Apportel vom Platz tragen lassen?Oder Abnehmen?

  • Gestern hatten wir eine heiße Diskussion auf dem Hupla:
    Wenn ich mit dem Apportieren fertig bin, beende ich das ganze nicht mit dem Vorsitzen und Abgeben, sondern mit einem Zerrspiel, den Hund gewinnen lassen und das Apportel vom Platz tragen lassen.
    Seit dem ist mein Hund 100 % sicher.
    Und schnell, beim Hereinkommen oft sogar noch schnellere als beim raus laufen.
    Nach Eckard Lind versetzt es den Hund ungemein in Frust, wenn das Apportieren mit der Abgabe des Holzes beendet wird.
    Und ehrlich gesagt beim Schutzdienst würde doch auch keiner die Übung beenden, indem er den Hund den Ärmel wegnimmt, oder?
    Was meint ihr?
    Meine Vereinskollegen sind ins Grübeln gekommen, zumal mein alter, kastrierter Hund mittlerweile der schnellste und sicherste beim apportieren ist.

  • Hatte mit meiner Mischlingshündin am Freitag die erste Aportierstunde, wir haben bisher mehrere kleine Übungseinheiten gemacht, ich öffne Ihr das Maul und lege mit dem Komando "Aport" den Holzstab den Ball oder einen weichen Handschuh ins Maul, dann "Aus"-loslassen und belohnen.


    Sie klemmt richtig das Maul zu und versucht auszuweichen. Habt Ihr einen Trainingstipp?


    Danke Babs


    Zum Thema, lass Dich doch nicht verunsichern wenn Du mit Deinem Hund den Erfolg sehen kannst!

  • Huhu
    Babs.u.Tasha


    Wieso öffnest Du ihr denn das Maul??? :shocked: Hab ich das richtig verstanden? Da würde ich auch ausweichen und das Maul zuklemmen!! Würdest du das angenehm finden, wenn dir jemand den Mund öffnet und dann was reinlegt?


    Hat dein Trainer dir diese methode gezeigt? Was hat er denn gesagt, was du machen sollst wenn dein Hund wegweicht?


    Ich hoffe ich hab jetzt ncihts falsch verstanden, aber ich persönlich halte von dieser Art des Apport-Aufbaus gar nichts!
    Wieso baut ihr das Apportieren denn nicht über Trieb auf? Sprich, der Hund muss den Apportiergegenstand haben wollen und ihn von selbst greifen! Wenn er ihn nicht haben will, dann hat man den Gegenstand nicht interessant genug gemacht.
    Das funtioniert meiner Meinung nach sehr viel besser, und so wirst du auch einen freudig apportierenden Hund bekommen!


    lg Christine

  • Ja das ist der Aufbau den meine Hundetrainerin macht. Erst soll sie kapieren dass sie den Apportel nehmen soll, festhalten und hergeben.
    Wie wird der Gegenstand interessant? Bisher nehme ich einen Handschuh von mir, ihren Lieblingsball und eine Holzstab.


    Wäre froh über eine andere Methode!

  • Grade eben bin ich zu müde, aber ich werde Dir morgen Abend ganz sicher ausführlich antworten okay?! Vllt antwortet ja sonst noch wer bis morgen..



    Nur bitte bitte bitte tu mir (und deinem Hund) bis dahin den Gefallen und mach diese Übungen nicht mehr!!
    =)


    So wird sie im Übrigen wohl auch nicht kapieren, dass sie das Apportel nehmen, halten und hergeben muss. Zumidnest nicht mit Spass. Sie wird lernen dass das Apportel (oder was auch immer du sonst nimmst) was blödes ekliges ist. Und auch, dass deine Berührung etwas unangenehmes ist. Ich denke bei der Methode müsstest du mit sehr viel Druck/"Zwang" arbeiten (eben weils dein Hund das Apportel irgendwann, eigentlich ja jetzt schon, nicht mehr mag), und das ist meiner meinung keine gute Basis für die Zusammenarbeit von Mensch und Hund.



    Nur noch kurz am Ende: Ein Gegenstand wird interessant indem DU ihn interessant machst ;)


