Kleine "kläffende" Hunde
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Dies ist ein Beitrag um meinem Ärger etwas Luft zu machen. Es möge sich also bitte niemand angegriffen fühlen, der einen kleinen Hund hat.
Mir kommt es in unserem Stadtteil aber so vor, als ob die ganzen kleinen Hunde nur noch in der Leine hängen und meinen Hund ankläffen, wenn wir vorbei gehen. Von den Haltern hört man dann meist gar nichts oder es kommt in der schönsten Lob-Stimme ein Satz wie "Ach komm Kleiner...der Große tut Dir doch nix. Da musst Du nicht so bellen." Gestern bin ich dann beim Spaziergang durch einen - nennen wir es mal - sozialen Brennpunkt gekommen. Dort standen dann zwei 10 bis 12 jährige Jungs auf der Straße, die einen kleinen weißen Yorkshire an der Leine hatten. Kaum waren wir in der Nähe hat der (wie so viele) wie bekloppt angefangen zu kläffen. Mein Hund bleibt dann immer stehen und schaut sehr skeptisch, weil er damit nix anfangen kann. Außerdem wurde er als Welpe von einem kleinen Hund gebissen und ist seitdem sehr zurückhaltend. Als er also da so steht meint doch einer von diesen beiden Zwergen: "Das ist aber ein Feigling." Ich dachte ich höre nicht recht. Ich habe dann nur zum Verschluß der Leine gegriffen und gemeint: "Ich kann ihn gerne losmachen." Das mag jetzt nicht pädagogisch richtig gewesen sein und mein Hund hätte dem anderen sowieso nichts getan. Aber es hat gewirkt.
Ich habe sowieso das Gefühl, dass sich viele Besitzer von kleinen, unsozialisierten Hunden des Risikos für ihren kleinen Liebling gar nicht bewusst sind. Da ist bei uns in der Nähe z.B. auch so eine ältere Dame, die ihren Hund immer frei laufen lässt. Der kommt dann immer schwanzwedelnd zu uns und so bald er nah genug ist, fängt er an nach meinem Hund zu schnappen. Beim letzten Mal habe ich ihn verscheucht und der Besitzerin ebenfalls gesagt, dass ich meinen Hund losmache, wenn ihrer unseren angreift damit er sich wenigstens wehren kann. Seitdem leint sie ihren an, aber das ganze vernünftige Zureden vorher hatte nichts gebracht.
Ich empfinde das zunehmend als Problem, dass vorzugsweise kleine Hunde von älteren Menschen gehalten werden, die sie gar nicht beschäftigen, geschweige denn erziehen können und wollen. Diese Hunde machen mit ihren Haltern was sie wollen. Von dieser Zielgruppe waren sicher 99,9 % nicht in einer Hundeschule oder wenigstens auf Hundewiesen. Muss ja auch nicht sein, ist ja nur ein kleiner Hund.
Und wenn dann irgendwas mit einem größeren Hund passiert, dann sind sie ganz schockiert und der andere ist daran schuld.
So...dies ist wie gesagt kein Plädoyer für große Hunde und deren Halter, denn auch dort gibt es nachlässige Menschen. Aber ich merke schon, wie mein Verständnis und Toleranz in solchen Situationen zu schwinden beginnt. -
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ich weiß, was du meinst. Wir waren vor kurzem auf ner Messe. Als ich mit Lucy an einer Frau mit Golden Retriever vorbei gelaufen bin war diese erst ganz skeptisch und wollte ihren Hund erstmal nicht zu Lucy lassen. Später sind wir ihr nochmal über den Weg gelaufen und als sie gemerkt hat, dass Lucy ganz brav war war sie ziemlich erleichtert und meinte" ach ist das schön, wenn wir mal einen kleinen Hund treffen, der nicht so giftig ist. Ist bei uns leider selten der Fall". Ihr Hund ist anscheinend schon so oft von kleinen Hunden gebissen worden, dass er jetzt ganz skeptisch ist. Ich finds schade, dass kleine Hunde immer mehr den Ruf von unerzogenen Kläffern kriegen...
Jetzt musst du mir aber mal sagen, ob du wirklich weiße Yorkshires meinst?
