Frage zum Apportierverhalten
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Hi Leute,
ich interessiere mich fürs Discdogging und habe mir auch schon ein paar Scheiben (Jawz) sowie ein Buch (Hundefrisbee) zugelegt.
Nachdem ich das Buch gelesen hatte, versuchte ich anhand der dort aufgeführten Tipps zum Apportieren meinen Hund, Amun, selbiges beizubringen. Ich muss anmerken, dass Amun bisher das Apportieren "abgelehnt" hat. Er schnappt sich lieber die "Spielzeuge" und verschwindet.
Auch durch Clickern konnte ich nur einen Teilerfolg erzielen. Sobald ich nur eine Kleinigkeit an den vorherigen Ablauf änderte, verschwand er wieder mit seiner Beute und kaute drauf rum.
Jetzt meine Frage... wie kann ich meinen Hund das Apportieren einer Disc beibringen? Finde, dass ich lieber direkt mit dem entsprechenden Spielzeug üben sollte, da es sonst wieder "umgeschult" werden müßte.. Oder wie ist eure Meinung?
Gruß
ChrIIs
Edit:
Keiner da, der mir helfen kann?
:ua_nada: -
- Vor einem Moment
- Neu
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Wenn er grundlegend anscheinend gar kein Interesse oder Spass
am Apportieren hat,
suche dir doch lieber etwas Alternatives
wofür er sich einfacher begeistern lässt. -
Naja...dann wird mir wohl keine andere Wahl bleiben, als beim Laufsport zu bleiben. Scheinbar ist mein Hund zu faul oder zu dumm, um andere Sachen zu machen. Zum Glück gibt es ja noch den Turnierhundesport.
Trotzdem wäre ich froh, wenn Amun apportieren würde. Er spiel für sein Leben gern mit Frisbees oder "seinem Kong" ... nur darf ich die Sachen danach immer einsammeln gehen. Das nervt ungemein.
Gruß
ChrIIs
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Wie hast Du es denn bis jetzt geübt?
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Also zuerst habe ich es mit einem Apportierdummy versucht. Erst langsam an den Dummy herangeführt und Amun klar gemacht, dass das Innenleben SEHR lecker ist. Alles im Haus. Danach hab ich sein Verhalten ausgenutzt, die Beute auf "seinen" Platz zu tragen (auch noch im Haus). Hab mich auf den möglichen Rückweg gestellt, den Dummy ein/zwei Meter vor mich hingeworfen und gewartet, dass er ihn ins Maul nimmt. Danach Kommando "bring". Wie zu erwarten, ist mein Hund in Richtung seines Platzes gegangen. Ich hab ihn dann abgefangen, nochmals das Kommando wiederholt und ihm seine Belohnung aus dem Innern des Dummys gegeben. Im Haus hat es dann auch gut funktioniert. Nur musste ich feststellen, dass er bei einem Positionswechsel von mir (also nicht mehr auf seinem Weg zum Platz) zeitweise lieber direkt auf seine Decke gegangen ist und an dem Dummy rumgeknabbert hat. Im Außenbereich hat die ganze Sache überhaupt nicht funktioniert. Wollte zur Generalisierung des Ablaufes den Dummy im Wald benutzen. Naja.. Ergebnis: Ich musste den Dummy ausbuddeln und "vor dem Ertrinken retten".
Fazit: mal mit Clicker probieren... hat damals im Hundeverein auch gut funktioniert.
Zweiter Versuch: Diesmal hab ich den Futterdummy gegen eine Jawz getauscht. Bevor ich mit dem Gegenstand geabreitet hab, wurde Amun zur Sicherheit mal wieder auf das Clicken konditioniert. Hiernach hab ich dann das Apportieren einer Scheibe in Schritte unterteil. Scheibe anschauen, wenn ich sie in der Hand hab. Click. Danach mit der Nase an die Scheibe. Click. Dann Scheibe ins Maul nehmen. Click. Scheibe etwas länger im Maul lassen und ich lasse die Scheibe los. Click. Alles bis dahin gut funktioniert. Hiernach hab ich im Haus die Scheibe über den Boden gerollt (Roller-Wurf) --> Reaktion von Amun: läuft hinterher, nimmt die Scheibe auf (Aus der Erfahrung vom Dummy, hab ich mich mal auf seiner Decke platziert) und bringt sie in meine Richtung. Bei mir angekommen gab es noch das Kommando "bring" und nen Click zur Beendigung der Übung. Scheibe wurde danach fallen gelassen und Amun bekam seine Belohnung. Dies hat auch zeitweise bei einem Positionswechsel funktioniert. Sobald ich aber im Garten übte, hat der Herr seine Beute für sich behalten.
