Futterproblem/Aggression und weitere Entwicklung (lang)
-
-
ich schubs dann mal, damit Steffi ggf. weiterschreiben kann
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
hast du hier Futterproblem/Aggression und weitere Entwicklung (lang)* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
-
-
Hallo,
die Trainerin war ja wieder da und hat sich auch das Video angeschaut. Sie findet auch, dass er sehr unsicher wirkt und ständig den Raum absucht ob da etwas sein könnte.
Dies kann mit der Kamera zusammenhängen. Wir werden das ja dann in den kommenden Tagen sehen.
Generell ist ihr aufgefallen, dass er sich im Haus sehr zurücknimmt und anders wirkt, sich auch mehr an uns orientiert. Das liegt an den überarbeiteten Tagesstrukturen und ich glaube wir sind auf dem richtigen Weg.
Auch konnte sie mir sagen wann er schauspielt (Angst vortäuscht, weil er einfach etwas nicht möchte und hofft seinen Willen dadurch zu bekommen) und wann er wirklich Angst hat.
Das war für mich nicht immer ganz klar erkennbar und einschätzbar.Sie sagte, dass er enorm gut darin ist und gerade die Südländer Angst als anerlerntes Verhalten zeigen, da es ihnen Vorteile bringt und die Menschen viel zu oft mit nachgeben, als mit Kommando einfordern reagieren.
Sie haben Angst, dass etwas an der Bindung und dem Vertrauen kaputt geht.
So ging es mir ja auch.
Ich hatte damals einen total verängstigten, pipimachenden und schreienden Hund vor mir als er ankam.
Wenn er dann heute ein unterwürfiges Verhalten gezeigt hat, dann dachte ich immer: "Oh Gott, was hab ich denn gemacht, dass er so Angst vor mir hat!" Automatisch schwenkt man in den Kuschel- und Beschützermodus um, um nichts kaputt zu machen.Jetzt weiss ich besser damit umzugehen. Sie hat jahrelange Erfahrung mit Südländern und fast alle haben dieses Schema drauf.
Am Mittwoch fahren wir zur Hundeschule und dort soll er dann auch mit anderen Hunden spielen dürfen und Sozialkontakte knüpfen können.
Das war mir ja so wichtig.Vom TA habe ich noch nichts gehört. Da es aber mehrere TAs sind kann es sein, dass er erst morgen wieder in der Praxis ist. Ich bleibe auf jeden Fall dran.
Liebe Grüße
Steffi
-
Ein Hund mit Showtalent also...
- erinnert mich doch sehr an die schreiende Dalmatinerdame bei Rütter
Auf alle Fälle hast du ein schlaues Hundi, dass dich und deine Reaktionen sehr gut im Griff hat- ich hoffe: "hatte"
Freut mich, dass du eine gute Trainerin gefunden hast!
Scheint ja sowohl mit dir als auch mit Wuffi prima umgehen zu können.!P.S.
Und wo bleiben bitte die versprochenen Fotos von dem Schwerenöter?
Schauspieler brauchen schließlich Autogrammkarten -
Hallo Steffi,
es freut mich, dass da jemand mal differenzierter hinschaut und auch erkennt, wann der Hund was tut...
Das mit den Angsthunden ist tatsächlich immer so ein Problem. Man arbeitet ewig lange an der Bewältigung der Angst und irgendwann lernt der Hund, dass es auch Mittel zum Zweck werden kann. Das ist im Grunde ein ziemlich normaler Schritt. Da heißt es tatsächlich lesen lernen. Es zeigt aber auch den Erfolg im Training gegen die Ängste!
Ich habe bei meinem Angsthasen Teak auch irgendwann mal drauf gestoßen werden müssen, dass sie mich teilweise damit lenken kann. Ist ja an sich nicht dumm, denn warum das nicht nutzen. So macht sie es heute manchmal noch, dass sie die Augen zusammenkneift und sich gepeinigt abduckt, wenn sie was nicht will.Natürlich bleiben auch die echten Ängste noch da und man muss es sehen können, aber da muss man dann echt genau hinschauen.
Eines ist auf jeden Fall klar: Mit so einem Hund lernt man sehr sehr viel dazu. :wink:
Ich drück Euch die Daumen, dass jetzt ein roter Faden reinkommt und der sich auch zeigt im Miteinander.
Viele Grüße
Corinna -
Hi Steffi!
Wie läufts bei euch? Hoffe, ihr konntet weiter Fortschritte machen!
LG
cazcarra -
-
Hallo zusammen,
danke der Nachfrage und mittlerweile läuft es sehr gut.
Am Mittwoch waren wir in der Hundeschule der Trainerin und er durfte mitspielen. Zu Beginn war er sehr unsicher, aber das hat sich schnell gegeben. Es war schön ihn so zu sehen, denn hier habe ich wenig Möglichkeiten.Da ich Filou in manchen Situationen (Besuch) einfach nicht auf mich konzentrieren konnte, hat mir die Trainerin am Montag Trainings-Discs empfohlen. Ich musste ihn immer anfassen um seine Konzentration zu bekommen und er erschrak sich ständig dabei. Dies wollte sie umgehen.
