ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde

  • Zitat

    Wirklich? :D Inzwischen, schimpft mich merkwürdig, finde ich das Training mit meinem Hund unheimlich klasse.


    Ja, das Training find ich auch klasse. Ich hab so viel Spaß dran, mit ihm zusammen zu "arbeiten" und umgekehrt ist es klar erkennbar auch so.
    Gestern haben wir Such verloren im Wald gemacht. Dieser Eifer, das Tempo, wenn er das Dummy sucht, Nase konzentriert auf dem Boden, Haken schlagend. Diese Verbissenheit, es zu bekommen (gestern steckte es doch hartnäckig in einer Astgabel in fast einem Meter Höhe. Es sah so klasse aus, wie er darum gekämpt hat, es dort raus zu kriegen). Und wie er dann zu mir zurückflitzt, den letzten Meter schon fast im Sitz auf mich zurutschend.... Das ist toll!!!
    Insofern bin ich durch Snoop ein Jagdhundfan geworden. Aber einen Soltärjäger würd ich mir wohl nie mehr antun!


    Aber trotz allem ist er, wie auch bei Gaara beschrieben, so unberechenbar, dass ich ihm die Freiheit ohne Leine fast nie gönnen kann. Meistens ist er zwar gehorsam, aber manchmal zischt er los und stellt auf Durchzug. Und da muss nicht mal ein Tier sein, eine Fährte langt. Die kann ich nicht mal vor ihm sehen.


    Die Sache mit den Vögeln finde ich klasse. Zur Steadynessübung kann ich die auch nutzen und für Abrufübungen. Aber zusammen anschleichen, da hätte Snoop gar keinen Sinn für, schade eigentlich.


    Einen guten Tipp, den ich umsetzen werde, ist der Blickkontakt vor dem Loslaufen zum Dummy. Bei Bällchenspielen hab ich das so gemacht, bei der Dummyarbeit aber nicht. Komisch.... Manchmal braucht man echt mal eine Anregung von außen, sonst sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht....


    Ich finde den Thread auch klasse und bin gespannt, was noch so kommt!


    Lg Christine

  • Kleine Zwischenfrage:
    Was hat es denn mit dem "Sichtjäger" auf sich ?
    Was gibt es denn da für verschiedene Arten wenn ich fragen darf und woran erkennt man sie?
    Muss ich meinen Hund denn zwangsläufig einstufen um vernüftig mit ihm arbeiten zu können ?

  • Wer hat Jäger?
    Weimaraner-Mix, ich würde also sagen, ich hab sowas daheim *g*


    Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
    Ich schaue das ich mich so gut es geht informiere und den Hund so auslaste, das er seinem Trieb nachgeben kann und darf


    Welche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
    Das sie ein extrem einfacher Hund ist, der super schnell lernt. Negative Erfahrungen habe ich bei dem Thema nicht gemacht.


    Wo entstehen Probleme?
    Nirgends was das Thema jagen angeht..


    Wie und was trainiert ihr?
    Reizangel-Training zur Impulskontrolle (manchmal auch mit anderen Dingen die geworfen werden), Dummyarbeit, hoffentlich bald Fährtenarbeit, zusätzlich ausbauen des fixieren/vorstehen und am Grundgehorsam. Jagen gibt es erst wenn ich ihr die Erlaubnis dazu gebe.


    Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
    Wenn ein Hund gerissen hat ist für mich die Grenze erreicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das man da dann noch etwas hinbekommt. Wenn dann ist es super aufwändig.


    Wart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
    Jap und ich habe den Hund mit voller Absicht genommen. Also nicht "ja schaun wir mal ob das klappt", sondern "ich nehme DIESEN Hund und arbeite mit ihm".


    Wann stellten sich Veränderungen ein?
    Was für Veränderungen meinst Du?


    Wie sahen diese aus?
    Siehe oben




    Pepper ist toll! Wir haben zwar so unsere Probleme, die liegen allerdings nicht am Hund, sondern an mir (ich habe gewisse Fehler gemacht). Was das jagen angeht ist sie nur toll. Sie steht vor und wartet was ich sage und das macht sie dann. Sie ist super gut zu lesen und läßt sich auch aus dem hetzen raus abrufen/ablegen. Diesen Hund würde ich immer wieder nehmen und durch sie mag ich gewisse Jagdhunderassen mittlerweile wirklich =) Der kleine Teufel macht eigentlich nur Spaß (bis auf ein paar wenige Ausnahmen ;) ).

  • Wer hat Jäger?
    Raika ist ein Pointer-Podengo Mix. Von ihrer Mutter weiß ich, dass sie auf jeden Fall schon mit Jagderfolgen ihr Leben auf der Strasse "gerettet" hat.



    Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
    Ich hab mich auch viel im Internet und in Büchern informiert, außerdem mit anderen "Jaghund" Besitzern gesprochen, wobei hier nur die wenigsten wirklich was dran machen...



    Welche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
    Ich habe direkt von klein auf ganz viele Jagdersatzspielchen mit ihr gemacht und daher habe ich nur Positives erlebt. Sie lernt superschnell, arbeitet gerne mit und ließ sich schon einmal von direkt vorbeilaufenden Rehen abrufen! Das war sooo toll :)



    Wo entstehen Probleme?
    Probleme habe ich selten, aber ab und an, wenn sie ein gutriechendes Mäuseloch findet, dann bemerkt sie NICHTS mehr um sich herum. Sie hetzt dann nciht und läuft auch nicht weg, aber sie kommt wirklich erst, wenn ich schon zehn Minuten Richtung Heimat gegangen bin.



    Wie und was trainiert ihr?
    Dummyarbeit, gemeinsam Leckerchen jagen, Impulskontrolle



    Wart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
    Ne gar nicht. Ich hatte vorher wenig Ahnung von Hunden in Familien, da ich nur mit den Hunden im Rudel gearbeitet habe. Aber mit genug Informationen hatte ich auch schnell den Schreck überwunden und bin doch mit meiner Süßen sehr glimpflich davongekommen! :D



    Veränderungen habe ich wahrgenommen als sie so 7-8 Monate alt war und richtig anfing sich für alles zu interessieren was sich bewegt, was riecht und was Geräusche macht.
    Dann habe ich das Training intensiviert und vor allem: Immer alle Augen und Ohren auf die Umgebung konzentriert!
    ;)

  • Zitat

    Zum Thema Alternativjagd..


    Da ist die Reizangel, der Dummy, da sind die Vögel, die kontrolliert gejagt werden dürfen (oder aufgescheucht)...


    Ich kann hier nur über meine subjektive Einschätzung bezüglich meines Hundes sprechen:


    Sind diese Alternativen befriedigend für den Hund?
    Für Inga sind die befriedigend. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich sie vor die Wahl stellen würde, würde sie eher hetzen gehen, denn sie rennt unglaublich gerne. Mit Dummy oder Reizangel kann ich ihr in dieser Richtung allerdings weder die große Geschwindigkeit noch das Hetzen quer über ein ganzes Feld bieten.
    Daher ist das ganze ja so aufwendig und schwierig.


    Oder "ersetzen" sie sogar die Jagd?
    Ich bin der Meinung, dass einzige, was die unkontrollierte Jagd ersetzen kann, ist die kontrollierte Jagd und das am lebenden Objekt, in unserem Fall sind das die Mäuse(löcher).
    Dummy, Reizangel etc. sind m.M.n. nur hilfreich für die Impulskontrolle und das gemeinsame Arbeiten mit Hund.


    Findet ihr, dadurch schwächt man ein wenig den Trieb oder unterstützt man ihn gar?
    Weder noch. Der Trieb bleibt wie er ist, ich kann ihn mit der Zeit aber kontrollieren und meinen Hund einschätzen.



    Zitat

    Kleine Zwischenfrage:
    Was hat es denn mit dem "Sichtjäger" auf sich ?
    Was gibt es denn da für verschiedene Arten wenn ich fragen darf und woran erkennt man sie?
    Muss ich meinen Hund denn zwangsläufig einstufen um vernüftig mit ihm arbeiten zu können ?


    Ein Hund ist ein Sichtjäger, wenn er auf Sicht jagt. Das heißt, wenn er ein Objekt seiner Begierde erblickt und daraufhin anfängt hinterher zu sprinten. Sie sind meist "sichtlaut" (wenn sie Wild erblicken, jiffen (kurzes, hohes Bellen) sie).


    Dann gibt es noch die Hunde die einer Spur nachgehen, diese verfolgen und dann das Wild aufscheuchen. Diese Hunde sind meist "spurlaut" (während sie die Spur verfolgen, bellen sie).


    Erkennen kannst du es daran, indem du dein Hund auf Spaziergängen genau beobachtest.


    Schaut er sich viel um und reagiert sehr auf visuelle Reize, die ihn auch schon mal zum lossprinten animieren? Dann hast du einen Sichtjäger.


    Hält er seine Nase oft in den Wind und setzt sie auch am Boden an, um dann in die Richtung, die ihm der Geruch vorgibt, zu laufen und ist er während dieses Prozessen kaum ansprechbar? Dann hast du einen Hund, der bei der Jagd vornehmlich mit seiner Nase arbeitet (Beagle sind ein häufiger Vertreter dieser Verhaltensweise).


    Es ist schon sinnvoll zu wissen, wie sein Hund in Bezug auf den Jagdtrieb tickt, denn danach richtet sich das Training. Mit einem Sichtjäger wird man vornehmlich Dummy- oder Reizangeltraining machen, während man mit einem Spur-nachgehenden-Hund eher Fährtenarbeit in Angriff nehmen sollte.




