Futterproblem/Aggression und weitere Entwicklung (lang)
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Hallo zusammen,
bungee:
Du hast zum Teil recht mit dem was Du schreibst.
Mit Sicherheit habe ich, wenn er total unterwürfiges Verhalten gezeigt hat, des Öfteren falsch reagiert.
Das lag daran, dass ich die Vertrauensarbeit und die Bindung, welche ich hart erarbeitet habe, nicht kaputt machen wollte. Ich habe eher ein anderes Kommando eingefordert oder mich gefragt warum er denn jetzt in dem Moment Angst vor mir hat.Heute weiss ich, dass er wirklich ein Schauspieler ist. Außer bei der Futtergeschichte....
@all:
wir haben am Samstag in den Geburtstag meiner Freundin reingefeiert. Erst wollte ich Filou und Ronja ins Obergeschoss bringen, entschied aber in Anbetracht der Anzahl der Gäste (6 Stück), ihn unten zu lassen. Dies habe ich auch mit der Trainerin abgeklärt.Filou war angeleint und durfte dann mit mir gemeinsam den Besuch begrüßen. In dem Moment wo er unsicher wurde, habe ich ihn ins Wohnzimmer umgelenkt und in seinen Korb geschickt. Auch gab es kein "Poposchnüffeln" (hatte er sich vor 4 Wochen angeeignet und ist reines Kontrollverhalten!)
Es gab zwei Personen, die er noch nicht oft gesehen hat und ich dachte mir, wenn, dann wird er mit denen ein Problem haben.Filou saß eine Stunde in seinem Korb und verhielt sich ruhig. Wir wechselten nach dem Essen in den Wohnraum und ich saß circa 1,5 Meter von Filou weg. Er wollte zu uns und ich machte die Leine ab und legte ihn seitlich von mir ab (da war niemand).
Filou stand sofort auf und legte sich vor mich.
Ich legte ihn wieder neben mich und Filou stand erneut auf um sich wieder vor mir zu platzieren. Dabei fixierte er eine der beiden Personen und als diese ihn ansah, begann er zu knurren.Das reichte mir...
Ich schickte ihn in den Korb und band ihn dort fest. Auf dem Weg dorhin spielte er wieder den unterdrückten, geschlagenen und geschundenen Hund. Alle bis auf eine Freundin (dieses kennt Filous Geschichte und hat auch etwas Ahnung von Hunden) hatten Mitleid mit ihm und meinten ich sei ja viel zu streng zu ihm und er wäre doch so ein lieber. "Schau doch mal wie der guckt! Der hat doch nur geknurrt weil er Angst hatte!"
Diese eine Freundin lachte nur und nickte mir wissend zu.Er verbrachte den Abend in seinem Korb. Keine Diskussion und kein erneutes begrüßen dürfen... Punkt!
Bald darauf ist er eingeschlafen. Irgendwann mussten die Leute ja auch mal zur Toilette und es kam Bewegung ins Wohnzimmer. Filou beobachtete alles von seinem Korb aus und blieb auch völlig gelassen wenn jemand im Abstand von 1 Meter an ihm vorbeilief. Natürlich brachte ihm jedes gute Benehmen ein Stückchen Fleichwurst von meiner Seite ein.
Am Sonntag kam dann noch die Familie und diesmal lies ich ihn direkt im Korb, da meine Schwester mit ihrer 6 Wochen alten Tochter kam.
Es lief gut, wobei er anfangs immer anfing zu knurren wenn ich nicht bei ihm, oder im Raum war und jemand ihn ansah. Das legte sich aber nach einer halben Stunde im Korb.Er kennt alle Personen, meine Schwester und meine Mutter durften ihm dann auch ein Stückchen Fleischwurst geben. Meine Mutter wollte ihn gerne anfassen, hatte aber durch die Vorgeschichte Angst und ich entschied, sie solle es bleiben lassen. Obwohl er immer offen auf sie zugegangen ist früher. Das letzte Mal als sie ihn gesehen hat war aber im Juni und ich wollte hier kein Risiko eingehen.