Ich stehe diesen Dingern sehr skeptisch gegenüber, da Ronja ja in ihrer ersten Welpenstunde damit Erfahrung machen musste, ohne mein Wissen. Der Trainer damals warf die Dinger in einem falschen Moment und mein Hund hatte eine absolute Fehlverknüpfung.
Ich brauchte drei Jahre um das komplett abzubauen.Dies erzählte ich der Trainerin und wir unterhielten uns lange darüber. Auch kam es zu einer kurzen Verteidigungssituation eines "speziellen" Spielzeuges (gibt es sonst nur beim Spazierengehen und da interessiert es ihn nicht).
Dieses brachte er in seinen Korb und als ich näher hinging beugte er sich drüber. Das kannte ich ja von ihm und habe früher dann trotzdem hingefasst und es ihm weggenommen. Allerdings habe ich dann mit dem weggenommenen Spielzeug mit ihm gespielt, damit er nicht:
Chefin kommt und nimmte es einfach weg, verknüpft.Sie meinte ich solle nicht körperlich werden, sondern ihn zu mir zitieren. Natürlich lachte sich Filou ins Pfötchen und blieb schön im Korb mit dem Spieli.
Sie fragte mich was ich jetzt für Möglichkeiten hätte außer hinzugehen und wieder körperlich zu werden?
Jedes andere Spielzeug war ihm nicht so wichtig wie eben dieses eine.
Tauschen fiel schon mal aus....
Leckerli zog hier nicht, denn so verfressen ist er nicht....Wir führten die Discs ein und oh Wunder: Filou reagierte sehr gut darauf und Ronja lies es völlig kalt.
Wir haben ganz genau besprochen bei welchen Sachen ich mit den Discs arbeiten soll und wann nicht.
Auch hat sie mir genau gezeigt wie und wann ich sie einsetzen muss, denn alleine hätte ich es mich nicht getraut. Ich habe damit null Erfahrung außer die negative.Ich arbeite außerhalb bei der Leinenführigkeit damit, wenn Besuch kommt und wenn er etwas verteidigt, sonst nicht!
Seit Montag arbeite ich nun mit den Discs und ich bin total verwundert über das Verhalten meines Hundes. Ich musste sie vier Mal einsetzen und seit Mittwoch nicht mehr.
Die Spaziergänge sind extrem entspannt, er achtet auf mich, zieht überhaupt nicht mehr an der Leine und bei Besuch ist er super lenkbar und orientiert sich an mir.
Das Wichtigste dabei ist aber, ich bin nicht negativ, da ich ihn immer loben kann und auch überschwenglich tue.
Gestern kam dann unerwartet die Feuerprobe:
Filou hatte ein Spielzeug von den Katzen erwischt und machte sich sofort damit in seinen Korb.
Ich rief ihn mit "Hier" zu mir und wartete...
Es dauerte nur einen Bruchteil von Sekunden die er zum überlegen brauchte und schon war er freudig vor mir.
Hier gab es natürlich ein super Leckerli!Dann "Platz und Bleib" und ich holte das Spielzeug. Filou wartete artig bis ich bei ihm war. Dies brachte ihm natürlich einen Leckerli-JackPot und ich warf ihm dann noch ein paar Mal das Spielzeug bevor ich es wegpackte.
Ich hatte nie Schwierigkeiten ihm das begehrte Spielzeug abzunehmen, aber ich spürte in den letzten Wochen genau, dass es ihm nicht recht war und er Angst bekam in dem Moment wo ich es ihm wegnahm. Vorher war das nicht so, es wurde erst mit dem Futtertrauma schlimmer.
Bisher kann ich nur positiv berichten. Ich weiss wie viele über die Discs denken...
Auch der Trainer mit dem ich sprach arbeitet mit den Südländern von der Tierschutz-Orga mit Discs, er erkärte mir, dass die Hunde oftmals Angst vor Körperlichkeiten haben und dadurch die Geräusche der Discs für sie wesentlich angenehmer sind, gerade für unsichere Hunde, denn der Hundeführer tritt immer positiv auf und nie negativ.
Klingt irgendwie logisch, aber ich hätte früher nie zu Discs gegriffen bei einem unsicheren Hund.Was meint ihr...
Liebe Grüße
Steffi
-
Hallo Steffi,
ich bin froh, dass du über so viele Fortschritte berichten kannst! Und vor allem, dass du auch eine gewisse Entspannung gefunden hast in der Arbeit mit deinem Hund. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt.
Du hast Recht... ich persönlich würde die Discs auch nicht einsetzen. U.A. deshalb nicht, weil die Gefahr, dass ein Mal das Timing nicht stimmt, mir viel zu groß wäre. Wir alle machen Fehler.... das ist halt immer drin. Und wenn das passiert, na ja, du kennst das ja bereits mit Ronja.
Aber wenn es für euch so funktioniert, dann ist es doch gut.
Ich drück euch weiter die Daumen! Und vielleicht berichtest du gelegentlich! Ich würd mich freuen.
