Natural Dogmanship???
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Hallo,
Ja ich wundere mich eigentlich auch, dass dieses "führen" immer noch so hoch im Kurs ist. Als ich ein Wolfsrudel (zugegeben - im Zoo) lange Zeit studiert habe hab ich festgestellt, dass der Rudelführer (übrigens eine Führerin) sehr wohl erhöhte Liegeplätze bevorzugt, weil sie alles beobachten will.
Sobald sie aber schläft hat sie jemanden anders den Platz überlassen.Das selbe ist mit der Führung - sie sortierte das Rudel aus der Mitte heraus. Jeder hatte seinen festen Platz.
Derr strategisch beste Platz ist nunmal die Mitte - da kann der Führer jeden und alles im Auge behalten.
Allerdings wird dazu geneigt dem schwächsten Glied der Kette einen Platz zuzuweisen, der hinten ist! Denn der kleinste und schwächste hat ganz vorne nichts zu suchen, weil er am wenigsten ausrichten kann.
Deswegen wird wohl behauptet, dass Hunde nur nach hinten gehören, weil sie die kleinsten und schwächsten Mitglieder der Familie sind.
Es kommt eben darauf an, wie man das sehen will. Meine Hunde dürfen auch ihre stärken ausleben und werden nicht nur auf ihre schwächen hin erzogen. Das kommt bei solchen Methoden wie "Natural Dogmanship" meiner Meinung nach etwas kurz.Liebe Grüße
Dana und Wauzis -
- Vor einem Moment
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Ich kenne das Buch und ich kenne Jan. Bei ihm trainiert habe ich dagegen nie.
Ich denke das es kein Buch und keine generelle Methode gibt, die durch lesen, sehen (DVD) oder einen Wochenendkurs gelernt, übertragen und beurteilt werden kann.
Wer das Buch ND liest und sich mit Jan unterhält (den ich übrigens als Hundekenner sehr schätze) und sieht, wie er mit seinen eigenen Hunden umgeht ... ein himmelweiter Unterschied ;-)
Wie überall: Einen Teil kann man für sich verwenden, vieles lernen, aber seinen Weg, den muß man selber finden.
Gruß, staffy
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Zitat
also ich schnüffel immer erstma anderen leuten im Schritt rum bevor ich mit ihnen spiele
.. kommt aufs spiel an ....
... bin schon weg!
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Zitat
Hallo,
Ja ich wundere mich eigentlich auch, dass dieses "führen" immer noch so hoch im Kurs ist. Als ich ein Wolfsrudel (zugegeben - im Zoo) lange Zeit studiert habe hab ich festgestellt, dass der Rudelführer (übrigens eine Führerin) sehr wohl erhöhte Liegeplätze bevorzugt, weil sie alles beobachten will.
Sobald sie aber schläft hat sie jemanden anders den Platz überlassen.Das selbe ist mit der Führung - sie sortierte das Rudel aus der Mitte heraus. Jeder hatte seinen festen Platz.
Derr strategisch beste Platz ist nunmal die Mitte - da kann der Führer jeden und alles im Auge behalten.
Allerdings wird dazu geneigt dem schwächsten Glied der Kette einen Platz zuzuweisen, der hinten ist! Denn der kleinste und schwächste hat ganz vorne nichts zu suchen, weil er am wenigsten ausrichten kann.
Deswegen wird wohl behauptet, dass Hunde nur nach hinten gehören, weil sie die kleinsten und schwächsten Mitglieder der Familie sind.
Es kommt eben darauf an, wie man das sehen will. Meine Hunde dürfen auch ihre stärken ausleben und werden nicht nur auf ihre schwächen hin erzogen. Das kommt bei solchen Methoden wie "Natural Dogmanship®" meiner Meinung nach etwas kurz.Liebe Grüße
Dana und WauzisNe, Dana, das liegt daran, dass sich im Rudel verschiedene Tiere unterschiedliche Aufgaben teilen.
Die Leithunde sind schon immr vorne. Das muss aber nicht unbedingt die Alpha-Hündin oder der Alpha-Rüde sein.
