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Hmm, ich finde es ja durchaus sehr sinnvoll, dem Hund auch zu sagen, was er tun soll, anstatt ihm nur zu vermitteln, was er nicht tun soll.
Dennoch gibt es auch Situationen, in denen ich ein Verhalten einfach "nur" nicht will, aber nicht gleichzeitig ein anderes verlangen möchte.
ZB wenn Hundi beim Gassi gehen was zum Jagen entdeckt hat, dann möchte ich einzig und allein die Information "Nein, jetzt wird nicht gejagt" weitergeben. Ob er nun daraufhin zu mir kommt, oder die Konzentration auf die nächste strategisch wichtige Markierstelle richtet, oder einfach nur weiter läuft, ist mir, während ich im Wald vor mich hinschlendere, ziemlich egal.
Oder wenn der Kuschelköter sich auf die vollbesetzte Couch drängen will, wenn Besuch da ist, dann gibt es einfach ein Nein, hier ist grad kein Platz. Ob er sich nun vor die Couch legt, in sein Körbchen geht, oder sich wieder mit seinem Kauknochen beschäftigt, darf er ganz alleine entscheiden.Natürlich muss ein Abbruchkommando auch in dem Moment erfolgen, in dem das abzubrechende Verhalten stattfindet.
Danach bringt es herzlich wenig, da stimme ich Dir zu.Und natürlich macht es ebenso wenig Sinn, alles mit einem Abbruchkommando zu kommentieren.
Sehr oft, ich würde sogar sagen, meistens ist das Anbieten eines Alternativverhaltens sinnvoll und richtig, aber manchmal erwarte ich von meinem Hund, dass er auch ein schlichtes Nein akzeptiert.LG, Caro
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Danke Caro, vielleicht war das verständlicher !
Ich will doch meinen Hund nicht mit einem NEIN erziehen. Wann brauche ich überhaupt Strafe, ein Abbruchsignal, ein NEIN ... sehr selten, aber ich brauche es ab und zu !
Sicher wissen meine Hunde, wie sie sich zu verhalten haben. Ein Neuer bekommt die Hausregeln erklärt, das richtige Verhalten gezeigt und das mehrmals. Bis dahin sind wir uns vermutlich absolut einig.
Habe ich einen Hund, der generell noch Leute anspringt, dann lass ich diesen nicht frei laufen, zumindest nicht unter Leuten. Auch da stimm ich mit dir überein.
Meine Erfahrung zeigt mir aber, daß Hunde weder immer nett und rücksichtsvoll sind, noch 24 Stunden ein erlerntes Verhalten zeigen.
Habe ich einem Hund erklärt, daß er nix vom Tisch zu klauen hat und er geht in meinem Beisein mit der Nase an die Kante, dann erklär ich ihm mit meinem NEIN, daß er es nicht darf. Sicher kann ich ihn auch wegrufen, auf seinen Platz schicken ... aber dann weiß er nicht, daß sein geplanter "Diebstahl" der Grund für mein Verhalten war.
Blödes Beispiel: Ich hab nen verfressenen Hund, mir fällt ne Tablette runter. Der würde sofort zuschnappen, käme nicht ein NEIN. Wie sonst sollte ich das verhindern ?Mir geht es nicht darum, dem Hund alles zu verbieten und ihn hilflos stehen zu lassen. Ich erkläre, zeige und bestätige, keine Frage.
Aber ich möchte auch nicht nur damit beschäftigt sein, meinem Hund alles was zu einem "Fehlverhalten" führen könnte aus dem Weg zu räumen und alles zu vermeiden, wo der Hund etwas falsch machen könnte.Letztendlich ist es für mich persönlich ein beiderseitiges Recht in einer Beziehung, mal nein sagen zu können. Jeder fremde Hund, der mir zu aufdringlich wird, mich bedrängt, der versteht mein nein, ohne Alternativverhalten.
Martina, wenn du kein nein benutzt, es noch nie bei einem Hund gebraucht hast und bei den "Ups-Pannen" nix machst, sondern dir Gedanken über eine zukünftige Vermeidung der Situation machst, dann ist das dein Weg, meiner sieht halt anders aus ...
Gruß, staffy
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Zitat
Mir geht es nicht darum, dem Hund alles zu verbieten und ihn hilflos stehen zu lassen. Ich erkläre, zeige und bestätige, keine Frage.
