Anne Krüger. HarmoniLogie!??????

  • Es gibt einen kleinen Unterschied zum "Normal-HH" und zu "Trainern/Experten/Profis" (wie auch immer man die nennen will):


    Die Normalos haben schon mit rel. einfachen Alltagsdingen Mühe und lechzen nach klaren Systemen, nach Stufenplänen, Anleitungen etc. etc.


    Die zweite Gruppe hat sich spezialisiert, hat ihr eigenes brauchbares System entwickeln (das oft aus altbekannten Sachen besteht), wendet dieses mit grossem Erfolg an weil die zweite Gruppe sich nicht wie die Erste noch mit "Basics" abgeben muss.


    Nun verkauft die zweite Gruppe ihr System der Kundschaft, um den Normalos (bitte, ich bin auch einer, nehmt es ja nicht persönlich :) ) im täglichen Umgang mit ihrem Hund zu helfen. Das System tönt gut, kostet (oft) einiges und verspricht (auch sehr oft) Besserung.


    NUR: solange die Normalos mit den Basics beschäftigt sind (z.B. die Körpersprache des Hundes korrekt lesen und einschätzen) nützt ihnen das neue System nichts - egal wie es heisst, wie teuer es ist und von welchem Supertrainer es kommt.


    UND: Normalos können oft nicht einschätzen, was Trainer in gewissen Momenten wie und wieso machen. Denn sie sehen viele Facetten nicht, welche aber eben unglaublich wichtig sind. Also kann man als Normalo nicht erwarten, den Erfolg eines Trainers zu haben und die gleichen Methoden 1:1 anwenden zu können.


    So wird es auch weiterhin zu Missverständnissen von Trainingsmethoden (ob gute oder schlechte) kommen, aber es werden auch weiterhin Trainingsmethoden für viel Geld verkauft - wo ein Kunde ist, ist auch ein Markt ;)

  • Ich sehe Anne Krüger auch eher als Schäferin. Was nützt es ihr, wenn sie im Training - zur Vorbereitung oder an den Tieren, mit ihrem Hund spielt oder ihn füttert?! Durch die Gesprächsbereitschaft, die sie immer herstellen kann, hält sie ihren Hund mit der Aufmerksamkeit bei sich, was wichtig ist, wenn man in ein Training mit Fluchttieren geht. Sagt sie an einer Stelle, dass alle Hunde so ausgebildet werden sollten?!
    Wenn es drauf ankommt und sie die Situation nicht vorher sicher trainieren kann, hat sie ein Hilfsmittel zur Hand - bei triebstarken Hunden ist das auch wichtig, um ihnen beizubringen auf Distanz zu bleiben.

  • Kathrin,


    toller Beitrag!!!!




    ich möchte ZUSÄTZLICH noch folgendes zu bedenken geben:


    Es scheint mir auch nicht ausschließlich ein Problem unterschiedlicher Methoden und Anbieter zu sein, sondern oft auch, wie sie aufgefasst werden. Wie bei jeder Erziehung kann es nur generelle Richtschnuren geben, das kann man NIE verabsolutieren, sondern man muss sich aus vielen, vielen Anregungen das Passende für sich und seinen Hund rauspicken.


    Manchmal graust es mich, wie hier mit Unterstellungen, unzulässigen Verallgemeinerungen und Fehlinterpretationen gearbeitet wird. (eins dieser Beispiele ist z.B. der Beitrag von Bonadea, wo aus "Gesprächsbereitschaft" "Gewaltbereitschaft" seitens des HHs abgeleitet wird - hab jetzt nur eins wahllos zur Illustration rausgegriffen, will auch niemanden persönlich angreifen)
    Was hier Frau Krüger z.T. in diesem Thread unterstellt wird, empfinde ich als unglaublich. :motz: Lesen die Leute nicht die Beiträge von Hundebesitzern, die DA waren?


    Ich weiß nicht, ob es bei einigen Leuten hier an mangelnder Intelligenz liegt, an nur oberflächlichem Lesen und/oder vorgefassten Meinungen oder an allem?

  • Zitat


    Ich weiß nicht, ob es bei einigen Leuten hier an mangelnder Intelligenz liegt, an nur oberflächlichem Lesen und/oder vorgefassten Meinungen oder an allem?


    Muss man da gleich ausfallend werden?

  • Man muss ja wohl nicht INTELLIGENT sein, um zu erkennen, dass Krügers Methode primär nur über Meideverhalten arbeitet.