Generell sind Leithunde aber die Tiere, die vll. nicht an oberster Position stehen, aber schon an zweiter oder dritter Stelle im Rudel.Für mich ist wichtig:
Was habe ich für einen Hund? Was will ich?Dein Hund orientiert sich an deinen bewussten, aber vielmehr an deinen unbewussten Entscheidungen. Ihr müsst als Team halt zusammenpassen.
Oftmals ist das, was der HH bewusst äußert, nicht das, was er dem Hund vermittelt. Dann muss man dran arbeiten.
z.B:
Viele Leute beschweren sich, dass ihr Hund zieht.
Meiner SOLL dagegen ziehen, weil wir Zugarbeit machenMach dir klar, was du von deinem Hund erwartest,
dann kann man überlegen, wie man dahin kommt.
Ich finde, jedes Buch bietet irgendwo interessante Anregungen und hat aber auch seine Schwächen. Dann kommts noch darauf an, was du für ein Mensch bist, wie du den Inhalt verstehst, wie du ihn umsetzt, wie dein Timing ist. -
Zitat
Nur, um mal wieder die Wölfe als Maßstab heranzunehmen: dort laufen oft junge Tiere vor. Ich glaube kaum, dass die das Rudel beschützen sollen. Wenn es gefährlich werden sollte, wird der Rudelführer dann schon übernehmen. Aber dafür muss er nicht ständig vorne laufen.Ich hoffe, das geht jetzt nicht zu sehr OT, aber ist es eigentlich erwiesen, das bei Gefahr der Rudelführer übernimmt? Wird der Rudelführer bei einem Kampf dann stark verletzt oder sogar getötet, ist doch die Stabilität des gesamten Rudels gefährdet. Werden da nicht eher zunächst rangniedere Rudelmitglieder vorgeschickt?
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Wir haben bei uns in der Nähe eine ND-Instruktorin und ich bin mit meinem Welpen auch dort zur Welpenstunde gefahren. Die Art wie das
Welpenspiel dort ablief hat mir sehr gut gefallen. Das wird aber in vielen anderen Hundeschulen mitlerweile auch so gemacht (es wird kontrolliert gespielt!).Natürlich gibt es auch noch andere gute Ansätze. Das Abschaltraining z.B. finde ich wirklich klasse. Auch die Anregung zuhause erst die Menschen und dann die Hunde zu begrüßen leuchtet mir ein. Wenn ich mit meinem Hund an der Leine gehe und ich treffe jemanden und unterhalte mich, finde ich es auch angenehm wenn mein Hund hinter mir sitzt oder liegt und entspannt ist statt vor mir nach Aufmerksamkeit lechts. Auch die Dummy-Arbeit ist wirklich gut.
Was für mich allerdings nicht nachvollziehbar ist, ist die Dominanztheorie.
Ich finde die Aussage "der Hund will mit allem was er tut den Menschen dominieren" doch viel zu sehr verallgemeinert und zu weit hergeholt. Wir sind keine Hunde, wir sind Menschen, deshalb benehmen wir uns auch anders.Mein Hund darf beim Freilauf vor mir laufen oder auch hinter mir, solange er sich nicht zu weit entfernt. Das habe ich ihm beigebracht und alles andere wäre mir viel zu stressig.
Deshalb kann ich das was TrixTrax und Rahijana geschrieben haben auch nur voll unterstreichen.
LG
Kirsten -
jeder Hund und jeder Hundehalter ist anders. Es gibt keine Patentrezepte.
Ich denke, jeder kann aus JEDEM Hundebuch etwas lernen.Ich persönlich fände es spannender, als Ideologien zu diskutieren, was unweigerlich passieren wird, bei der derzeitigen Fragestellung, wenn du mal von deinen Erfahrungen berichten würdest:
Was hast du gelernt? Wie hat es dein Verhältnis zu deinem Hund beeinflusst?
Was findest du gut an dem Buch? Was hat dir nicht so gut gefallen?