    bis morgen
    lg Christine

  • Ich mache das ganz anders, der Hund soll das Holz schließlich ganz supertoll finden ;) .
    Voraussetzung ist, dass der Hund bereits "Aus" kennt und zuverlässig ausführt, das übe ich separat mit einer Beißwurst.
    Ich gehe mit meinem Hund auf den Platz, ist der Hund zu rüpelig, lasse ich ihn von einem Helfer halten.
    Ich nehme das Holz und finde es offensichtlich hochinteressant, werfe es hoch und fange es auf, verstecke es vor dem Hund, wenn er es ansehen möchte, kurz ich bringe ihn dazu, das Hilz unbedingt zu wollen.
    Wenn der Hund richtig heiß auf das Holz ist, gebe ich ihm in der Haltung, die man später beim Abnehmen des Holzen einnimmt, mit dem Kommando "Bring" die Chance zum Anbiss und zergle mit ihm. Dann "Aus" und wieder ohne Hund spielen, dann wieder Anbiss... Nach einigen Wiederholungen, wenn der Hund immer noch richtig bei der Sache ist, leine ich den Hund an und lege das Holz weg und verlasse mit einem sich idealerweise sträubenden Hund den Platz.
    Nach einigen Wiederholungen dieser Art halte ich im Zergeln inne, immer etwas Zug auf dem Holz damit Hund nicht loslässt und verlange zusätzlich "Sitz". Da halte ich das Holz immer noch mit.
    Später lasse ich den Hund kurz allein Halten, dann kommt erst das "Aus". Das Halten baue ich dann immer weiter aus.
    Wenn das alles gut funktioniert, dann lasse ich den Hund das augelegte Holz holen, später das geworfene.


    Beim Apportieren führen 1000 Wege nach Rom. Es muss zu Hund und Halter passen und zwangfrei sein, dann bekommt man ein Zügiges Apportieren, bei dem der Hund beide Wege in gleicher Geschwindigkeit läuft.


    LG
    das Schnauzermädel

  • @ Schnauzermädel:Ja so machen wir das auch.Es ging nur um den ultimativen Abschluss.Ich habe ihn ja (wie oben beschrieben) immer im Trieb runtergefahren ,aber jetzt kommt ja nach dem Apportieren immer noch eine Vorrausübung.
    Deswegen höre ich jetzt immer mit Beutetausch auf (Futter) und gehe dann zügig zum Vorraus , da hat er ja noch ein großes Triebziel und bis dahin hat er die Numemr mit den holz vergessen.
    Wer schrieb hier was von Zwangsapport (muss gleich zur Arbeit deswegen kann ich nicht alles lesen)
    Lass blos die Finger davon.Das gehört in Profihand und schon gar nicht in besitzerhand

  • Shiera
    Es hat sich noch jemand in den Thread eingeklinkt ;) .
    Ich lasse meine Hund das Holz nie vom Platz tragen, da bin ich eigen. Das Apportieren bringt so viele Üunkte, da möchte ich Irritationen vermeiden und gleichzeitig das Holz als etwas ganz besonderes erhalten, das hochinteressant ist.
    Aber das ist einfach Ansichtssache. Apportieren kann man so unterschiedlich aufbauen ;) .


    Dem Hund das Maul öffnen und etwas zum Halten einlegen, ist zwar noch kein Zwangsapport, aber es ist Zwang und einfach ein ungünstiger Ansatz.
    Ruhiges Halten kann man z.B. ganz bequem auf der Couch üben. Wenn man mit einem Lieblingsspielzeug beginnt, nimmt Hund das sehr gern. Das ruhige Halten im Sitzen kann man dann erstmal damit üben, ein Clicker bietet sich dabei gradezu an. Wenn die Übung mit dem Spielzeug klappt, dann kann man auf den gewünschten Gegenstand übergehen.
    Man muss nur einen Weg finden, seinem Hund Spass an der Sache zu vermitteln, dann klappt auch das Apportieren.
    Wenn ein Hund dazu neigt "unbelebte" Beute sofort auszuspucken, kann man einen kleinen Ring ins Holz drehen und eine Langleine befestigen. Hat der Hund das Holz nach einem kleinen Beutespiel aufgenommen, lässt man ihn laufen und tragen. Durch den leichten Zug am Holz wird Hund nicht knautschen und das Holz auch nicht loslassen, weil er es dann sofort verliert. Dann kann man den Hund während des Tragens immer näher an sich heran holen und nach einiger Zeit das Halten im Sitzen einführen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Hatte mit meiner Mischlingshündin am Freitag die erste Aportierstunde, wir haben bisher mehrere kleine Übungseinheiten gemacht, ich öffne Ihr das Maul und lege mit dem Komando "Aport" den Holzstab den Ball oder einen weichen Handschuh ins Maul, dann "Aus"-loslassen und belohnen.


    Sie klemmt richtig das Maul zu und versucht auszuweichen. Habt Ihr einen Trainingstipp?


    Babs


    Und da WUNDERST Du dich, dass sie meidet? Das wird wieder so ein bedauernswerter Hund, der Apport nur über Zwang lernt. Und von freudig apportieren meilenweit weg sein wird. :kopfwand:


    Hör als allererstes auf, deinem Hund den Fang zu öffnen. So ein absoluter Quatsch.


    Im Moment habe ich keine Zeit, ausführlich zu antworten. Ich versuche es später, wenn Christl bis dahin noch nicht dazu gekommen ist.

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