Selber Entscheidungen treffen

  • Verhält sie sich denn nur in Deiner Gegenwart so? Was ist,wenn Du mal nicht da bist und andere sie beaufsichtigen also Hundesitter, Freund, Eltern o.ä. (kenn ja deine Lebenssituation nicht)?

  • Gute Frage.. Ich hab keine Ahnung was ist wenn ich ganz weg bin und sie dann von jemand anders in eine Situation geführt wird. Ich werd schauen, das wir das mal testen.
    Mittlerweile geht sie zum Glück mit einigen Leuten fröhlich mit. Mit meinem Bruder ist es immer noch nur das schnelle lösen und keinen Schritt weiter. Bei anderen Leuten, geht sie teilweise zwar mit, aber auch nur widerwillig..


    Ach ja, sie fragt auch bei meinem Bruder, meiner Oma etc. nach, ob sie jetzt denn spielen oder in den Garten etc. darf...

  • Ich würde auf jeden Fall Clickern, und sie zusätzlich irgendwas "arbeiten" lassen, wo sie relativ selbstständig ist.


    Mal zum Clickern: Warum "mag" sie das Clickern nicht? Mag sie Leckerli? Kannst du mit ihr wild spielen?


    Ich weiss ja nicht, was du mit ihr genau geclickert hast, aber mach ja nicht den Fehler, den ich damals am Anfang gemacht hab: ich habe gewartet, dass Berny endlich IRGENDWAS anbiete, während er mich angestarrt hat, damit ich ihm doch ENDLICH ein Kommando sage (cross-over hund). Die Katastrophe.


    Heute bin ich beim Clickern viel flexibler. Ich mach einfach irgendwas mit dem Hund (spielen zum Beispiel) und Clicker für alles, was irgendwie Eigeninitiative hat. Clickern muss flüssig sein, wenn der Hund so unkreativ ist, muss man halt irgendwie "aus der Bewegung" clickern.


    Auch stifte ich Berny mit Absicht zu "Blödsinn" an (den ich Daika im Moment eher mühsam aberziehe). Kartons zerreissen, auf Bürosessel und Sofa springen, sich mit uns zum Fernsehen ins Bett legen, wo graben, bellen, auf Aufforderung irgendwo raufspringen, mich anspringen, und so.


    Berny würde den Eierkarton auch nie anrühren, weil er einfach irgendwann mal gelernt hat (logo), dass Papierzerreissen "out" ist. Ich habe dann einfach das Teil mit Leberstreichwurst eingeschmiert, seitdem zerreist er auch Karton ;) .


    Und zum "selbsständig arbeiten": Mit Berny habe ich damals zum Spass Canicross angefangen (Hund muss beim Joggen am Zuggeschirr vorauslaufen und dich ziehen). Das hat ihm den totalen Selbstbewusstseins-booster gegeben, weil ich IHM nachlaufe und ihn selber den Weg/die Richtung bestimmen lassen habe. Am Anfang hat er sich bei jeder Abzweigung umgedreht, damit ich ihm zeige, wo ich hin will. Ich habe einfach nicht reagiert, sondern ihn einfach aufgefordert weiterzulaufen und irgendeinen Weg zu nehmen. Als er das kapiert hatte war er so richtig stolz auf sich! Zugarbeit ist eine Arbeit, die der Hund alleine verrichten soll, insofern könntest du es mal ausprobieren.


    Eventuell funktionniert es auch mit Fährtenarbeit? Ich kenn mich da leider nicht so aus, aber eine Fährte arbeitet ein Hund ja auch selbsständig aus.

  • Iris + Berny hat das mit dem Clickern ganz schön beschrieben. Meinen ersten Hund bekam ich auch als er schon 4,5 Jahre alt war und vorher wohl nix durfte. Als ich mit ihm clickern wollte, hat er erst gaaaar nix gemacht. Was da ganz gut ist: Was interessantes rauskramen und hinstellen, etwas, das interessant riecht, vom Flohmarkt ein Spielzeug (für Kinder) oder so und egal was Hundi damit macht, und sei es nur der erste Blick, clicken... Ich habe meine Wauzis auch immer dazu aufgefordert mit "geh mal gucken". Das hilft, daß sie irgendwas ausprobieren...
    Ansonsten trägt auch viel körperliches Training (Gerätetraining, Baumstämme usw.) zum Selbstbewußtsein bei... Mein Großer springt im Wald auf alles mögliche und ist dann stolz wie Oskar und läßt sich von mir feiern.. Am Anfang hat er auch noch nachgefragt, ob er soll, heute guckt er sich sogar auf neuen Wegen selbst solche herausforderungen raus...
    Auch ein lecker gefüllter Kong (erst leicht gemacht) kann hilfreich sein... Oder einfach in ne verknuddelte Decke Futter verstecken...
    Richtig mega-leckere Sachen und den Hund anfangs mega-anfeuern, und dann halt immer mehr alleine machen lassen..
    Ich denke aber auch schon, daß das ein wenig mit dem Alter zu tun hat.. Mit zwei Jahren sind viele Hunde (wieder) sehr unsicher und orientieren sich super an einem...

