ruhig bekommen", also durch Platz - Lob, zu dir rufen - Lob aus diesem Ritual rausbekommen, oder ist er dann nicht ansprechbar ?
Ich fänds wichtig, den genauen Punkt zu finden, wo er mit diesem Theater anfängt, nicht einfach ...
Gruß, staffy
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hallo steffi,
als ich deinen beitrag las, dachte ich ganz spontan genau das, was morrygan geschrieben hat.ich wünsche euch viel glück bei der bewältigung.
gruß marion
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Ich schließe mich Morrygan an.
Such dir eine zweite Trainermeinung, denn was dein jetziger Trainer da vorschlägt ist mehr als kontraproduktiv und gefährlich.
Außerdem ist die Aussage, du hast da einen ängstlichen Hund, der zur Donimanz neigt, hm, wie soll ich sagen..... Humbug.
Das Dominanzthema hatten wir hier schon ca. 474 Mal und es wird dadurch nicht wahrer.
Was du aber mit Sicherheit hast, ist ein Hund der Panik um sein Futter hat. Du kennst einen kleinen Teil seiner Vorgeschichte, so unverständlich ist sein Verhalten also nicht.
Als HH verhalte ich mich dann am besten deeskalierend, um dem Hunden zu zeigen - ich will dir nix. Sich auf Teufel komm raus "stellen zu wollen" und sich durchzusetzen, führt nicht zum gewünschten Ziel. Im Gegenteil.
Der Hund muss erst einmal Vertrauen aufbauen und das erreichst du mit dem vom Trainer vorgeschlagenen Maßnahmen definitiv nicht.
LG
cazcarra -
Wie oft am tag wird er denn gefüttert?
Vielleicht könnte es helfen auf viele, dafür kleinere Portionen zu verteilen, die er dann aber auch wirklich leerfrisst.
An sich ist fressen für ihn ja positiv. Dann hätte er dieses positive Erlebniss öfter und du hast viel öfter die Möglichkeit ihm zu zeigen, dass er ja sein Futter kriegt.Die Idee mit dem Futterbeutel war übrigens nicht als Dominanztraining gedacht. Eher als "wenn ich dir das Futter wegnehme kriegst du es wieder", damit der Hund merkt "Futter wegnehmen bedeutet nicht hungern". Ich finde es sollte auf jeden Fall (auf längere Zeit hin) angestrebt sein, dass man den Napf wegnehmen kann. Vor allem, wenn er schon leer ist!
Wenn sein Verhalten darin begründet liegt, dass er früher hungern/um sein Futter kämpfen musste, dann muss er lernen, dass er sich auf dich verlassen kann, komme was da wolle.
Die Frage ist nur, wie tief diese "Angst" in ihm sitzt und wie lange er braucht um zu lernen, dass er diese Angst bei dir nicht haben muss... -
Ist dein Hund immer noch eher dünn?
Fressen findet er eigentlich nicht so interessant, er lässt etwas übrig und ist eher mäkelig?
Gleichzeitig sieht er aber gut aus, glänzendes Fell, kein Juckreiz?Darf ich fragen, was du fütterst?
LG
das Schnauzermädel -
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