Wann darf Jäger Hund erschießen?

  • Noodles,


    keine Frage wenn der Hund erschossen wurde ist natürlich das Kind schon in den Brunnen gefallen.


    Nein, es beruht nicht auf Hören/Sagen. Lies mal die Jagdschutzgesetze richtig und unterhalte Dich mit Förster und Jäger.


    Erschossen dürfen sie werden wenn sie Wild nachstellen und außerhalb des Zugriffsbereiches von Jäger und HH sind. Das allerdings ist natürlich Auslegungssache. Hier hast Du Recht, da wird immer Aussage gegen Aussage stehen. Wobei die Polizei heutzutage genauer recherchiert bei solchen Vorfällen als vielleicht noch vor 20 Jahren.


    Beweisen muss es der Jäger.


    Leider machen sich manche Jäger gerne zu Richtern. Ich sage extra manche! Es gibt auch genügend, mit denen man vernünftig reden kann.


    Wir haben selbst schon einen Hund im TS gehabt, der im Wald entlaufen war. Ein Schäferhund. Wir kontaktierten sofort den Jäger und er unternahm persönlich alles um seine Kollegen zu informieren, das besagter Hund nicht abgeschossen wird. Zudem sagte er damals selbst zu uns, das er eh nicht so schnell schießen darf und er das Riskio, das ev. eine Person in der Nähe wäre, die zu Schaden kommen könnte gar nicht eingehen möchte.
    Es gibt auch "gute" Jäger. Oftmls ist im Vorfeld nur ein wenig Kommunikation notwendig ,wenn man weiß bestimmte Wälder oft zu nutzen.

  • In der Regel hat man meist feste Gebiete, die man mit seinem Hund regelmäßig aufsucht. Hier macht es Sinn die jeweiligen Jagdpächter zu kennen.
    Meine Hunde laufen auch in einem bestimmten Naturschutzgebiet ohne Leine und der dortige Jäger hat nichts dagegen. Wenn man abseits der großen Hauptwege anleint und den nicht weit neben dem Weg laufen lässt, toleriert er das. Das ist ein ganz netter Mann :gott: .
    Im nächsten Gebiet (normaler Forst) ist der Jäger ebenfalls sehr nett und bringt Hunde möglichst zu ihren Menschen zurück. Er ärgert sich zwar sehr über unbeaufsichtigte Hunde, aber erschießen möchte er sie möglichst nicht.
    Weniger gerne besuchen wir das Gebiet eines sehr unfreundlichen Menschen wo wir dann doch lieber Flexi-Leinen nutzen.
    Wenn man sich mal unterhalten hat und allgemein vernünftig verhält, findet man auch nette Jagdgebiete ;) , ich spreche ja auch mit den Bauern meine Fährtenarbeit ab und bringe in der Weihnachtszeit kleine Päckchen auf die Höfe.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zu den Mäusen:


    Nein, keine Wilderei. Begründung: Mäuse sind kein jagdbares Wild.


    Ansonsten wurde ja schon alles gesagt. Hunde dürfen erschossen werden, wenn sie erkennbar Wild jagen. Nur weil sie irgendwo auf dem Feld herumlaufen nicht, auch nicht vom Besitzer des Feldes. Stichwort Feld: nicht nur im Wald sind Jagdreviere anzutreffen, sondern auch in freier Flur, ich kenne nicht wenige Felder auf denen Hochsitze mitten drauf stehen, oder auf Wiesen oder an Seen. Also nützt das Meiden des Waldes nichts, um Jägern aus dem Weg zu gehen. Dann müsste man sich nur noch in Siedlungsnähe aufhalten, denn dort darf nicht geschossen werden.


    Jäger sind zu allen Tageszeiten unterwegs. Bei uns hier vor allem früh morgens und spät abends. Macht auch imho am meisten Sinn, denn dann sind weniger Leute im Wald, die das Wild verscheuchen können und außerdem ist nicht jede/r Jäger/in Berufsjäger/in, heißt: er/sie hat auch noch ein paar andere Dinge zu erledigen (Job, Familie etc.). Und nachts sitzen sie natürlich auch mal an. Tendenziell kann man sich natürlich auch an der Jagdsaison orientieren, die je nach Wildart variiert. Frischlinge, Füchse und Kanin werden ganzjährig bejagt, wenn ich richtig informiert bin. Ansonsten ist die Jagdsaison wohl hauptsächlich während der zweiten Jahreshälfte in vollem Gange. Letztendlich: Jäger sind immer unterwegs :D


    Binehund

  • Zitat

    In der Regel hat man meist feste Gebiete, die man mit seinem Hund regelmäßig aufsucht. Hier macht es Sinn die jeweiligen Jagdpächter zu kennen.


    kann ich nur bestätigen.
    Wir sind in mindestens zwei Jagdgebieten unterwegs. Und die Jagdpächter dieser Gebiete sagen ganz klar, dass sie ganz sicher nicht sofort schiessen.

    Wobei der eine Jagdpächter uns dieses Jahr angesprochen hat, dass er innerhalb von 2 Wochen 2 gerissene Rehe gefunden hat. Er hat zwar eine ziemlich starke Vermutung, wessen Hunde das waren, aber wir sollen doch bitte alle auf unsere Hunde achtgeben und auch weitersagen, dass er in Zukunft in seinem Gebiet, wenn er einen Hund beim Wildern/Hetzen/Reissen ertappt, schiessen wird. Er würde es zwar nur äusserst ungern tun (hat ja selbst auch Hunde), aber seine erste Verpflichtung gilt nun mal den Wildtieren. Er hätte auch schon die Personen, deren Hunde er eben in Verdacht hat, deutlich drauf hingewiesen und hofft nun, dass nichts mehr passiert.