  • Hallo,


    also wenn das so extrem ist mit der Fragerei, dann würde ich das in bestimmten Situationen auch einfach ignorieren.
    Dann soll sie halt da stehen, oder liegen, oder was auch immer machen.


    Ich ziehe auch in Erwägung, dass sie Aufmerksamkeit will und diese ja dann auch bekommt von Dir.


    Hast ja viele tolle Tipps bekommen und bestimmt wird sich das mit der Zeit bessern.
    Ein Trainer sagte mal, dass bei unsicheren/ängstlichen Hunden die ersten drei Jahre die schlimmsten wären. Danach hätte man es geschafft, vorrausgesetzt man arbeitet mit ihnen.


    Schaun wir mal ich hab ja dann auch nur noch 22 Monate ;)


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Ich habe den Clicker so aufgebaut. Es wurde wirklich jede Kleinigkeit geclickert. Das war kein shapen o.ä.! Sie nimmt das Teil ja auch an, aber da ist kein Spaß dabei. Ihr reicht es auch, das Leckerlie oder das verbale Lob ohne diesen Click zu bekommen. Da "arbeitet" sie viel motivierter mit.


    Ich hab mal mit einer Freundin darüber gesprochen (die mich und die Hunde kennt) und selber nochmal drüber nachgedacht. Pepper lernt durch den Clicker ja nicht selber zu entscheiden. Es wird eben einfach gelobt. Klar zeigt sie DA Eigeninitiative. Aber das tut sie ja auch, wenn der Clicker nicht dabei ist und wir einfach so was üben und das ist ja auch eine andere Situation. Versteht ihr was ich meine?


    Mir geht es eigentlich nicht direkt um diesen Eierkarton.. Obwohl sie es kennt Papier und Pappe zu zerfetzen.. Es geht um ihre Entscheidung. Ich kann ihr auch Leckerlies in den Leckerlieball füllen. Oder einen Kong geben. Oder aber Leckerlies in eine Decke oder Papier tun. Sie reagiert erst darauf, wenn das ok kommt.


    Das mit dem körperlichen Training find ich aber gut. Das merk ich mir ;)


    Hmm Aufmerksamkeit... Ich weiß nicht so recht. Wie gesagt, es geht ihr nur um dieses kleine Wort und in ganz vielen Fällen, hat es rein gar nichts mit mir zu tun. Bsp.: Ich lese, sie will mit Lee spielen. Also sitz sie da und wartet. Irgendwann kommt "ok" von mir und sie "stürtzt" sich auf Lee um zu spielen. Ich wende mich dabei nicht einmal zu ihr hin, sondern sehe ihr warten aus den Augenwinkeln. Und auch wenn ich "ok" sage, schaue ich weiter in mein Buch.
    Inwiefern hat sie denn dann da Aufmerksamkeit?

  • Sorry,
    aber deine Beschreibungen lesen sich für mich so,
    als ob dein HUndi irgendwann im Laufe eurer Erziehung aufgegeben hat,
    eine eigene Meinung zu haben bzw, irgendwas zu tun, was du nicht billigst.


    Ob man dies wieder zurück formen kann?
    ich weiß es nicht.


    Evtl. müsst ihr mit diesem Umstand leben.
    Was wäre soooo schlimm daran?


    Nimm das Tier doch einfach wie es ist.
    Schüchtern.
    Schutzsuchend.
    Auf dich bzw. Rudel bezogen.


    Mags ein, dass es an gegebener Stelle mehr als nervig ist.
    Was soll´s.
    :D

  • Hallo Murmelchen,


    na das nennt man ja mal will to please.....


    Nach Deiner Beschreibung handelt es sich bei pepper wohl um einen Hund, der sich stark an Führungspersonen orientiert, sei es an Lee oder an Dir. Daher würde ich zunächst viel mit Pepper ohne Lee machen, damit sie, wenn Du die Führung begrenzt sich nicht noch stärker an Lee orientiert.


    Daneben würde ich beginnen, das selbstvertrauen des hundes zu stärken und die Selbstsicherheit. Andere Hunde würde ich wegen der Allergie aussparen, nicht wegen dünnem nervenkostüm, sondern vielleicht auch wegen wirklichen körperlichen Schmerzen des Hundes. Wenn er schreiend wegrennt und sich versteckt, war sicherlich schonmal was, das Dir vielleicht gar nicht bewusst ist. Das kann ein wildes Spiel mit Ohrenziehen gewesen sein, als eine Entzündung im Ohr war, das kann ein getretenwerden gewesen sein, als sie von der Allergie Juckreiz oder offene Stellen hatte..., wer weiss?