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Hallo,
ich kann deinen Ärger voll verstehen. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. In unserem Fall war es ein Malteser, der immer ohne Leine lief. Die Leute fanden es noch niedlich wie ihr Hund immer versuchte meinen in die Hinterbatzen zu beißen. Irgendwann hat der Malteser dann anstatt meines Hundes mein Knie erwischt und gebissen. Es hat geblutet. Daraufhin hab ich -ausversehen (wirklich!!!!)- die Leine von meinem losgelassen und Les hat ihn sich gepackt. Hab mich(!) dann entschuldigt und der Kleine hatte offentsichlich nichts. 3 Tage später stand das OA vor unserer Tür: Ich hätte meinen Hund auf einen anderen gehetzt und der wäre schwerst verletzt! Hab es dann aufgeklärt und die Wunde an meinem Bein gezeigt. Für Les war sie eindeutig zu klein. Außerdem konnte ich Zeugen nennen, die dabei waren. Somit hat die Sache GSD keine Konsequenzen gehabt. Ich musste nur die sensationell hohe TA-Rechnung (37 Euro) des Maltesers zahlen: Er hatte blaue Flecken....
Noch schlimmer als kleine unerzogene Hunde, finde ich aber Leute, die große unerzogene Hunde haben und sie nicht unter Kontrolle haben. Hier wohnt ein älterer Herr, der einen großen Jagdhund hat. Er Jgdhund ist agressiv und Herrchen bekommt ihn nicht gehalten. Er fährt immer Fahrrad und bindet den Hund, wenn andere Hund entgegen kommen, am Lencker fest. Sein Hund geht dann mit dem Fahrrad und Herrchen im Schlepptau auf die anderen Hund los!!! Normalerweise weiche ich den beiden großräumig aus, aber ein paar ging es nicht. Bis jetzt hatte Les zwar nie mehr als Schrammen, aber ich finde das einfach unverantwortlich. Reaktion des Besitzers: "Das hat er noch nie gemacht. Er will immer nur spielen. Ihr Hund ist aber auch aggressiv!" Nachdem ich diesen Spruch dann 5 mal gehört hatte, hab ich mir das Herrchen verbal mal vorgenommen (Les war damals gerade frisch operiert, konnte sie gerade so auf den Pfoten halten, als der Jagdhund auf ihn losging). Genutzt hat es nichts, also bin ich noch vorsichtiger... Dieser Jagdhund geht übrigens grundsätzlich auf ALLE Hunde los!
LG Eva -
ehrlich gesagt, mir gehen v.a. die grossen, unerzogenen Kläffer auf den Keks. V.a. wenn dann noch der ach so tolle Satz "Der tut nix, der will nur spielen" kommt, weil der unerzogene, überdimensionierte Kläffer frei läuft, auf Rufen nicht hört und dann andere Hunde belästigt. Glücklicherweise sind die meisten dieser grossen Kläffer absolute Schisser und damit ziemlich schnell mit eingezogenem Schwanz wieder weg, wenn eine meiner Damen dann mal meint, dass sie sich derartige Aufdringlichkeiten verbietet. Na ja, Ende vom Lied ist dann meist, dass meine Hunde aggressiv sind :kopfwand: .
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Bei uns läuft auch sowas kleines weißes rum. Ein kleiner Giftzwerg ist der Felix :|
Die Besitzerin, ebenfalls ein älteres Modell spricht dann auch immer "ja, Felixlein, Du brauchst Dich doch nicht aufregen - der andere ist doch auch an der Leine :|
Ich hatte auch probiert mal mit ihr zu reden, bzw. wenn wir uns im Feld treffen, das die Hunde mal spielen können...
Aber nix - der Felix wird dann unter den Arm geklemmt und Rückzug wird eingeleitet
Den armen Kerl habe ich noch nie frei laufen sehen - immer nur an der Flexi. Ich könnte mir vorstellen, das er gar nicht so giftig wäre, wenn er mal spielen oder schnuppern dürfte...
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Hi,
ich kenn das. Aber ich kenne auch die andere Seite.
In 95% der Fälle ist das einfach Unsicherheitsgekläffe.
Das ist schnell gesagt, "der Hund ist unsicher und kläfft deswegen". Aber hast du schonmal versucht, einem unsicheren Hund bei Hundebegegnungen zur Ruhe zu erziehen? Noch dazu, wenn er ja eigentlich Recht hat - bei dem Unterschied in der Körpermasse wäre ich auch ziemlich beeindruckt...
Und dann, muss ich sagen: heute kann man auch einfach nicht mehr davon ausgehen, dass alle Hunde lieb und verträglich sind - sonst könnte man den Kleinen ja einfach mal gucken gehen lassen, Kontakt zu einigen netten Größeren aufbauen, und die Sache hätte sich innerhalb von 3 Wochen erledigt. Es ist einfach zu gefährlich, die Winzwusels an irgendwelche fremden Großhunde zu lassen, manchmal werden sie zu Jagdobjekten, manchmal ist eine normale Zurechtweisung einfach zu heftig.
