Hovaward vs Schäferhund

  • Schau doch einfach was der Rassestandart schreibt...



    Quelle: http://www.schaeferhunde.de/si…dir-801_rassestandard.pdf


    Zitat

    VERHALTEN UND CHARAKTER :


    Der Hovawart ist ein anerkannter Gebrauchshund zu vielseitiger Verwendung. Von der Veranlagung her ausgeglichen und gutartig, besitzt er Schutztrieb, Kampftrieb, Selbstsichterheit und Belastbarkeit, mittleres Temperament und eine sehr gute Nasenveranlagung. Seine harmonisch abgestimmten körperlichen Verhältnisse und eine besondere Bindung an seine Familie machen ihn insbesondere zu einem hervorragenden Begleit-, Wach-, Schutz-, Rettungs- und Fährtenhund.


    Quelle: http://www.hovawart.de/html/rassestandard.html

  • Außerdem ist es beim Schäferhund schwer, einen wirklich guten Züchter zu finden. Zuviele Leute machen das mal einfach so, weil sie meinen, das wäre ganz einfach :kopfwand:
    Ich kannte da selbst so einen Kleinen, der aus so einer Hobbyzucht kam. Meine damalige Freundin wusste es nicht besser, und ich schon gar nicht. Das Ende vom Lied war, daß er jemanden völlig grundlos auf offener Straße biss und auch sonst einfach nur hyperaktiv war... man konnte nichts mit ihm machen. Auch eine Hundeschule brachte weder vor, noch nach dem Biss eine Besserung. Er war einfach überhaupt nicht sozialisiert worden, wurde schon mit gerade sechs Wochen von seinen Geschwistern getrennt und verkauft, hatte keine Hoden, dafür aber Hüftgelenksdysplasie. Man konnte einfach nichts mit ihm anfangen.


    Na ja, bevor das hier ein Endlosthema wird, wollte ich nur sagen, daß es halt sehr schwer ist, vor allem beim Deutschen Schäferhund, einen wirlich guten Züchter zu finden, der das gewissenhaft betreibt. Auch solltest Du in deinem und dem Interesse des Hundes darauf achten, daß der Züchter nicht auf den typischen abfallenden Rücken setzt.


    Mit dem Hovawart habe ich leider noch gar keine Erfahrungen gemacht, allerdings bisher nur positives vernommen. Aber auch er ist ein Hütehund und dementsprechend nicht unbedingt fürs Hochhaus und Fünfminutenspaziergängeumdenblock geeignet =)

  • Zitat

    Er war einfach überhaupt nicht sozialisiert worden, wurde schon mit gerade sechs Wochen von seinen Geschwistern getrennt


    Öhm...die Sozialisation hätte dann aber besagte Freundin übernehmen können/sollen/müssen.. Mit 6 Wochen ist noch nicht erledigt. Außer man macht dann nichts...

  • Lese ich jetzt daraus ,dass ein Hovi meist (ohne es zu pauschalisieren) einfacher zu führen ist ? (weil nicht so sensibel) und oft auch gesünder?


    Der gebrauchliche Verwendungszweck ist nahezu der gleiche, oder?


    Gibt es Unterschiede im Sport ?Also, wenn ich z.B VPG machen will?
    Ist das vergleichbar mit Aussi vs Borde im Hütesport?
    Gibt es Unterschiede im Trieb?
    Könnte man eine Hovi (entsprechende Ausbildung vorrausgesetzt) genauso präzise führen wie einen Schäferhund?
    Ist der Hovi familientauglicher?

  • Ich muss sagen, ich hab eigentlich ein eher schlechtes Bild vom Hovi. Ich kenne Drei und diese sind alle total hyperaktiv, da total unterfordert.


    Alle sind absolut lieb und super verträglich mit Menschen und Hunden. Da aber mit ihnen außer Spazieren gehen nicht viel gemacht wird, drehen sie alle total am Rad. Aber ich glaube, dass, wenn sie genug beschäftigt wären, absolut tolle Hunde wären.

  • Ich halte den hovi auf keinen Fall für Kindertauglich, ich habe nur schlechte Erfahrung mit denen gemacht, leider, ich kenne 3 persönlich und alle sind mit größer Vorsicht zu genießen, meine Oma hatte einen, der biß fremde Leute mal eben im Vorbeigehen , später dann auch sie selbst...Die die ich kenne sind sehr reserviert und eher Einmannhunde. nix für Ungut
    Katja

  • Also ein Hovi ist KEIN Hütehund, und auch weder mit einem Border Collie, noch mit einem Golden Retriever (klar, er schaut ihm ähnlich) zu vergleichen.


    Das Wort Hovawart kommt ja von Hof-Wart, also ein Hund, der den Hof bewacht.


    Ich kenne persönlich zwei Hovawarte. Beide sind ruhige Hunde, die aber überall sofort dabei sind. Etwas stur, und daher in der Erziehung nicht ganz soooo einfach (nicht zu vergleichen mit dem Golden). Naja, was heisst stur, halt ein bisschen einen eigenen Kopf!


    Er eine ging Begleithundekurs und dann Agility, war aber nie so RICHTIG mit Feuereifer dabei (wie sein Frauchen). Sie hatte oft zu kämpfen mit besagter "Sturheit", wo Hund halt nicht so wollte wie sie es wollte.


