Anne Krüger. HarmoniLogie!??????

  • Zitat

    Und dann steht man manchmal da und Hundi kommt einfach nicht aus dem 30 cm tief vermatschten Acker und saust dort wie angestochen rum. :kopfwand: Da muß ich dann eben ad hoc, sozusagen testen, was den Hund aus dem Matsch holt. Korrekturen oder wie auch immer man das jetzt wieder bezeichnet haben irgendwie nie funktioniert.


    Eine Strafe wäre in der Situation auch überhaupt nicht angebracht, auf den Gedanken würde wohl kaum einer kommen !!


    Zitat

    Trotzdem kommt natürlich irgendwann der überraschende "Das hat er ja noch NIE gemacht"-Moment.
    Situativ mache ich u.U. in der Uuuups-Situation gar nichts, keine Korrektur.


    Also wenn (m)ein Hund im Begriff ist, etwas gefährliches oder nur unerwünschtes zu tun, sei es hinter etwas hersprinten, nach einer Katze schnappen, eine Person anspringen, ... dann würde ich schon handeln und nicht regungslos daneben stehen und überlegen, wie ich in Zukunft vermeiden kann, daß der Hund vor ein Auto läuft oder das Kind mit dem Snack in der Hand anspringt.


    In einer guten Beziehung brauche ich seltens derartig eingreifen. Gewöhnlich reicht ein Blick, ein dezents HE aus ...


    Gruß, staffy

  • Zitat


    Eine Strafe wäre in der Situation auch überhaupt nicht angebracht, auf den Gedanken würde wohl kaum einer kommen !!


    Naja, man könnte schon das "trotz rufen nicht kommen" bestrafen. Natürlich nicht in dem Moment, wenn der Hund dann doch irgendwann angetrottet kommt, sondern noch in dem Moment, wo er Party auf dem Acker macht. Also eben irgendwas werfen, wenn man wurftechnisch irgendwie begabt ist - Leine, Wurfkette, Rappeldose... Auf diesen Gedanken kommen so einige. Da muss man nur mal spazieren gehen, "Am anderen Ende der Leine" lesen, sich die Hunde-Nanny anschauen etc....


    Grüße,
    das Krümelmonster.

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    Also wenn (m)ein Hund im Begriff ist, etwas gefährliches oder nur unerwünschtes zu tun, sei es hinter etwas hersprinten, nach einer Katze schnappen, eine Person anspringen, ... dann würde ich schon handeln und nicht regungslos daneben stehen und überlegen, wie ich in Zukunft vermeiden kann, daß der Hund vor ein Auto läuft oder das Kind mit dem Snack in der Hand anspringt.


    Okay, das hatte ich falsch ausgedrückt. Natürlich vesuche ich die Situation abzuwenden, aber ich "korrigiere" nicht.
    Und gerade auf solche alltäglichen Situationen BIN ich vorbereitet. Auf Straßen ist egal wer an der Leine, bekennende Katzenscheucher sind in Gebieten mit Katzen an der Leine oder zumindest an der Schleppe, kommen Kinder, wird rangerufen und je nach Hund angeleint, im Zweifel anleinen...


    Das habe ich ausserdem schon mehrfach geschrieben: Freilauf in "ungefährlichen Gebieten"... Und "ungefährlich definiert sich nach dem, was den individuellen Hund "gefährdet". Den oben schon mal erwähnten Schnauzer konnte ich ausserhalb des Ortes sehr gut an schleifender Schleppe rennen lassen, solange ich weit genug sehen konnte, um rechtzeitig bei nahenden Radfahrern etc abzurufen. Problematischer war, die Schleppe auf dem Rückweg nicht rechtzeitig wieder einzusammen. War er erst mal wieder "auf Dorf-Boden" war das offenbar Katzen-Alarmgebiet, und an Rückruf brauchte ich gar nicht erst zu denken. An der Leine konnte er sich wiederum sehr gut in aller Ruhe Katzen ansehen, dabei sitzen, und nach zwei Spatziergängen mit entsprechender Konsequenz (Kekse für Lockere Leine, nicht einen Millimeter vorwärts für straffe Leine...) an lockerer Leine vorbei gehen.

  • Dann hast du eine 100% kontrollierbare Umgebung und keine unberechenbaren Menschen ... ??


    Aber um mal beim Anspringen des Kindes mit dem Snack in der Hand zu bleiben, du sagst, du korrigierst nicht. Du würdest dem Hund in der Situation nicht sagen, daß seine Verhalten ein NoGo ist ? Was würdest du tun ?


    Gruß, staffy

  • oh Mist, jetzt ist mein "Edit" weg.... grrr...




    Zitat

    Dann hast du eine 100% kontrollierbare Umgebung und keine unberechenbaren Menschen ... ??