Gibt es Bereiche, die du noch verbessern möchtest, gibt es Probleme, wo du nicht weiter kommst? Oder ist alles so, wie du es dir wünscht? -
Zitat
was haltet ihr eigentlich von Natural Dogmanship®????Ich selber mache es schon von anfang an mit sanyu wollte aber nur euere meinungen wissen!!
nicht allzuviel. Es gibt einige wenige Punkte, die vielleicht nicht schlecht sind. Aber die findet man in anderen Konzepten auch.
Ansonsten ist mir das Ganze zu dogmatisch, zu sehr auf Dominanz und Rangordnung ausgelegt. Egal was Hund macht - er ist dominant und strebt die Weltherrschaft an.
Dazu kommt, dass viele Ansichten völlig veraltet sind und inzwischen als nicht richtig erkannt wurden.
Bestes Beispiel ist das "Hund läuft immer hinten, da Rudelführer immer vorne läuft". Dem ist eben in einem wildlebenden Rudel Wölfe z.B. nicht so. Vorne laufen idR ältere Jungtiere, die damit zum einen lfür ihr späteres Leben als Erwachsene lernen, zum anderen aber immer noch eine Orientierung in Richtung "Rudelführer" haben, der idR eher im mittleren Bereich zu finden ist. Zumal die "Rudelführer" in einem wildlebenden Rudel eher Elterntiere sind, die mit ihrem noch nicht flügge gewordenen Nachwuchs zusammenleben. Und keine tyrannischen Despoten, die von die Weltherrschaft anstrebenden Underdogs permanent in ihrer Rangstellung bedroht werden.
Habe ich bei meinen Hunden selbst immer wieder erlebt. Unsere alte Berner Hündin war das lehrbuchreife Beispiel eines selbstbewussten, souveränen Hundes, eines Hundetyps, den man in der Art eher selten antrifft (die meisten als "dominant" verschrieenen Hunde sind unsichere und unerzogene Gesellen, mehr nicht, von "Dominanz" keine Spur). Sie interessierte sich einen feuchten Kehrricht darum, ob die Jungspunds vor ihr aus der Tür drängelten, ob sie beim Spaziergang vor ihr liefen, ob .... . All das, was in ND als essentiell für die Anzeige der "Rudelführerschaft" angesehen wird, ging ihr so was von vorbei,
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Trotzdem zeigte sich immer wieder, dass sie diejenige ist, an der sich die Jungspunds orientierten. Jungspunds laufen voraus, "Chefin" hinterher, Jungspunds sehen was Neues, Unbekanntes, spurten bellend los, "Chefin" kurz mal Kopf gehoben, keine weitere Reaktion, Jungspunds sind sofort wieder ruhig und laufen weiter als wäre nichts gewesen. "Chefin" aber Reaktion in Richtung Aufmerksamkeit des Unbekannten gezeigt und Jungspunds reihten sich sofort neben oder hinter ihr ein und warteten ihre weitere Reaktion ab. Zeigte "Chefin" dann wieder Entspannung an, liefen die Jungspunds wieder vor und damit gut.
Das nur mal als Beispiel. Und je älter und unabhängiger die Jungspunds wurden, desto weniger hinter ihr, als vielmehr neben ihr blieben sie in "bedrohlichen" Situationen.
Was auch verständlich ist. Denn typische Wolfsrudel sind nun mal Familien, bei denen der Nachwuchs nach einiger Zeit abwandert und eigene Familien gründet. Da muss Nachwuchs nun mal lernen, wie man seine Familie am Leben hält. Und das lernen sie nicht, wenn sie nur auf Welpi-Niveau gehalten werden.
Viele Grüße
Cindy -
Hallo,
Ja Bungee, da geb ich Dir recht. Natürlich ist der Leitwolf vorne - aber eben nicht zwingend das/der Alpha. Der beste Sichtjäger und ein guter Spurenjäger sind vorn. Besonders schnelle Rudelmitglieder weiter hinten. Einige machen nur die Beute aus - andere schauen gezielt nach Feinden.
Das Alphatier kann nicht alles übernehmen - dann wäre ja auch gar keine Rudelbildung nötig, wenn es alles eh alleine machen könnte.