    Der andere, der Hund einer sehr guten Freundin von mir, kommt von einer super Züchterin, wo die Eltern auch alle sportlich geführt werden (BGH, Agility, FH, eventuel Schutz?). Der Hund ist der totale Traumhund meiner Freundin. Total familienbezogen. Bewacht Haus und Garten (sehr grosses Grundstück), ist aber immer sofort abrufbar. Der totale Schmusehund und voll motiviert in der Hundeschule. Er kommt auch bei Ausritten mit, und kann da fast überall ohne Leine laufen. Etwas brummig anderen Rüden gegenüber (es ist ein er), aber alles im normalen Bereich.


    Sie (oder besser ihre Eltern) hatte vorher einen Schäferhund, der aber total schlecht sozialisiert war (wollte alles fressen, was nicht Schäfer war, sie haben sie erst mit 4 Jahren bekommen).


    Sie sagt, der Schäfer ist zwar deutlich führiger, und eventuell besser geeignet für den reinen Sport, ihr ist aber der Hovawart als Allround-hund lieber. Weil er sich auch mal nur mit Spaziergängen und Spiel im Garten zufrieden gibt (ihre Worte).


    Inwiefern die beiden jetzt typisch für die Rasse sind, weiss ich aber natürlich auch nicht.

  • Hallo Shiera,


    ich habe ja den direkten Vergleich: ich arbeite mit 2 Hovis aus reinen Leistungslinien auf einem SV-Platz.... Unterschiede sind ganz deutlich sichtbar - mMn zugunsten des Hovis, aber das ist (wie meistens halt) ansichtssache...


    Um ein paar Fragen zu beantworten:


    Zitat

    Aber auch er ist ein Hütehund und dementsprechend nicht unbedingt fürs Hochhaus und Fünfminutenspaziergängeumdenblock geeignet


    Ein Hovawart ist KEIN Hütehund (wer setzt eigentlich sowas in die Welt??? Ich werde dauern drauf angesprochen, ob ich auch Schafe habe :???: :???: )! Und fürs "Hochhaus" ist er genauso gut oder schlecht geeignet, wie jeder andere Hund auch. Lediglich bei den 5-Minuten-Spaziergängen muss ich dir hier zustimmen ;)


    Zitat

    Lese ich jetzt daraus ,dass ein Hovi meist (ohne es zu pauschalisieren) einfacher zu führen ist ? (weil nicht so sensibel) und oft auch gesünder?


    Einfacher zu führen?? Im Vergleich zu einem Schäfer aus Leistungslinie auf keinen Fall! Es gibt zwar Hovis, die einen vorhandenen "will-to-please" haben, aber die sind in der Leistungslinie kaum vertreten (ich kenne keinen...). Soll es aber geben. Wenn du einen Schäferhund mit "Druck" ausbildest, wird er trotz allem freudig mitarbeiten. Bei einem Hovi "sieht" man den Druck schon allein daran, dass der Hund widerwillig mitarbeitet, keinen Spaß hat und - wenn der Druck zu groß wird - auch durchaus mal gegen den HH geht (alles bezogen auf die "typische" Ausbildung im alten SV)...


    Nicht bzw. weniger sensibel? Kann ich nicht bestätigen. Und auch bei den Hovis kommt von Zeit zu Zeit HD vor. Zwar in einem ganz anderen Maß (im RZV darf z.B. nur mit HD-A gezüchtet werden), aber trotzdem...


    Zitat

    Der gebrauchliche Verwendungszweck ist nahezu der gleiche, oder?


    Heutzutage (nur auf den Sport bezogen): ja


    Zitat

    Gibt es Unterschiede im Sport ?Also, wenn ich z.B VPG machen will?


    Nun ja, wenn du richtig "weit oben" mitspielen willst, dann bist du mit einem Hovi fehl am Platz, ebenso mit einem Schäfer... "Ganz oben" sind v.a. Malis... Wenn es "nur" um den normalen Sport geht, kannst du mit beiden Rassen Glück (aber auch Pech) haben.


    Zitat

    Ist das vergleichbar mit Aussi vs Borde im Hütesport?


    Sorry, da kann ich keine Vergleich ziehen...


    Zitat

    Gibt es Unterschiede im Trieb?
    Könnte man eine Hovi (entsprechende Ausbildung vorrausgesetzt) genauso präzise führen wie einen Schäferhund?


    "Trieb" haben beide Rassen - mMn ist ein Hovi "zielstrebiger", lässt sich nicht so schnell von seinem Triebziel abbringen. Ein alter SV-ler hat mir mal gesagt: "Da, wo ein Schäferhund aufhört, fängt ein Hovi erst richtig an" - bezogen z.B. auf den "Kampf" mit dem Helfer...


    Ein Hovi lässt sich auch sehr präzise führen, durch seinen Sturkopf + den mangelnden Will-to-please aber eben langwieriger in der Ausbildung und immer für Überraschungen gut...


    Zitat

    Ist der Hovi familientauglicher?


    Ein Hovi ist (bei entsprechender Sozialisierung + Erziehung + Auslastung) definitiv familientauglich - wie ein Schäfer eben auch...


    Das, was meine Hunde eben auch ausmacht, ist ihr eigener Kopf - und ich wollte nie einen Hund der nur "funktioniert" - ich liebe die Herausforderung :D


    Shiera: Bist du auf der Suche nach einem Hund?? Ich dachte (aufgrund der vielen Threads in letzter Zeit), dass du schon aktiv mit deinem Hund im VPG-Bereich arbeitest?


    VG
    Lisa

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