    Ja, hast du das nicht??
    :D
    Nein Quatsch, natürlich nicht, aber ich lebe doch nicht erst seit gestern und weiß, wo die problematischen Ecken sind und habe Augen im Kopf und Ohren. Sehe/höre ich sich ein "Problem" nähern tritt "Vorbeugen ist besser als korrigieren" in Kraft. Herr Schnauzer mußte an (verschiedenen!! der Schlaue Max hat verdammt schnell gelernt, wo man dem "Einfangen" entgehen könnte, wenn man noch keinen Bock hat...) Stellen eingefangen werden, wo er noch nicht mal den Anflug einer Idee zum Katzenjagen im Kopf hatte.



    Zitat


    Aber um mal beim Anspringen des Kindes mit dem Snack in der Hand zu bleiben, du sagst, du korrigierst nicht. Du würdest dem Hund in der Situation nicht sagen, daß seine Verhalten ein NoGo ist ? Was würdest du tun ?


    Gruß, staffy


    Vielleicht rufe ich "Hey" (meine Impulskontrolle ist nicht hundertprozentig...) aber das ist Geräusch ohne Info für den Hund...
    :/
    Wenn ich zu dusselig war, das Anspringen zu verhindern, ist es zu spät, das Verhalten ist vorbei und alles was ich mache, bezieht sich auf und wird verknüpft mit einem anderen Verhalten.
    Wahrscheinlich mache ich :gott: beim Kind/oder dessen Eltern und entschuldige mich für MEIN unachtsames Verhalten. Und biete neuen Snack, waschen der dreckigen Hose, was auch immer an.
    Der Hund kann nix dafür, wenn ich zu blöd bin, ein Anspringen zu verhindern!! Das hätte ich entweder vorher durch Training ändern müssen, oder durch anleinen, hinsetzen lassen, fuß gehen, oder sonst was...


    Kommt ein Kind zum Hund gerannt und hält im sein Eis unter die Nase und der Hund sagt, "oh danke, gerne, lecker!" - soll ich dann den Hund anmeckern? Oder das Kind? Egal wie rum - Hund kann nix dafür. Kind logischerweise auch nicht, aber ich (und möglicherweise ein unaufmerksames "Eltern, je mach Situation).

  • Das heißt dann, deine Hunde kennen nicht mal ein Abbruchsignal und du könntest nicht verhindern, daß sie z.B. das Eis fressen ...


    Ok, dann hab ich jetzt deinen Umgang mit dem Hund verstanden. Meine müssen halt auch mal hören und kriegen gesagt, daß sie am fremden Eis nix zu suchen haben.


    Danke
    Gruß, staffy

  • staffy: Dafür brauche ich aber kein Abbruchsignal. Hört der Hund zuverlässig, rufe ich ihn einfach ab, dann ist ein Abbruchsignal absolut unnötig... Oder ich lasse ihn Platz machen, oder sonst was, was er gelernt hat und sich nicht mit Eis fressen vereinbaren läßt...

  • Tanja bist du dir sicher, daß ein Hund das Eis, Würstchen, etc. sofort liegen läßt und kommt ? Meinste nicht, der würde, wenn du ihn "nur" rufst, das angenehme noch mitnehmen ? ;-)


    Mit dem Abrufen verhindere ich zwar, daß mein Hund niemanden anspringt, evtl. auch nix zu fressen aufnimmt, aber er lernt nicht, daß er es generell nicht tun darf.


    Kennen deine Hunde kein Nein ?


    Übrigens, das Krügersche Ampelprinzip hat fast jeder in seinem Trainingsplan. Wie soll sich ein Hund zurecht finden, wenn er nur weiß, was er darf aber nicht, was er vermeiden sollte ?


    Meine Hunde würden im Auto nie nach vorne gehen, sich an meinen Einkäufen vergreifen. Ein einmaliges "Nein, lass es." reicht da...
    Selbst, wenn ich ihnen "das Heck schön füttere", sie immer lobe wenn sie hinten bleiben, woher sollten sie wissen, daß sie auch bei meiner Abwesenheit hinten bleiben sollen, was verbietet ihnen das ?


    Gruß, staffy

  • Doch, meine kennen ein Abbruchsignal, das ich aber ebenfalls total positiv aufgebaut habe. Die haben gelernt, daß wenn dieses Signal kommt, sie sich zu mir orientieren sollen, und dort dann das allerbeste überhaupt passiert... Warum sollten sie da noch was angenehmes mitnehmen, wenn sofort bei mir was noch tolleres passiert...


