ANTI-JAGD-TRAINING oder Dr. Jekyll und Mr. Hyde
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Die Schleppleine würde ich erstmal in der Hand halten. Erst wenn er recht zuverlässig steht kannst du die schleifen lassen und nur aufnehmen, wenn er etwas gesehen hat.
Genau, das Schauen klickern und als Belohnung (wenn er keine Leckerlies mag) das Signal zum Weiterschauen (zb 'Scan' oder auch 'Wo ist das Eichhörnchen') geben. Ziel ist erstmal, dass er länger steht, so dass du später die Möglichkeit hast die Schleppleine aufzunehmen. Und irgendwann mal ihn anzuleinen oder einfach weiter schicken.
dafür werfe ich ja auch ständig mit Leckerli (ist das nicht auch das Mäuschenspiel? - Er kommt, wird gelobt, ich greife in die Tasche, er starrt darauf, ich hole aus und werfe, er saust los und sammelt es ein).
Nicht ganz. Beim Mäuschenstill soll der Hund das Leckerlie nur mit den Augen verfolgen (du hast es in der Hand und bewegst es langsam hin und her) und sich sonst nicht bewegen. Erst nur ganz kurz, später länger. Dann Rollen oder Werfen und der Hund darf hinterher.
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Wenn der Hund nix nehmen kann und sich nach dem Marker nicht umorientiert, würde ich erstmal an der Gesamtsituation/dem allgemeinen Erregungsniveau arbeiten. Die Fokussierung auf Umweltbelohnungen und dann noch so "abstrakte" Sachen wie Weiterschauen, was in den meisten Fällen nüchtern gesehen keine Belohnung ist, verbaut mir in zu vielen Fällen einen merklichen Fortschritt.
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Damit der Hund auf den Marker nicht losfetzt, muss er natürlich wissen, dass das niemals ein Freigabesignal ist, sondern immer nur sagt, "Das, was du da gerade machst, machst du toll!".
Felix ist da kreativ - der gibt sich selber frei.
Nee, im Ernst, für ihn "endet" das Anzeigen mit dem Lob. Und dann entscheidet er. Wenn dann nicht SOFORT was neues kommt (hier der Versuch, ihn auf das Spielzeug umzulenken), sonst aber auch mal ein Weiter, dann entscheidet er sich eben alleine - für das Eichhörnchen oder - falls langweiliger Reiz - fürs Weitergehen. Und selbst, wenn ich Weiter sage - wenn da im Baum was atmet, ist das halt wichtiger.Wenn ich sie positiv bei mir halte, kann ich sie pausenlos für das richtige Verhalten loben und abbrechen bevor sie in das falsche Verhalten (also losrennen) kippen. Außerdem ist meine Grundeinstellung eine andere, wenn ich den Hund loben kann
Genau deswegen hat Felix ja sein Spielzeug dabei und deswegen versuche ich ihn zu motivieren, sich dafür zu entscheiden statt für das Eichhörnchen. Wenn er das dabei hat, kann ich ihn viel öfter loben und wir haben eine fröhliche Grundstimmung, weil er eben kaum scannt oder sich davon machen will.
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Nee, im Ernst, für ihn "endet" das Anzeigen mit dem Lob.
Ist da was schief gelaufen und das Lob zu einem Auflösekommando geworden? Kann schnell mal passieren, kann man aber gegen arbeiten. Kann einem auch mit Leckerlies passieren, wenn man ein Kommando quasi mit Leckerliegabe beendet.Zeigt er das noch bei anderen Sachen?
Z.B. Leine ist dran, Sitz, Leine kommt ab, Lob und er läuft los,...
Das hört sich irgendwie alles so an, als hätte er zuviele Erfolge und die Sachen sitzen einfach noch nicht, auch mit dem "Weiter". Der Abbruch funktioniert anscheinend auch nicht. Also mag sein, das er Zuhause am Keks funktioniert, am Ball,... draußen wenn er entspannt ist, aber eben nicht in diesem Situationen, auch sowas muss ja in unterschiedlichen Erregungslagen aufgebaut werden.
Und es wird ja nicht besser mit jedem Nichtbeachten oder Einsetzen in Situationen wo er es noch nicht kann.
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Ich weiß nicht, wie du ihn lobst und welche Verhaltenskette das für ihn bedeutet, aber bei meinen macht es einen großen Unterschied, ob ich nur markere "Yes" oder sie normal verbal lobe "Feiiiine Maus, du machst das priiiima!..."
Den Unterschied sehe ich sogar zu Hause, wenn ich mit ihnen Tricks übe. Bei normalem verbalen Lob drehen die manchmal total hoch und machen schnell irgendwas. Beim Markern bleiben sie ruhiger und konzentrierter. Vielleicht weil das nicht so viele Emotionen rüber bringt und weil sie gelernt haben, dass verbales Lob eine Übung oft beendet und keine weitere Interaktion folgt.
Wenn ich markere, wissen sie, dass darauf etwas folgt und bleiben auf mich konzentriert (okay so die Theorie. In der Praxis sieht das mit der Konzentration bei Finya in Wildsituationen auch mal anders aus, aber vom Grundprinzip funktioniert es wesentlich besser.)Du sagst es ja selbst - es muss SOFORT eine Alternative kommen. Ist ja auch logisch. Er soll nicht zum Eichhörnchen - okay, aber sonst passiert auch nichts. Also ist das Eichhörnchen immer noch interessant.