An meine Schwester hat er sich angeschmiegt beim Fleischwurst geben und sie hat selbst eine Angsthündin und konnte ihn super lesen. Sie begann ihn an der Brust zu streicheln und er schmieß sich direkt vor sie um ihr seinen Bauch zu präsentieren.
Meiner Mutter und auch meiner Schwester standen die Tränen in den Augen weil sie an die Einschläferung dachten.Alles in allem war ich zufrieden, auch wenn es für mich enorm stressig war. Ich hatte ja immer ein Auge bei dem Hund um ja jedes gute Benehmen zu belohnen und bei schlechtem Benehmen ihm eine Alternative zu zeigen.
Ich muss gestehen, dass ich die Discs nicht eingesetzt habe, sondern meine Stimme und meinen Körper. Mir war das Risiko zu groß:
Ich wollte auf keinen Fall, dass er Besuch negativ verknüpft.
Vor allem war das Wochenende auch eine echte Herausforderung, denn wir hatten das letzte Mal im Februar so viele Menschen auf einmal hier.Ich werde die Discs einsetzen wenn wir "normalen" Besuch bekommen, bei Menschen, die er kennt und die er positiv belegt hat. So habe ich es bisher gehandhabt.
Da er ja früher vor jedem Angst hatte und schon im Abstand von 50 Metern bellte, wollte ich nicht, dass er eventuell so verknüpft:
-fremde Menschen sind immer böse
-nur "Freunde" sind ok.So, das war dann mal wieder eine Filouerlebnisgeschichte..
Zum Fressen noch kurz:
er frisst leer und freut sich mittlerweile auch schon richtig darauf. Auch hüpft er direkt in sein "Fresszimmer", wobei ich ihn dann auf seine Decke zitiere und er warten muss bis sein Napf steht und wir den Raum verlassen haben.
Ich möchte hier auch die Kontrolle über ihn haben.Liebe Grüße
Steffi
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Zitat
...Würde ja weiterschreiben in meinem Thread, kann aber nicht, da ich die letze war die geantwortet hat.
...Daran soll es ja nun nicht scheitern
*schubs*
Wie läuft es denn aktuell so mit Filou? Was hattet ihr für einen Rückschlag?
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Hallo zusammen,
danke für den Schubs
Also bisher haben wir ja Filou immer wie beschrieben gefüttert.
Vor fünf Tagen sind wir dazu übergegangen, dass Filou wenn er fertig gefressen hat, unten im Vorraum wartet. Ich gehe dann raus zu ihm und gebe ihm das Kommando "Sitz und Bleib" während ich nach oben gehe und den Napf hole.
Bin ich am Napf, dann rufe ich ihn, wie bisher auch.
Er kommt hoch, bekommt seine Fleischwurst, sieht, dass ich den Napf habe und wir gehen total entspannt nach unten.Oben musste er ja immer erst Sitz auf seiner Decke machen während einer den Napf hingestellt hat und durfte erst rein wenn wir aus dem Zimmer waren.
Das klappte super toll.Am Donnerstag war ich abends alleine.
Ich bin mit Filou hoch, er "sitz und bleib" auf der Decke, ich den Napf rein, ihm das ok gegeben und runter. Filou kam irgendwann nach unten und dort wurde dann wieder Sitz und Bleib im Flur gemacht und ich bin hoch. usw.
Keine wesentliche Änderungen also.
Er wirkte fröhlich und auch nicht ängstlich.Am Freitag das selbe Spiel...
Als ich oben war und ihn auf seine Decke schickte blieb er nicht sitzen, sondern lief mir ins Zimmer nach, er lief geduckt, den Schwanz eingezogen, den schiefen Blick zu mir, so als würde er mit dem Schlimmsten rechnen.
Ich habe es ignoeriert und bin runter.
Nach dem Fressen wollte er kein Sitz und Bleib im Flur machen, sondern versuchte direkt hinter die Verbindungstür zu kommen. Er wirkte sehr unsicher.
Ich habe ihn kurz mit reingenommen und bin direkt wieder raus mit ihm.
Dann machte er fröhlich Sitz und Bleib.Ich habe überlegt und überlegt, einziger Unterschied war, ich hatte meine Kappe auf. Diese trag ich zwar bei jedem Spaziergang und er kennt sie aber man weiss ja nicht!