Die Tipps mit einige Meter vor sich werfen (rollen) und weglaufen wenn der Hund die Scheibe hat (damit er mit der Beute hinterher läuft und es später einen Beutetausch gibt), funktioniert bei Amun nicht. Keine Ahnung warum.
Bin zur Zeit am Ende meines Hundeerziehungslateins. Derzeit bin ich am Überlegen, ob ich zusammen mit meiner Frau den Beutetausch durchführen soll. Meine Idee ist, dass der Hund sich zwischen uns befindet. Wir haben 3 Scheiben. Eine zum Werfen und jeweils eine zum Tausch. Die Scheibe wird in Richtung der einen Person geworfen, nat. so, dass Amun sie fangen kann. Hiernach wird er von der Person angelockt und es wird die Scheibe getauscht. Dann erneuter Wurf zurück etc. ..soviel zu meiner Idee. Status: noch nicht erprobt, da die 3. Scheibe erst bestellt wurde.
Gruß
ChrIIs
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Hallo,
apportieren ist ein schwieriges Kapitel. Einmal vermurkst ist es schwer, das wieder vernünftig aufzubauen. Daher würde ich zunächst das Bringen unabhängig von den Scheiben üben.
Wie Du schreibst, verschwindet er mit den Bringseln, das heisst für mich, er hat Interesse an den Bringseln, aber wohl gelernt, dass zurückbringen heisst, dass der Spass vorbei ist. Vielleicht, weil Du froh warst, dass Du das Bringsel nciht sleber holen musstest? Üb mal, dass immer wenn er mit dem Bringsel zurückkommt ein wildes Zieh und Zerrspiel folgt und sofort wieder geworfen wird. dann lernt er, dass es erst Spass macht, wenn er das Bringsel zurückbringt.
Unabhänging von den scheiben würde ich üben, damit er sich nciht angewöhnt, die scheiben im Zieh- und Zerrspiel zu rupfen.
Aber: wenn Du das Bringen so aufbaust im Trieb, dann hilft Dir das im Discdogging, weil da eben Schnelligkeit und triebigkeit ok ist. Wenn Du aber "umsteigst" auf Obedience oder VPG, kann es nach hinten los gehen, weil da Gehorsamsapport, also ohne Knautschen usw. gefragt ist.
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Das Verfahren mit dem Clicker ist doch schon ein guter Anfang. Da fehlen nur ein paar Zwischenschritte :wink:
Logisch, dass er den Gedankensprung vom "ich halte sie im Maul" zu "ich renne hinterher und bringe sie" nicht bekommen kann. Er ist zu groß.
Leg sie im Haus (bevor dort nicht alles hundert - achwas - tausendprozentig funtioniert, brauchste gar nicht rauszugehen :wink: ) direkt zwischen Euch auf den Boden und fang wieder damit an, dass er sie anschaut, aufnimmt und dann irgendwann in Deiner Hand landet. Erst, wenn das meherere Tage hintereinander super funktioniert, vergrößerst du die Distanz zum Hund und der hingelegten Scheibe. Leg sie quasi vor ihn und geh zunächste einen Schritt weg, dann zwei usw. usw...
Erst, wenn er das dann auf Zimmerlänge total zuverlässig macht, beginnst Du ein Kommando einzuführen.
Viel Erfolg!