    Und nein, auch ich zeige meinen Hunden Grenzen, sehe es nicht ganz so eng wie Shoppy, aber einfach, weil ich auch oft gerne den direkteren Weg wähle (bin auch nur Mensch und ich bin auch der Meinung, daß meine Hunde das schon einzuordnen wissen, würde aber bei fremden Hunden, die nur zur Pflege sind, sicher auch anders handeln). Aber ich bin fest überzeugt, daß es auch anders geht. Meine haben z.B. gelernt, Dinge liegen zu lassen, weil wenn sie es tun, von mir bessere Dinge kommen... Das erreicht keine Strafe, weil jeder Hund schlau genug ist, zu wissen, wann er stehlen/fressen kann und wann nicht... sobald unbeobachtet, wird er es meist doch tun. Bluey hat es über dieses: Laß meine Sachen liegen und es wird sich für Dich lohnen so gelernt und ihm kann ich ohne Bedenken total vertrauen, ob das der Joghurt ist, der auf dem niedrigen Couchtisch steht, weil der Welpe raus muß, oder das Steak, das auf der Anrichte liegt und ich Pipi muß. Bluey hat gelernt, daß wenn er sich benimmt, er super Dinge von mir bekommt.
    Rein positiv... Wenn ich meine Kommandos so sauber aufbaue, wie ein Abbruchsignal, brauche ich kein Abbruchsignal, weil dann das Kommando stark genug ist...

  • Nein, Staffy, ganz offenbar hast Du GAR NICHTS verstanden.


    Du hast ja meine Beiträge ganz offensichtlich nicht mal vollständig gelesen!


    Ich spreche schon die ganze Zeit davon, dass ich Verhalten trainiere, die ich in solchen Situationen EINSETZEN KANN, das mach ich nicht für die Schublade, oder für irgend einen Hundeplatz, oder ein Turnier, sondern um es eben in solchen Situationen einzusetzen! Und das mache ich dann auch!


    Ein Hund lernt, wie er sich Verhalten soll, indem man mit ihm traininert, was er machen soll.
    Z.B. lernt er, dass hund zur Menschenbegrüßung sitzt, oder steht, oder eine Speilverbeugung macht. Wenn diese Verhalten sich lohnen und anspringen nicht, weil der Hund zum anspringen gar nicht erst kommt, was glaubst Du macht der Hund dann?
    "Nicht anspringen" ist mir ZU WENIG!




    Ich habe unter vielem anderen ein RÜCKRUFSIGNAL da brauche ich kein Abbruchsignal.


    Und ich sprach von Situationen, wo es durch irgendwas "schiefgelaufen" ist - zu große Ablenkung für den Hund ODER für mich (soll ja auch mal passieren, dass Menschen abgelenkt sind...), oder was auch immer.
    WENN es schon schiefgelaufen ist, ist es ein Uups, nächstes mal besser aufpassen. Es ist vor bei. Vergangenheit, nichts was ich dann mache, kann das Verhalten des Hundes rückgängig machen.



    Du pickst Dir das raus, was Du lesen willst, und hast nicht verstanden, dass diese Sachen durch POSITIV AUFGEBAUTE SIGNALE ganz leicht verhindert werden können. z.B. mit Rückruf, z.B. mit Sitzen, z.B. mit lockere Leine, mit Bei Fuß und sogar mit einer Verbeugung.


    Es muß einem nur was anderes einfallen als die Möglichkeit "Nein"!
    Aber das scheint echt zu schwierig für Dich zu sein...


    Wenn ich WOLLTE, könnte ich Problemlos ein "Nein" konditionieren, aber ich brauche keins!


    "Nein" ist ein Informationsloses Wort und sagt dem Hund nicht "was stattdessen"!
    Ich geh nicht dem Umweg, erst "nein" zu sagen und dann "Komm" - Gleich "komm" zu sagen unter anderem schneller, und nicht mit aversivem Reiz verbunden.
    Und "nein" ist mir einfach zu wenig! das blöde Wort gibt nichts her, das kann nichts, ausser Verhalten zu hemmen, dass NACH DER STRAFTAT (denn die ist, ups, in der Vergangenheit verschwunden) stattfindet.
    DANACH will ich aber Verhalten, kein Verhaltensloch!
    Und deshalb ist NEIN zu wenig.


    Ich will Verhalten, kein "Nichtverhalten" und das kriegt man per definitionem nur durch Bestärken.



    Dein "Dein Hund kann ja nicht mal eine "Nein"" ist selbstgefällig, arrogant und überheblich.


    Nein, mein Hund kann vielleicht kein NEIN, aber dafür WEISS er was man in der Situation machen KANN, was auch noch lohnenswert ist und macht es dann. Und wenn man nur unwesentlich fleißig ist, lernt der Hund das nicht nur auf Wort oder Handsignal von seinem "Führer" sondern auf "Umweltsignal" - wie praktisch, hund sieht Radfahrer, kommt zu mir und sitzt, noch bevor ich den Radler gesehen habe...


    WIE erreichst Du das mit "Nein"?

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