Am nächsten Tag bin ich ohne Kappe hoch und meine Freundin ging mit. Sie blieb im Abstand von einem Meter neben seiner Decke stehen während ich den Napf ins Zimmer brachte.
Er kroch erst zu ihr rüber (sitz und bleib selbst aufgelöst während ich noch im Zimmer war) um dann zurück an die Wand zu seiner Decke zu gehen. Dort kroch und schlich er an der Wand entlang in das Zimmer und wir beide gingen wie immer einfach runter.
Wir ignorieren seine Angst in dem Moment und schauen ihn auch nicht an.Gestern hat meine Freundin Filou das Futter reingestellt und ich blieb im Abstand von einem Meter neben ihm stehen. Auch diesmal schlich er ohne Sitz und Bleib auszuführen (er hat es selbst aufgelöst und war auch nicht mehr zurück zu bewegen, habe es versucht, jedoch spürte ich, dass ihn das jetzt überfordert und er kurz vorm Ticken war) unterwürfig, mit schiefem Blick ins Zimmer und hat uns währenddessen keinen Moment aus den Augen gelassen. Seine Körperhaltung ist absolut ängstlich und unterwürfig, aber in seinem Blick ist nicht nur Angst, sondern auch etwas anderes, rebellisches)
Wir haben ihn von Anfang an oben abwechselnd gefüttert, daran kann es nicht liegen.
Auch das Ritual ist das selbe...
Einzig der Unterschied, dass er alleine sitzen und bleiben soll, jedoch haben wir ihn schon seit 10 Tagen nicht mehr festgehalten und haben dann den Abstand auch langsam bis auf diesen einen Meter ausgeweitet.Der andere Unterschied ist, dass er unten sitzen und bleiben soll während einer von uns den Napf holt.
Das Merkwürdige ist weiterhin:
wenn ich oben bin und den Napf in der Hand halte und er dann auf Zuruf hochkommt, dann ist es die Freude pur. Er nimmt sofort die Fleischwurst, schlendert neben dem Napf in meiner Hand, völlig entspannt die Treppe runter und alles ist gut.Ich weiss echt nicht was das jetzt soll?
Es ging fast drei Wochen gut und plötzlich wieder dieses merkwürdige Verhalten.
Manchmal glaube ich, dass Futter für ihn so einen großen Wert hat, dass er trotz Angst versucht uns hier zu kontrollieren. Er könnte jeder Konfrontation aus dem Weg gehen, wenn er einfach sitzen bleiben würde, so wie die anderen Wochen zuvor. Jedoch muss er sich hier widersetzen und diese Situationen können sehr gefährlich werden, auch wenn er absolute Angst hat und unterwürfig ist.
Warum tut er das?Irgendetwas scheint hier noch nicht geklärt zu sein, aber ich weiss nicht wie ich es klären soll?
An die Leine nehmen kann ich ihn hier nicht, denn er geht nicht fressen wenn er an der Leine ist und zeigt noch mehr Angst, da er in seiner Bewegung eingeschränkt ist. Auch reagiert er dann vermehrt aggressiv, alle Austicker waren an der Leine in Verbindung mit der Fütterung!
Ansonsten läuft es super:
es werden keine Hunde mehr angemacht, bei Besuch ist er abrufbar und sucht selbst den Korb auf wenn es ihm zuviel wird.
Er ist freundlich und offen.
Er hört super (auch Sitz und Blein auf Distanz und außer Sichtweite) und akzeptiert die Grenzen hier im Haus.
Er bringt mir jedes Spielzeug sofort und ohne Verteidungsbereitschaft, auch ganz neue Sachen, die er gerade erst bekommen hat.Es gab keine merkwürdigen Situationen mehr außerhalb der Fütterung.
Am Donnerstagabend um 21.30 Uhr hatte ich noch einen Anruf aus Spanien. Mit dieser Dame hatte ich noch nie gesprochen und sie sagte mir als aller erstes:
-Bevor sie den Hund abgeben oder ihn einschläfern, muss er nach Spanien geschickt werden...