Aber ich möchte auch nicht nur damit beschäftigt sein, meinem Hund alles was zu einem "Fehlverhalten" führen könnte aus dem Weg zu räumen und alles zu vermeiden, wo der Hund etwas falsch machen könnte.Letztendlich ist es für mich persönlich ein beiderseitiges Recht in einer Beziehung, mal nein sagen zu können. Jeder fremde Hund, der mir zu aufdringlich wird, mich bedrängt, der versteht mein nein, ohne Alternativverhalten.
Ich sehe es ähnlich und denke, auch ein Hund hat das Rechteinfach mal gesagt zu bekommen, dass sein Verhalten so völlig falsch war.
Wichtig finde ich nur, dass der Hund weiß, wie er sich stattdessen verhalten könnte. Das muss mMn kein spezielles mit einer bestimmten Situation verknüpftes Verhalten sein, sondern einfach ein Verhalten, von dem der Hund weiß, dass das jetzt "richtig" wäre. Ein Hund sollte, denke ich, nach einem Nein nicht in eine "Luftblase" fallen.
Also generell würde ich sicher auch ein deutliches Nein niemals ablehnen. Im Prinzip arbeitet doch sowieso jeder mit einem Nein. Ob ich nun über Frust durch einfaches Nicht-Können arbeite, über ein abblocken/anknurren oder ein vorher konditioniertes Nein. Alles löst beim Hund ein negatives Gefühl aus, die Intensität dieses Gefühls ist allerdings unterschiedlich. Aber auch die Hunde sind unterschiedlich.
Sicher ist der Schlüssel immer einem Hund Verhaltensalternativen aufzuzeigen, damit ein ungewolltes Verhalten gar nicht erst einen so großen Reiz ausübt. -
Zitat
Ich sehe es ähnlich und denke, auch ein Hund hat das Recht einfach mal gesagt zu bekommen, dass sein Verhalten so völlig falsch war.
Wichtig finde ich nur, dass der Hund weiß, wie er sich stattdessen verhalten könnte. Das muss mMn kein spezielles mit einer bestimmten Situation verknüpftes Verhalten sein, sondern einfach ein Verhalten, von dem der Hund weiß, dass das jetzt "richtig" wäre. Ein Hund sollte, denke ich, nach einem Nein nicht in eine "Luftblase" fallen.
Also generell würde ich sicher auch ein deutliches Nein niemals ablehnen. Im Prinzip arbeitet doch sowieso jeder mit einem Nein. Ob ich nun über Frust durch einfaches Nicht-Können arbeite, über ein abblocken/anknurren oder ein vorher konditioniertes Nein. Alles löst beim Hund ein negatives Gefühl aus, die Intensität dieses Gefühls ist allerdings unterschiedlich. Aber auch die Hunde sind unterschiedlich.
Sicher ist der Schlüssel immer einem Hund Verhaltensalternativen aufzuzeigen, damit ein ungewolltes Verhalten gar nicht erst einen so großen Reiz ausübt.Huhu Jana,
warst du nicht die, deren Hund beim "Nein" abzischt?
War jetzt nicht böse gemeint, ich kann aus eigener leidvoller Erfahrung berichten, daß ich mir auch solche Fehlverknüpfungen geschaffen habe.
Bei einem "Kira, Nein", passiert bei Kira nicht sehr viel, aber bei Nellie zuckt das Köpfchen hoch, das Schwänzchen rotiert heftig: "Wo ist das Wild, wo ist die Katze, ha, ich finde sie!"
Tja, dumm gelaufen.
Anfangs habe ich es komplett ohne "Nein" versucht, nur über positive Bestärkung und das Einüben von Alternativverhalten. Klappte alles einigermaßen, bis auf unsere Baustellen, insbesondere der Jagdtrieb. Aber, anstatt bei meiner Linie zu bleiben und einfach fleißig weiter zu üben, habe ich Volldepp mich beschwatzen lassen: "Wie, deine Hunde kennen kein Nein, na, woher sollen sie denn wissen, daß die Nachbarskatze tabu ist?" etc. Und das durchaus auch von Leuten, denen ich Hundeverstand und Kompetenz zubillige. Also habe ich mit einem Abbruchsignal angefangen. Das Ende vom Lied, alles ist noch VIEL schlimmer als vorher, und ich könnte mich in den Allerwertesten beißen. Keine Ahnung, ob ich's noch mal umgebogen bekomme (bei Kira war es eh fatal, da sie von ihren Vorbesitzern rein aversiv erzogen wurde und noch nie wirklich freudig ein Signal befolgt hat). Ich denke, ich werde einfach alles komplett neu konditionieren. Bei Nellie ist es nicht so wild, sie vertraut mir und kommt immer freudig angesaust (wenn sie nix besseres zu tun hat). Wenn ich einfach auf weitere Neins verzichte, wird das schon wieder.
