Was (Ur)Oma noch aß ...

  • Da ich ja leider keine Großeltern mehr habe, die ich fragen könnte und es kaum Informationen über dieses (totgeschwiegene) Thema gibt ...


    Es gab vor nicht einmal 100 Jahren in Deutschland noch ca. 8000 Hundeschlachtereien, die letzen schlossen vor ungefähr 50 Jahren. Die Umsatzzahlen kenne ich nicht, aber auf Grund der nicht unerheblichen Anzahl muß Hundefleisch doch eine große Nachfrage gehabt haben.


    Alle unsere (Ur)Großeltern müssen also ganz selbstverständlich damit umgegangen sein. Hund gehörte zum Speiseplan. Mit meinen habe ich darüber nicht mehr sprechen können und heute scheint es, als hätte man die Vergangenheit ausgelöscht.


    Auch in der Schweiz und in Österreich waren derartige Schlachtereien sehr verbreitet, teilweise heute noch in Betrieb.Hat jemand mehr Informationen, Geschichten der Vorfahren, ... ???


    Ich frage ernsthaft nach fachlich, sachlicher Information !!


    Gruß, staffy

  • fachliche infos kann ich leider nicht bieten. aber ich erinnere mich an ein gespräch mit meiner uroma, sie ist vor 12 jahren gestorben, wäre heute 101 jahre alt:
    die hat mir erzählt, dass früher mit relativer selbstverständlichkeit hunde und auch katzen geschlachtet und gegessen wurden. allerdings gab es auch da schon leute, die das nicht so toll fanden, denen wurden die katzen dann ohne kopf und beine als kaninchen verkauft, würde wohl keinen großen unterschied machen.
    ich fand das als kind unverständlich (heute gibts für mich keinen unterschied zwischen schwein, kuh etc. und hund oder katze), dass die das essen, darauf meinte meine uroma nur "kindchen, das waren andere zeiten". ich dachte damals, es würde mit hunger und krieg zusammen hängen. aber das tat es wohl nicht. welchen zeitraum sie genau meinte, keine ahnung. und nun kann man nicht mehr nachfragen.... :???:

  • Hm, ich denke, in Deutschland hat der Hund (und sicher nicht nur in Deutschland) eine Stellung eingenommen, die immer mehr und immer wieder an eine Kompensation der Zweibeiner glauben lässt, an deren Einsamkeit.
    Hier werden auch aufgrund des allgemeinen Wohlstandes keine Hunde mehr gegessen.


    In China ist das anders - und nicht nur da, aber China ist ein tolles Feindbild für die westliche - angeblich so weit entwickelte - Gesellschaft. Ich weiß, dass auch Urstämme in Mittelafrika noch Hunde essen.


    Sollte die Not auch wieder in Deutschland so groß sein, dass auch der Hund und die Katze wieder ausschliesslich als Nutztiere gelten, dann wird es kein Tabuthema mehr sein.
    Und man wird dir sagen, bereite es zu, wie jedes andere Fleisch. Kurz und heiß anbraten, Kartoffeln dazu (wenn du die dann noch hast), Soße drüber - auf die Teller fertig los.
    (Soll schmecken, wie Schweinefleisch, nur ein bischen süßer - kenn ich aber nur vom Hören, habe es nicht probiert. Das Gleiche sagt man übrigens auch über Menschenfleisch.)


    Und wenn jetzt jemand gleich einen moralischen Herzinfarkt bekommt, ein kleiner Literaturtipp:
    Yann Martel: "Schiffbruch mit Tiger"



    Wir essen Schweine- und Rindfleich - sag das mal den Indern...

  • ich kann dir leider auch nicht viel weiter helfen!
    bin aber doch erstaunt dass es sowas angeblich in österreich noch geben soll.. hab grad gegoogelt und nur 1 "hundeschlachterei" gefunden - aber mit der info auf einer anderen seite dass es diese gar nicht gibt...

  • Hund als Nahrungsmittel waere fuer mich kein Tabuthema (obwohl ich's niemals anruehren wuerde) wenn die Hunderschlachtung human ablaufen wuerde.....das tut es aber nicht in all den Laendern in denen Hunde noch gegessen werden......deswegen ist's solch ein Tabu.

  • Nee....zugeguckt hab' ich noch nie (werde auch das video nicht anklicken :x )....aber ich weiss schon wie die Gesetze zur Schlachtung sind.


    Gegenfrage........hast Du mal gesehen wie in Thailand, Korea, China etc Hunde geschlachtet werden??

  • Zitat

    Hund als Nahrungsmittel waere fuer mich kein Tabuthema (obwohl ich's niemals anruehren wuerde) wenn die Hunderschlachtung human ablaufen wuerde.....das tut es aber nicht in all den Laendern in denen Hunde noch gegessen werden......deswegen ist's solch ein Tabu.


    Nur werden unsere Kühe und Schweine auch nicht so human geschlachtet, wie es immer behauptet wird.
    Ich empfehle da das Buch:
    "Der Dschungel" von Upton Sinclair. Danach war mir ne Zeit nicht nach Fleisch zumute.
    Ich habe mal in der Schweiz mit Freunden eine Vesperplatte gegessen und es hat vorzüglich geschmeckt. Am Ende habe ich nach einem bestimmten Fleisch gefragt, was da drauf war, weil ich es so lecker fand. Tja, da sagte der Kellner, es wäre Fohlen gewesen :shocked:
    So würde es mit Hund bestimmt auch sein. Wenn man es nicht weiss, isst man es. Auch wenn ich mir das nicht vorstellen kann und möchte........

  • Jupp!
    Sogar eine Schächtung habe ich gesehen und - schlimmer noch - gehört!



    Leider halten sich nicht alle an die Gesetze - und selbst wenn (das Video wurde auch im NDR ausgestrahlt - also durchaus eine "seriöse" Schlachtung), was können wir daraus lernen?


    Ich mag hier keine moralischen Diskussionen lostreten, jedoch bin ich der Meinung, dass man bei dem Thema "Schlachtung" sehr genau abwägen sollte, was....
    ich kriege es nicht hin, sorry.


    http://www.tierschutzbund.de/00245.html

  • Zitat

    was können wir daraus lernen?


    Das man sich gezielt aussucht wo man sich sein Fleisch kauft, wo es herkommt und wie geschlachtet wird.


    Ich kaufe all unser Fleisch hier direkt bei einem Bio Bauer....der schlachtet auch selbst und ich weiss von unserem TA (der dort die Fleischbeschauung macht) wie die Schlachtung vor sich geht. :)

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