ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

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Hätten wir ähnlich oft die Gelegenheit, so mit Rehen und Hasen zu arbeiten, wäre er bei denen sicher schon genau so cool und gehorsam.

Ich glaube auch.
Ich denke nämlich, dass bei einem Sichtjäger der/die/das Überraschungsmoment unheimlich wichtig ist.
Missy war DIREKT vor einem Hasen (der übrigens größer ist als sie), als dieser hochging und losflitzte.
So schnell konnte ich gar nicht gucken.
Heute sind meine Sinne auch geschärfter.
Und wahrscheinlich hätte ich anhand Missys Rute bereits sehen können, dass sie was riecht. Ging damals noch nicht.
Naja. Hätte man aber echtes Wild als Trainingsdummies (dann wären es ja gar keine Dummies^^), könnt ich mir gut vorstellen, dass da eine Anpassung stattfinden könnte.

Oder in die andere Richtung^^

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Und klar, Dummyarbeit ist auch Jagen und er ist mit Feuereifer dabei. Unsere Trainerin glaubt, wenn ein Hase seinen Weg kreuzen würde, während er auf mein Kommando einen Dummy holt, würde er den Hasen links liegen lassen. (Aber ob ich das glauben soll...?)

Ja, das ist auch ein Trainingsziel einer Trainerin, bei der ich war.
Aber ich finde es in der Realität, im Freilauf relativ unwichtig zu wissen, dass sich mein Hund in der Trainingssituation zumindest nicht um ein Kaninchen schert, wolange er nen DUmmy im Maul hat^^

Ich will gar nicht, dass sich mein Hund "entscheidet" bzw dass mein Hund darauf konditioniert wird, in einer bestimmten Situation zwischen ner lausigen Attrappe^^ und nem Wild zu entscheiden.

Weil das zumindest bei Missy ein solcher Trugschluss wäre.

Ich sag mal so... haben wir ausgiebig gejagt und Missy darf die Beute heim tragen, da sind ihr auch schon zwei mal Kaninchen übern Weg gehoppelt und Missy blieb eher verteidigend stehen und ging zügig weiter, als das Kaninchen weg war.

Gehen wir so durchs Feld und es kommt ein Hase, könnt ich ihr höchstens den Dummy noch an den Kopp werfen

Da ist der Begriff "Ersatz" für Missy nicht haltbar.

Der Dummy dient einzig und allein der Festigung eines ganz bestimmten Jagdverhaltens.

Das durch Routine gefestigt wird. Wie, wenn man Handgriffe im Schlaf kennt.

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Na, jedenfalls kann ich unter diesen Umständen deiner Meinung schon weitgehend zustimmen.
Allerdings will ich Snoop das Hetzen schon verbieten (können). Mit der Reizangel arbeite ich aber gar nicht. Fänd ich auch nur sinnvoll, wenn er daran lernt, sich gar nicht aufzupuschen. Aber er ignoriert die Reizangel geflissentlich.

Lg Christine

Das ist natürlich doof
Aber er ist Sichtjäger?
Vielleicht ist er zu klug

Wir machen auch regelmäßig in Überraschungsmomenten Ablegen.
Jemand hatte hier mal den Tipp gegeben.

Man wirft Ball/Dummy/whatever einfach so zwischendurch, ohne dass der Hund mitbekommt, dass wir gleich werfen werden und versucht DANN, den Hund abzulegen.

Wir sind bei überraschend-ablegen-und-dann-Dummy-werfen^^

Ehm, ja totes^^

Wie gesagt, unser nächster Schritt wäre erstmal fellbesetzte Dummies.

Aber dazu ist sie noch nicht zuverlässig genug, wie ich heute sehen konnte^^

Aber Missy hat sich erstaunlich gut im Griff, das ist atemberaubend, wenn ihr ganzer Körper zittert vor Anspannung...

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Nö..lebendes

Sag mal was hat denn bei Missy mitgemischt? Finde faszinierend was du beschreibst. Milla ist (obwohl 2 Vollblutjäger drin sind) eher cool. Vorstehhund halt. Also sie steigert sich nicht rein, zittert auch nicht-oder nur selten und fährt auch ziemlich schnell wieder runter. Sie ist aber auch eher ein Stöberer. Ist das bei allen Sichtjägern so heftig wie du es beschreibst?

Pfff, wenn ich das mal wüsste

Also da ist der Teckel. Ganz klar.
Und dann... tja... Ring frei... sämtliche Terrier der Welt, kloppt euch drum.

Ich weiß es echt nicht.

Jacky wegen des Schwanzes.

Und die Ohren... pfffff Corgi, scotch, australian, FRENCH BULLDOG???????

Eine bunte Mischung und Missy ist voll und ganz Sichtjäger.
Wenn sich da was bewegt... sie muss hinterher,... es könnte ihr ja entwischen.... oh Graus... hm.

Terrier und Dackel sind ja eigentlich Solitärjäger, zumindest einige davon und dementsprechend selbstständig in ihrer Handlungsweise.

Aber dann seh ich Missy, die sich auf große Gänse und Hasen stürzt.
DIe sind größer als sie.
Wie soll sie die denn allein erlegen?
Mäuse dagegen... kein Interesse... würden sie rumlaufen, ja. Aber sie schnuppert nicht übertrieben in Löchern, buddelt aber gern mal.

Ganz merkwürdig und anstrengend

Sie steht auch normalerweise nicht... hach wär das schön.^^
Neeeee... Sicht und weg.
Ach ja, Sichtlaut gibt sie auch, wenn sie im Rausch ist.
Aber vom feinsten.
Müsste das nicht auch ein Indiz gegen den Solitär sein?

Und...