-Vielleicht möchte er ja nur spielen wenn er sie anknurrt und sie können das nicht unterscheiden?Mir ist echt der Kragen geplatzt. Ich weiss, dass es Menschen gibt, die dies nicht unterscheiden können, aber man muss den Menschen doch erstmal eine Möglichkeit geben die Situation zu schildern?!
Nun denn, nach eineinhalb Stunden hat sie mir dann Recht gegeben und gesagt, sie würden nicht darauf bestehen. Super oder?Auch teilte sie mir mit, dass er und sein Bruder im Welpenhaus gewesen seien. Dies ist ein Zwinger in dem Hunde ab einem Alter von 6 Wochen bis 10 Monate zusammengesetzt werden.
Man kann da dann auch nicht stundenlang rumstehen und schauen ob alles passt. Die Hunde werden da rein gesetzt und abends schaut man dann wieder. Hier wurde dann festgestellt, dass die beiden attackiert und gemobbt wurden.Ich weiss, dass die Verhältnisse in Spanien anders sind und ich finde es wirklich beeindruckend wie sich die Orga darum kümmert, aber solche Infos hätte ich früher gebraucht, als ich danach fragte.
Auch wäre es nun doch nicht so sicher ob Filou in der Tötung war, oder ob er vielleicht über den Zaun geworfen, oder in einer Kiste gefunden worden wäre?
Man wisse es nicht. Im Gedächnis sind ihr die beiden geblieben, da sie extrem ängstlich gewesen sind und sich nicht anfassen ließen. Dies sei sehr selten der Fall bei Welpen. Die beiden seien aber auch schon um die 10 bis 12 Wochen alt (eventuell noch älter)gewesen und von daher kann natürlich einiges schief gelaufen sein bevor sie zu der Orga kamen.So, es war also eine turbulente Zeit mit vielen Neuigkeiten.
Gestern habe ich dann noch den Martin Rütter gesehen und dieser sagte, dass Hoden im Bauchraum für Verhaltensänderungen sorgen können. Beide TAs, die ich zu diesem Thema schon vor Wochen ansprach, sagten, sie sehen darin keinen Zusammenhang. Ich selbst hatte dies aber auch schon gelesen und von Trainern gehört.
Auch hat das Cortison welches er vor drei Wochen gespritzt bekommen hat, keine Wirkung mehr.
Ich weiss wirklich nicht, ob und in wie fern, diese beiden Komponenten mit seinen Verhaltensschwankungen in Zusammenhang gebracht werden können?!Wir möchten ihn ja auch kastrieren lassen, aber derzeit ist uns der eventuelle Narkoseschock zu hoch, gerade mit seinen Ängsten. Ich hätte die Kastration lieber gestern als heute, aber vertraue da auf meinen TA und auch die Trainer, die mir derzeit noch abraten.
Schwierig, schwierig...
Liebe Grüße und sorry für den Roman
Steffi
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Hallo Steffi,
was sagt denn die Trainerin zu euren Rückschritten? Habt ihr immer noch so ausführlichen Kontakt?
Zur Kastration: ich habe es auch schon gelesen, dass nicht abgestiegene Hoden zu Verhaltensproblemen führen können. Ich weiß auch nicht, ob ich mit der Kastration in deinem Fall noch sehr viel länger warten würde. Ich verstehe die Argumentation, dass eine Narkose für den Hund Stress bedeutet, aber wenn sein Verhalten wirklich mit den nicht abgestiegenen Hoden in Zusammenhang steht, kann doch das ganze Training keinen wirklichen Erfolg bringen... Ich kann Dir da nicht wirklich einen Tipp geben, aber vielleicht solltest Du im Zweifel Dein Bauchgefühl entscheiden lassen. Keiner kennt deinen Hund so gut wie Du.
Wir drücken euch auf jeden Fall weiterhin die Daumen!
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Hallo,
die Trainerin war am Freitag da und hat sich Filou nochmals angeschaut. Sie war sehr zufrieden mit seinem Verhalten und auch mit seinen Fortschritten. Er wirkte wesentlich ruhiger und ausgeglichener auf sie.
Wir haben immer noch regen Kontakt und ich habe sie seit Freitag wieder jeden Abend angerufen um von Filous Fütterungen zu erzählen.
