
-
-
Zitat bbina :
Über Gewalt an sich habe ich in dem Buch bisher noch nichts gelesen. Sie schreibt (ich habe das Buch grad nicht hier, deshalt sinngemäß) von Bereitschaft zur Gewalt. Um dies näher zu erläutern nennt sie das Beispiel ihrer kleinen BC Hündin, die den großen Ochsen in den Anhänger verlädt. Auch dieser Hund zeigt Gewaltbereitschaft, wendet die Gewalt aber nicht an. Aber wie diese Bereitschaft zur Gewalt in der Praxis ausschaut, das ist mir noch völlig unklar. Das Bedrängen, was sie nennt, das geht doch eigentlich nur, wenn der Hund direkt bei mir ist, nicht, wenn er 10m von mir entfernt steht und meinen Befehl missachtet.
Und Stichworte wie "das Abstellen der Störung", "den Hund warnen", "wird ihm geholfen die richtige Lösung zu finden".... die sind doch (für mich jedenfalls) viel zu wabbelig und ungenau! was genau soll man da machen?? Ich bin vielleicht etwas dumm, aber ich weiß echt nicht genau, wie diese Allgemeinplätze in die Praxis umzusetzen sind.es ist richtig , die Methode ist im Prinzip gewaltfrei , denn das Ziel ist , dass der Hund nach der Warnung ( Phase Gelb ) z. B. durch ein leises Knurren oder irgendein anderes Geräusch des Hundeführers sofort sein Fehlverhalten abstellt , was auch erstaunlich gut funktioniert .....
dazu muss man normalerweise einmal dem Hund zeigen , dass man es ernst meint und einmal nach der Warnung den Hund kurz " erschrecken " ( Phase Rot ).....
diese Erschrecken macht man z. B. mit einem Tuch oder Schal , den man vor dem Hund durch die Luft wedelt , sich mit der Leine auf die eigene Jacke schlägt ( Geräusch ) oder mit der Leine oder etwas Anderem auf den Boden schlägt , also den Hund selbst wird nicht berührt nur erschreckt durch diese Aktionen ......
dadurch wird er aufmerksam , guckt her und wird sofort eingeladen herzukommen oder mit sanfter Stimme das Kommando gegeben und ausgiebig gelobt .....und man beginnt mit dem Üben , wenn der Hund an der Leine ist , am besten eine 2,5 bis 3 m Leine und erst wenn das klappt wird ohne Leine trainiert .....
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
bbina schrieb:
ZitatDas sind die Schlagworte, die man in Clickerbüchern liest. In meinem Regal stehen auch mehrere davon und ich kann zwar auch daran einiges Gute finden, aber es stinkt mir doch, wenn ich mal kein Leckerchen dabei hab und mein Hund meint, er müsse nicht oder nur mit größter Verzögerung tun, was ich von ihm will. (Ich arbeite übrigens ganz oft umsonst, denn ich bin selbständig )
Willkommen im Club
Das Los der Selbstständigen
Zum Rest: Sorry, ich hab mich mal wieder nicht ausführlich genug geäußert. Mein Fehler. Ich gebe Leckerchen im Trainingsaufbau (wenn Leckerchen für den jeweiligen Hund das Größte darstellt), funzt das Kommando oder der Trick wirklich richtig gut, werden die Leckerchen ausgeschlichen. Es gibt später dann zwar hin und wieder noch eins, aber eben völlig unregelmäßig und in großen Abständen. Wenn man mit dem Ausschleichen geduldig vorgeht, ist das nicht wirklich ein Problem.
Das geschilderte Problem taucht doch nur auf, wenn ich glaube, ich MUSS für immer und ewig mit Leckerchen arbeiten. Das ist absolut nicht der Weg, den ich beschreite.
LG
cazcarra -
Ich nehme an, du meinst das Video, das Lucy-Lou hier verlinkt hat? Das könnte ein Trailor sein. Und in kostenlosen videos gibts idR selten etwas Lehrreiches. Gerade immer so viel, dass das Thema interessant wird um die DVD zu kaufen. Ich hab auch so eine KurzDVD von Herrn Rütter - nicht wirklich spannend. :/
heike[/quote]
Nee,verdammt,mir fällt der Name nicht ein.
Das war sogar ziemlich teuer. -
Pingi schrieb:
dazu muss man normalerweise einmal dem Hund zeigen , dass man es ernst meint und einmal nach der Warnung den Hund kurz " erschrecken " ( Phase Rot ).....Zitatdiese Erschrecken macht man z. B. mit einem Tuch oder Schal , den man vor dem Hund durch die Luft wedelt , sich mit der Leine auf die eigene Jacke schlägt ( Geräusch ) oder mit der Leine oder etwas Anderem auf den Boden schlägt , also den Hund selbst wird nicht berührt nur erschreckt durch diese Aktionen ......
dadurch wird er aufmerksam , guckt her und wird sofort eingeladen herzukommen oder mit sanfter Stimme das Kommando gegeben und ausgiebig gelobt .....und man beginnt mit dem Üben , wenn der Hund an der Leine ist , am besten eine 2,5 bis 3 m Leine und erst das klappt wird ohne Leine trainiert .....