Ach ja, meine Hunde sind auch noch nie im Auto nach vorn gehüpft, aber verboten habe ich es ihnen nie. Sie haben hinten ihre Decke und bekommen immer ein Leckerchen nach dem Einsteigen. Und Einkäufe? Die lasse ich halt nicht offen liegen. Warum sollte ich meine Hunde provozieren? Nur um sie hinterher einzuschüchtern?
Sorry, klingt vielleicht emotional. Aber ich ärgere mich halt so über mich selbst.
Liebe Grüße,
Anja (nun wieder ausschließlich mit Wattebäuschchen bewaffnet :^^:) -
Zitat
Huhu Jana,
warst du nicht die, deren Hund beim "Nein" abzischt?
War jetzt nicht böse gemeint, ich kann aus eigener leidvoller Erfahrung berichten, daß ich mir auch solche Fehlverknüpfungen geschaffen habe.
Ja, bei Nein, bei Platz, bei Sitz, bei Komm, bei Fuß, kurz, bei jedem Kommando, das ich gebe, aber nur wenn es einen Grund für ihn gibt.Ich würde also nicht sagen, dass das speziell das Problem eines Abbruchkommandos ist.
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Zitat
Ja, bei Nein, bei Platz, bei Sitz, bei Komm, bei Fuß, kurz, bei jedem Kommando, das ich gebe, aber nur wenn es einen Grund für ihn gibt.
Ich würde also nicht sagen, dass das speziell das Problem eines Abbruchkommandos ist.Echt, bei jedem Signal?! Ups, dann hatte ich das falsch verstanden. Dann ist es wohl weniger 'ne Fehlverknüpfung als die virtuelle Mittelkralle.
Oder er hat einfach gut generalisiert: wenn Signal (vielleicht in bestimmter Stimmlage?), dann lohnt sich das Abzischen...
Liebe Grüße,
Anja -
Meiner hat auch schnell gelernt wie er mir das Superkommando entlocken kann. Es hat wirklich nicht lange gedauert bis "ich flitze schnell weg, dann Superkommando und dann gibt es tolle leckere Sachen" saß.
Das war auf jedenfall ne Fehlverknüpfung, Superkommando wende ich gar nicht mehr an.
Setze jetzt das "Nein" ein und belohne jeden Blick und jeden "Schritt" (etwas übertieben gesagt) in meine Richtung. Klappt mittlerweile auch beim Jagttrieb ganz gut. Anstatt hinter Rehen her zulaufen, dreht er sich zu mir um und kriegt dann was ganz tolles.
Das ist ja dann auch ein positives alternativ gezeigtes Verhalten.
Obwohl ich auch bei Anne Krüger auf der Warteliste stehe.
Würde gerne mal ein Seminar mit machen.
Mein Weg dahin sind auch nur 20min.
Werde mir das auf jedenfall mal selbst anguckenGruß Nina
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Zitat
Meiner hat auch schnell gelernt wie er mir das Superkommando entlocken kann. Es hat wirklich nicht lange gedauert bis "ich flitze schnell weg, dann Superkommando und dann gibt es tolle leckere Sachen" saß.
Das war auf jedenfall ne Fehlverknüpfung, Superkommando wende ich gar nicht mehr an.Aber diese Fehlverknüpfung basiert auf einem Trainingsfehler... der Hund hat es nicht "aus böser Absicht" so gemacht, sondern es wurde ihm so beigebracht
Ansonsten funktioniert ein Superkommando nämlich ziemlich gut.
Viele Grüße
Corinna -
Das ist mir auch klar.
Trotzdem ist es interessant wie schnell
so was unbewußt passiert.
Auch im bezug auf andere Situationen und Kommandos. -
Zitat
Obwohl ich auch bei Anne Krüger auf der Warteliste stehe.
Würde gerne mal ein Seminar mit machen.
Mein Weg dahin sind auch nur 20min.
Werde mir das auf jedenfall mal selbst anguckenGruß Nina
Kurz OT:
Huch, Warteliste? Ich möchte auch auf ein Seminar von ihr gehen, doch ich wohne 6 Autostunden weit weg. Wie lang ist denn die Warteliste so bzw. wann wäre dein Termin?Danke & Gruß, Jenny
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