Corinna -
Zitat
Hab mich auf den möglichen Rückweg gestellt, den Dummy ein/zwei Meter vor mich hingeworfen und gewartet, dass er ihn ins Maul nimmt. Danach Kommando "bring". Wie zu erwarten, ist mein Hund in Richtung seines Platzes gegangen. Ich hab ihn dann abgefangen, nochmals das Kommando wiederholt und ihm seine Belohnung aus dem Innern des Dummys gegeben.
na ja, wundert mich nicht, dass dein Hund das nicht verstanden hat, was er tun soll. Denn so wirklich beigebracht hast Du es ihm ja nicht. Im Prinzip war es nur ein "sich ihm in den Weg stellen und wegnehmen". Dass Hund sich diese "Beutewegnehmerei" nicht gefallen lassen will, ist klar. Und hat mit Apportieren auch so REIN GAR NICHTS zu tun.
ZitatScheibe etwas länger im Maul lassen und ich lasse die Scheibe los. Click. Alles bis dahin gut funktioniert.
und warum hast Du dann nicht richtig weitergemacht?
ZitatHiernach hab ich im Haus die Scheibe über den Boden gerollt (Roller-Wurf)
viel zu früh. Typische Ungeduld des Hundehalters. den 10. Schritt vor dem 3. zu machen.
Geh zurück zu dem Schritt
- Scheibe etwas länger im Maul lassen und ich lasse die Scheibe los. Click.Anstatt jetzt gleich zu Schritt 10, 15 oder was weiss ich wie weit hinten zu gehen, machst Du mit dem nächsten Schritt weiter.
Du übst das Ausgeben der Scheibe in deine Hand. Also Hund die Scheibe anbieten, Hund nimmt sie, hält sie -> "Aus" und Click. -> Hund lässt dann die Scheibe automatisch los das wird bestätigt. "Aus" wird dann zu etwas, was Hund letztendlich toll findet. Ähnlich wie das Clickgeräusch.
Nächster Schritt wäre, Du gibst dem Hund die Scheibe in den Fang, er soll halten, Du gehst EINEN Schritt weg vom Hund, lässt ihn mit der Scheibe im Fang nachkommen. Die ersten 3-4x wird das so bestätigt. Ab dann wieder mit "Aus".
Nix werfen, nix rollen. Einfach Hund hinstellen, Scheibe zum Halten geben, Entfernung LANGSAM steigern, Hund kommt zu Dir (hier würde ich ihn durchaus mit Namen etc. rufen), herankommen lassen in die Position, in der Du die Scheibe letztendlich abnehmen möchtest -> "Aus" Click BelohnungZwischendurch würde ich das "Aus" auch verzögern. Und auch trainieren, dass Du mit der Hand hinlangen kannst, und Hund die Scheibe NICHT loslässt, bevor nicht das "Aus" kommt. Wenn's nicht gleich klappt, einfach nochmal wiederholen ohne grosses Trara, Gemeckere, .....
Erst wenn das Zurückbringen klappt (bis jetzt OHNE Signal "bring") kommt das Aufheben auf dem Boden.
Bisher hat Hund die Scheibe ja aus deiner Hand bekommen. Jetzt wanderst Du langsam mit Hand und Scheibe Richtung Boden.
Sobald Hund in der Lage ist, die Scheibe vom Boden aufzunehmen, geht's wie oben weiter.
Hund hinstellen, Scheibe kurz vor ihm auf den Boden legen, 1-2 Schritte weggehen. Hund nimmt Scheibe auf, kommt zu Dir C&B.
Das einige Male, dann wieder mit "Aus" weitertrainieren.
Und erst, wenn dieser Ablauf 100% sicher "sitzt", DANN kannst Du anfangen, die Scheibe zu werfen, rollen, .........
Denn dann weiss Hund, was er am Ende zu tun hat. Im Moment weiss dein Hund das ganz offensichtlich noch nicht. Das liegt aber nicht daran, dass dein Hund dumm oder faul ist, sondern daran, dass ihm noch niemand gezeigt hat, was er nun wirklich tun soll. So gezeigt, dass er wirklich begreifen kann, was von ihm erwartet wird.
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Thx für die Antworten. Werd mich dann mal wieder an das Clickern machen und mich in Geduld üben.
Ist ein zeitgleiches Üben (wie onyxvl beschrieben hat - vorausgesetzt, dass der Herr mir auch "sein" Spielzeug bringt) mit einem anderen Spielzeug eher kontraproduktiv oder machbar?
Gruß
ChrIIs
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