Ob ich den Hund nun beim Erschrecken berühre oder nicht, ist doch gar nicht ausschlaggebend. Abgesehen davon: Beginne ich mit einer 2,5 oder 3m m Leine, ist er sehr nah bei mir, dem HH, zu dem er unabdingbares Vertrauen haben sollte.
Natürlich kann ein Hund lernen, dass er NUR bei sog. Fehlverhalten Phase Rot bekommt, so dass er über die Phase Gelb mit seiner Eigeninitiative nicht mehr hinauskommt.
Aber ist das denn überhaupt notwendig? Ist das Sinn der Sache? Schreckreize können wunderbar nach hinten losgehen - es braucht nur mal ein Hund dabei zu sein, der eben kein normal gutes Nervenkostüm hat, weshalb auch immer. Die Gefahr ist einfach viel zu groß.
Zu lesen und zu sehen bekommt man selbstverständlich immer nur von den Hunden, bei denen es nicht zu Komplikationen gekommen ist....
cazcarra
-
das nötige Feingefühl für den Hund muss bei jeder Methode vorhanden sein damit es funktioniert , das ist völlig klar .....
aber wenn man die vielen Personen sieht , die mit ihren Hunden völlig überfordert sind und die durch Ziehen und Zerren an der Leine , kräftigem Leinenruck mit einer Kette auf Zug oder Stachler versuchen ihren Hund irgendwie unter Kontrolle zu halten und zu den absonderlichsten Hilfsmitteln , die ja zahlreich auf dem Markt vertreten sind gegen übermäßiges Bellen etc ., greifen .....
und dazu die vielen Hunde , die nie frei laufen dürfen , weil ihr Besitzer sie nicht kontrollieren kann .....und genau bei diesen angeblichen " Problemhunden " kann man die besten Erfolge erzielen , natürlich immer unter der Vorausetzung der richtigen Anwendung , aber das gilt ja eigentlich für jede Methode .....
-
-
Pingi schrieb:
Zitataber wenn man die vielen Personen sieht , die mit ihren Hunden völlig überfordert sind und die durch Ziehen und Zerren an der Leine , kräftigem Leinenruck mit einer Kette auf Zug oder Stachler versuchen ihren Hund irgendwie unter Kontrolle zu halten und zu den absonderlichsten Hilfsmitteln , die ja zahlreich auf dem Markt vertreten sind gegen übermäßiges Bellen etc ., greifen .....
und dazu die vielen Hunde , die nie frei laufen dürfen , weil ihr Besitzer sie nicht kontrollieren kann .....und genau bei diesen angeblichen " Problemhunden " kann man die besten Erfolge erzielen ,
Das sieht für mich eher so aus, dass diese Personen, wenn sie es denn mit der Methode Meideverhalten machen, den bequemeren Weg wählen. Ansonsten müssten sich die HH Gedanken über Ursachen für etwaige Problemverhalten machen und hier ansetzen. Das kann kompliziert sein, wird dem Hund aber deutlich gerechter.
Die "besten Erfolge" sind leider - je nach vorliegendem Problem und Individiuum - oftmals sehr vorübergehender Natur. Natürlich kann ich mit dieser Methode ein Problemverhalten "eliminieren". Irgendwann kommt es jedoch in ganz vielen Fällen dazu, dass sich ein anderes Problem entwickelt. Das wird dann leider nur nicht mit dem Auslöser in Verbindung gebracht, sondern ist halt "neu".
cazcarra
-
Ich sehe bei dieser Methode auch mehr Möglichkeiten, etwas falsch zu machen, so dass der Hund dauerhaft verstört wird, als beim clickern.