Heute mittag rief sie an um sich kurz zu erkundigen, da sie gestern nicht zu hause war und wir haben ausgemacht, heute abend wieder mal länger zu sprechen.Sie versteht ihn nicht mehr, da von uns ja überhaupt kein Druck kommt während der Fütterung. Ich weiss echt nicht, was die in Spanien mit diesem Hund angestellt haben????
Wegen der Kastration werde ich heute auch noch mal mit ihr sprechen. Vielleicht gibt es ja auch irgendwelche Tabletten die ich ihm geben könnte zur Beruhigung vorab. Er hat immer enormen Stress in der Praxis und ich habe wirklich Angst, dass er während er aufwacht irgendwelche komischen Sachen verknüpft.
Oh Mann, mein Bauchgefühl sagt mir: Kastrier ihn jetzt sofort!
Wenn aber irgend etwas schief läuft, dann kann ich den Hund ganz abschreiben....
Es ist eine Zwickmühle...Liebe Grüße
Steffi
PS: die sich über die Fortschritte aber auch sehr freut, so ist das ja nun nicht!
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Hallo Steffi,
ich hab in einem Clickerbuch gelesen, dass ein Verhalten, das kurz vor dem Verlöschen ist, nochmal besonders stark aufflackert, bevor es gänzlich verlöscht. M.a.W: Dass dieses Verhalten nochmal auftritt, ist ganz normal.
Man soll dann konsequent bei seinem bisherigen Verhalten bleiben.
Wenn man das nicht tut, kommt das unerwünschte Verhalten wieder, und zwar stärker als je zuvor.Ich drück dir die Daumen und wünsch dir weiterhin viel Kraft!
ZitatGestern hat meine Freundin Filou das Futter reingestellt und ich blieb im Abstand von einem Meter neben ihm stehen. Auch diesmal schlich er ohne Sitz und Bleib auszuführen (er hat es selbst aufgelöst und war auch nicht mehr zurück zu bewegen, habe es versucht, jedoch spürte ich, dass ihn das jetzt überfordert und er kurz vorm Ticken war)
Ich denke, diese Entscheidung war falsch. Du hättest auf der Ausführung bestehen sollen. Nicht mit Gewalt, aber mit ständigen Wiederholungen, solange, bis er es macht.
Dein Hund hat - auf eine sehr subtile Art - die Initiative ergriffen und du hast reagiert, statt zu agieren!unterwürfig, mit schiefem Blick ins Zimmer und hat uns währenddessen keinen Moment aus den Augen gelassen. Seine Körperhaltung ist absolut ängstlich und unterwürfig, aber in seinem Blick ist nicht nur Angst, sondern auch etwas anderes, rebellisches) Siggste...
Wenn dir dein Bauchgefühl zur Kastration rät, dann mach das!!!
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Hallo ihr lieben,
also:
ich gebe Dir recht und ich wusste auch in dieser Situation, dass ich auf das Ausführen des Kommandos hätte bestehen müssen.
Allerdings war er schon zwischen Futternapf und meiner Freundin. Ich stand also am weitesten weg, auch hatte ich in dem Moment die Angst, dass er dann gegen meine Freundin hätte gehen können...Gestern haben wir es so gemacht, dass ich mich einen Meter vor ihn gestellt habe und somit die Situation komplett kontrollieren konnte.
Hier konnte ich sofort reagieren, als er nur den Gedanken hatte den Popo von der Decke zu heben.
Nach dem Fressen bin ich wieder in den Flur und er wollte direkt hochlaufen. War schon die halbe Treppe oben als ich erst durch die Tür war.
Ich habe ihn zurück gerufen und wollte, dass er auf dem Eingangsteppich wie jeden Abend "Sitz" macht. Er wich mir aus, schaute zu Boden krabbelte fast auf den Brustwarzen um mich rum, unterwarf sich und wollte ständig hinter die Verbindungstür.
Das Ganze dauerte 5 Minuten.
Ich bin einfach nur auf dem Teppich stehen geblieben und habe ruhig darauf bestanden, dass er sich hinsetzt. Tat er dann auch irgendwann.Während ich oben war und den Napf holte, blieb er sitzen. Ich rief ihn ab und er kam wieder freudestrahlend zu mir hoch.