    Ich meine mich erinnern zu können, dass Du Fährte beginnen willst. Ich denke das ist was für den hund. er gibt die Richtung vor, Du bist nicht verführt ihm zu helfen, weil Du gar nicht groß helfen kannst, die Bestätigung findet er auf der Fähte und bekommt sie nicht von Dir, das gibt ein richtig gutes Gefühl für den Hund.


    Machst Du eigentlich schutzdienst mit Pepper. Ich möchte jetzt nicht alle Threads darauf durchlesen, es sei mir verziehen. daher kann das auffordernde bellen kommen, wenn sie nciht mehr weiter weiss. Das war wohl bisher immer richtig, das kann sie, dafür wurde sie immer im nachhinein gelobt, wenn du dann ums versteck kamst (kennt man auch von rettungshunden so, wenn man selber nicht mehr weiter weiss, bellen). Auch das sehe ich als Möglichkeit an, den hund zu bestärken im Hundsein. Mach die Sachen im SD, wo sie selbständig arbeiten muss, kurze Flucht, lange Flucht, Stellen und Verbellen.... Sie muss dann entscheiden, ob sie gehen darf und die Flucht verhindert oder Deinem Platzkommando gehorcht, dann loben wie bolle wenn sie geht und Helfer soll sie ja gewinnen lassen. Und je sicherer sie wird, umsomehr muss sie tun und initiative ergreifen, um zum erfolg zu kommen.


    Und ich würde in nächster Zeit keine Unterordnung mehr mit ihr arbeiten, da dies sicher dazu führt, dass sie sich dir orientiert.


    Beim Gassigehen würde ich kleine Aufgaben mit ihr machen, die sie schaffen kann, wobei sie sich aber immer überwinden muss. Leckerchen "unzugänglich" verstecken, dass sie graben (pöhses Hundeverhalten) muss, um dranzukommen. Am besten filmt jemand den verständnislosen Hundeblick, wenn du das machst, Pepper ist sicherlich schockiert. Kein ok dazu, nur ein gierigmachen auf das leckerchen und sichtbares deponieren. GGf nochmals zeigen, erneut deponieren und hund loben, wenn er versucht ranzukommen. genauso eventuell mal ein Spielzeug zufällig so werfen, dass es nicht einfach zu holen geht (bei mir beliebt sind gebüsche und dann aber so hoch, dass der hund gerade mit initiative noch hinkommt). dann ein brings (kein ok), anfeuern und loben wie bolle, wenn er mit der brechstange ins gebüsch geht und das ding da rausfischt. Damit gibts Du ein kommando, das der hund nicht wie gelernt ausführen kann, aber weiss, was du erwartest. er wird damit gezwungen, wenn er dir gefallen will (bringen) selbständig zu denken, wie er deinen wunsch erfüllen kann.

  • Hallo Murmel,



    Ich glaube, ich weiß was Du meinst. Kenne das Verhalten von Zoe auch. Einen wirklichen Tipp, wie Du es wieder "abstellen" kannst, habe ich allerdings auch nicht. Ich befürchte, dass es entweder nur mit, oder ganz ohne "fragen" geht. Der Hund kann ja kaum unterscheiden, wann und wann er nicht fragen soll. Außer Du legst die Situationen deutlich fest. Also, jagen immer fragen, spielen nie fragen. Das könnte man natürlich auch klickern... :^^:

  • Zitat


    Anfeuern geht nicht. Das bringt sie komplett aus dem Konzept und sie bricht die Handlung ganz ab


    Ich meinte das nicht im Sinne von Schreien und Trommeln :D , sondern eher im Flüsterton, oder ´entzückt fiepend ´. ;)


    Und auch bestätigen (kurzes kleines ´fein´) wenn sie mal heimlich was alleine macht.


    Zitat


    Ja ich rede zuviel
    Das löst doch aber unser Problem nicht!?


    Mit dem Hund? Na doch, unbedingt! Ich behaupte das löst es, zumindest zu nem großen Teil. Wie ist es bei dir z.B. mit dem Nein-sagen? ;)


    Zitat

    Wenn sie z.B. auch Unsicherheit hinter oder neben mir läuft wird das kommentarlos akzeptiert von mir.


    Warum? Ich würde sie wegschicken (wenn selber weggehen nicht hilft). Es sei denn natürlich, es besteht ein nachvollziehbarer Grund, dass sie ängstlich an dir klebt.


    Was mir noch einfällt: Du kannst den Hund auch aktiv auf eure Umgebung aufmerksam und neugierig machen, so dass er nicht mehr nur dich im Blickfeld und im Gehirn hat. Ein Mauseloch, ein zuckender Maulwurfshügel, die unglaublich interessant duftende Uferzone eines Sees. Eine zugefrorene Pfütze, die du aufbrichst, und wo sie drauf rumkratzen und ein bisschen kauen darf. Ein Igel den du ihr zeigst, den sie das nächste Mal vielleicht schon dir zeigt. Sowas in der Art. :ka:

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