LG
cazcarra -
Hallo cazcarra,
ich gehe seit zwei Wochen auch getrennt mit den beiden. Jetzt vor allem wegen den Discs. Ich möchte nicht, dass irgendetwas falsch läuft und wenn ich mit zwei Hunden unterwegs bin, dann fehlt die Konzentration.
Ronja mache ich 2x am Tag mit Suchspielen müde und sie ist nach jeweils 20 Minuten glücklich und zufrieden. Abends geht es dann dann noch mal um den Block.
Mit Filou bin ich länger unterwegs. Allerdings kann er sich draußen immer noch nicht richtig auf mich konzentrieren und da bringen Spielzeuge und Leckerlis nichts. Ich unterteile seine Spaziergänge einmal in Schleppleinenarbeit, die aber ein herumtollen und sich frei entfalten beinhaltet, sowie ein Abruftraining. Der andere Teil ist immer eine kurze Strecke Leinenführigkeit und Grundkommandos. So ist auch er geistig beschäftigt und hat zwischendrin immer mal wieder Zeit seinen Stress abzubauen an der Schlepp.
Zuhause wird peinlich darauf geachtet, dass Herr Hund sich an die Regeln hält.
Heute merke ich z.B. dass er es mal wieder probiert ob er nicht doch vor der Haustür liegen darf, oder ob er nicht doch die Aufmerksamkeit von meiner Freundin erreichen kann wenn sie heimkommt. No Way....Beim Fressen ist er mittlerweile entspannter und frisst gleich ohne abzuwarten ob wir nach unten gehen. Wir gehen natürlich auf direktem Wege nach unten und probieren hier gar nichts aus.
Wir müssen uns noch einen Plan überlegen wie wir es schaffen ihn langsam zu desensibilisieren. Schließlich soll er auch während unserer Anwesenheit merken, dass ihm keiner was wegnimmt und er in Ruhe fressen kann.
Da wir nicht wissen wieviel Angst/Trauma in dem Verteidigungsverhalten steckt, möchten wir es derzeit nicht ausprobieren um ihn nicht weiter zu stressen.
Eventuell werden wir es mit Maulkorb und Trainer austesten (wenn möglich sogar mehrere Fachleute).Mit dem anderen TA habe ich gesprochen, auch er ist der Meinung, dass Filous Verhalten nichts mit einer Krankheit zu tun hat.
Seit wir eine andere Fütterungsmethode anwenden ist er nicht mehr ausgeklinkt.Am Wochenende feiern wir Geburtstag und ich wollte eigentlich Filou dabei haben, aber ich denke derzeit ist es zu früh und das Maulkorbtraining ist noch nicht abgeschlossen. Ich möchte auf keinen Fall, dass er denkt wenn Besuch kommt muss er den Maulkorb tragen und wir ein weiteres Problem bekommen.
Er wird mit Ronja im Obergeschoss bleiben.
Es wäre zwar eine wunderbare Übung für ihn, aber 10 fremde Personen sind meiner Meinung nach zu viel für ihn und Rückschritte möchte ich nicht in Kauf nehmen.
Je nachdem hole ich ihn spät abends nach unten wenn die meisten schon weg sind. Das entscheide ich dann aber spontan.Liebe Grüße
Steffi
-
Du machst das ganz prima. Vor allem, dass du merkst, dass zu schnelle weitere Schritte ins Auge gehen könnten, finde ich prima. Hier hilft nur Geduld und Zeit und ein gutes Programm, wie weitere Schritte erarbeitet werden können.
Ich bin überzeugt, ihr seid auf dem richtigen Weg!
LG
cazcarra -
Hallo Steffi,
mensch, das freut mich, dass du so tolle Fortschritte machst mit Filou.
Du scheinst echt die richtige Trainierin gefunden zu haben.zu den Discs: Da du die unter Anleitung benutzt und dir das Timing gezeigt wird, ist das doch völlig ok.
Irgendwann kannst du vielleicht die Disks durch einen quietschenden Ball o.ä. ersetzen...Wenn du so am Ball bleibst, wird das schon vernünftig werden.
Ist dir eigentlich schon mal die Idee gekommen, dass du vll. - bei allen ehrenwerten Bemühungen um das Verständnis für Filou - ggf. die falschen Schlüsse gezogen hast und damit durch Verhaltensweisen deinerseits erst bei ihm Fehlverhalten erzeugt bzw. bestärkt hast?. Das soll kein Angriff sein, nur eine Rückmeldung. Das war halt so mein Eindruck von dem, was du geschrieben hattest. Hatte ganz oft den Eindruck, dass er für sein Fehlverhalten eher Belohnung (in den unterschiedlichsten Formen, z.B. Erfolgserlebnis: "ich hab sie von meinem Futter / meinem Spielzeug vertrieben") erfahren hat.
Jezt hab ich den Eindruck, dass du mehr die Initiative ergreifst, mehr bestimmst, wos langgeht. Du hast die aktive Rolle zurückerobert. Das finde ich richtig gut - und es ist auch wohltuend für den Hund, wies scheint.
Freu mich schon auf die nächsten Berichte!
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!