    Zitat


    Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
    Wenn ein Hund gerissen hat ist für mich die Grenze erreicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das man da dann noch etwas hinbekommt. Wenn dann ist es super aufwändig.


    In wie fern meinst du das?
    Wenn der Hund eine Maus erbeutet und gefressen hat, ist das für dich auch schon "reißen"? Denn dann bin ich da anderer Meinung.

  • Katja nein das meine ich nicht. Ich meine damit, das er richtiges Wild (oder andere Tiere) hetzt und erwischt. Mäuse und anderes Kleinvieh wie Fliegen etc. zähle ich da nicht dazu ;)

  • Zitat

    Katja nein das meine ich nicht. Ich meine damit, das er richtiges Wild (oder andere Tiere) hetzt und erwischt. Mäuse und anderes Kleinvieh wie Fliegen etc. zähle ich da nicht dazu ;)


    Okay, ich nämlich auch nicht. ;)
    Zu mal Mäuse notgedrungen ja auch zu unseren Trainingsobjekten gehören.

  • :hilfe:


    Wie habt Ihr Hundehalter, die einen "SpursuchundverfolgundNase99%amBodenhab"-Hund :) haben, überhaupt angefangen zu lernen? Also wirklich zu dem Zeitpunkt, als der Hund noch nichts konnte.


    Erst Grundkommandos, erst Bindungsarbeit? Oder was sonst?
    Habt Ihr mit solch einem Spür-Such-Jagdhund schonmal longiert? Brachte das was?


    Futterbeutel mit Nassfutter habe ich auch schon überlegt, stelle ich mir das aber ziemlich matschig vor, geht sowas überhaupt? Denn Trockenfutter verträgt Zampa nicht wirklich und weil sie eh so dürr ist, will ich da momentan keine Experimente machen.


    Ratlose Grüße


    schlaubi

  • Pepper ist mit 8 Wochen eingezogen und genau da ging es los. Ich habe das parallel zum Grundgehorsam gemacht und nicht hintereinander.


    Longiert wurde sie bisher nur 2x, deswegen kann ich Dir dazu nichts sagen.

  • OK, ich beantworte dann auch mal gezielt die Fragen:


    Wer hat Jäger?
    Hovi-???-Mix


    Wie setzt ihr euch mit dem Thema auseinander?
    Information und Klärung der Frage, wie ich es erreichen kann, meinen Hund dazu zu bringen, auch wenn es ums Thema Jagen geht mit mir zusammen zu arbeiten.


    Welche Erfahrungen musstet/ durftet ihr machen?
    das es mit viel Geduld doch möglich ist, Stück für Stück zu einem Hund im Jagdtrieb durchzudringen, jagen mit anderen Hunden ist nochmal eine härtere Nuss, als das jagen alleine.


    Wo entstehen Probleme?
    andere Hunde, die mithetzen...


    Wie und was trainiert ihr?
    Impulskontrolle und Rückruftraining, Dummyarbeit Reizangel. Mittlerweile Training am lebenden Objekt. Will mein Hund die Kaninchen jagen, hat er keinen Erfolg - arbeitet er gut mit mir zusammen, fliegt der Ball oder der Futterdummy


    Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
    Ich denke, die Grenzen setzt in jedem Fall der Hund - seine Rasse, Stärke des Triebes, Jagderfolge und natürlich der Halter durch die Wahl seiner Mittel (und Arbeitsaufwand) die er bereit ist einzusetzen. Ich kenne einige Leute, die hier mkit Teletakt gearbeitet haben. Das käme für mich absolut nicht in Frage - lieber lasse ich dann meinen Hund an der Leine in den entsprechenden Gegenden.
    Hat man den Hund vom Welpenalter an, lässt sich da denke ich auch noch viel mehr machen.


    Wart ihr euch von Anfang an bewusst, was ihr euch mit eurem Hund "eingebrockt" habt?
    Nein, mein Hund kommt aus dem Tierheim und war in jeder Hinsicht ein Überraschungspaket.


    Wann stellten sich Veränderungen ein?
    keine Ahnung. Ich habe es einfach - eigentlich eher unbewusst mal versucht und es klappte.


    Wie sahen diese aus?
    Mein Hund ist hinter einem Kaninchen her, das vor ihm lossprang. Normalerweise hätte ich in dieser Situation nicht gerufen. Aus irgendeinem Grund habe ich es doch getan. Als ich gerade dabei war, mir in Gedanken die virtuelle Zeitung auf den Kopf zu hauen :datz: saß mein Köterchen schon vor mir. :shocked: Seitdem klappt das, wenn nicht gerade ein anderer Hund (und womöglich noch die allerbeste Hundefreundin) mitmacht;)

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