So bleibt die Unsicherheit bestehen, teils zu Recht, und man kann einfach sehr schlecht dran arbeiten.
Zumal es ja bei Kleinsthunden oft so ist, dass sie als Begleiter, Spielzeug usw ohne ernsthaftes Ziel angeschafft werden, demzufolge oft Kinder oder eben Ältere Personen sie ausführen. Da sind die wenigsten auf so einem "Erziehungstrip", von Kindern kann man es nicht wirklich verlangen, und Senioren, naja, kriegen es vielleicht nicht so richtig hin oder haben keinen Bock drauf.Gegenbeispiel eine 77-jährige Frau hier in der Gegend - müht sich gerade mit ihrem kläffenden, sechsmonatigen Spitzmix ab. Hat ihn übernommen, weil die Exbesitzer keinen Bock mehr hatten. Geht in die Hundeschule und hat definitiv mehr an Bauchgefühl als viele 20-jährige, die hier mit Hund rumrennen!
Viele Grüße
Silvia -
Zitat
Ich könnte mir vorstellen, das er gar nicht so giftig wäre, wenn er mal spielen oder schnuppern dürfte...
Könnte ich mir auch gut vorstellen.
Joka meckert auch gerne mal an der Leine.
Es wird zwar schon besser, aber es nervt mich selber.Ohne Leine ist er ein Traumhund!
P.S. weiße Yorkies
P.P.S. hier ist übrigens der größte Kläffer im Dorf ein Schäferhund
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Hatte gestern ein positives erlebnis mit einem "kleinen kläffer"
Ältere dame, mini hund (keine ahnung welcher, aber frisiert und mascherl in den haaren) komm auf mich zu!
ich lege yuna ab weil sie sonst auf den kleinen zugestürmt wäre und die kleinen dann doch öfter mal "überrumpelt" werden!
sie sieht wie ich yuna ablege und ruft schon von weitem "keine angst, der tut nix, der schaut immer so bös"
naja jedenfalls hab ich yuna dann am halsband gehalten bis sie auf gleicher höhe war!
daraufhin sieht sie mich an und meint "der hund wird nie sozialisiert werden wenn sie ihn nicht mit andern spielen lassen" und fragt ob sie ihren laufen lassen kann damit sie zusammen spielen können!
das war echt super! -
Ich kann ja nachvollziehen, wenn jemand Angst um seinen kleinen Hund hat, aber deswegen muss man dem Hund ja nun nicht alles durchgehen lassen. In vielen Fällen, denke ich, ist fehlt es einfach am nötigen Wissen im Umgang mit Hunden und an der Erziehung grundsätzlich. Und selbst, wenn mein Hund andere Hunde nicht mag, muss er nicht wie verrückt kläffen. An solchen Problemen kann man arbeiten, man muss es nur wollen. Ich mache niemanden Vorwürfe, der an einem Problem arbeitet und es eben noch nicht unter Kontrolle hat, aber ich bekomme einen riesen Hals, wenn andere Leute meine sie hätten Sonderrechte und ihre Hunde dürften andere beißen, weil ja eh nicht viel passiert. Jeder Hundehalter sollte seinen Hund so unter Kontrolle haben, dass er niemandem Schaden kann. Kann er das nicht gewährleisten, darf er auch keinen Hund halten. Egal ob Yorkie oder Dogge.....
LG Eva
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Das mit dem "weißen" Yorkshire war wohl nicht ganz korrekt...wird dann wohl eher ein Malteser sein. Das passt aber oder?
Ich würde übrigens auch wetten, dass wirklich 99 % dieser Hunde nie in einer Hundeschule waren bzw. eben nie die Gelegenheit hatten, sich zu sozialisieren. Auf der Hundewiese trifft man ja ab und an auch mal ein paar kleine Hunde die dort frei laufen. Und komischerweise ist das mit denen dann auch nie ein Problem.
Natürlich verstehe ich auch besitzer von kleinen Hunden, die Bedenken beim Spiel ihres "Zwerges" mit einem großen Hund haben. Ich selber fühle mich ja nicht wohl, wenn meiner mit einem Rehpinscher spielt. Ich habe dann immer Bedenken, dass der ungestüm über ihn drüber räubert und dem Rehpinscher das Beinchen bricht.
Aber generell glaube ich einfach, dass die meisten (gerade älteren) Hundehalter absolut keine Ahnung haben, wie sie ihren Hund richtig erziehen sollen.
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