Alleinebleiben - Nicht die ultimative, aber EINE Anleitung
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Jetzt ist er da, der neue Mitbewohner. Das neue Rudelmitglied.
Anfangs immer und gerne mit dabei wird schnell klar, Hundi muss auch mal alleine bleiben.
Sei es, weil man zum einkaufen gehen, das Kind in den Kindergarten / die Schule gebracht werden muss oder aber, das große Leid vieler Hundehalter, gar die Brötchen verdient werden müssen.
Sprich, der Hund kommt nicht umhin zu lernen, dass es Situationen im Leben seines Rudels gibt, aus denen er kurzweilig ausgeschlossen ist.
Rudel?
Ja, denn ab heute - mit der Ankunft des neuen Bewohners - befindet sich die Familie oder der Single in Bezug auf den Neuankömmling im sozialen Zustand eines Rudels.
Im Falle des Alleinebleibens bedeutet das für den Hund eine Handlung zu akzeptieren bzw. auszuführen, welche außerhalb seines Urinstinktes für das Rudeldasein angesiedelt ist.
Hier gilt es, Verständnis dafür zu entwickeln, dass ein Hundebaby u.U. ganz schön Panik bekommen kann, wenn es „vom Rudel“ zurück gelassen wird. In der freien Natur würde dies den sicheren Tod für Welpi bedeuten.
Um einen gefestigten Hund im Bezug auf das Alleine Bleiben heranzuziehen, ist es notwendig, dieses, für den Hund unnatürliche Verhalten, langsam in ganz kleinen Schritten anzutrainieren.
Dieses „Trennungstraining“ beginnt praktisch sofort bzw. in und während der Eingewöhnungsphase des Hundes.
Anfangs wird der Hund überall hin folgen. Selbst den Gang zur Toilette bestreitet man - gewollt oder nicht - nun in interessierter Begleitung. Hier beginnt schon das eigentliche Training.
Erstmal bekommt Welpi bei diesem Gang keine Aufmerksamkeit.
Steigerung: Hund bleibt vor der Tür.
Anfänglich reicht es, wenn man nur zum Händewaschen ins Bad geht (wenige Sekunden) und steigert dies bis hin zum Gang zur Toilette. (Zeitspanne der geschlossenen Tür wird somit sugsessive erhöht)
Klappt dies und wird seitens des Hundes akzeptiert, hat man den ersten erfolgreichen Schritt absolviert!
Bravo. 1 Punkt für HH. 100 P für Hundi.
Dies kann man mit beliebigenen Räumen wiederholen.
Wohnzimmer, Hund erhält ein kurzes „Bis gleich“, ähnliches oder keinen Kommentar und man verlässt ohne sich umzuschauen den Raum und schließt die Tür mit der Absicht, nach max. 30 sec. wieder hineinzugehen.
Diese Zeitspanne ist wahrscheinlich zu kurz, als dass Hundi sich aufregen könnte.
Im Besten Fall harrt er der Dinge die jetzt kommen.
- Wieder Reingehen, NIX BESONDERES – ICH WAR NUR KURZ DRAUßEN – Belohnung ohne TamTam.
- Hund jault. Kurz warten, bis er Luft holt / kurz still ist. Tür öffnen. Rein gehen und kommentarlos ein Leckerle hinwerfen.
Eine betonte Gabe von Leckerle oder überschwänglicher Begrüßung nach dem Wiederkommen, halte ich persönlich für nur bedingt ratsam, da dies den Hund nur noch mehr anspannt in seiner Erwartung
„wann geht die Tür auf?“.
Sobald das Verlassen eines bzw. verschiedener Räume ohne Probleme funktioniert.
CLICK.
Jetzt kann man zum nächsten Schritt übergehen. BITTE NICHT VORHER!
Dieser sieht wie folgt aus:
Der Gang zur Mülltonne bzw. dem Briefkasten.
Gleiche Vorgehensweise wie oben.
Sukzessive Steigerung der geschlossenen Haustüre.
Das Verlassen der Wohnung wird ebenso oft wiederholt.
Es ist besonders wichtig, dass der Hund eine Verknüpfung zwischen dem Gang aus der Haustüre mit dem unbedingten Wiederkommen herstellen kann.Das klappt? Hund heult und bellt nicht?
Click.
Jetzt und erst JETZT kann man dazu übergehen, auch das Grundstück z.B. für eine kurze Fahrt / einen kurzen Gang zum Bäcker zu verlassen.
Eine gute Möglichkeit, dem Hund eine Beschäftigung während der Abwesenheit zu geben, ist es, ihm eine leckere Knabberei oder einen gefüllten Kong zu reichen.
Hier gilt es besonders darauf zu achten, das solch eine Beschäftigung auch zwischendurch angeboten wird, da der Hund sonst sehr schnell begreift - OHA, jetzt isse(r) erstmal wech.
Empfehlenswert ist es auch, dem Hund nicht die ganze Wohnung / das ganze Haus während der Abwesenheit zur Verfügung zu stellen bzw. zu überlassen.
Schnell überfordert mit der „Rudelführerposition“ nehmen einige die Bude auseinander.
Andere verkriechen sich in einer Ecke und kommen erst wieder zu sich, wenn die große Last mit dem Klicken des Türschlosses von ihren Schultern genommen wird.
Wieder andere schlafen die ganze Zeit völlig entspannt.Die Dauer des Wegbleibens in winzigen Schritten weiter steigern, bis hin zur endgültig angestrebten Zeitspanne.
Ratsam sind max 4 – 5 Std. (Beim Welpen gilt dies aber frühestens (!), sobald er tatsächlich stubenrein ist)
Sinnvoll ist sicher ein kleines, nicht allzu aufwendig gestaltetes Ritual, sobald der Hund gefestigt ist im Alleine bleiben.
Wichtig ist es, keine hungriges Tier mit Druck auf Blase und / oder Darm alleine daheim zu lassen.
Besser ist ein kleiner bis ausgiebiger Spaziergang, bei dem sich Hundi entleeren und seine Energie etwas herauslassen kann. Denn wer schläft, sündigt bekanntlich nicht.
Weiterhin ist darauf dringend zu achten, dass der Hund, während er alleine ist, keinen Zugang zu gefährlichen Gegenständen (z.B. Kabeln, Schokokekse / Gummibärchen auf dem Tisch) hat.
Alleinsein ist nicht gleich Alleinsein.
Auf den Hund muss individuell eingegangen werden.
Für den einen ist die Trennung vom Rudel kein Problem und der Andere steht unter enormen Stress.
GEDULD. EINFÜHLUNGSVERMÖGEN. KONSEQUENZ.
Das wird schon!
Verfasst von SaChi
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