Bei uns ist es auch genauso - jeder im Rudel hat seinen festen Job.
Ich bin der Futterverwalter und das Alphatier
Mein Mann ist der Kumpel zum spielen und toben - er gibt zwar auch Kommandos oder übenrimmt kurzweilig die Leitung - aber die Hunde schauen, wenn ich dabei bin, erstmal was ich wohl dazu sagen.
Meine Tochter ist die Schmusebeauftragte. Sie spielt und kuschelt und knuddelt. Wenn die Hunde gern geknuddelt werden wollen, gehen sie zu ihr. Körperpflege insgesamt ist eigentlich ihr gebiet. Sie bürstet und so weiter. Wenn sie Kommandos gibt, dann schauen die Hunde erst mich an- wenn ich nicht da bin evt meinen Mann (aber eher selten) - sie führen die Kommandos aber dann zuverlässig aus. Meine Tochter kann die Hunde ohne Probleme kontrollieren.
Lady ist dafür zuständig das Rudel zusammen zu halten und darauf aufmerksam zu machen, wenn jemand fehlt. Versteckt sich zB jemand aus dem Rudel bleibt Lady stehen und bellt was das Zeug hält. Rennt jemand zuweit voraus nimmt sie Kontakt mit mir auf. Sie zwickt nicht aber sie macht sich bemerkbar und sagt= hey Leute- wir müssen zusammen bleiben. Das ist ihr Job. Ist das anmaßend? Ich find nicht. Ich kann shcliesslich zu ihr sagen "ist alles ok" und dann geht sie entspannt weiter.
Liska ist unser "abchecker". Sie geht oft einige Meter voraus - um zu schauen ob alles ok ist. Sollte es das nicht sein (zB ein anderer Hund kommt auf uns zu) legt sie sich ins Platz und wartet bis das Rudel da ist. Sie sagt also auf diese Art bescheid, dass nun eine Situation kommt, wo jemand anders handeln muss. Im Haus ist sie der "Melder" - sie sagt bescheid, wenn jemand kommt oder auf dem Hof rumwandert.Ich will keine Hunde um mich haben, die nichts dürfen und können. Ich find ja immer Dogs needs Jobs
Deswegen hat jeder hier seine Aufgaben.
Wobei das Rudelgefühge im Moment ab und an bröckelt. Lady und Liska sind sich teilweise uneins, wer Omega ist.
Nun hab ich aber viel geschrieben, was nicht mal mit ND zu tun hat - sorry. Ich werd mal zeitgleich noch ein neues Thema aufmachen.
Liebe Grüße
Dana und Wauzis -
Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ich (für mein Gewicht doch eher untergroß
) versuche, beim Freilauf auf den Mainwiesen, wenn meine Cocker wie mit dem Bogen abgeschossen ihre Runden drehen, versuche immer schön vor ihnen zu bleiben.
Sorry, aber das Bild erheitert mich doch sehr.
Die Langohren sind bei solchen Ausflügen immer irgendwo im Umkreis, aber selten hinter mir. Sie achten genau darauf, wo ich bin und was ich mache und verschusseln nur in den seltensten Fällen mal einen Richtungswechsel.
Es ist schon für viele Hunde eine kaum zu lösende Aufgabe mit einem durch dichte Brombeerhecken sausenden Stöberhund wie dem Cocker Schritt zu halten, für den Menschen ist das schier unmöglich. Und trotz Führung aus der Mitte, habe ich am Ende des Ausflugs gutgelaunte, dreckige Hunde, die sich ohne Probleme auf dem Weg zum Auto anleinen lassen und dann glücklich in ihren Boxen die Heimfahrt verschlafen und die nicht versuchen den Schlüssel an sich zu reißen und die Herrschaft zu übernehmen. *ironiemodus aus*
Wie schon geschrieben wurde, es gibt keine Patentlösung. Man sollte sich von allem das heraus picken, mit dem man Leben kann und bei dem man das Gefühl hat, es paßt zum eigenen Hund/Menschgefüge.
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