Interessantes Spiel für Jagdhund?

  • Hallo.
    Ich habe ein Problem mit meinem Pflegehund.Er ist ein Jagdhund (Jack Russel - Jagdterrier Mix)mittleren Alters und hat schon einige für mich unerfreuliche "Jagderfolge" gehabt,d.h. er hat bereits mehrere Katzen und Hühner ermordet.
    Dabei geht es ihm nicht ums Fressen sondern um den Kick beim Jagen,wie ich so festgestellt habe.Und das ist nun auch das einzige was man bei ihm vielleicht als Spiel bezeichnen könnte,neben dem fast ständigen Versuch nach einem zu Schnappen.
    Alles andere lässt ihn kalt.Bälle und Stöckchen schaut er nicht mit dem A**** an.
    Ich würde ihn gerne mehr fordern,aber er gibt mir ja leider keine Möglichkeit . :ka:


    Habt ihr eine Idee was diesem Jäger vielleicht gefallen würde?
    Wäre euch echt sehr dankbar.


    LG Castor

  • Reizangel würd ich lassen. Der ist ja sowieso schon total aufgepuscht, wenn sich was bewegt.


    Ich würd lieber mit ihm dran arbeiten, dass er sich lernt zu beherrschen, wenn ihn etwas jagdlich reizt. Am Anfang mit möglichst geringen Reizen.


    Ich hab den Eindruck, bei dem Kleinen ist vorrangig wichtig, dass er mal lernt, sich zu beherrschen und am Gehorsam zu arbeiten.
    Impulskontrollspielchen und sowas.
    Das eigentliche Spielen macht erst dann wieder Sinn, wenn es ein miteinander Spielen ist.
    Mehr Sinn macht vielleicht bei so einem Mix eine anspruchsvolle Arbeit. Fährte, Verlorensuch, Dummy.


    Ganz viele klasse Tipps gibts hier:


    Das Antijagdtraining - wie man Hunde vom Jagen abhält.
    Pia Gröning


    Wird auch hier im Forum vorgestellt.


    lg Christine

  • Ja, schon richtig. Aber man sollte das ja langsam steigern.
    So, wie Castor den Hund beschreibt, wär es wohl besser, erst mal damit anzufangen, dass er bei reizarmen Objekten sitzen bleibt. Um einen begeistert hetzenden Hund von der Reizangel abrufen zu können, muss man schon erst mal klein anfangen.


    Oder hab ich die Beschreibung vom Hund falsch interpretiert?


    Snoop hat sich früher auf alles gestürzt, was auch nur den Anschein erweckt hat, sich evtl. in nächster Zukunft zu bewegen (z.B. Gartenzwerge :irre: ). Von Vögeln oder sowas wollen wir gar nicht reden...


    Bei ihm hab ich damit angefangen, Leckerlies vor ihn zu legen und er musst sitzen bleiben, bis ich ihn aufgefordert habe, es zu nehmen.
    Langsam hab ich die Leckerchen dann "geworfen".
    Dann sind wir dazu übergegangen, das aus der Bewegung zu machen.
    Mittlerweile geht es, dass ich Frolicringe ohne Vorwarnung die Straße runter poltern lasse und wenn er danach wetzt, kann ich ihn abrufen.


    Das haben wir auf andere Dinge ausgedehnt und wenn das klappt, kann man den Hund auch an der Reizangel kontrollieren.
    Aber ich würde nie mit der Reizangel anfangen.


    Lg Christine

  • Ach so, ok.
    Darf ich fragen wie du des geübt hast dass snoop
    im Hetzten plötzlich stehenbleibt ?
    Wie darf ich mir das vorstellen.
    So Übungen, dass mein Kleiner lediglich auf meine Erlaubnis hin erst hinter lecker, dummy her wetzen darf machen wir auch schon länger.
    Aber wüßte nun nicht wie ich ihm STOP vermitteln könnte.
    Aber ist bestimmt ne tierisch gute Idee ! :^^:

  • Ich habs aus einer einfachen Situation raus angefangen.


    Snoop wusste zum Beispiel, dass ich sein Lieblingsleckerchen in der Hand habe. Ich habe ein weniger tolles Leckerchen vorsichtig geworfen (Snoop war an der Leine, so konnte ich hundertprozentig verhindern, dass er das Leckerchen erwischt, wenn er doch hinwetzt) und habe, sobald er ihm auch nur interessiert hinterher geschaut hat, "Hier!" gerufen. Klar hat er dann zu mir geschaut (ich stand ja neben ihm) und dafür hat er das tollere Leckerchen bekommen und danach hab ich ihn zu dem geworfenem geschickt.


    Nächster Schritt war dann ähnlich, mit etwas mehr Bewegung, dann etwas mehr Abstand, dann etwas mehr Reiz. An vielen verschiedenen Orten. Dann wusste er nicht mehr, dass ich ein Leckerchen hatte. Bis wir schließlich mit Schleppe und richtig viel Tempo und Reiz arbeiten konnten.


    Das erfordert natürlich viel Geduld, denn die Schritte müssen so klein gewählt werden, dass es immer klappt ist.


    Natürlich sollte das Leckerchen dann auch irgendwann durch andere Dinge "ersetzt" werden. Z.B. Vögel auf dem Feld. Natürlich mit Schleppe und in den nötigen winzigen Schritten.


    Obwohl wir das viel geübt haben, muss ich schon sehr schnell reagieren, um ihn notfalls auch noch von einem aufspringenden Hasen abrufen zu können. Aber wenn ich schnell bin, klappt sogar das.


    Lg Christine

  • Respekt wenn du so fix reagieren kannst.
    Wie würdest du dich verhalten bei einem Welpe wenn er die ersten Male Tauben oder Hasen fixiert ?
    Man soll das ja direkt unterbrechen und am Besten klein Hund erlebt erst gar keine Jagd ...

  • Naja, ist doch im Prinzip das Selbe.
    Wenn er zu den Tauben schaut, sofort aufmerksam machen und wenn er reagiert, sofort loben.
    Dazu muss man natürlich erst mal wissen, was der Hund wirklich toll findet. Bei einem sind es bestimmte Leckerchen, beim anderen vielleicht ein Spiel. Vor allem muss es etwas Tolles sein, das ihn die Tauben gleich vergessen lässt. Er soll nicht bedauern müssen, dass er sich von den Tauben abgewendet hat.


    Wenn die kritische Zeit beginnt, sprich, wenn die Tauben anfangen interessant zu werden, gleich die Schleppe dran, damit er gar nicht erst den Kick erlebt, den es bedeutet, hinterher zu rennen, sondern von Anfang an lernt, dass Herrchen/Frauchen wichtiger ist.


    Wenn dich das Thema interessiert, würd ich dir auch das Antijagdbuch empfehlen.
    Da ist auch ein Kaptiel drin für Leute, die ihren Welpen von Anfang an in die kontrollierbare Richtung lenken wollen.


    Lg Christine

  • Hi.
    Dankeschön für eure Antworten :gott: .
    Ich werde das jetzt mal nach Snoops Anleitung trainieren.
    Wäre natürlich schön,wenn das was wird.:irre2:
    Hat sich dein Snoop dann auch wieder für "einfacheres",also z.B. Stöckchen oder Bälle interessiert?
    LG Castor

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