    Meines Wissens war danach Ruhe.

  • Hallo,


    wohne in Schleswig-Holstein im Wald. Uns gegenüber befindet sich die Jagdhütte des Jagdpächters. Er kennt uns und unseren Hund ja nun und hat aber gleich darauf hingewiesen, dass wir unseren Hund anzuleinen haben. Er ist eigentlich ein ganz umgänglicher Mensch, pocht aber auf seine Jagdrechte. Da ist nicht mit ihm zu reden. Er würde unserem Hund sofort erschießen, wenn sie alleine durch den Wald streifen würde, hat er uns gesagt. Ich denke, er würde zumindest beim ersten Mal noch "Gnade vor Recht" ergehen lassen.
    Problem ist auch, dass nicht nur er, sondern auch seine Kumpels oft auf der Piersch sind. Die kennen wir nun fast gar nicht, und die uns auch nicht. Wahrscheinlich würden die sofort die Flinte ziehen.
    Neulich haben Nachbarshunde ein Reh gerissen. Jäger kam zu spät, konnte nichts mehr ausrichten, hat aber von HH einen finanziellen Ausgleich eingefordert.


    Auf die Ankündigung von Treibjagden würde ich mich nicht verlassen. Scheint nicht immer so zu sein.
    Und dann gibt´s ja auch noch die Variante, dass beim Abmähen von Maisfeldern, die lustigen Jagdgesellschaften alles abknallen, was aus den Maisfeldern herausspringt. Und da sind dann auch solche Leute unterwegs, die es mal ganz witzig finden, eine Jagd mitzumachen. Ob die nun im Eifer des Gefechts auch immer das Richtige treffen?


    Bei uns sind die Jäger zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs. Da Wildscheine ganzjährig bejagt werden, muss man eben auch außerhalb der bekannten Jagdsaison im Herbst damit rechnen, dass die grünen Leuts unterwegs sind. Auch besonders begehrt ist die Zeit vor Weihnachten, dann muss ja für den saftigen Weihnachtsbraten gesorgt werden.


    Lange Rede-kurzer Sinn: unsere Hündin ist in Waldgebieten immer an der Leine. Aber das ergibt sich halt schon deshalb, weil sie einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat.


    Viele Grüße aus HH
    Silke

  • Ein Hund der Wild jagt darf erschossen werden. Sicher mit der Beweislast des Jägers, aber was würde es mir und geschweige denn meinem erschossenen Hund nutzen, wenn man noch gerichtliche Klärung an ein solches Drama hängen würde.


    Hier um Frankfurt gibt es mehrere Feld/Wiesen/Wälder, für die sehr verantwortungsbewuste Jäger zuständig sind, mit denen man auch reden kann. Ein Feldbereich allerdings ist in der Hand eines Jägers der offensichtlich ganz gerne zur Waffe greift und dies auch gnadenlos tut. Anfangs bin ich mit Blacky sehr gerne dorthin gefahren, da einfach zu erreichen und sicherer Parkplatz. Bis mir von zwei Fällen erzählt wurde, daß dort Hunde erschossen wurden.


    Dies zeigt doch, daß die Ausübung eines Berufs immer Einstellungssache ist und man lieber ein mal mehr achtsam sein sollte, als einmal zuwenig. Und dies ist überhaupt nicht gegen den Berufsstand der Jäger gerichtet, denn mein Opa war auch Jäger, der verantwortungsvoll mit seinem Revier umgegangen ist und den ich heute noch sehr verehre.


    LG Brigitte

  • Zitat


    Und dann gibt´s ja auch noch die Variante, dass beim Abmähen von Maisfeldern, die lustigen Jagdgesellschaften alles abknallen, was aus den Maisfeldern herausspringt. Und da sind dann auch solche Leute unterwegs, die es mal ganz witzig finden, eine Jagd mitzumachen. Ob die nun im Eifer des Gefechts auch immer das Richtige treffen?


    Schießen auf einer Jagd darf nur, wer einen Jagdschein hat (und den bekommt man nicht mal einfach so). Wer mal als Treiber bei einer Jagd mitmacht, bekommt keine Waffe, darf und kann ergo nicht schießen.


    Binehund

  • Also wenn du deinen Hund beim Maishäckseln durch den Mais rennen lässt - dann ist die Gefahr wohl größer in den Maishäcksler zu geraten als von einem der "lustigen Jagdgesellschaft" abgeschossen zu werden.

  • Also, mich hat vor 2 Tagen ein Jäger angehalten um mir wirklich freundlich mitzuteilen,
    dass dieses Gebiet (Felder, Wald) momentan täglich ab 17.00 Uhr bejagt wird.
    Er hat mich noch vor den Wildschweinen gewarnt,
    die wohl zur Zeit wieder agressiv unterwegs sind, und der "Wauzi"
    (jawohl, er hat Wauzi gesagt - ich glaube, der nimmt uns nicht ernst :???: )
    eine Begegnung mit denen nicht gut überstehen würde.
    Kein Wort wegen Leine oder so. Und der Hobbit hatte weder sein Geschirr noch ein Halsband an.


    Es gibt auch nette Jäger.

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