    Hier noch ein Zitat aus einer Rezension über ihr Buch:


    Zitat

    Wer die Fortgeschrittenen-Seminare von Frau Krüger kennt, der weiß, dass Sie den Teilnehmern zum Teil nicht nur dazu rät mit der Reitgerte zu drohen sondern auch diese ihren Hunden gegenüber anzuwenden - und das nicht, um über ihre Schnauze zu streichen! Was diese Methode mit Harmonie zu tun hat ist mir ein Rätsel - diese als gewaltfrei zu propagieren eine Unverschämtheit!!!


    Klar, könnte ich jetzt hingehen und erstmal ein Seminar buchen, damit ich mir hier überhaupt ein Kommentar erlauben dürfte (denn auf 30 Seiten Diskussion kann man ja natürlich gar keinen Eindruck über eine Methode bekommen, oder wie?). Aber ehrlich gesagt graut es mir davor, erstmal meinen Hund pausenlos zu erschrecken und es ihm ganz unangenehm zu machen, damit er dann wieder freudig zu mir kommt.


    Ich sagte ja bereits, jeder kann doch das machen, was er möchte.


    Ich kann aber doch auch schreiben, dass ich dieser Art des Hundetrainings nichts abgewinnen kann - und ich fände es auch nett, wenn man mich deswegen nicht als "dumm" abstempeln würde, nur weil ich es nicht beweihräucher.

  • Hmm, ich werde ja immer skeptisch, wenn eine Methode die Erziehungsmethode für jeden Hund schlichthin ist.....


    Ich kann einen Pudeln nicht so erziehen wie einen Boxer, einen dackel nicht so wie eine Dogge.


    Jede Rasse hat ihr ureigenstens Zuchtziel und dann gibt es da noch von Hund zu Hund Unterschiede, dementsprechend muss die Erziehung/ Ausbildung des Hundes individuell auf dessen besondere Merkmale abgestimmt sein.


    Mal ganz abgesehen davon, dass die Methoden der Dame wohl mehr als zweifelhaft sind.


    Birgit

  • Zitat

    Man muss ja wohl nicht INTELLIGENT sein, um zu erkennen, dass Krügers Methode primär nur über Meideverhalten arbeitet.


    Man darf aber auch nicht vergessen, dass ihre Border Collies die positive Verstärkung bei der Ausbildung am Vieh stets vor der Nase haben. Wie viel Korrektur erfolgt (erfolgen muss) hängt auch maßgeblich davon ab wie man die Trainingssituation gestaltet. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung wird sie - davon gehe ich einfach mal aus - wohl schon dafür Sorge tragen, dass die Hunde immer die Möglichkeit haben und in der Lage sind die richtige Entscheidung zu treffen.

  • Zitat

    Man darf aber auch nicht vergessen, dass ihre Border Collies die positive Verstärkung bei der Ausbildung am Vieh stets vor der Nase haben. Wie viel Korrektur erfolgt (erfolgen muss) hängt auch maßgeblich davon ab wie man die Trainingssituation gestaltet. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung wird sie - davon gehe ich einfach mal aus - wohl schon dafür Sorge tragen, dass die Hunde immer die Möglichkeit haben und in der Lage sind die richtige Entscheidung zu treffen.


    Auch dann, wenn starke aversive Reize eingesetzt werden um einen Hund ins Meideverhalten zu bringen?


    Und der Hund daraufhin emotional völlig zusammenbricht?


    Birgit

  • Hier wird immer und immer wieder mit "Schafen" argumentiert. Ja, auf IHRE Border mag das vielleicht auch noch zutreffen und so auch funktionieren, aber sie verkauft ihr "HarmonieLogie" Konzept auch an Ottonormalhundehalter, mit ihren ganz alltäglichen Problemen, die werden in aller Regel keine Hunde haben, die in so eine Trieblage kommen.

  • Dazu kann ich nichts sagen - ich war noch auf keinem Seminar von ihr ;). Ich kenne ihre Bücher. Meine Ausbildungsmethode, auch an Schafen, wäre es allerdings nicht. Da ist Anita Hermes wesentlich mehr mein Fall.


    Ich heiße sicher nicht gut, was sie tut. Sehe die Sache aber nicht ganz so "emotional", wenn man es so nennen möchte. Ich denke sie ist einfach in einer ganz anderen Ausgangslage als der "normale Hundehalter". Sie braucht die Hunde und muss sich 100%ig auf sie verlassen können. Sie muss sie in hoher Trieblage und auf große Distanz kontrollieren können.

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