WAS????

man kann lebende Viehcher kaufen und den Hund drauf losjagen?
Völlig legal?
Ich mein, höchstwahrscheinlich wär man so klug, den Hund an die Schlepp zu nehmen... für Jäger und Jagdhunde? Zum angeilen oder zum Abstumpfen?

Khadijah

Die Phase hatten wir auch und wir haben sie überlebt^^

Und dass dein Hund den Hasen wollte und den Dummy fallen ließ, heißt nicht, dass ihr noch nichts geschafft habt in der Hinsicht.

Das ist es was ich meine... das Tückische. Am Wild ist das nochmal ne andere Geschichte.

Habt ihr schon Reizangel gemacht? Also die Impulskontrolle am bewegten Objekt?

Da kommen mindestens zwei Reize aufeinander, die das Gehirn beim Hund ausschalten. Geruch und Sicht.

Selbst die perfekte Beherrschung am toten Häschen an der Reizangel muss nicht heißen, dass Hasen plötzlich egal sind.

WIe gemein, sie lief ja eh grad... da ist der "Ansatz" ja viel leichter...

Aber SIE KAM ZURÜCK!

Das ist die Hauptsache!!!!!!!!!!!

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Völlig legal Vor allem Enten und Kaninchen. In erster Linie zum Üben für Jagdhunde. 6 € das Stück... Dann allerdings tot. Wurde mir von einem Jäger empfohlen. Hab da allerdings noch Skrupel und sehe im Augenblick auch noch keine Notwendigkeit. Vielleicht wenn wir wirklich mal Probleme kriegen würden weil sie mal Erfolg hatte und kein Dumm der Welt mehr interessant genug wäre.

Die Skrupel kann ich verstehen! Totes Tier, kein Problem, ich fütter die Viehcher ja auch... aber lebend? Och nöööööö...
Erfolg hatte sie glücklicherweise auch noch nicht. Zu langsam+Glück.
Denn die ersten Monate habe ich mich mit dem Thema auch nicht befasst und sogar Ballgespielt mit ihr :kopfwand:

Eine Trainerin beim AJT Seminar wollte unbedingt, dass alle Hunde Kontakt mit nem toten Hasen haben, ich hatte das hier schonmal geschrieben. Ich finde das auch nicht nur unnötig in vielen Fällen, sondern vorallem in unserem Fall kontraproduktiv.

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Terrier hab ich mir fast gedacht. Ich beneide dich nicht. Aber hast du nicht geschrieben dass sie manchmal vorsteht und du das unterbindest oder abbrichst? Wenn ja-warum? Das könntest du doch super ausnutzen? Oder hab ich das nur wieder falsch verstanden?

Falsch verstanden.
Sie steht eigentlich nicht vor. Ich habe ihr das so zu sagen antrainiert, eben weil ich es brauche^^ Es ist auch kein richtiges Vorstehen, es ist dann eher die Routine, beim bewegten Objekt kurz innezuhalten und auf mein Kommando zu warten.
Aber der kurze Moment reicht mir ja, wenn ich aufmerksam bin.

Deinen Vögel-aufscheuchen-Tipp haben wir übrigens hervorragend einbauen können und wie ich vermutete, hat das die Situation am Federvieh nochmal deutlich entschärft.

Super süß... da war ne Möve... nix ernsthaft spektakuläres für Missy und die Viehscher scheucht sie nur auf, weils "Spaß" macht. Dennoch... totaaaal niedlich, ich geduckt, sie ein Stück hinter mir... und dann TOC und zack... sie ist sofort wieder angekommen, richtig "fröhlich" und hat es allein kein zweites Mal versucht (die lästigen Vögel lassen sich ja nur kurzzeitig vertreiben^^).

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Finde übrigens dass dein Hund wahnsinniges Glück mit dir hat. Du gibst dir wirklich Mühe, versuchst sie zu verstehen und mit ihr zusammen zu arbeiten. Gibt so viele solcher Jäger bei denen sich keiner mit ihren Bedürfnissen befasst geschweige denn sich die Mühe macht ihnen ein Alternativprogramm zu bieten und das unter Kontrolle zu bekommen. Nach allem was du schreibst scheint es ja nicht einfach zu sein

Hach, danke... ja ich kenne solche Jäger und find es auch nur traurig, aber ich kanns auch verstehen.
Ich eck hier ja auch ab und an mal an, weil ich "so viel" mit meinem Hund mach.
Es ist zeitlich kein großer Aufwand, Dummy, Reizangel, Impulskontrolle.. das alles kann man auch zwischendurch beim Gassi machen... das Abschreckende ist glaub ich die Auseinandersetzung damit...
Gerade bei den süßen Terriern fällt da auch mal ganz schnell der Niedlichkeitsfaktor weg, wenn man sich eingesteht, dass der Hund ohne Leine einen Hasen reißen würde.
Hier ist ein Podencomix... noch ganz jung, aufgeweckt, menschenbezogen... aber mit Jagdtrieb vom Feinsten. Die Besitzerin lässt ihn ohne Leine laufen. Der Hund ist mehrmals fast vom Auto überfahren worden und hat nun einen Hasen gekillt und gefressen!

EINEN HASEN GEKILLT UND GEFRESSEN!

Die hübsch adrett zurechtgemachten Mädels in der Gassirunde lachen drüber.
"Na hoffentlich hats ihm geschmeckt"

Und der Hund ist weiterhin ohne Leine und ohne Erziehung.

Von solchen Leuten werd ich belächelt, zumal mein Hund winzig ist im Gegensatz zu solchen "echten" Jagdhunden, wie deinem^^

Aber das Schönste an der ganzen Sache ist die Bindung, oder?
Man ist ein Team mit seinem Hund... eine wunderschöne Erfahrung, sie sicher nicht jeder HH erleben darf.