Unten angekommen bin ich nicht direkt mit ihm durch die Verbindungstür, sondern habe ihn wieder auf dem Teppich sitz machen lassen.
Er führte es ohne zu zögern und ohne Ängste aus...
Ist schon alles sehr merkwürdig...Ach ja, gestern bekam ich noch eine Mail von der Dame aus Spanien. Filou und sein Bruder wurden in einer Kiste gefunden. Sie mussten wohl schon länger (Tage???) in der Kiste gewesen sein...
Das erklärt auch einiges...Die Trainerin ist auch immer noch der Meinung, dass Filous Austicken mit Ängsten/Trauma zu tun hat. Allerdings gibt sie mir recht wenn ich sage, dass ich nicht mehr glaube, dass alles nur und rein angstgesteuert ist.
Sie denkt auch, dass Filou ein sehr manipulativer Hund ist und das wäre auch das gefährliche an ihm, da er dann Angst vor seiner eigenen Courage bekommt und vor lauter Panik austickt.Angst um mich habe ich im Moment überhaupt nicht mehr. Der Gefahr bin ich mir dennoch bewusst, aber es sind ja auch "nur" noch die Futtersituationen.
Kastration:
ich werde mit unserem TA sprechen und dann einen Termin machen. Natürlich habe ich Angst, dass irgendetwas schief laufen könnte, jedoch kann mir mein TA da sicher mehr dazu sagen.
Filou ist ja nun auch stabiler und irgendwann muss ich es machen um Gewissheit zu haben um den innen liegenden Hoden als Ursache ausschließen zu können.liebe Grüße
Steffi
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klingt so, als ginge es voran.
Vielleicht seid ihr ja schon nächsten Monat über den Berg, was die Futteraggression angeht.
Hinsichtlich der Kastration denke ich nicht, dass es da Probleme hinsichtlich seines Verhaltens geben wird.
Insgesamt wirds dann aber sicherlich entspannter. Ich denke, dein Gefühl wird dir schon das Richtige raten..Wünsche dir weiterhin viel Kraft.
P.S. Hast nich mal n paar Fotos von dem Übeltäter? ;-)
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Hallo zusammen,
wollte mal wieder berichten wie es so läuft bei uns...
Die Fütterung läuft immer noch im Obergeschoss ab.
Filou zeigte ja extrem unsicheres Verhalten wenn ihn einer von uns alleine füttern wollte. Ich habe diese Unsicherheiten gänzlich übergangen und hab auf die Rituale (Decke setzen, warten, usw.) bestanden.Heute ist es so, dass ich ihn seit drei Wochen alleine füttere, er mit Freude hochrennt, sich bereitwillig auf die Decke setzt, wartet bis ich das Futter hingestellt habe, reinläuft und frisst.
Vor 14 Tagen fingen wir an uns unten im Erdgeschoss zu bewegen, sprich hinter der Abschlusstür zum Obergeschoss. Mal zur Toilette, mal an den Schuhschrank und dann mal 2 Stufen ins Obergeschoss hoch und wieder runter. Es waren kurze Einheiten und wir waren, wenn er runterkam, immer wieder hinter der Abschlusstür im Wohnzimmer.
Als das gut klappte, hab ich oben, nach dem er in das Zimmer ist, kurz gewartet bis ich die Treppen wieder runter bin. Diese Zeit habe ich Sekundenweise verlängert. Er konnte mich aber nicht sehen, sondern hörte nur, dass ich nicht sofort nach unten ging.Das klappte auch wunderbar und seit drei Tagen kann ich oben kurz stehen bleiben, so dass er mich sieht.
Die ersten zwei Tage blieb er vor dem Futternapf stehen, Schwanz unten, unsicherer Blick zu mir hin (ich hab ihn nie angeschaut, sondern eher so getan als würde ich etwas vom Boden aufheben oder an der Wand rumfummeln), sich klein gemacht. Er fraß auch nicht bis ich die ersten Stufen der Treppe nach unten gegangen bin.Heute war ich auch oben und er sah, dass ich da war, wirkte zwar immer noch unsicher, begann aber während ich oben war zu fressen. Sobald er am Napf war bin ich runter.