Ein Beispiel aus dem Buch ist der Aufbau des heran kommens bei einem Welpen (!). Dort steht, man übt es, wenn der Welpe das erste mal an der Leine ist. Er wird sich wehren, da es ungewohnt ist und daran zerren/sich befreien wollen. Der Trainer soll dann laut A. Krüger einen Ruck an der Leine nach unten geben, zum aufschrecken, begleitet von knurren. Der Welpe wird noch mehr versuchen zu entkommen (immer noch laut Frau Krüger), merkt aber irgendwann, er kommt nicht weg (Mensch hockt während dessen da und knurrt) und wird die Flucht nach vorne probieren. Daraufhin kommt der freundliche Tonfall und das Lob. Wie ich schon schrieb: der Lerneffekt wird wohl sein, es passiert was Schlimmes, wenn du weg bist von mir, bei mir ist es gut und sicher. Und alle Übungen werden ähnlich aufgebaut. Am Anfang steht ein Druck (psychische und physische Gewalt könnte man auch sagen) und der Hund soll lernen, wie er diesem entkommen kann. Wenn Übungen so aufgebaut werden, wird der Hund natürlich sehr genau darauf achten, was sein Besitzer von ihm will. Das Kommando an sich, das Befolgen ist ja dann auch ruhig, freundlich, positiv. Die Unaufmerksamkeit und das nicht-hören hat so harte Konsequenzen, wie es beim einzelnen Hund eben nötig ist.
bbina: elementar ist, dass dein Hund sich immer an der Leine befindet (erst an der kurzen, dann an der Schleppleine), bis er zuverlässig hört. So kommst du nie in die Verlegenheit, deinem Hund nicht klar machen zu können, wie unangenehm es ist, wenn er nicht reagiert.
Rot ist, was immer der Hund als rot ansieht. Bei sensiblen Hunden weniger, bei anderen mehr.
Das System an sich (warnen, Kommandos immer freundlich geben, ganz klare Kommunikation etc.) finde ich gut. Aber was mir überhaupt nicht behagt, ist der Aufbau rein über Meideverhalten. Ich finde es doch stark beschönigend, vom angeborenen Harmoniebedürfnis des Hundes zu sprechen, wenn dieser mit massiver Einwirkung rechnen muss, falls er sich nicht fügt und auch keinerlei Chance hat, dem zu entkommen. Auf dem Klappentext des Buches steht "...Harmonilogie heißt auch, dass der Hund sich aus freien Stücken zwischen Harmonie und Disharmonie entscheiden kann..." Na ja...
-
Ich sehe das Problem eigentlich darin dass die "Phase Rot" bei einem BC etwas gaaaanz anderes bedeutet als bei einem nicht so sensiblen Hund.
Wo man beim BC mit nem Knurren noch gut fährt muss man bei anderen Hunden vielleicht stärkere Geschütze auffahren, vor allem bei solchen Hunden die schon älter sind und vielleicht nie gelernt haben in so feinen Nuancen mit dem Menschen zu kommunizieren.
Da kann dann der uninformierte Buchleser schonmal meinen "Ampel rot, gut, kriegste eins mit der Leine übergezogen" Das sowas nach hinten losgeht ist dann ja klar.
Ich denke da fährt man dann mit anderen Methoden besser.Beim Anschauen der DVDs bin ich schon richtig neidisch geworden wie ihre Hunde so auf sie geachtet haben und schön bei jedem Schritt an ihrer Seite klebten. Aber wenn man das Gesamtbild sieht ist es vielleicht nicht verwunderlich, die Hunde haben nicht dauerhaften Kontakt zu ihr und sie ist für sie das "Tor zu den Schafen", da würd ichs ihr als BC auch recht machen wollen
Meiner hat beim Austeilen des "Will to please" gaaanz weit hinten gestanden -
Das hast du super zusammengefasst, Lucy_Lou! Danke.
Wollte vorhin eigentlich noch hinzufügen:
GERADE bei Problemhunden ist es gefährlich, solch eine Methode zum Einsatz zu bringen!
Bei Welpen - für mich genauso ein absolutes No-go.Es besteht kein einziger Grund, weshalb ich Erziehung und/oder Verhaltensmodifikation nicht auf positive Weise angehen sollte - mit welchem Hund auch immer.
cazcarra
-
das gesamte Konzept hört sich in der Theorie schwieriger und " brutaler " an als es in der Praxis tatsächlich ist .....
es ist nur der allerallererste Anfang , also dem Hund klarzumachen , dass ich bei einer Ansprache meinerseits an ihn eine unmittelbare Reaktion ( hier Gesprächsbereitschaft genannt ) von ihm erwarte , nur das ist schwierig und dort braucht man auch die rote Ampelphase .....
hat der Hund das gelernt und das geht unheimlich schnell braucht man die Ampel nur noch sehr , sehr selten .....beim Training von Kommandos und Tricks benutzt man das Ampelsystem normalerweise überhaupt nicht , d.h. wenn der Hund sich setzt statt sich zu legen beim Kommando Platz wird nicht geknurrt , sondern nur freundlich korrigiert mit einem " hey " oder " na " z.B. und erneutem freundlichem Kommando und der entsprechenden Hilfe , damit er die richtige Lösung zu dem Kommando findet .....
es wird also auch bei dieser Methode mit positiver Bestätigung gearbeitet , nur im Gegensatz zu anderen Methoden nicht mit Leckerchen sondern mit Lob .....
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!