Du meintest ja, er hat nicht viel Interesse am Suchen, sondern eher am Hetzen. Was wäre denn, wenn du ihm alternativ das Spieli werfen würdest, statt es ihn suchen zu lassen? Falls er es gerne rumträgt, kannst du ja auch zwei mitnehmen, damit du dann im Fall des Falles eines zur Verfügung hast. -
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Es gibt hier keine Handlung wie Laufen, die er durch Stehen unterbrechen könnte und er wendet sich auch nicht ab, was bei mir zum Abbruch immer dazugehört.
Dazu noch kurz - "Vergiss den Plan" nutze ich auch in statischen Situationen. Felix ist auf Kommando auf seiner Decke - sieht was interessantes, ich sehe, wie sich Spannung im Hund aufbaut - also kommt ein Äh-äh. Er atmet durch und lässt das Aufstehen bleiben.
"Bewegung" und Reaktion auf den Abbruch müssen nicht immer mit echter Bewegung verbunden sein. Ich sehe es ihm an, bevor er loslegt also unterbreche ich es auch vorher. Es nicht zu tun ist dann Reaktion genug und dafür wird er auch gelobt. Er weiß dann genau, was gemeint ist. Ich versuche mal, das zu filmen...
In Video-Fall weiß er durch das äh-äh, dass ich ihn gesehen habe, weiß, was er plant und ein Losstürmen nicht erwünscht ist. -
Auch ein Durchatmen kann ich da nicht erkennen.
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Jetzt war vorhin leider alles weg...
aber eben nicht in diesem Situationen, auch sowas muss ja in unterschiedlichen Erregungslagen aufgebaut werden.
Natürlich nicht. Das ist ja der Gag am Jagdproblem. Ich persönlich glaube sowieso, dass man ein Kommando immer nur frei auftrainieren kann und es der Hund immer persönlich entscheidet, ob er es tut. Wir haben doch alle keine "konditionierten" Hunde im wissenschaftlichen Sinne - wenn man mal vom Clickern absieht - hier erfolgt Konditionierung. Echt konditionierte Tiere haben nämlich keine Wahl mehr. Das hat mein Hund aber schon - darauf setzt übrigens auch JEDE moderne Hundeausbildung. Der Hund soll sich entscheiden, das Kommando zu befolgen. Es räumt ihm aber Platz ein, es nicht zu tun. Daher finde ich Aussagen wie
die Sachen sitzen einfach noch nicht
grundlegend falsch. Die Umsetzung von Kommandos hängt immer von vielen Faktoren ab. Wichtig ist, dass der Hund lernt, mit den eigenen Impulsen umzugehen und dass es die bessere Wahl ist, mit mir zu arbeiten. Das fällt ihm mal schwerer und mal leichter. Er weiß ja, was die Dinge bedeuten, nur kommen sie entweder gar nicht bei ihm an je nach Erregungslevel oder er will sie nicht umsetzen.
Aber ich denke, dass ist eine Grundsatzdiskussion, welche den Rahmen hier sprengt. Ich denke nur nicht, dass an unserer Kommunikation grundsätzlich was nicht stimmt, nur weil er sich in hoher Erregungslage nicht zügeln und auf Kommandos hören kann. Er hat dann schlicht anderes im Kopf.Zeigt er das noch bei anderen Sachen?
Nein, außer siehe oben.
Er ist ja keine Maschine, sondern ein junger Hund.
Ich erwarte von ihm keinen perfekten Gehorsam. Wir arbeiten zusammen und ich versuche, ihn zu verstehen und es ihm leicht zu machen, mich zu verstehen. Dinge "nach vorne" zu lösen. Manches darf man nicht, dafür darf man halt was anderes.
Gerade weil Felix gerne Dinge kreativ selber löst (nicht auflöst), bin ich sehr konsequent im Alltag. Heute so, morgen so, ist hier nicht. Das täte ihm nicht gut. Aber ich bin auch Realist, dass ich einen Hund mit viel Selbständigkeit habe und keine Maschine.Du meintest ja, er hat nicht viel Interesse am Suchen, sondern eher am Hetzen. Was wäre denn, wenn du ihm alternativ das Spieli werfen würdest, statt es ihn suchen zu lassen? Falls er es gerne rumträgt, kannst du ja auch zwei mitnehmen, damit du dann im Fall des Falles eines zur Verfügung hast.
Ja, das ist eine interessante Idee. Vielleicht sogar was mit Sound, damit der Wurf angekündigt wird. Das reißt ihn vielleicht aus dem Tunnel. Weil wenn er schaut, dann schaut er - da kannste ihn mit Bällchen bewerfen und es juckt ihn nicht.
Sieht man ja auch in der Szene. Er liebt das Spielzeug, aber der Reiz im Baum ist größer. Dennoch entscheidet er sich am Ende doch fürs Spieli, weil der das Eichhörnchen nicht haben darf.Auch ein Durchatmen kann ich da nicht erkennen.
Du kennst meinen Hund auch nicht so gut wie ich. Er wäre andernfalls durchgestartet - er tut es nicht. Das ist doch Ergebnis genug.
Wir haben gerade auf dem Spaziergang mal ausprobiert, was er beim rollenden Ball tut: er lässt sich abrufen. Und er liebt Bälle... Aufbau war Platz und Bleib, Ballwurf, Ball rollt noch, losschicken, abpfeifen, RR. Zur Belohnung hat er einen zweiten Ball bei uns fangen dürfen. Ich müsste wohl mal Eichhörnchen werfen...
Gibt eigentlich Fell-Bälle? Das wäre evtl. noch was fürs Training.
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