Das Ziel ist zwar noch weit entfernt, aber doch schon in greifbarer Nähe.
Auch sonst hat sich vieles geändert.
Besuch wird nicht mehr angeknurrt oder am Popo beschnüffelt. Er ist freundlich, mir schon wieder zu freundlich (holt sich nun ständig die Aufmerksamkeit vom Besuch und klar finden die das toll), aber dagegen arbeite ich auch an. Ich lasse es eine Weile zu und irgendwann ist dann aber auch gut, ansonsten muss er eben in den Korb. Punkt! Keine Diskussion!Ich kann Ronja und Filou Leckerlis füttern ohne Angst zu haben, dass er eines wegträgt oder verteidigt. Selbst wenn eines runterfällt bücke ich mich mittlerweile und nehme es wie "selbstverständlich" auf. Nie käme ich auf die Idee er könnte mich beissen. (ich denke dran, aber hab keine Angst)
Geschafft habe ich es dadurch, dass er immer mehrere Leckerlis nacheinander bekommen hat. Also nie nur eines oder zwei. Beide Hunde abwechselnd nebeneinander. Am Anfang rannte er panisch weg mit dem Leckerli. Als er aber mitbekam, dass Ronja immer weiter Leckerlis bekommt, wollte er natürlich auch.
Mein Vertrauen in ihn ist soweit gewachsen, dass ich ihn heute hab frei laufen lassen. Ich habe das Schleppleinentraining nach fast 12 Monaten unterbrochen.
Es war ein wunderschöner Anblick, ihn völlig losgelöst und voller Freude über die Felder rennen zu sehen.
Er rannte weit, zog Kreise um mich, stöberte über die Wiesen und ich lies ihn gewähren. Völlig ruhig lies ich ihn rennen. Ich war so ruhig wie schon lange nicht mehr. Nach 5 Minuten rief ich ihn. Sofort ging der Kopf hoch und er rannte mit vollem Gallopp auf mich zu, um direkt vor mir abzusitzen.Ich konnte mich 100% auf ihn verlassen. Alle Befehle befolgte er, auch auf weite Distanz.
Hier, Fuss, Sitz auf Entfernung und Bleib. Sein Blick hing an mir und er erwartete regelrecht Aufgaben von mir. Es war toll und so intensiv wie noch nie.
Als ich in diese leutenden Augen sah, lief mir dann doch eine Träne über die Wange, als mir die Einschläferungsthematik in den Sinn kam.Es gibt natürlich immer noch das ein oder andere Problem, aber was ganz wichtig und Grundvoraussetzunge ist:
Ich habe mein Urvertrauen, welches ich bisher in jeden meiner Hunde hatte, zu ihm gefunden und er zu mir.
Natürlich wäre es jetzt fatal zu sagen, dass alles in bester Ordnung ist. Filou ist immer noch kein Hund, dem man in jeder Situation vertrauen kann, aber ich weiss ihn nun zu nehmen und er ist händelbarer geworden für mich. Auch hat er immer noch unsichere Phasen, die aus dem Nichts auftreten, aber das wird sich denke ich auch noch bessern.
Er ist nicht einfach und wir brauchen noch lange bis wir ein normales Leben führen können, aber es geht vorwärts und es geht uns allen gut.
Am Dienstag wird er kastriert und ich werde beim Aufwachen bei ihm sein. Mal sehen ob der innen liegende Hoden vielleicht nicht doch etwas mit seinem Verhalten zu tun hat.
Liebe Grüße
Steffi
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Hallo Steffi!
Dein Bericht hat mich sehr berührt. Ihr habt hart gearbeitet - tut es noch und werdet es auch weiter tun. Und es ist so schön zu sehen, dass ihr auf dem richtigen Weg seid.
Es mag kleine Rückschläge geben, die gehören jedoch dazu. Auch unsere Aufmerksamkeit lässt manchmal im Lauf der Zeit ein wenig nach und das zeigt sich dann.
Aber du weißt nun, dass du mit Filou in die richtige Richtung marschierst.
Ich drück für die Kastra alle Daumen.
Euch beiden weiter alles Gute!!!
LG
cazcarra -
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